Hochfest des hl. Josef

Liturgische Bausteine

Ein stiller Heiliger

1. Lesung: 2Sam 7,4-5a.12-14a.16
Zwischengesang: www.antwortpsalm.de
2. Lesung: Röm 4,13.16-18.22
Evangelium: Mt 1,16.18-21.24a

Zum Kantilieren des Evangeliums: www.stuerber.de

Einleitung

„Reden ist Silber, Schweigen ist Gold“ – so eine alte Redewendung. 

Liebe Schwestern und Brüder!

Wir feiern heute das Fest des Heiligen Josef, des Bräutigams Marias. Ein schweigsamer Heiliger, so stellt ihn uns die Heilige Schrift vor. Aber umso mehr war er ein Hörender, der in der Botschaft des Engels immer die Weisung Gottes für sich und seine Familie erkannte.

Wir haben uns heute versammelt, um Gottes Wort zu hören und seine Gegenwart zu feiern. Wir wollen uns darauf bereiten und Gottes Erbarmen erbitten.

Kyrie-Rufe

Herr Jesus,  

  • du schenkst deiner Kirche heilige Frauen und Männer als Vorbilder für unser Leben. - Herr erbarme dich unser.
  • In den Heiligen dürfen wir eine Stärkung für unseren Glauben erfahren. - Christus erbarme dich unser.
  • Du hast auch uns zur Heiligkeit berufen. - Herr erbarme dich unser

 

Fürbitten

Auf die Fürsprache des Heiligen Josef wollen wir unsere Bitten vor Gott bringen:

  • Guter Gott, segne alle unsere Familien und beschütze besonders unsere Kinder.
  • Stärke alle Frauen und Männer, die sich als alleinerziehende Mütter und Väter um ihre Kinder sorgen.
  • Steh allen Familien bei, die im Streit miteinander leben und zeige ihnen Wege der Versöhnung.
  • Begleite alle Familien, die ihre Heimat verlassen mussten und auf der Flucht sind, und lass sie Menschen finden, die ihnen ein neues Zuhause ermöglichen.
  • Tröste alle Familien, die um einen Verstorbenen trauern und lass alle unsere Verstorbenen bei dir glücklich sein.

Höre unsere Bitten, guter Gott, durch Christus unseren Bruder und Herrn.

 

Hochgebet – „Arbeit“

(Nach dem Sanctus fährt der Priester fort)

Ja, wir danken dir, großer Gott.
Besonders danken wir dir
für Jesus, deinen Sohn.
Er ist aufgewachsen in der
einfachen Werkstatt seines Vaters Josef.
Ohne technische Maschinen,
nur mit der Axt, dem Hobel, der Säge.
Ohne Gesellenbrief der Handwerkskammer,
ohne Krankenversicherung und Tarifvertrag.
Dreißig Jahre lang war er sich nicht zu schade,
die Hände schmutzig zu machen,
einen Tisch zu zimmern, eine Sitzbank,
ein Fischerboot zu reparieren
und gelegentlich einen Dachstuhl zu bauen,
wenn es mal einen so großen Auftrag gab.

Seine Freunde waren Fischer vom See,
Tagelöhner auf den Feldern
und kleine Weinbauern.
Abhängig von Wind und Wetter,
abhängig vom Bootsbesitzer
und vom Eigentümer des Weinbergs.
Sie forderten pünktlich die Pacht
und zahlten oft unpünktlich den Lohn.

Er hatte einen Blick
für die Arbeit der Hausfrau,
die den Sauerteig mengt
und das Brot backt.
Die stundenlang nach der
verlorenen Drachme sucht,
weil sie jede Assaria*)
*) 1 Drachme = 16 Assaria
zweimal umdrehen muss,
ehe sie sie ausgibt.
So knapp war das Geld.

Jesus wusste,
dass wir nicht im Paradies leben,
sondern „Jenseits von Eden",
dass wir "im Schweiße unseres Angesichts
unser Brot verdienen" müssen.
Er hat unser Leben geteilt,
auch die schweren und bitteren Stunden.

Als er dreißig Jahre alt war,
hat er deinen Ruf vernommen,
ist hinausgegangen zu den Menschen,
um ihnen zu sagen und zu zeigen,
dass du, Gott, sie liebst.

Für die Mühseligen und Beladenen
hat er Partei ergriffen
und sich auf die Seite der Armen
und Kleinen gestellt.
Wer sich selbst nicht helfen konnte,
dem hat er geholfen.

Wer selbst keine Stimme hatte,
für den hat er sich zum Sprecher gemacht.
Wer verzweifelt und ohne Hoffnung war,
dem hat er Zukunft eröffnet.

Er war fest davon überzeugt,
dass unsere Worte und Taten,
dass unsere Leistungen und unser Versagen
nicht dein letztes Wort für eine
erlösungsbedürftige Welt sind.
Für diese Überzeugung hat er gelebt,
dafür ist er gestorben.

Am Abend, an dem er ausgeliefert wurde
und sich aus freiem Willen
dem Leiden unterwarf,
nahm er das Brot und sagte Dank,
brach es, reichte es seinen Jüngern
und sprach:

NEHMET UND ESSET ALLE DAVON:
DAS IST MEIN LEIB,
DER FÜR EUCH HINGEGEBEN WIRD.

Ebenso nahm er nach dem Mahl den Kelch,
dankte wiederum und reichte ihn den Seinen
und sprach:

NEHMET UND TRINKET ALLE DARAUS:
DAS IST DER KELCH
DES IMMER WÄHRENDEN BUNDES,
MEIN BLUT, DAS FÜR EUCH
UND FÜR ALLE VERGOSSEN WIRD
ZUR VERGEBUNG DER SÜNDEN.
TUT DIES ZU MEINEM GEDÄCHTNIS.

Geheimnis des Glaubens 

Akklamation

Gott, unser Vater, wir erinnern uns
an deinen Sohn mit Freude,
denn seine Worte
sind immer noch neu und unerhört.
Seine Taten immer noch
voll Hoffnung und Kraft.
Sein Sterben am Kreuz
ist auch heute die Quelle des Lebens.

Wir neigen uns vor deiner Liebe,
Gott, unser Vater,
denn du hast Jesus nicht im Stich gelassen.
Du hast ihn auferweckt.
Du hast ihm ein Leben gegeben,
das keinen Tod mehr kennt.
Ein Leben an deiner Seite
und hier bei uns in Brot und Wein.

Wir bitten dich, Gott, unser Vater:
Lass uns teilhaben
an der Herrlichkeit deines Sohnes:
an seinem Leben bei dir,
an seinem Leib und seinem Blut.
Erfülle uns mit seinem Heiligen Geist,
mit dem Geist der Hingabe und der Liebe. 

V/A Sende aus deinen Geist
und das Antlitz der Erde wird neu.
(GL 645,3)


Gott, unser Vater.
Verbinde uns mit allen,
die den Namen deines Sohnes tragen:
mit Papst Franziskus, unserem Bischof N.,
mit unseren Pfarrgemeinden,
mit der ganzen Kirche, überall auf der Erde.
Lass uns als Kirche in Einheit zusammenstehen
durch das Wirken deines Geistes,
und deine Verbündeten sein,
dein ewiger Bund unter den Menschen.

A Sende aus deinen Geist..

Öffne uns für alle Völker und Nationen,
für jeden einzelnen Menschen,
für seine Fragen und Sorgen,
für seine Nöte und Leiden.
Führe uns alle zusammen
in Frieden und Gerechtigkeit.

A Sende aus deinen Geist …

Wir bitten dich für die Verstorbenen.
Wir wollen ihnen in Liebe
über den Tod hinaus
ein treues Andenken bewahren.
(Hier kann der Toten gedacht werden)
Nimm sie zu dir auf
und sei du ihnen Licht,
Freude und Leben.

Bewahre uns in der Gemeinschaft
mit deinen Heiligen:
mit Maria, der Mutter deines Sohnes,
dem hl. Josef und mit allen,
die deine Hoffnung lebten;
mit allen die dir
treu geblieben sind bis in den Tod;
mit allen, die sich eingesetzt haben
für Arme und Bedrängte.
Lass uns mit ihnen zusammen
das Leben feiern
und dich loben und preisen
durch Jesus Christus. 

Doxologie

Quelle unbekannt

 

Einleitung zum Vaterunser

In Zeiten, in denen uns die Worte für ein persönliches Gebet fehlen, weil in uns Glaubenszweifel keimen, ist es hilfreich, sich lang geübter Gebete zu erinnern. Unser wichtigstes Gebet ist das Vaterunser. Beten wir es jetzt gemeinsam ganz bewusst und trotz allem: Vater unser …

 

Einleitung zum Friedensgebet

Menschen, die nicht viele Worte machen, aber handeln: so stellt uns Matthäus den Hl. Josef vor. Solche Menschen beobachten, wissen abzuwägen und begreifen intuitiv, was zu tun ist; solche Menschen sind dem Frieden sehr nahe, der aber letztlich nur von Gott geschenkt werden kann. Deshalb bitten wir: Herr Jesus Christus, …, und schenke uns, …

 

Die in den „Liturgischen Bausteinen“ veröffentlichten Gebete und Texte sind Alternativen zu den offiziellen Texten, die der Zelebrant immer im MB findet.

 

P. Josef Denkmayr SVD, P. Karl Jansen SVD