Fest des hl. Stephanus

Liturgische Bausteine

Versuch eines Gespräches zwischen dem 1. und 2. Weihnachtstag

Lesung: Apg 6,8-10; 7,54-60
Evangelium: Mt 10,17-22

 

Liturgischer Gruß

Der Herr der Herrlichkeit und Spender aller Gnaden sei mit euch.

 

Einleitung

„Das Tor des Himmels öffnete sich für Stephanus. Er zog als erster der Blutzeugen ein und empfing die Krone der Herrlichkeit.“ Dieser Eröffnungsvers steht als Überschrift über unserer Eucharistiefeier am Tag nach Weihnachten und am Fest des heiligen Stephanus. Das Geburtsfest Jesu und das Gedenken an einen Märtyrer, passt das zusammen?

Dem Evangelisten Lukas, dem wir sowohl die Weihnachtsgeschichte als auch den Bericht von der Steinigung des Stephanus verdanken, verklammert die beiden Erzählungen miteinander durch das eine Wort „Herrlichkeit“, das auch mit Glanz und Ehre übersetzt wird:

  • „Ein Engel des Herrn trat zu den Hirten und Herrlichkeit des Herrn strahlte rings um sie auf“ (Lk 2,8). 
  • Eine Menge himmlischer Heerschar lobte Gott und sagte: „Herrlichkeit“ Gott in den Höhen! Und auf Erden: Friede den Menschen seines Gefallens“ (Lk 2,14). 
  • Und Stephanus „sah Gottes Herrlichkeit und Jesus stehend zur Rechten Gottes“ (Apg 7,55).

So sind wir gestern und heute zusammen gekommen, um Gott die Ehre zu geben, um seine Herrlichkeit zu feiern.

Zum Herrn – für uns Mensch geworden, zur Rechten Gottes erhöht und in unserer Mitte gegenwärtig – wollen wir rufen:

 

Kyrie – Rufe

Herr Jesus Christus 

  • um unseres Heiles willen bist du Mensch geworden. - Herr, erbarme dich. 
  • Durch Stephanus hast du deine Heilsbotschaft verkünden lassen. -  Christus, erbarme dich. 
  • Sein Martyrium wurde zum Auslöser der Verkündigung des Evangeliums an die Heiden. - Herr, erbarme dich.

 

Tagesgebet

Guter Gott,
wir danken dir für das Beispiel des Hl. Stephanus,
   durch das wir herausgefordert werden,
   es ihm gleich zu tun.
Denn in einer Welt,
    die vom Diesseits geprägt ist,
ist es nicht leicht,
   von einem Leben bei und mit dir zu reden.
Bleibe du bei uns,
   damit wir jedem, ob gelegen oder ungelegen,
   treu zu unserer Überzeugung, Rede und Antwort stehen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus...

 

Einleitung zur Lesung

„Ich sehe den Himmel offen“ (Apg 7,56). Kommen uns da nicht wieder die Bilder des Advent, die Sehnsucht nach Befreiung, Erlösung und Heil in den Sinn: „O Heiland reiß die Himmel auf“ (GL 105,1); „Macht hoch die Tür, die Tor macht weit“ (GL 107,1); „O Herr und Gott, … zerreiß des Himmels Ringe“ (GL 109,1); „Denn verschlossen war das Tor, bis der Heiland trat hervor“ GL 830,1).

In den Worten des Stephanus wird deutlich: Erlösung ist geschehen. Gott hat seine Verheißung wahrgemacht und reicht den Menschen die Hand zur Versöhnung. Hören wir, was Lukas uns über Stephanus berichtet.

 

Fürbitten

Zu Jesus Christus, für den der heilige Stephanus Zeugnis abgelegt hat, wollen wir nun beten:

  • Der heilige Stephanus war Dein Zeuge im Dienst an den Nächsten und im Dienst des Wortes, vor allem aber in der Nachfolge bis in den Tod: Ermutige uns und alle Gläubigen, Dich tatkräftig und furchtlos dort zu bezeugen, wo immer und in welchen Situationen wir uns befinden. – STILLE - Christus höre uns A: Christus, erhöre uns.
  • Wie nach der Steinigung des Stephanus werden auch heute Christen verfolgt und unterdrückt durch fanatische Anhänger anderer Religionen oder christenfeindliche Regime: Gib ihnen Standhaftigkeit und Kraft, Dich auch in ihren schwierigen Situationen glaubhaft zu bezeugen – STILLE - 
  • Stephanus hat nach Deinem Vorbild für seine Peiniger und Verfolger gebetet: Gib auch uns die Kraft, nach Deiner Weisung unsere Feinde zu lieben und für sie zu beten. - STILLE - 
  • Nach dem Beispiel des heiligen Stephanus ist das Blut vieler Märtyrer zum Samen für neue Christen geworden: Festige in uns die Glaubensüberzeugung, dass nur das Weizenkorn, das in die Erde fällt uns stirbt, reiche Frucht bringen kann - STILLE - 
  • Der heilige Stephanus hat dich in Gottes Herrlichkeit gesehen: Nimm auch unsere Verstorbenen in deine Herrlichkeit auf. - STILLE -

Du hast verheißen, dass Du alle rettest, die bis zum Ende standhaft bleiben. Wir vertrauen auf Dein Wort. Dir sei Lob und Dank in Ewigkeit. A: Amen.

 

Einleitung zum Vaterunser

Dein Reich komme. Das beten wir so oft, ohne uns weitere Gedanken zu machen. Heißt es nicht auch: mach uns – hier und heute – zu Zeugen deines Evangeliums, dafür, dass du Mensch geworden bist? – Stille - Beten wir, wie der Herr uns zu beten aufgetragen hat: Vater unser …

 

Einleitung zum Friedensgebet

Tiefer Frieden findet nur der, der sich in dir geborgen weiß. Aus diesem Bewusstsein heraus erwuchs die Kraft des Stephanus, Zeugnis abzulegen und für seine Peiniger beten, ihnen vergeben zu können. Deshalb bitten wir: Herr Jesus Christus, … und schenke uns, nach deinem Willen, Einheit und Frieden.

 

Schlussgebet

Gott, himmlischer Vater,
an diesem festlichen Tag hast du uns das ganze Heil vor Augen geführt:
Jesus ist Mensch geworden,
   um uns durch seinen Tod am Kreuz den Weg zu dir zu ermöglichen.
Dafür danken wir dir.
Danke aber auch für das Beispiel so vieler Menschen,
   angefangen bei Stephanus, 
die uns durch ihr unerschrockenes Zeugnis
   die frohe Botschaft glaubhaft weitergeben haben.
Dir sei Lob in Ewigkeit.

 

Die in den „Liturgischen Bausteinen“ veröffentlichten Gebete und Texte sind Alternativen zu den offiziellen Texten, die der Zelebrant immer im MB findet.

 

P. Dr. Ludger Feldkämper SVD / P. Karl Jansen SVD