Liturgische Bausteine
Bewahrung der Schöpfung
Das „Deutsche Liturgische Institut“ hat ein Materialheft als pdf-Datei zum Thema herausgebracht. www.liturgie.de
Herr Jesus Christus,
Gott,
du hast uns in diese wunderbare Welt gestellt,
und dankbar schauen wir auf das Werk deiner Hände.
Aber wir vergessen oft,
dass wir nicht Herren, sondern Teil der Schöpfung sind
und verantwortlich mit ihr in Einklang leben müssen.
Hilf uns,
dass wir sensibel und bereit werden,
deinem Werk mit Achtung und Respekt zu begegnen
und entsprechend zu handeln.
Darum bitten wir durch Jesus Christus...
Allmächtiger Gott, der du in der Weite des Alls gegenwärtig bist und im kleinsten deiner Geschöpfe, der du alles, was existiert, mit deiner Zärtlichkeit umschließt,
Danke, dass du alle Tage bei uns bist. Ermutige uns bitte in unserem Kampf für Gerechtigkeit, Liebe und Frieden.
Zu Gott, dem Schöpfer des Himmels und der Erde, wollen wir am Beginn der Schöpfungszeit um den rechten Geist für unsere Zeit beten:
Denn du bist ein Gott, der sich seiner Geschöpfe erbarmt. Du hast uns ein Beispiel des Dienens und der Hingabe geschenkt, Jesus Christus, unseren Bruder und Herrn.
Amen.
Nach dem Sanctus fährt der Priester fort:
Du Ewiger, so weit bist du und fern,
kein Auge hat dich je gesehen.
Und doch drängt unser Singen und Beten zu dir.
Wir suchen dich.
All unser Hunger, unser Durst meint letztlich dich.
Wir rufen deinen Namen, suchen dich zu greifen,
doch begreifen tun wir nicht.
Mit Worten bist du nicht zu fassen, Gott.
Unsagbar bist du, unsagbar und doch gut.
Gut ist die Hand, aus der alles kommt,
was wir sehen, was wir riechen,
was wir schmecken, was wir fühlen.
V/A: O Herr, wir loben und preisen dich
und danken dir von Herzen.
Unsagbar gut ist unsere Schwester Sonne.
An ihr liegt es, dass jeden Morgen Tag wird.
In ihr scheint etwas durch,
das kräftiger und größer ist als sie.
Es blendet uns.
Es überwältigt uns
und schenkt doch Kraft und Leben.
A: O Herr, wir loben ...
Genauso gut und schön ist Bruder Mond
mit seinen Sternen.
Seeleute schauen zu ihnen auf und Liebende.
A: O Herr, wir loben …
Wir preisen dich für Bruder Wind
mit seinen Wolkenbergen.
Das Wetter, heute schlecht und morgen gut.
A: O Herr, wir loben …
Wir preisen dich für unsere Schwester Luft,
von der wir alle leben,
gleich, ob wir glücklich oder traurig sind.
A: O Herr, wir loben …
Dich preist auch Bruder Wasser,
das wir so selbstverständlich nehmen beim Duschen
und im Stausee und im Leitungsrohr.
A: O Herr, wir loben …
Dich preist auch Bruder Feuer, das Wärme gibt,
Licht und Energie im Ofen,
in der Glühlampe und im Kerzenschein.
A: O Herr, wir loben …
Dich preist auch Mutter Erde,
die unsere Füße trägt und hält,
obwohl wir haltlos durch den Weltraum rasen.
Sie schenkt uns Brot und Obst in vielen Sorten,
den Wald und leuchtend bunte Blumen.
A: O Herr, wir loben …
Wir möchten dich loben,
Gott für alles, was wir nicht verstehen:
warum es Hunger gibt und Krebs und Krieg...
warum auch kleine Kinder leiden müssen...
warum wir leben, um am Schluss zu sterben...
Wir loben dich, du Unbegreiflicher,
trotz unserer Fragen, trotz unserer Zweifel,
trotz unserer Angst, trotz unserer Dunkelstunden.
Und hoffen,
dass wir nicht umsonst auf Antwort warten.
Dass du sie alle krönen wirst,
die ungekrönt und ungeliebt
trotz allem dieses Leben still ertragen.
Wir loben dich, du Unbegreiflicher.
A: O Herr, wir loben …
Wir loben dich für unseren Bruder Jesus,
den Mann aus Nazareth.
Er lebte unser Leben, liebte diese Erde,
den Dingen und den Menschen war er ein Bruder.
Er nimmt uns alle an, so wie wir sind.
Er hat sich klein gemacht für uns,
klein wie das Brot.
Er ruft uns, lädt uns ein:
"Kommt alle zu mir,
die ihr schwer zu tragen habt.
Ich will euch stärken."
"Wo zwei oder drei zusammen sind
in meinem Namen, da bin ich unter euch.
Wenn ihr zusammenhaltet,
das Brot und das Leben teilt,
dann bin ich unter euch.
Wenn ihr zusammenkommt und wenn ihr geht,
ich sende euch, ich gehe mit.
Vergesst mich nicht!"
Damit wir uns an ihn erinnern,
trug dein Sohn Jesus uns auf, sein Mahl zu halten.
Und so bitten wir dich, Heiliger Geist,
komme auf diese Gaben herab,
damit sie für uns
zum Leib † und Blut Jesu Christi werden.
Denn am Abend, an dem er ausgeliefert wurde
und sich freiwillig dem Leiden unterwarf,
nahm Jesus das Brot und sagte Dank,
brach es, reichte es seinen Jüngern und sprach:
NEHMET UND ESSET ALLE DAVON:
DAS IST MEIN LEIB,
DER FÜR EUCH HINGEGEBEN WIRD.
Ebenso nahm er nach dem Mahl den Kelch,
dankte wiederum,
reichte ihn seinen Jüngern und sprach:
NEHMET UND TRINKET ALLE DARAUS:
DAS IST DER KELCH
DES NEUEN UND EWIGEN BUNDES.
MEIN BLUT, DAS FÜR EUCH
UND FÜR ALLE VERGOSSEN WIRD
ZUR VERGEBUNG DER SÜNDEN.
TUT DIES ZU MEINEM GEDÄCHTNIS.
Geheimnis des Glaubens:
Akklamation
Allmächtiger, gütiger Gott.
Dich lobt der Mensch,
das rätselhafte Wesen,
mit Tränen der Verzweiflung und des Glücks.
Mit Kinderlachen und schlaflosen Nächten,
am Reißbrett, in der Grube und am Herd.
Er denkt und sucht und dankt und flucht,
fragt nach dem Sinn in allem Unsinn
und findet keine Ruhe.
A: O Herr, wir loben …
Wir möchten dich auch loben, Gott,
für unseren dunklen Bruder Tod.
Nichts, was lebendig ist,
keiner von uns kann ihm entfliehen.
Jede Raupe muss sterben,
eh sie zum Schmetterling wird.
Wir erhoffen für uns und für alle unsere Toten,
jenseits der dunklen Pforte,
dass wir einmal ewig bei dir glücklich sind.
(Hier kann der Verstorbenen gedacht werden)
Bewahre du uns untereinander
in der Gemeinschaft mit unserem Papst Franziskus
und unserem Bischof N.
Denke an alle Menschen,
die in der Kirche mitarbeiten
und auf dieser schönen Erde leben.
Bleibe bei uns bis zu der Stunde,
da dein Sohn wiederkommen wird
in Herrlichkeit:
mit der Gottesmutter Maria, dem Hl. Josef,
mit den Aposteln und mit allen Heiligen.
Und wenn du dann die Schöpfung erneuert
und umgestaltet hast,
lass uns dein Lob singen ohne Ende.
Doxologie
(Quelle unbekannt)
Gott hat uns in diese Welt gestellt, die allem Leben als Grundlage dienen soll. Wenn wir unseren himmlischen Vater um das tägliche Brot bitten, heißt das doch nichts anderes als: Gib uns, gib allen Menschen das, was wir/sie zum Leben gebrauchen – saubere Luft, frisches, sauberes Wasser, Arbeit und Nahrung.
(Stille)
Vater unser …
Egoismus und Gier stören und zerstören das Mit- und Untereinander: Menschen erkranken und sterben an den Folgen des Einsatzes von Giften in der Natur, Tiere werden als Massenware produziert und wieder getötet, Welt und Umwelt werden manipuliert, vergiftet und bis zum Maximum ausgebeutet. – Wenn durch wirtschaftlichen Einfluss und Macht der Lebensraum von Flora, Fauna sowie großen und kleinen Völkern eingeschränkt wird, ist der Frieden bedroht. Deshalb bitten wir: Herr Jesus Christus, …, und schenke uns, …
Guter Schöpfergott,
alles, was wir sind und haben ist dein Geschenk.
Uns klingt in den Ohren:
Macht euch die Erde untertan.
Hilf uns erkennen,
dass dein Auftrag nicht bedeutet, die Herrschaft zu übernehmen,
sondern vielmehr in Einklang
und Verantwortung mit dem großen Schöpfungswerk zu leben.
Darum bitten wir durch Christus unseren Herrn...
Die in den „Liturgischen Bausteinen“ veröffentlichten Gebete und Texte sind Alternativen zu den offiziellen Texten, die der Zelebrant immer im MB findet.