Hochfest der Geburt des Herrn, Weihnachten – Am Morgen

Liturgische Bausteine

Uns ist der Retter geboren

1. Lesung: Jes 62,11–12
Zwischengesang: www.Antwortpsalm.de
2. Lesung: Tit 3,4–7
Evangelium: Lk 2,15–20

Zum Kantilieren des Evangeliums: www.stuerber.de

Liturgischer Gruß

„Heute ist euch … der Retter geboren; er ist der Messias, der Herr“ (Lk 2,11). Seine Gnade sei mit euch!

 

Einleitung

Liebe Schwestern und Brüder,  

an diesem festlichen Tag begrüße ich sie alle ganz herzlich zu diesem Gottesdienst. Die Texte der Hl. Schrift, die wir hören werden, lassen einem das Herz höher schlagen, denn alles, was uns oft unausgesprochen und doch im Innersten unseres Herzens bedrängt, soll Rettung und Erlösung erfahren. 

Und Jesaja geht noch einen Schritt weiter: `Alle, die er gewonnen hat, gehen vor ihm her. … Das heilige Volk, die Erlösten des Herrn´ (vgl. Jes 62,11f), also sind wir die Herolde Gottes. – 

Die Botschaft der Menschwerdung Gottes in Jesus Christus richtet sich zwar an uns, ist aber zugleich Auftrag, sie weiterzusagen!

Kyrie-Rufe

Menschgewordenes göttliches Wort, 

  • unscheinbares Zeichen mit großer Wirkung. - Herr, erbarme dich.
  • Hoffnung für all jene, die am Boden liegen. - Christus, erbarme dich.
  • Stimme all jener, die in der Welt keine Stimme haben. - Herr, erbarme dich.

Der Herr erbarme sich unser, er öffne unsere Herzen, damit wir unsere Festtagsfreude an jene weitergeben, die heute nicht feiern können, so dass es auch in ihren Herzen hell werde.

 

Tagesgebet

Guter Gott,
frohe Kunde wurde uns gebracht,
   und wir können es nicht fassen,
dass du in einem armseligen Stall als kleines Kind zur Welt gekommen bist.
Wie schwer es für Jesus, Maria und Josef war,
   können wir nur erahnen.
Du hast deine Hand über sie gehalten.
Wir bitten dich:
halte deine Hand über alle,
   die heute keinen Grund zu feiern haben,
weil „braune Wolken“ über unser Land ziehen
   und Menschen – wie damals die Habenichtse – ausgegrenzt werden.
Hilf uns,
   Position zu beziehen und zu helfen,
   wo es am Notwendigsten fehlt. 
Darum bitten wir durch Jesus Christus...

 

Fürbitten

Guter Gott, an diesem hochheiligen Tag wenden wir uns mit all dem an dich, was uns auf der Seele brennt. 

  • Leite deine Kirche – unseren Papst Franziskus, die Gemeinschaft der Bischöfe und alle Frauen und Männer guten Willens, dass wir dir die Ehre geben und da sind für Menschen in Not.
  • Bewahre uns vor der Blindheit, populistischen und verlogenen Parolen nachzugehen, und nur dir und deiner frohen Botschaft zu glauben. Lass uns allen mit Respekt und Achtung begegnen.
  • Mach uns bereit, ein Auge auf die zu haben, die in diesen Tagen ihre Einsamkeit besonders spüren, damit wir ihnen wenigstens ein wohlwollendes Lächeln schenken.
  • Schenke den Verantwortlichen Fantasie und einen offenen Blick, damit Frieden in der Welt möglich werde.
  • Lass uns für den Schutz des Lebens eintreten und das menschliche Leben in der jeweiligen Lebensphase respektieren.
  • Nimm dich unserer Verstorbenen an, vor allem all jener, die aufgrund von Ungerechtigkeit, Terror und Krieg ihr Leben verloren haben.

Barmherziger Gott, du kennst uns und du weißt um all die Not in der Welt. Sende du uns an die Brennpunkte, damit besonders dort von deiner Menschwerdung gesprochen werde. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

 

Präfation – „Er lebte unser menschliches Leben“

Ja, du bist würdig,
ewiger und erhabener Gott,
dass wir dir danken und dich preisen.
Seit du den Menschen
ins Dasein gerufen hast,
nahmst du dich seiner an.
Alles, was zu seinem Glück nötig war,
gabst du ihm.
Als er sich dir widersetzt
und sich von dir getrennt hatte,
hast du ihn nicht verworfen
und nicht verlassen.
Als die Zeit dafür reif war,
hast du deinen Sohn gesandt.
Er wurde Mensch aus Maria,
der Jungfrau,
und lebte unser menschliches Leben,
damit wir an seinem Leben
und an seiner Lehre ablesen können,
was Menschsein bedeutet,
wie du dir den Menschen gedacht hast.
Er blieb seiner Sendung treu
bis in den Tod,
um unser Leben für immer zu retten.
Seither wissen wir,
wie sehr du uns liebst,
und kennen unseren Weg
und unser Ziel.
Deshalb danken wir dir,
rühmen deinen heiligen Namen
und singen voll Freude: 

Sanktus

 

Hochgebet - „Gottes Nähe“

Nach dem Sanctus fährt der Priester fort:

Ja, du bist heilig, großer Gott.
Überall in der Welt
werden Menschen, deine Geschöpfe,
wie Nicht-Menschen behandelt.
Aber sie spüren auch überall
eine Nähe, die Mut macht,
eine Stimme, die einlädt,
eine Hand, die heilt.

Ihre Ahnung wird zur Gewissheit,
die Stimme bekommt ein Gesicht,
die Hand wird zum Namen:
Jesus von Nazaret.

Er zeigt ihnen,
dass es für dich, unseren Gott,
keine Nicht-Menschen gibt;
dass du zum Wort all derer wirst,
die nichts zu sagen haben;
dass du mit denen gehst,
die keinen Ausweg mehr wissen;
dass du die Verdammten dieser Erde
aus dem Staub erhebst 

V/A: Herr, wir preisen dich.

Er selbst ließ sich für sie
zum Nicht-Menschen machen,
hatte keine Worte mehr
vor den Mächtigen dieser Erde,
die ihn verdammten,
wie all die kleinen Menschen
vor und nach ihm,
mit denen er das Zertreten-Sein
im Staub dieser Erde teilt.

Wir danken dir,
dass dieser Zertretene lebt,
dass dieser Verdammte der Gesegnete ist,
dass dieser Mundtot-gemachte
in aller Welt deine lebendige Stimme
geworden ist. 

A: Herr, wir preisen dich.

Deshalb fangen wir an zu hoffen:
die Zertretenen werden
aufrecht gehen,
die Verdammten werden
gesegnet sein,
die Sprachlos-gemachten
haben das Sagen.
Sie werden das wenige,
das sie haben, mit uns teilen.
Es wird ein Brot sein für alle,
zwölf Körbe voll.
Wir werden die Güter,
die wir haben, mit ihnen teilen.
Es wird ein Wein sein für alle,
Wein der Freude für alle Menschen.

Du unser Gott,
lass diesen Hl. Geist Jesu
unter uns lebendig werden,
lass ihn im Zeichen von Brot und Wein
† in unser Leben hineinströmen
und hinausströmen in alle Welt.

Denn er nahm am Abend
vor seinem Tod
im Kreis seiner Freunde ein Stück Brot,
sprach darüber das Dankgebet,
brach das Brot,
teilte es an seine Freunde aus
und sagte:

NEHMT UND ESST ALLE DAVON:
DAS IST MEIN LEIB,
DER FÜR EUCH HINGEGEBEN WIRD.
DAS BIN ICH,
BROT FÜR DAS LEBEN DER WELT.

Am Ende des Mahles
nahm er auch einen Kelch mit Wein,
sprach darüber das Dankgebet,
reichte den Kelch an seine Freunde
und sagte:

NEHMT UND TRINKT ALLE DARAUS:
DAS IST DER KELCH
DES NEUEN UND EWIGEN BUNDES,
MEIN BLUT, DAS FÜR EUCH
UND FÜR ALLE VERGOSSEN WIRD
ZUR VERGEBUNG DER SÜNDEN.
TUT DIES ZU MEINEM GEDÄCHTNIS.

Geheimnis des Glaubens: 

Akklamation

Darum verkünden wir den Tod
unseres Bruders Jesus von Nazaret
und freuen uns, dass seine Liebe,
sein Geist stärker ist als der Tod,
wir preisen ihn als den Lebendigen,
der in aller Welt Menschen
auferstehen lässt aus Unterdrückung
und Herrschaft des Todes.

Wir bitten dich für die Kirche,
für den Papst Franziskus,
für unseren Bischof N.,
die Priester, Diakone, Ordensleute
und das ganze gläubige Volk:
Lass sie dein Evangelium
in dieser Welt verkünden.

Treuer Gott,
deinem Herzen vertrauen wir
die Menschen an, die wir geliebt haben
und die gestorben sind.
Sei du ihnen die Heimat,
nach der wir uns sehnen.
Breite bergend die Flügel
deiner Gegenwart über die Sterbenden aus.
(Hier kann das Gedenken für Verstorbene eingefügt werden)

Zusammen mit Maria, der Mutter Jesu,
dem hl. Josef und allen Heiligen
lasst uns jetzt dich, Gott Vater,
loben und preisen
durch Jesus Christus: 

Doxologie

Quelle unbekannt

 

Einleitung zum Vaterunser

Weil Jesus Christus unser Bruder wurde, dürfen wir zu Gott Vater sagen. So lasst uns mit den Worten Jesu beten: Vater unser …

Einleitung zum Friedensgebet

In Jesus Christus hat Gott sein endgültiges Wort des Friedens zu uns gesprochen. Deshalb bitten wir: Herr Jesus Christus, … und schenke uns, …

 

Meditation

Die Botschaft von der Geburt des Retters
ergeht nicht an die Großen, sondern an die Hirten,
an die Armen und die an den Rand gedrängten,
an den „Abschaum“ (siehe Predigt: P. Dr. Jakob Mitterhöfer SVD).
Aber das sind wir doch nicht! –
Nein, sicher nicht! –
Vielleicht kommt uns ja eher die Rolle zu,
Verkünder, Engel der Frohen Botschaft zu sein?! –
Wie viele „Abschaum-Menschen“ sehnen sich
nach etwas Wärme, etwas Geborgenheit,
nach Toleranz und Akzeptiert-werden?

 

Die in den „Liturgischen Bausteinen“ veröffentlichten Gebete und Texte sind Alternativen zu den offiziellen Texten, die der Zelebrant immer im MB findet.

 

P. Karl Jansen SVD