2. Fastensonntag (A)

Liturgische Bausteine

„Wir haben für euch auf der Flöte (Hochzeitslieder) gespielt, und ihr habt nicht getanzt“ (Mt 11,17).

1. Lesung: Gen 12,1-4a
Zwischengesang: www.antwortpsalm.de
2. Lesung: 2Tim 1,8b-10
Evangelium: Mt 17,1-9


Einleitung

Stille ist alles andere als Leere. Stille öffnet für Unendlichkeit. „Ich bin ganz Ohr“, eine Redewendung, die wachsame Zuwendung anzeigt. Ich will nicht von vornherein sondern, zulassen oder abweisen von dem, was du sagst. Ich bin ganz auf Empfang. Da kann ich Dinge vernehmen, die ich noch nie wahrgenommen habe.

Im heutigen Evangelium geraten drei Jünger Jesu in eine solche Situation. Er nimmt sie mit auf den Berg, in den Rückzug in die Einsamkeit und Stille, in die Öffnung auf Gott hin, ins Gebet. Da ergießt sich die Flut der Unendlichkeit in die Enge menschlichen Wahrnehmens und Verstehens. Sie geraten außer sich vor Staunen und Erschrecken. Siekönnen lange nicht darüber sprechen. Sie haben erfahren und wissen auf neue Weise, wie wunderbar und unfassbar sie Gottes Nähe umgibt und durchdringt.

Sie dringt zeichenhaft zu uns durch, wenn wir uns Gottes Wort öffnen und der Einladung zu seinem Mahl folgen.


Kyrie-Rufe

Herr Jesus Christus, 

  • du wurdest geoffenbart als Licht vom Lichte, als eines Wesens mit dem Vater: - Kyrie eleison.
  • Du empfängst von deinem Vater die Sendung, uns seine Menschenfreundlichkeit zu offenbaren: - Christe eleison.
  • Dein Weg mit uns führt durch die Wechsel der Zeit in eine unvorstellbare Herrlichkeit: - Kyrie eleison.


Fürbitten

Herr Jesus Christus, auf dem Weg nach Jerusalem ins Lager der feindlich gesinnten Obrigkeit, wo dich Leid und Tod erwarten, zeigt sich ein ganz anderer Hintergrund, eine unfassbare Herrlichkeit. Im Vertrauen darauf, dass die Leiden dieser Zeit nicht zu vergleichen sind mit der Herrlichkeit, die uns bei dir erwartet, tragen wir dir unsere Bitten vor. Du König der Herrlichkeit, A: höre uns! 

  • Wir haben Angst, dass das friedliche Miteinander unter den Völkern zerbricht und Hass und Abgrenzung zu Krieg und Terror führen. Bewahre uns vor dem Chaos.
  • Wir verbrauchen mehr von den Gütern deiner Schöpfung, als sie ergänzen kann. Wir zerstören damit die Lebensgrundlage kommender Generationen. Bring die Massen zur Vernunft und lass Gerechtigkeit werden.
  • Stärke in deinem Volk die Leidensfähigkeit in seinem Kampf um Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung.
  • Du sprichst aus der Stille zu uns. Lass die Menschen unter der elektronischen Berieselung nicht völlig taub werden gegenüber deinem Wort und nicht die Orientierung verlieren.
  • Unsere Verstorbenen können sich deinem richtenden und heilenden Wort nicht mehr verschließen. Lass sie deine Barmherzigkeit erfahren und das Glück ohne Ende bei dir.

Herr Jesus, du bist der geliebte Sohn, der am Herzen des Vaters ruht. Du hast uns seine Liebe offenbart. Wir wollen deine Frohe Botschaft aufnehmen und dich dankbar preisen, jetzt und in Ewigkeit.

Hochgebet - „Wandlung“

Präfation

Ja, es ist würdig und recht,
es ist gut und richtig,
dir, treuer Gott,
für Jesus zu danken,
deinen Sohn
und unseren Bruder.

Immer wieder lud er Menschen ein,
ihr Brot mit anderen zu teilen,
damit niemand mehr
zu hungern brauchte
und alle satt werden konnten.
Als ein Freund der Armen
und Verachteten setzte sich Jesus
mit ihnen an einen Tisch,
damit sich niemand mehr
ausgeschlossen fühlte. 

Im Wissen um seinen nahen
und gewaltsamen Tod
deutete Jesus während
des letzten Abendmahls
im Teilen von Brot und Wein
seine Liebe im Leben
und seine Hingabe im Tod.
Im Glauben an deine Treue
war Jesus bereit, sein Leben
für seine Freunde hinzugeben. 

Für dieses Lebenszeugnis Jesu
danken wir dir, großer Gott,
denn es lässt uns
an eine grenzenlose Liebe glauben.
Deshalb singen wir jetzt dir
unseren Lob und Preis: 

Sanktus

Ja, guter Gott,
wir nennen dich heilig –
aber in unserem Leben
tun wir oft so,
als ob wir dein Wort
und deinen Auftrag
für unser Leben nicht kennen.

Wir reden von "anders leben" –
und tun es nicht.
Wir möchten uns ändern –
und wehren uns
gegen jede Form der Wandlung.
Wir möchten glauben,
dass du uns verwandelst –
aber wir möchten nicht,
dass es weh tut.

Wir trauen uns selbst nicht zu,
was du uns zutraust:
die alte Spur zu verlassen
und aus dem Teufelskreis
unserer Gewohnheiten
auszubrechen.

Gott, wir suchen nach Sinn
für unser Leben,
nach einem Ziel, das sich lohnt.
Wir suchen nach einem,
der uns zeigt,
wie man das macht:
"Qualität des Lebens"
zu finden und zu leben,
nicht bloß als Trost für später,
nach dem Tode,
sondern hier und jetzt.

So richten wir unsere Augen auf ihn,
den Menschensohn,
unseren Herrn Jesus Christus.
Er war, wie wir sein möchten:
Bruder und Freund
eines jeden Menschen.

Jesus glaubte an die Wandlung,
dass es möglich ist,
das Angesicht der Erde zu erneuern.
Er glaubte auch dann noch
an deine Verheißung,
als alle Erfahrungen
dagegen sprachen.

In Aussätzigen,
in Prostituierten, Ausgegrenzten
und Ausländern,
sah er den Menschen:
geschaffen nach deinem Ebenbild
und berufen zum Leben in Fülle.

Jesus glaubte daran,
dass deine Möglichkeiten
nicht zu Ende sind,
wenn wir aufgeben
und verzweifeln möchten.

So machte Jesus
sein Leben sinnvoll,
und so lebte er es konsequent
bis zum Ende.

Seine Auferstehung vom Tod
ist unsere Hoffnung
für uns selbst und für alle,
die uns vorangegangen sind.

So sind wir in dieser Stunde
versammelt um seinen Tisch,
um sein Gedächtnis wachzuhalten,
um unsere Hoffnung zu nähren
und um uns einzulassen
auf das Wunder der Wandlung.

Deshalb bitten wir dich, Gott:
Sende deinen Heiligen Geist
und heilige
dieses Brot † und diesen Wein.
Lass uns darin
deinen Sohn erkennen, der sich
mit Leib und Blut hingibt,
damit wir leben.

An seinem letzten Abend,
an dem er ausgeliefert wurde
und sich aus freiem Willen
dem Leiden unterwarf,
nahm er das Brot
und sagte Dank, brach es,
reichte es seinen Jüngern
und sprach:

NEHMET UND ESSET ALLE DAVON:
DAS IST MEIN LEIB,
DER FÜR EUCH HINGEGEBEN WIRD.

Ebenso nahm er nach dem Mahl den Kelch,
dankte wiederum, reichte ihn seinen Jüngern
und sprach:

NEHMET UND TRINKET ALLE DARAUS:
DAS IST DER KELCH
DES NEUEN UND EWIGEN BUNDES.
MEIN BLUT, DAS FÜR EUCH
UND FÜR ALLE VERGOSSEN WIRD
ZUR VERGEBUNG DER SÜNDEN.
TUT DIES ZU MEINEM GEDÄCHTNIS.

Geheimnis des Glaubens! 

Akklamation

Gott, gedenke deiner Kirche,
die Jesus folgen will
und schenke ihr jenen Geist,
der Jesus so menschlich machte.
Steh unserem Papst Franziskus
in seinem Dienst bei und
unserem Bischof N.
in seiner Verantwortung.
Hilf allen Frauen und Männern,
die sich in ihrem Leben
dem Dienst des Evangeliums
verpflichtet fühlen.

Wir bitten dich auch
für unsere Verstorbenen.
Hier kann der Toten gedacht werden.
Lass sie zusammen mit allen,
die der Tod uns entrissen hat,
das Leben in deiner
Gegenwart finden,
und sei auch denen nahe,
um die niemand mehr trauert.

So hoffen wir, Gott,
dass der Glaube uns trägt,
und uns den Weg
zur Wandlung ermöglicht,
bis du uns in deinem Reich
Erfüllung schenkst zusammen
mit Maria, der Mutter Jesu,
dem Hl. Josef, ihrem Gatten,
den Aposteln und Apostelinnen,
den Blutzeugen und
allen Heiligen und Gläubigen.

Darum bitten wir
durch Jesus Christus, der
befreiende Zeichen des Heils
an den Armen und Bedrängten
gewirkt hat. 

Doxologie

Quelle unbekannt


Einleitung zum Vaterunser

Jesus ist Gottes geliebter Sohn. Durch ihn dürfen wir zu Gott beten, wie er uns zu beten gelehrt hat: Vater unser …

Einleitung zum Friedensgebet

Wenn der Himmel in Jesus unter uns ist, dann ist auch Friede in unserem Leben spürbar. Darum bitten wir: Herr Jesus Christus, … und schenke uns, …

Die in den „Liturgischen Bausteinen“ veröffentlichten Gebete und Texte sind Alternativen zu den offiziellen Texten, die der Zelebrant immer im MB findet.

P. Dr. Gerd Birk SVD; P. Karl Jansen SVD