Hochfest der Geburt des Herrn, Weihnachten – In der hl. Nacht

Liturgische Bausteine

Ich bin geliebt.

1. Lesung: Jes 9,1-6
Zwischengesang: www.antwortpsalm.de
2. Lesung: Tit 2, 11-14
Evangelium: Lk 2,1-14

Zum Kantilieren des Evangeliums: www.stuerber.de

Eingangslied:

GL 237 „Vom Himmel hoch, da komm ich her“

Eröffnung und Begrüßung:

Unser Herr Jesus Christus, die sichtbar gewordene Liebe des Vaters, unter uns erschienen im Kind von Betlehem, sei/ist mit euch allen.


Schwestern und Brüder, liebe festliche Gemeinde! 

Am Beginn dieser heiligen Feier, zu der ich Sie alle ganz herzlich begrüße, darf ich Ihnen den Eröffnungsvers der Liturgie zurufen: „Freut euch im Herrn, heute ist uns der Heiland geboren. Heute ist der wahre Friede vom Himmel herabgestiegen.“ 

Viele von uns haben sich auf diesen Heiligen Abend, auf die Feier von Jesu Geburt von Herzen gefreut. Manche unter uns haben diesen Abend, dieses erste Weihnachten ohne einen geliebten Menschen, nach dem Erhalt einer schwierigen Diagnose, vielleicht nach einer Trennung oder angesichts großer Probleme gefürchtet. Uns allen gilt: Der, der Heil in unser Leben bringt, der, der will, dass es uns gut geht, er kommt auf uns zu. Er geht achtsam mit uns um. Er schenkt uns Hoffnung und Kraft. Er ermutigt uns den Kopf nicht weiter hängen zu lassen, sondern nach Rettung und Heil Ausschau zu halten. Menschen, die dieses Fest mit uns feiern, die uns ihre Liebe und ihre Zuneigung zeigen, sind seine ersten Botinnen und Boten, die Engel, die uns Mut machen, seine Gegenwart zu entdecken. Die Hirten von damals zeigen uns, dass es sich lohnt.

Wenden wir uns an den, der im Kind in der Krippe sich genauso finden lässt, wie in jedem Menschen, am Kreuz oder in der Sehnsucht nach Frieden.


Kyrie-Rufe

Herr Jesus Christus, 

  • du rufst uns aus den Dunkelheiten des Lebens in das Licht Deiner Liebe. - Kyrie eleison.
  • Du lässt uns wissen: Wir sind nicht allein. Du teilst unser Leben. - Christe eleison.
  • Du verstehst, was uns im Herzen bewegt, was uns vor Freude oder Leid weinen lässt. - Kyrie eleison.


Vergebungsbitte

Gott, mit den Hirten stöberst du uns auf. Wo wir uns abgefunden und resigniert haben, wo wir meinen, dass alles bleiben wird, wie es ist, da überwältigst du uns mit dem Angebot eines neuen Anfangs. Dich wollen wir loben und preisen:

 

Gloria:

GL 169 „Gloria, Ehre sei Gott“

Einleitung zur ersten Lesung: Jes 9,1-6

Von Menschen, die die Erfahrung hinter sich haben, dass Hoffnung einen festen Grund hat, und das Leben eine großartige Wende nehmen kann, kündet uns der Prophet Jesaja. Denken wir an uns, an die Menschen in Syrien, in Afghanistan, an die Erdbebenopfer in Italien, an die Menschen in Haiti. Wünschen wir ihnen diese Erfahrung!

 

Einleitung zur zweiten Lesung: Tit 2, 11-14

Der Verfasser unserer Lesung fordert uns nun auf, unsere Gottlosigkeit aufzugeben, nicht länger zu meinen, wir brauchen Gottes Kraft und Segen nicht. Ohne IHN ist alles schwerer. Als Retter in unseren verfahrenen Situationen will er sich erweisen.

Einleitung zum Evangelium: Lk 2,1-14

Was wir jetzt als Frohe Botschaft hören, erscheint uns so unglaublich wie den Hirten auf Betlehems Feldern: Gott ist in unser Leben eingestiegen. Er lässt sich finden. Der Retter und Befreier ist da.

 

Glaubensbekenntnis:

GL 178,1+2 „Amen, …, wir glauben“

Fürbitten

Gott ist ein Freund der Menschen, ein Liebhaber des Lebens. Ihm legen wir betend hin, was uns bewegt: 

  • Unsere Welt ist voller Krieg, Hass, Terror und Gewalt. Unzählige Menschen sehnen sich nach Frieden, nach Freiheit und einer neuen Chance. A: Der Herr ist nahe allen, die ihn rufen! (GL 76,1)
  • Viele Lebensgeschichten sind voller Fragezeichen, Stress und Überforderung, in Gefahr zu scheitern, oberflächlich und egoistisch zu werden.
  • Persönlicher Glaube ist vielfach vergessen. Für Fragen nach dem Sinn ist wenig Zeit, Funktionieren, Spaß und Erfolg sind angesagt.
  • Menschsein dürfen, Lieben, gute Vorsätze und ernste Absichten bleiben oft auf der Strecke. Sich mit Geschenken frei kaufen und in Ausreden fliehen, sind oft die Folge.
  • Gefühle, wie die Trauer um liebe Menschen oder über eigenes Versagen, ja sogar die Freude, sind meist fest im Griff. Im Gegensatz zu Sachverstand, Kompetenz und Wissen gelten sie manchmal eher als Schwachstellen.
  • Erinnerungen an eine geborgene Kindheit, an die erste Liebe, das Bemühen um die kleine heile Welt in der eigenen Umgebung, bewahren vielen ein sehnsüchtiges Herz.
  • Das Bemühen um Harmonie überfordert, führt zu Streit und Auseinandersetzungen, gerade dann wenn man sich eigentlich Frieden und Freude wünscht.
  • Menschen jenseits der familiären Grenzen fallen an Weihnachten oft aus dem Blick. Dabei sind viele einsam, krank und allein - besonders jene, die Fluchtwege hinter sich haben und noch keine Geborgenheit oder Sicherheit spüren.
  • Verkünderinnen und Verkünder der Frohen Botschaft wollen Gottes Handeln ins Gedächtnis ruhen, sein Wort durch die eigene Lebenspraxis sichtbar machen.

In dir, guter Gott, ist Frieden, Geborgenheit und Freude. Dir seien die Ehre und der Dank, heute und immer.

 

Zur Gabenbereitung:

GL 240 „Hört, es singt und klingt mit Schalle“

 

Hochgebet - „Menschwerdung“

Präfation

Gott, der du uns väterlich stützt
und dich mütterlich um uns sorgst,
wir danken dir.
Du bist für uns kein unbekannter Gott,
der uns nur Fragen und Rätsel aufgibt.
Vielmehr bist du der geheimnisvolle Gott,
der in jedem Menschen lacht und leidet,
liebt und lebt.
Diese deine Nähe
[die wir besonders – in dieser hoch-hl. Nacht /
an diesem hoch-hl. Tag / in dieser Zeit – feiern,]
macht uns dankbar für unser Leben
und lässt uns gemeinsam
mit Freude singen:

Sanktus

Zum Sanktus: GL 196 „Heilig, …“

Menschenfreundlicher Gott,
in Jesus willst du Mensch unter Menschen sein,
sichtbar, spürbar, ja, sogar genießbar,
wenn wir hier und jetzt
das Brot und den Wein miteinander teilen
und so den Auftrag deines Sohnes erfüllen.

Darum bitten wir dich:
Sende deinen Geist auf diese Gaben herab,
damit sie uns Leib † und Blut
unseres Herrn Jesus Christus werden,
der uns dieses Mahl als Zeichen
seiner Liebe und Treue anvertraut hat.

Als Mensch unter Menschen
hat Jesus uns dieses Zeichen hinterlassen.

Am letzten Abend,
da er mit den Seinen zu Tische saß,
ein Abend voller Trauer,
Angst und Unsicherheit,
aber auch mit Erwartungen und Hoffnung.
griff Jesus nach einem Brot,
hielt es in seinen Händen,
sprach ein Dankgebet,
brach es und verteilte es
mit den Worten:

NEHMET UND ESSET ALLE DAVON:
DAS IST MEIN LEIB,
DER FÜR EUCH HINGEGEBEN WIRD.

Dann nahm er auch
einen Becher mit Wein in die Hände,
sprach ein Segenswort,
gab ihn in die Runde und sagte:

NEHMT UND TRINKT ALLE DARAUS:
DAS IST DER KELCH
DES NEUEN UND EWIGEN BUNDES,
MEIN BLUT, DAS FÜR EUCH
UND FÜR ALLE VERGOSSEN WIRD
ZUR VERGEBUNG DER SÜNDEN.
TUT DIES ZU MEINEM GEDÄCHTNIS.

Geheimnis des Glaubens

Akklamation

Guter Gott, wenn wir an Jesus denken,
kommt uns sein Leben vor Augen,
wie es kein Mensch intensiver leben kann.

Seine Geburt geschah in der Einfachheit
einer provisorischen Unterkunft.
Die Freude darüber war groß,
vor allem bei den Menschen
am Rande der Gesellschaft.

Als Jesus öffentlich auftrat,
ließ er sich auf alle Menschen
verbindlich ein:
Er rief Frauen und Männer in seine Nähe,
lud sie ein, ihm nachzufolgen.
Er ließ keine Knechte und Herren gelten,
sondern wollte sie in
geschwisterlicher Gemeinschaft
zusammen wirken und leben sehen.
Er stellte sich der Not und
den Ängsten der kleinen Leute,
nahm ihre Sorgen und Krankheiten ernst,
heilte und tröstete mit dem Trost,
dass du kein Aufpasser
und Rächer bist, sondern
ein menschenfreundlicher Gott,
der dem Verirrten nachgeht,
die Verlorenen zurückholt,
alle und alles sorgfältig
in den Händen hält.

Für seine Liebe zu den Menschen
und für seine konsequente Hingabe an dich
war Christus bereit,
Leid und Ungerechtigkeit zu tragen
und am Kreuz für uns zu sterben.
Du aber hast ihn auferweckt
und damit sein Leben,
sein Handeln und Lehren
für uns als verbindlich bestätigt.

Das macht uns, deine Kirche,
froh und zuversichtlich:
Wir müssen uns nicht länger
der Leistung und dem Gesetz unterwerfen,
sondern können menschenfreundlich
aufeinander zugehen und
offen miteinander unterwegs sein
als Gemeinschaft der Glaubenden.

Hilf, gütiger Gott, und steh uns bei,
zusammen mit den Verantwortlichen
deines Volkes:
mit unserem Papst Franziskus,
unserem Bischof N.,
mit allen Frauen und Männern
im Dienst der Kirche.

Treuer Gott, deinem Herzen
vertrauen wir die Menschen an,
die wir geliebt haben
und die gestorben sind.
Sei du ihnen die Heimat,
nach der auch wir uns sehnen.

Zusammen mit Maria, der Mutter Jesu,
dem hl. Josef, dem Ziehvater Jesu,
allen heiligen Frauen und Männern
und mit den Menschen,
die uns im Glauben ein Vorbild sind
wollen wir dich loben und preisen. 

Doxologie

Quelle unbekannt

 

Einleitung zum Vaterunser

Im Kind in der Krippe ist Jesus der Bruder aller Menschen geworden. Mit seinen Worten beten wir zum himmlischen Vater, der uns mit der Fülle seiner Zuneigung und Liebe beschenkt: Vater unser …

Einleitung zum Friedensgruß

Im Dunkel der Welt ist das Licht der Hoffnung und des Friedens aufgeleuchtet. Wir staunen über Gottes Nähe und freuen uns über sein Geschenk des Friedens. So bitten wir: 

Herr Jesus Christus, Fürst des Friedens, Heiland und Retter, Befreier und Tröster, lege deinen Frieden in die Herzen und in die Beziehungen der Menschen, in dein heiliges Volk und in alle Suchenden und Fragenden.

Und dieser Friede unseres Herrn Jesus Christus sei allezeit mit Euch.

Lied zum Brotbrechen:

GL 202 „O du Lamm Gottes“

Kommunioneinladung:

Seht, das Wort ist Fleisch geworden. Der Herr ist mitten unter uns. Wir dürfen seine Gegenwart genießen. IHM bekennen wir: 

A: Herr, ich bin nicht würdig …

Z: Der Retter ist da!


Kommunionmeditation:

Ich lag in tiefster Todesnacht, du warest meine Sonne,
die Sonne, die mir zugebracht, Licht, Leben, Freud und Wonne.
O Sonne, die das werte Licht des Glaubens in mir zugericht,
wie schön sind deine Strahlen (GL 256,3).

Danklied:

GL 241 „Nun freut euch, ihr Christen“

Segen: MB


Schlusslied:

GL 249 „Stille Nacht“

 

Entlassung

Z: So geht, bringt Freude und Frieden! 

A: Dank sei Gott dem Herrn.

Die in den „Liturgischen Bausteinen“ veröffentlichten Gebete und Texte sind Alternativen zu den offiziellen Texten, die der Zelebrant immer im MB findet.

 

Albert L. Miorin, Pfarrer; P. Karl Jansen SVD