6. Sonntag im Jahreskreis (A)

Liturgische Bausteine

Jesus dringt mit seinen Forderungen bis zum Kern des gesunden und ungetrübten Lebens.

1. Lesung: Sir 15,15-20
2. Lesung: 1 Kor 2,6-10
Evangelium: Mt 5,17-37 (Mt 5,20-22a.27-28.33-34a.37)

Liturgischer Gruss

Der Herr, der euch zur wahren Freiheit und erfülltem Leben führt, sei mit euch.

Einführung

Gott der Vater hat uns zur Freiheit und Freude geschaffen. Frei können wir wählen auf Gottes Willen einzugehen oder auch nicht. Es steht zur Wahl Leben oder Tod, sagt uns die Lesung aus dem Buch Jesus Sirach.

Jesus, unser Bruder, zeigt uns den Weg zum Leben und geht ihn voraus und wird so, in seiner uneingeschränkten Treue zum Vater, Ursache zum Leben in Fülle.
Wir wollen ihm nachfolgen, ihn dankbar loben und bitten:

Kyrie-Ruf

Herr Jesus Christus:

  • Du hast den Tod und alles Böse besiegt
  • Du hast uns, in deiner Treue zum Vater, den Weg zum Leben geöffnet
  • Du lädst uns ein, dir zu folgen 

Tagesgebet

Guter Vater,
durch Deinen Sohn,
   den Du uns in Deiner großen Güte schenkst,
   zeigst Du uns den Weg zum Leben.
Gib uns die nötige Sehnsucht,
   im Alltag durch aufmerksamen Dienst an den Menschen
   Dir Freude zu bereiten.
Darum bitten wir durch Christus, unsern Herrn und Bruder... 

Fürbitten

Guter Gott, wir danken dir für das Wort, das du uns heute durch deinen Sohn geschenkt hast und bitten dich:

  • Für alle, die sich Christen nennen: um ehrliches und bewusstes Bemühen, sich ein edles Herz anzuerziehen.
  • Für die Leidenden jeglicher Not: In uns mögen sie Großzügigkeit und selbstlose Liebe wecken, die ihre Not lindern hilft. 
  • Für die Verantwortlichen aller christlichen Kirchen: um ehrliches Bemühen zur Einheit, damit die Welt zum Glauben finde.
  • Für die Verantwortlichen in Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft: um weitsichtiges Handeln zum Wohl aller.

Vater, durch die Sendung deines Sohnes wissen wir, dass du es mit uns gutmeinst. Wir vertrauen auf deine Hilfe und danken dir. – Amen.

Gabengebet

Großzügiger Vater,
diese irdischen Gaben von Brot und Wein,
   verwandelt in den Leib und das Blut Deines Sohnes, 
lassen eine neue Welt erahnen, 
   eine Welt durchdrungen von Liebe und Frieden.
Bewege uns durch Deinen Heiligen Geist,
   damit wir an diesem Liebesgeschehen immer bewusster teilnehmen.
Wir bitten durch Christus unsern Herrn und Bruder.

Präfation und Hochgebet (Die Enge sprengen)

Du wahrhaft verborgener Gott - jenseits aller menschlichen Namen und Begriffe, Du, den wir hinter allem, was lebt, als Urgrund erahnen - den Jesus von Nazareth seinen Vater nannte und den auch wir als unseren Vater ansprechen.
Wir wagen es, mit allen, die auf der Suche sind nach Dir - welcher Religion oder Kirche sie auch angehören - in den Lobpreis der guten Mächte und Menschen einzustimmen und zu bekennen:

Heilig...

Hochgelobt sei, der da kommt in Deinem Namen und Auftrag: Jesus Christus, an Sohnes statt von Dir angenommen und uns zum Bruder und Weggefährten gegeben, da er sein Leben nur für andere lebte. - Er wollte den Menschen dienen und nichts anderes erreichen, als dass sie ihm darin folgten - wenn nötig, bis in den Tod.

Sende Deinen Geist auf diese Gaben + von Brot und Wein, damit Jesus Christus mitten unter uns gegenwärtig wird.

Am Abend, bevor er von den Menschen ans Kreuz geschlagen wurde, hat er die Seinen um sich versammelt und ihnen die Füße gewaschen wie der Diener aller.

Dann nahm er Brot, dankte, brach es, reichte es den Seinen und sprach:

NEHMT UND ESST ALLE DAVON, DAS IST MEIN LEIB, DER FÜR EUCH HINGEGEBEN WIRD.

Als das Mahl zu Ende ging, nahm er den Kelch mit Wein, segnete ihn und reichte ihn weiter mit den Worten:

NEHMT UND TRINKT ALLE DARAUS. DAS IST DER KELCH DES NEUEN UND EWIGEN BUNDES, MEIN BLUT, DAS FÜR EUCH UND FÜR VIELE VERGOSSEN WIRD ZUR VERGEBUNG DER SÜNDEN. – TUT DIES ZU MEINEM GEDÄCHTNIS.

Geheimnis des Glaubens: …

Dann machte er sich auf den Weg, gab sich in die Hände der Feinde und starb den Tod am Kreuz. So half er uns, trotz Leid und Tod dem Leben einen tieferen Sinn zu geben. Er ist nicht im Tod geblieben. Er wurde uns auch als Grund zur Hoffnung geschenkt, dass wir mit ihm auf immer das Leben haben.

In dieser Stunde erbitten wir etwas von der Gesinnung Jesu: etwas von seiner Selbstlosigkeit und Brüderlichkeit, etwas, das uns hilft, die Enge unseres Denkens und unserer Wünsche zu sprengen und seinem Beispiel zu folgen.

Noch immer wartet die Welt auf mehr Menschlichkeit, mehr Gerechtigkeit und mehr Duldsamkeit. - Noch immer warten viele auf den Menschen, der sie ernst nimmt und versteht, weil er sie liebt.

So halten wir Ausschau auch in dieser Stunde nach Jesus Christus - hier in unserer Mitte - und rufen: Komm, Herr Jesus! Komm, durch unseren guten Willen, komm durch jedes Wort der Zuwendung, komm und mach uns in Dir eins.

Nach uns eins in Deiner Kirche, eins mit allen, die tagtäglich versuchen, ernsthaft nach Jesu Vorgaben zu leben, mit den Ordensleuten, den Priestern und Diakonen, mit unserem Bischof …, der Gemeinschaft der Bischöfe und mit unserem Papst … . Lass uns mit allen, die sich zu Christus bekennen, mutig und transparent Zeugnis ablegen, dass wir Dich als unseren Vater haben und Jesus unser aller Bruder ist.

In dieser Gemeinschaft stehen auch alle, die vor uns gelebt und sich Jesus verbunden gefühlt haben: Maria, Josef, die Apostel und alle, von denen wir glauben, dass sie durch ihr beispielhaftes Leben den Weg zu Dir gefunden haben.
Vater führe uns alle dereinst zusammen in Deinem Reich.

Durch Christus, mit ihm und in ihm ist dir,
Gott allmächtiger Vater,
in der Einheit des Heiligen Geistes
alle Herrlichkeit und Ehre jetzt und in Ewigkeit.
Amen.

Quelle: Schilling, Fürbitten S. 288

Schlussgebet

Gütiger Vater,
Du hast uns heute durch das Lebenszeugnis Deines Sohnes
   wahres Menschsein gezeigt und gelehrt.
Gib, dass wir, durch den Empfang der eucharistischen Gaben gestärkt,
 ihm zu Deiner Ehre nachfolgen.
Das bitten wir durch Deinen Sohn Jesus Christus,
   unseren Herrn und Bruder. 

Die in den „Liturgischen Bausteinen“ veröffentlichten Gebete und Texte sind Alternativen zu den offiziellen Texten, die der Zelebrant immer im MB findet.

P. Johann Rudolf Krieg SVD