Liturgische Bausteine
„Im Kreuz ist Heil, Hoffnung, Leben!“
Lesung: Num 21,4-9 oder Phil 2,6-11
Evangelium: Joh 3,13-17
GL 178, 182, 183, 220, 226, 293, 297, 299, 549, 553, 560, 565
„Die Kreuze im Leben des Menschen sind wie die Kreuze in der Musik: Sie erhöhen.“ Das sagte Beethoven, ein Kenner der Musik und des Lebens, der selber genug Leid und Kreuz durchleiden musste. Das Fest der Kreuzerhöhung fasst alles Leid der Menschen in das Symbol des Kreuzes. Am 13.September 335 war die konstantinische Basilika über dem Heiligen Grab feierlich eingeweiht worden; der Legende nach hatte die heilige Kaisermutter Helena das Kreuz in einer Zisterne gefunden. Am 14.September, dem Tag nach der Kirchweihe, wurde in der neuen Kirche dem Volk zum ersten Mal das Kreuzesholz gezeigt („erhöht“) und zur Verehrung dargereicht. In einem unglücklichen Krieg ging das Kreuz an die Perser, 628 konnte Kaiser Heraklius es wieder nach Jerusalem zurückbringen. In der Karfreitagsliturgie wird das Kreuz als Zeichen für Heil und Hoffnung und Leben dem gläubigen Volk gezeigt und zur Verehrung dargereicht: „Seht das Holz des Kreuzes!“
Morgen feiert die Kirche das Fest der Schmerzen Mariens.
(s. auch: GL 175 oder 162)
Herr Jesus Christus,
Allgütiger Gott,
deinem unergründlichen Heilsplan gehorsam
hat dein Sohn im Gehorsam den Tod am Kreuz auf sich genommen,
um alle Menschen zu erlösen.
Lass uns in der Torheit und im Ärgernis des Kreuzes
deine Weisheit und Liebe erkennen
und so teilhaben an der Frucht der Erlösung.
Das erbitten wir durch Jesus Christus,
deinen Sohn, unsern Herrn und Bruder,
mit dem du in glücklicher Gemeinschaft des Heiligen Geistes
lebst und liebst wirkst in alle Ewigkeit.
Amen.
Die Erzählung von der kupfernen Schlange geht vermutlich auf eine Schlangenplage während des Wüstenzugs zurück (Num 21,6). Die Hilfe kam nicht durch irgendeinen Zauber, sondern durch die Reue des Volkes, durch die Fürbitte des Moses und den Glauben derer, die seiner Anweisung folgten und zur erhöhten Schlange aufschauten. Noch in späterer Zeit (2 Kön 18,4) wurde, wohl in Erinnerung an die Schlange in der Wüste, in Jerusalem ein Schlangenbildnis abergläubisch verehrt, das König Hiskija schließlich beseitigte. – Jesus sah in der am oberen Ende einer Stange befestigten Schlange eine Vorausdarstellung seines eigenen Todes am Kreuze (Joh 3,14): der erhöhte Menschensohn ist das wirksame Zeichen der Rettung, weil er das Zeichen grenzenloser Liebe ist. – Dtn 8,15; Weish 16, 5ff; Joh 3, 13-16.
Paulus will seiner Gemeinde das Christusereignis als Vorbild vor Augen stellen: „Seid untereinander so gesinnt, wie es dem Leben in Christus Jesus entspricht.“ (2,5; 1,27). Das Christuslied (2,6-11) hat er entweder vorgefunden oder neu geschaffen. In großen Zügen wird hier die neue Wirklichkeit gedeutet, die durch die Erniedrigung und Erhöhung Christi geschaffen wurde: die sichtbar gewordene Hinwendung zum Vater. Jesus wurde so zum Kyrios, Herrn und Retter für alle. –
[Zu 2,6: Kol 1,15-20; Heb 11,3 – Zu 2,7: Mt 20,28; 2 Kor 8,9 – Zu 2,8: Mt 26,39f; Röm 5,19; Hebr 12,2 – Zu 2,9f: Eph 1,20-23 – Zu 2,11: Apg 2,36; Röm 11,4]
Der Evangelientext gilt nicht nur dem Nikodemus, sondern meint einen jeden von uns: Jesus legt dar, dass sein Erlösungstod am Kreuz (mit Verweis auf die erhöhte kupferne Schlange) das Heil aller Menschen ermöglichen will, nach Gottes unerforschlichem Heilsplan der umfassenden Liebe.
Herr Jesus Christus, du Retter der Welt, höre unser Gebet.
Denn dein Kreuz ist ein Zeichen des Friedens und der universalen Liebe Gottes. Dafür danken wir dir durch unser ganzes Leben, bis in Ewigkeit. Amen.
Barmherziger Herr und Gott,
dein Heilsplan hat es so gewollt,
dass auf dem Altar des Kreuzes dein Sohn
die Sünde der ganzen Welt hinweg genommen hat.
Sein Tod und seine Auferstehung sind für uns ein Zeichen der Rettung.
Dafür danken wir dir, durch ihn, Christus unsern Herrn.
Amen.
Jesus hat uns vorgelebt, was es heißt: Dein Wille geschehe. Mit diesem Vertrauen auf Gott dürfen auch wir zu sprechen wagen, wie er uns beten lehrte.
Frieden können wir nicht schaffen, erst recht nicht mit Waffen. Gott schenkt uns seinen Frieden im Kreuz des Erlösers. Darum beten wir und geben einander ein Zeichen für Versöhnung und Frieden.
So spricht der Herr: „Wenn ich von der Erde erhöht bin, werde ich alle an mich ziehen.“
Seht im Glauben in Brot und Wein Jesus Christus, der uns als der gekreuzigte und erhöhte Herr erlöst hat. Er ist das Lamm Gottes, das hinweg nimmt die Sünde der Welt. – Herr, ich bin nicht würdig……
Herr Jesus Christus,
du hast am Holz des Kreuzes der Welt Heil
und Leben und Hoffnung ermöglicht.
Lass uns durch diese Feier gestärkt werden,
Leid und Kreuz des Lebens zu tragen
und Menschen zu helfen,
die mit ihrem Kreuz hadern.
Und führe uns alle zur österlichen Freude der Auferstehung.
Der du in glücklicher Gemeinschaft mit dem Vater im Hl. Geist lebst
und liebst in Ewigkeit.
Amen.
Die in den „Liturgischen Bausteinen“ veröffentlichten Gebete und Texte sind Alternativen zu den offiziellen Texten, die der Zelebrant immer im MB findet.