Hl. Damian De Veuster (g)

Predigtimpuls

Damian De Veuster, Priester der Ordensgemeinschaft von den Heiligsten Herzen Jesu und Mariä, Apostel der Aussätzigen und Märtyrer der Nächstenliebe. Thema: Zeugnis von der Liebe Gottes (Phil 2,6-11)

Lesung: Phil 2,6-11
Evangelium: Joh 10, 11-18

Sein Leben...

Es gibt Menschen, die Geschichte machen. Einer von ihnen ist Pater Damian De Veuster. In diesem Jahr wird er heiliggesprochen. 

Sein Lebenslauf ist schnell erzählt. 1840 in dem kleinen Dorf Tremelo bei Leuven (Belgien) geboren, schließt er sich 1859 der Ordensgemeinschaft von den Heiligsten Herzen Jesu und Mariens an. Für seinen schwer erkrankten Bruder fährt er in die Mission nach Hawaii und wird dort 1864 zum Priester geweiht. Im Alter von 33 Jahren meldet er sich freiwillig nach Molokai, um den dorthin verbannten Aussätzigen als Priester, Seelsorger, Arzt, Verwalter, Sozialarbeiter, Architekt, vor allem aber als Freund und Bruder nahe zu sein. Es war ein Weg in die Hölle und - ein Weg ohne Wiederkehr. 1884 erkrankt er selbst an Aussatz. Im Wortsinn den Aussätzigen ein Aussätziger geworden, stirbt er am 15. April 1889 im Alter von 49 Jahren.

...hingegeben für die Ärmsten der Armen

Pater Damian hat keine Strategien entwickelt und keine theoretischen Modelle entworfen. Er hat, ohne Berührungsängste zu haben, sein Leben eingesetzt. Und so geben sein Leben und sein Sterben Zeugnis von der Liebe Gottes, die in Jesus allen Menschen zuteil geworden ist. In besonderer Weise galt Jesu Liebe den Armen und Kranken - genauso hat es Pater Damian gehalten. Er verkörpert jene Liebe Jesu, die den Ärmsten der Armen noch gewährt, Mensch zu sein und menschenwürdig leben zu können. 

Von Albert dem Großen stammt der Ausspruch: „Wer seinem Nächsten hilft in seinem Leid, der hat mehr getan als jener, der von Köln bis Rom an jedem Meilenstein einen hohen Dom aus Gold errichtet. Auch wenn in diesem Dom gesungen und gebetet würde bis zum Jüngsten Tag. Denn der Sohn Gottes hat seinen Tod nicht wegen eines Domes erlitten und auch nicht um des Betens und Singens willen. Er ist in den Tod gegangen um des Menschen willen.”

Liebe hilft leben

Als Christen leben wir nicht für uns selber. Christsein heißt füreinander da sein, so wie Jesus Christus für alle da war. Noch im durch Aussatz entstellten Antlitz schimmert Gottes Antlitz hindurch. So hat es Pater Damian gelebt. In der Nachfolge Christi hat er sein Leben verschenkt, damit andere Mensch sein konnten. Ein mitrei-ßendes Beispiel dafür, wie Liebe leben hilft! 

Seine Heiligsprechung fordert uns auf, mit jener Forderung Jesu ernst zu machen, wonach er uns beim Endgericht fragen wird: „Was ihr dem Geringsten meiner Schwestern und Brüder getan habt, das habt ihr mir getan” (Mt 25, 40).

P. Hans-Ulrich Willms ss.cc.