2. Sonntag im Jahreskreis (A)

Liturgische Bausteine

Der erste Zeuge

1. Lesung: Jes 49,3.5-6
2. Lesung: 1 Kor 1,1-3
Evangelium: Joh 1,29-34

Einleitung

Nach den großen Festen – Advent, Weihnachten, Jahreswechsel, Erscheinung des Herrn – eröffnen wir heute die Sonntage des Jahreskreises. Im Lesejahr begleitet uns das Evangelium des Matthäus. Dennoch lesen wir heute einen Abschnitt aus dem Johannesevangelium. Der Täufer als der erste Zeuge verweist uns darauf, dass die Jesusbewegung am Beginn unseres Lebens als Christinnen und Christen steht. Ein besonderer Umstand fordert unsere Aufmerksamkeit: Es beginnt die Ökumenische Gebetswoche für die Einheit der Christen. Dieses Anliegen dürfen wir nicht „nach oben“ delegieren, es ist unser Anliegen als Christinnen und Christen.


Kyrie

Herr Jesus Christus,

  • der Täufer zeigt auf dich und nennt dich Lamm Gottes. Wir beten „Lamm Gottes“ vor der Kommunion – doch leider denken wir nur selten daran. Herr, erbarme dich unser.
  • Der Täufer bezeugt dich – wir bezeugen dich kaum und fast nie außerhalb der Kirche.
  • Der Leib der Kirche ist zerrissen. Wir sind in unserem privaten Leben so oft zerrissen.

Tagesgebet

Großer und heiliger Gott,
du hast dich dem Täufer gezeigt,
    als dein Geist auf Jesus herabgekommen ist.
In der Taufe, in der Firmung,
    in den Sakramenten ist dein Geist auf uns herabgekommen.
Der Täufer ist durch deinen Geist zum Glauben gekommen.
Wir bitten dich,
    erwecke auch in uns den Glauben,
    damit wir dich durch unser Leben bezeugen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus...


Einleitung zur 1. Lesung

Der ursprüngliche Jesaja ist vor dem Exil, um das Jahr 701 v. Chr., gestorben. Die Lesung heute beruft sich auf diesen großen Propheten und greift seine Visionen auf. Das Volk Israel gehört Gott wie ein „Knecht“. Gott macht ihn „zum Licht der Völker“. So wird schon Jesus als Kind genannt, als ihn seine Eltern in den Tempel bringen: „Licht zur Erleuchtung der Völker“.


Einführung zur 2. Lesung

Paulus schreibt diesen Brief im Jahr 50 (also etwa 20 Jahre nach dem Ereignis Jesu) an die Gemeinde in Korinth. Wir hören aus dem Beginn des Briefes: Paulus nennt sich und die Gemeinde von Korinth „Zeugen Jesu“.


Fürbitten

 Herr Jesus, wir Christen tragen deinen Namen. Wie du Zeugnis für deinen Vater abgelegt hast, sind wir berufen, Zeugen der Frohen Botschaft zu sein. Christus, höre uns. A: Christus, erhöre uns.

  • Wir stehen in der Reihenfolge des ersten Zeugen, von dem das Evangelium spricht: Schenke uns Glauben, der überzeugend wirkt.
  • Wir begehen die Woche des „Gebetes für die Einheit der Christen“: Hilf uns, so zu leben, dass wir wenigstens untereinander in unserem Alltag bei Entzweiungen wieder Versöhnung suchen.
  • Der Täufer nennt dich „Lamm Gottes“: Wir beten dies als Gebet vor der Kommunion. Stehe uns bei, dass wir, wenn wir krank sind oder von unheilbaren Leiden betroffen werden, aus diesem Geist heraus Leiden und Krankheit geduldig ertragen.
  • Viele Menschen in der Welt erleiden Verfolgung oder werden ungerecht unterdrückt: Schenke uns den Geist des Mitfühlens und der Solidarität, so dass wir dort helfen, wo wir dazu aufgerufen werden.

Herr, unser Leben liegt in deiner Hand. Dafür loben wir und preisen wir dich heute und an jedem Tag. Amen


Gabengebet

Vater im Himmel,
lass uns mit dem Herzen aufnehmen, was wir feiern.
Wandle durch Deinen Geist die bereiteten Gaben; 
wandle aber auch uns und schenke uns die Bereitschaft,
    uns immer mehr von Deinem Reich in Dienst nehmen zu lassen.
Darum bitten wir durch Christus.


Präfation (Joh 1,29-34; Das Zeugnis des Johannes)

Guter Vater im Himmel,
es ist richtig, Dich mit allen Menschen zu ehren.
Denn was wären wir, - wo wären wir,
   - wohin könnten wir gehen mit all unserer Schuld,
   mit unserer Gier nach Reichtum und Macht,
   wenn nicht zu Dir.
Denn – Dein Sohn, unser Herr Jesus Christus,
   kam, um unser Versagen und unsere Vergehen auf sich zu laden!
Nach alter Tradition ist er der Sündenbock,
    der in die Wüste gejagt wurde,
um für alle Vergehen Deines Volkes zu sühnen.
Du hast ihn uns geschenkt,
    damit er uns mit Dir versöhnt.
Du hast uns seinen Geist gegeben,
    damit wir Deine ausgestreckte Hand ergreifen können,
    um einen anderen Weg einzuschlagen.
Nur Deine Güte und Liebe zu uns Menschen bewirkt in uns die Umkehr. Glücklich darüber, dass Du in Jesus immer auf uns zukommst,
   loben wir Dich und singen voll Freude:

Friedensgebet

Inneren Frieden finden wir nur, wenn wir frei von Sünde und Schuld sind. - Weil Jesus das Lamm Gottes ist, das unsere Sünden wegnimmt, wenden wir uns vertrauensvoll an ihn:

Herr Jesus Christus, … und schenke uns nach deinem Willen, Einheit und Frieden.


Schlussgebet

Barmherziger Gott, -
Danke, dass wir am Herrenmahl teilnehmen durften.
Danke, dass Dein Sohn Jesus Christus für uns zum Sündenbock wurde.
Danke, dass Du uns durch ihn Hoffnung und Heil versprochen hast.
Lass uns Dein Versprechen an alle weitergeben,
   besonders an jene, die keine Hoffnung mehr haben.
Darum bitten wir durch Christus.

oder:
Menschenfreundlicher Gott,
Du hast uns in dieser Feier wieder in Erinnerung gerufen,
   dass Dein Sohn Jesus Christus in jeder Beziehung unser Heil ist.
Durch ihn wurde Umkehr und Versöhnung möglich,
   durch ihn die Schuld vergeben.
Vater, hilf uns durch das hl. Sakrament immer tiefer zu erkennen,
    dass wir schon erlöst sind,
    damit wir zu Deiner Ehre als Erlöste leben.
Darum bitten wir durch Christus, unsern Herrn.


Die in den „Liturg. Bausteinen“ veröffentlichten Gebete und Texte sind Alternativen zu den offiziellen Texten, die der Zelebrant immer im MB findet.

P. Jakob Mitterhöfer SVD und P. Karl Jansen SVD aus: Die Anregung Januar 2011