1. Lesung: Dtn 8,2-3.14b-16a
2. Lesung: 1 Kor 10,16-17
Evangelium: Joh 6,51-58

Heute holen wir nach, was nicht recht in die Karwoche passt und feiern Jesus im „Sakrament des Altares“.

Stellen wir diesen Tag unter das Thema: „Esst, was ihr seid: Leib Christi! Werdet, was ihr esst: Leib Christi!“ Diese Aufforderung bohrt sich wie ein Stachel in unser Fleisch, drängt sich doch die Frage nach unseren Schwestern und Brüdern der anderen christlichen Kirchen auf. – Seine Mission ist unsere Mission: „Alle sollen eins sein…“ (vgl.: Joh 17,21-23). Wie er Brot und Wein, Leben für uns wurde, so können und dürfen wir Leben für andere werden.

Begleiten wir den Herrn auf seinem Weg zu den Menschen; öffnen wir uns mehr und mehr für die Einheit, stellen wir ihm unsere Hände und Füße, Augen und Ohren, Gedanken und unsere Herzen zur Verfügung.
Doch bedenken wir auch, was uns von ihm und von den Menschen trennt und bitten wir um Vergebung. – Stille.

Herr Jesus Christus

• Du hast Hungrige mit Brot gesättigt und die Hochzeitsgäste mit Wein erfreut: Herr, erbarme dich.
• Du hast Brot und Wein zum Zeichen Deiner Liebe und Hingabe für uns gemacht: Christus, erbarme dich.
• Durch diese Feier deines Leibes und Blutes vereinst Du uns mit Dir und miteinander: Herr, erbarme dich.

Der allmächtige Gott erbarme sich unser, er nehme von uns Schuld und Sünde und lasse uns mit reinem Herzen diese Feier begehen.

Herr Jesus Christus,
   wir bewundern Deinen Mut,
   dich uns mit Leib und Blut auszuliefern,
denn Du weißt,
     nur mit geschenktem Vertrauen
     können neue Kräfte aufbrechen und wachsen.
Hilf uns von Dir zu lernen
   und das Erlernte in unserem täglichen Leben umzusetzen,
damit wir gemeinsam weiter an Deinem Reich bauen.
Darum bitten wir Dich,
   weil du in Einheit mit dem Vater und dem Hl. Geist
   lebst und regierst in Ewigkeit.

(Ein Wort zu den Fürbitten. – Es werden Fürbitten für die verschiedenen Erdteile angeboten, die sich wie folgt aufteilen: Deutschland / Europa in der Eucharistiefeier; Afrika, Amerika, Asien und Australien / Ozeanien jeweils an einem der 4 Segensaltäre; Letztere finden sie im Anhang.)

Guter Gott, es gibt Situationen in unserem Leben, in denen wir Dich nicht verstehen. Dennoch vertrauen wir dem Wort Jesu, dass Du unser Vater bist und an unseren Sorgen und Nöten teilnimmst. Deshalb bitten wir Dich:

• Viele Menschen in Griechenland, Irland, Portugal und Spanien wissen nicht mehr ein noch aus: Steuern und Arbeitslosigkeit steigen, Verdienst, Renten und Sozialleistungen werden gekürzt. Grund: das Geschacher an den Finanzmärkten, die Profitgier der Banken. Herr, lass uns erkennen, wie falsch es ist, dem Gott „Geld“ nachzulaufen, weil er Menschenopfer verlangt und Menschen verschlingt. Gerechter Vater,
  A: wir bitten Dich, … 
• Die Ökumene scheint ins Stocken geraten zu sein und es ist ein Skandal, dass wir an Christus glauben, aber in verschiedenen kirchlichen Richtungen unterwegs sind. Hilf uns auf der Basis des gegenseitigen Respekts Wege zur Einheit zu suchen. 
• Viele Jugendliche in Europa würden gerne zeigen, was in ihnen steckt, würden gerne ihren Beitrag zum gesellschaftlichen Leben leisten. Herr, hilf allen, die diese Situation ändern können, den Jungen Menschen mit Offenheit zu begegnen. 
• Die Singlehaushalte in Deutschland nehmen zu, Partnervermittlungen schießen wie Pilze aus dem Boden und versprechen – gegen Geld – den Idealpartner. Mehr und mehr Mütter und Väter erziehen ihre Kinder allein. Herr, lass uns erkennen, dass unsere Sehnsucht nach Geborgenheit und Liebe nur so gestillt werden kann, wenn wir nicht nur unsere Rechte einfordern sondern auch Pflichten übernehmen. 
• Ältere Menschen werden an den Rand der Gesellschaft gedrängt, weil sie nicht mehr leistungsfähig sind; doch können sie noch viel Liebe und Zuwendung schenken. Herr, lass uns neue Wege suchen, damit dieses Potential sich nicht nur an Haustiere richtet, sondern in erster Linie Menschen aller Altersgruppen zu Gute kommt.

Herr, unser Gott, mache uns sensibel und hellhörig für die Not unserer Zeitgenossen. Wir vertrauen darauf, dass Du uns erhörst. Amen.

Guter Gott,
wir haben Brot und Wein auf den Altar gestellt
    und für das Mahl mit Deinem Sohn bereitet.
So wie diese Zeichen aus vielen Körnern und vielen Trauben eins wurden,
   so führe uns aus allen christlichen Konfessionen zusammen
   und mache uns zum Salz der Erde.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

An Stelle der Akklamation nach dem Einsetzungsbericht
„Das Geheimnis lasst uns künden, das uns Gott im Zeichen bot“ (GL 544,1)

„Vater, `alle sollen eins sein: Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir bin, sollen auch sie in uns sein, …´“ (vgl.: Joh 17,21a), so betet Jesus für seine Gefolgsleute, also auch für uns. Und so bitten wir: Herr Jesus Christus … und schenke uns, nach deinem Willen, …

Menschenfreundlicher Gott,
   wir danken Dir.
Wie dein Sohn hier unsere Nahrung wurde,
   hilf uns Nahrung für andere zu werden
   und führe uns durch deinen Hl. Geist zur Einheit im Glauben.
Darum bitten wir durch Christus unseren Herrn...

Herr Jesus Christus, wir Menschen liegen Dir am Herzen. Deshalb wollen wir Dir die Sorgen und Nöte so vieler unterbreiten: 

• Für die Menschen im Norden des afrikanischen Kontinentes, die sich nach Freiheit von jahrzehntelanger Unterdrückung sehnen. Lass sie beharrlich dieses Recht auf Selbstbestimmung einklagen und beende die Gewalt gegen sie. Jesus, Brot des Lebens, A: wir bitten Dich, …
• Für die jungen Mädchen, die auch heute noch durch Beschneidung verstümmelt werden; für die Kinder und die Jugendliche, denen man das Recht auf ein Minimum an Bildung verweigert, weil sie zum Unterhalt der eigenen Familie beitragen müssen. Schenke ihnen Menschen, die sie in ihren Rechten unterstützen.
• Für die Frauen, die stundenlang unterwegs sind, um das Wasser für den täglichen Bedarf zu beschaffen oder so oft für die harte Feldarbeit zuständig sind. Gib uns die Kraft, uns für eine gerechtere Welt einzusetzen. 
• Für die Menschen im Nigerdelta, deren Umwelt und Lebensraum durch die Profitgier der Ölkonzerne zerstört wird. Schenke den Verantwortlichen in den Chefetagen die Einsicht, dass sie in erster Linie Verantwortung tragen für die, die ihren Machenschaften hilflos ausgeliefert sind und auf deren Grund und Boden sie Gewinne machen.

Oder: 

• Oft landet unser Elektroschrott auf illegalen Wegen und als „Gebrauchtware“ deklariert zur Entsorgung in Entwicklungsländern. Die Menschen dort verbrennen die Geräte, um Kupfer- und Aluminiumreste zu gewinnen und ahnen nicht, dass die giftigen Verbrennungsdämpfe sie auf Dauer krank machen. – Herr, bekehre uns! 
• Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis. Deshalb wird der Preis vieler landwirtschaftlicher Erzeugnisse aus Entwicklungsländer an den großen Börsen der nördlichen Hemisphäre ausgehandelt. Wen interessiert da schon, ob die Erzeuger der Güter von ihrer Hände Arbeit leben können oder nicht! - Herr, bekehre uns.
• Unsere Forscher durchstreifen die Welt, entlocken den einfachen Menschen ihr medizinisches Wissen über die Wirkung ihrer Heilpflanzen. Die Labors der Pharmariesen verarbeiten dieses Wissen, bringen neue Medikamente auf den Markt und verkaufen sie teuer in aller Welt. - Herr, bekehre uns!
• Unsere Wirtschaft ist abhängig von Rohstoffen, die es in Europa nicht gibt. Multinational operierende Firmen kaufen die Schürf-, die Abbau- und die Bohrrechte und zerstören die Welt und den Lebensraum vieler Menschen, lassen vergiftete Gewässer, zerstörte Wälder und Ödland zurück. - Herr, bekehre uns!

Herr, lass den Menschen auf dem afrikanischen Kontinent all das zukommen, was sie zum täglichen Leben gebrauchen. Dich loben wir in Ewigkeit.

Jesus, der Vater hat alles den Kleinen und Unbedeutenden geoffenbart, den Klugen und Weisen aber verborgen. Deshalb bitten wir für die Menschen in Amerika: 

• Für die Menschen, die in den USA alles durch Überschwemmungen und Tornados verloren haben und für all jene, die aus den sozialen Hilfsprogrammen herausfallen. Dass ihnen geholfen wird, ein neues Leben aufzubauen. Jesus, du Hoffnung der Armen, A: wir bitten dich… 
• Für die Opfer der sich immer mehr ausdehnenden Gewalt der Drogenbanden in Mexiko, Kolumbien, Peru und Brasilien. Lass den Tätern bewusst werden, dass die eigenen Interessen oft Frucht eines ungezügelten Egoismus sind und ihr Tun Menschen und Familien zerstört. 
• Für die immer noch notleidende Bevölkerung in Haiti, der schnelle Hilfe versprochen wurde, aber bis heute keine Taten folgten. Für alle, die Opfer der starken Regenfälle wurden. Lass den Notleidenden Hilfe zukommen, die ihr Leben verändert und lebenswerter macht. 
• Für die lateinamerikanische Bevölkerung, deren gesellschaftliche Struktur noch stark auf Rassentrennung aufbaut. Lass die Menschen zusammenwachsen, sich in gegenseitigem Respekt begegnen und teilen, was ein jeder an kulturellem Reichtum zu bieten hat.

Vater im Himmel, so entspricht es deinem Willen, so ist es recht. Mit Jesus hier im hl. Sakrament preisen wir dich in Ewigkeit.

Jesus, im hl. Sakrament bist du immer bei uns. Daher ist dir auch bekannt, was uns bewegt. Wir bitten dich für die Menschen in Asien: 

• Für die Japaner, die von einem zum anderen Augenblick alles verloren haben und denen nichts geblieben ist, als die Erinnerung an ein Leben, das nicht mehr existiert. Stelle ihnen Menschen zur Seite, die ihnen einen Neuanfang ermöglichen. Heiland, unterwegs mit uns, A: wir bitten dich… 
• Für Indien und China, Länder, in denen die Wirtschaft boomt. Lass alle Menschen gleichermaßen an den neuen Möglichkeiten teilhaben und gib den Verantwortlichen die Einsicht, dass wahrer Fortschritt nur erreicht wird, wenn die Menschenwürde eines jeden geachtet wird.  
• Für alle, die Opfer von Sextourismus und Organhandel werden. Stelle ihnen wachsame Menschen und Organisationen zur Seite, von denen sie Unterstützung gegen die übermächtig scheinenden Menschenhändler erfahren. 
• Für alle, die ein Leben auf Müllhalden und in Elendsvierteln fristen. Lass sie Wege finden, die ihre Situation nachhaltig ändert und hilf uns zu teilen. 
• Für die Missionarinnen und Missionare, die hier und überall auf der Welt unter teilweise großen Strapazen und Gefahren in Wort und Tat dein Evangelium zu den Menschen tragen. 

Herr Jesus, Bruder und Freund der Menschen: in Dankbarkeit grüßen wir dich hier unter uns. Dir sei Lob und Ehre.

Herr Jesus Christus, du bist mit uns unterwegs. Wir möchten jetzt Deinen Blick auf die Menschen in Australien und Ozeanien lenken und bitten dich: 

• Die Buschbrände und Flutkatastrophen in Australien Anfang diesen Jahres dürfen uns nicht gleichgültig sein, weil sie teils Folge der klimatischen Veränderung in der Welt sind: Mensch und Tier sind die Opfer. – Herr, erbarme dich. 
• Durch unseren Wohlstand, durch die Ausbeutung der Ressourcen der Erde verursacht, erwärmt sich das Klima der Erde; Gletscher und Polkappen schmelzen, der Meeresspiegel steigt; Inselwelten (wie die Malediven) in der Südsee drohen unterzugehen. Riesige Korallenriffe, die Sauerstofflieferanten der Welt, drohen abzusterben. – Herr, erbarme dich. 
• In vielen Ländern werden die Menschen Opfer von Korruption, weil Hilfsgelder für wirtschaftliche und soziale Projekte in den Taschen von Einflussreichen und Politikern verschwinden. – Herr, erbarme dich.
  - Die Ureinwohner Australiens haben aufgrund der Unterschiede Schwierigkeiten in der Begegnung mit der westlichen Kultur; Alkoholismus und Drogensucht sind häufige Folgen. – Herr, erbarme dich. 
• Oft ist das Leben der Menschen z.B. in Indonesien und Papua Neuguinea noch von Angst vor Geistern und Ahnen geprägt. Hilf den Kirchen, den Menschen die befreiende Botschaft des Evangeliums zu verkünden. – Herr erbarme dich.

Herr, Jesus Christus, Brot das der Welt das Leben schenkt. Wir durften mit dir unterwegs sein und haben dabei versucht, vor dir all das auszubreiten, was uns und unsere Zeitgenossen in der Welt bewegt. Segne uns, segne die Welt und – bleibe bei uns! Dir sei Lob und Dank jetzt und immer. Amen

Die in den „Liturgischen Bausteinen“ veröffentlichten Gebete und Texte sind Alternativen zu den offiziellen Texten, die der Zelebrant immer im MB findet.