2. Adventssonntag (A)

Predigtimpuls

Bringt Frucht hervor, die eure Umkehr zeigt.

1. Lesung: Jes 11,1-10
Zwischengesang: www.antwortpsalm.de
2. Lesung: Röm 15,4-9
Evangelium: Mt 3,1-12
Zum Kantilieren des Evangeliums: www.stuerber.de

Kehrt um! Denn das Himmelreich ist nahe. - Bringt Frucht hervor, die eure Umkehr zeigt.

In den Schriftlesungen eine große Dynamik:
Gott will in seinem Volk wirken – er verheißt es: vgl. Jesaja & Johannes

Immer ist die Zielrichtung dieselbe:

  • Er will einen neuen Anfang ermöglichen.
  • Er selbst will zu seinem Volk kommen – „junger Spross“
  • Er will sein Volk bereiten, damit in diesem Volk erlebbar wird, wie Leben gelingen kann!
  • Gerechtigkeit, keine Benachteiligung der Armen, Frieden zwischen Allen (vgl. Tierwelt)
  • sein Erbarmen soll erfahrbar werden


Große Dynamik: Gott kommt auf sein Volk zu und will es zum neuen Volk bereiten – Umkehr!

Aber Gottes Wunsch und diese Dynamik sind weit größer: In seinem Volk will Er zu allen Menschen, zu allen Völkern kommen:

  • die Völker suchen ihn auf … (1. Lesung)
  • die Heiden rühmen Gott um seines Erbarmens willen (2. Lesung)


Was heißt das für uns?
Wir als Getaufte, als Kirche, sind berufen, dieses neue Volk zu sein, in dem Gottes Gegenwart erfahrbar und spürbar ist,
indem wir täglich Früchte der Umkehr, der Hinwendung zu Gott und somit zum Nächsten bringen.

Beispiel - 2. Lesung: „nehmt einander an“ (Erbarmen miteinander) – besonders in der Familie

  • Gefahr des Nörgelns … den Anderen verändern wollen
  • den Partner so nehmen, wie er ist
  • nichts erwarten – alles erhoffen; „Erbarmen“ – von Herzen her
  • DAS wirkt. Es fällt dem Partner leichter, an sich zu arbeiten – ermöglicht Freiraum


Das hat 1000 Facetten! Fragen wir uns: Ist mein Leben reich an Früchten, die meine Umkehr zeigen? Wird Gottes Güte und Nähe durch mich erfahrbar und spürbar im Alltag?
Dort wo ich mich gehen lasse und keine Früchte der Umkehr bringe, hat es nicht nur Auswirkung auf mich, sondern damit mache ich es auch meinen Mitmenschen schwerer, zum lebendigen und barmherzigen Gott zu finden.

Für mich mahnendes Sprichwort: Die Lauheit ist die Lieblosigkeit (Sünde) der Wissenden.
Ich möchte euch alle einladen und ermutigen zur wichtigsten Vorbereitung auf das Weihnachtsfest - zum Sakrament der Versöhnung.

Hier geschieht Heilung und Vergebung. Hier geschieht bewusst Umkehr vor dem Herrn und ein Neubeginn. (Bei Johannes nur ein Zeichen zur Vergebung – hier tatsächlich)

  • Erleichterung
  • dem Herrn alles hinlegen, wo wir keine guten Früchte gebracht haben, wo wir uns haben gehen lassen
  • es tut so gut: für uns selber, für die Beziehungen – in einem reinen Herzen wohnt Gott


Auch uns gilt das ermutigende und mahnende Wort des Johannes. Auch uns gilt jenes Wort, das die Grundvoraussetzung nennt, damit wir bereit sind für Gottes Kommen: Kehrt um und bringt Früchte, die eure Umkehr zeigen.
Herr, hilf uns zu tätiger Umkehr, damit wir bereit werden für dein Kommen und deine Freude!

Pfr. Dr. Christoph Goldschmidt