23. Sonntag im Jahreskreis (A)

Liturgische Bausteine

„Gib auf dich acht!“

1. Lesung: Ez 33,7-9
Zwischengesang: www.antwortpsalm.de
2. Lesung: Röm 13,8-10
Evangelium: Mt 18,15-20


Einleitung

Nur wenn gängige Normen und Verhaltensweisen zunehmend bedeutungslos werden, kann die individuelle Freiheit der Menschen, dass sie also tun und lassen können, was sie wollen, wachsen. 

Diese vor einigen Jahrzehnten höchst beliebte Behauptung, die einem ungehinderten, Individualismus Tür und Tor öffnete, trug zu einer Gesellschaft bei, in der soziale Kälte und moralische Erosion sich ausbreiten konnten. Inzwischen wird bezweifelt, ob eine Gesellschaft, in der jeder nur an sich denkt und seinen Individualismus pflegt, tatsächlich die bessere Alternative darstellt.

Dass keiner für sich allein lebt, ist eigentlich für uns Christen selbstverständlich. Darum glauben Christen auch, dass sie eine Gemeinschaft von Menschen sind, die darum wissen, dass sie befreit sind, um miteinander Verantwortung zu tragen – füreinander und für das Gelingen ihrer Gemeinschaft. Sie wissen, die Kraft des Guten durch jeden, der gut ist und gut denkt und handelt, gestärkt wird.


Kyrie

GL 151 „Herr, erbarme dich unser“ 

 

Tagesgebet

Gott,
dein Wort bringt Licht und Freude in die Welt.
Es macht das Leben reich,
   es stiftet Frieden und Versöhnung.
Gib, dass wir es nicht achtlos überhören.
Mach uns aufnahmebereit.
Bring dein Wort in uns zu hundertfältiger Frucht.
So bitten wir durch Jesus Christus,
    der Versöhnung gestiftet hat,
der bei uns ist und bei dir lebt, jetzt und in Ewigkeit.

 

Fürbitten

Auf Jesu Wort hin, das er uns im heutigen Evangelium zugesagt hat, beten wir zu unserem himmlischen Vater. 

  • Für die in unserer Gemeinde, die aneinander schuldig geworden sind, die nicht mehr miteinander sprechen und denen es schwerfällt, einen neuen Anfang miteinander zu wagen.
  • Für die Verantwortlichen in Politik und Wirtschaft, die danach suchen, wie in unserem Land Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung verwirklicht werden können.
  • Für die Menschen bei uns, die sich in stiller Selbstverständlichkeit um andere sorgen und für jene da sind, die der Hilfe bedürfen.
  • (eine aktuelle Fürbitte einfügen)
  • Für die Opfer von Gewalt und Unrecht, die ihr Leben nicht mehr verstehen und verbittert und verzweifelt sind.

Gott. Du bist gerecht und barmherzig. Du allein ergründest das menschliche Herz und kannst es frei machen. Dir vertrauen und danken wir durch ihn, Christus, unseren Herrn.

 

Hochgebet – „Vergebung“

Präfation

Gnädiger Gott,
wir preisen deine Barmherzigkeit
und sind dankbar für deine Geduld.
Du nimmst uns Menschen,
wie wir sind,
und schaust nicht auf unser Versagen.
Selbst, wo die Sünde überhandnahm,
zeigte sich noch
überwältigender deine Gnade.
Dein Verzeihen fordert uns heraus,
selbst zu verzeihen –
siebzigmal siebenmal. 

V/A: Beim Herrn ist Barmherzigkeit
und reiche Erlösung (GL 518).


Wir danken dir um Jesu willen,
der stets bereit war,
das versöhnende Wort zu sprechen:
deine Sünden sind vergeben.
Seine Liebe erwies sich am Kreuz,
sie war größer als all
unsere Bosheit zusammen.
Bis in den Tod war sein Leben
ein Dienst für die Menschen.
So zeigte der Meister den Schülern den Weg:
Der Geringste zu werden, um groß zu sein,
zu sterben, um wahrhaft zu leben.
Darum preisen wir dich
in der Gemeinschaft der Kirche
und rufen zu deiner Ehre: 

Sanktus

Heiliger Gott, wir danken dir,
für die Botschaft von der Vergebung,
die Jesus uns Menschen gebracht hat.
Er rief uns alle zu Umkehr,
denn deine Herrschaft muss kommen.
Er war der Gute Hirt,
der dem verirrten Schaf nachging.
Er verkehrte mit Sündern
und war bei den Zöllnern zu Gast.
Er offenbarte uns deine Freude
über den "verlorenen Sohn",
der den Weg zu seinem Vater zurückfand,
der tot war und wieder lebendig wurde. 

A: Beim Herrn ist ...

Er, der ohne Sünde war,
ließ sich unter die Sünder zählen:
Er wurde das "Lamm",
das sich nicht wehrte gegen den Tod
und das die Sünde der Welt hinwegnahm.

Gott, barmherziger Vater,
du forderst von allen,
die uneins geworden sind,
sich miteinander zu versöhnen,
und wenn wir den anderen vergeben,
lässt du auch uns bei dir
Gnade finden um Jesu willen.

So bitten wir dich, allmächtiger Gott:
Segne diese Gaben von Brot und Wein
durch deinen Heiligen Geist
und vollende sie für uns
als den Leib † und das Blut deines Sohnes,
unseres Herrn Jesus Christus.

Er nahm am Abend vor seinem Leiden
das Brot in seine Hände,
erhob die Augen zu dir, seinem Vater,
sprach den Segen, brach das Brot
und reichte es seinen Jüngern
mit den Worten:

NEHMET UND ESSET ALLE DAVON:
DAS IST MEIN LEIB,
DER FÜR EUCH HINGEGEBEN WIRD.

Ebenso nahm er nach dem Mahl den Kelch,
dankte wiederum, reichte ihn seinen Jüngern
und sprach:

NEHMET UND TRINKET ALLE DARAUS:
DAS IST DER KELCH
DES NEUEN UND EWIGEN BUNDES,
MEIN BLUT, DAS FÜR EUCH
UND FÜR ALLE VERGOSSEN WIRD
ZUR VERGEBUNG DER SÜNDEN.
TUT DIES ZU MEINEM GEDÄCHTNIS.

Das ist und bleibt ein Geheimnis des Glaubens!

Akklamation:

Wir preisen deinen Tod, …

Gott, unser Vater,
wir gedenken deines Sohnes:
Um unserer Sünden willen
wurde er durchbohrt.
Der Menschen Verbrechen wegen
wurde er zerbrochen.
Auf ihm lag all unsere Schuld.
Er war gehorsam bis zum Tod,
ja bis zum Tod am Kreuz.
Aber du hast Ihn hoch erhoben
und ließest ihn aufstehn aus dem Grab.
Dann stand er wieder
im Kreis der Seinen und sprach zu ihnen:
"Empfangt den heiligen Geist;
wem ihr die Sünden vergebt,
dem sollen sie vergeben sein."

Gott, wir bitten dich:
Sende den Geist Jesu Christi
jetzt in dieser Stunde,
damit unsere Schuld vergeben wird
und wir eins sind in ihm.

Lass sein heiliges Brot
uns nicht zum Gericht werden, sondern
allen auf ewig das Leben schenken.
Lass den Kelch seines Blutes
uns heilen und retten
aus der Gewalt des Bösen.

Gib uns einen neuen Geist,
den Geist der Buße und der Geduld.
Mache uns bereit,
die eigenen Fehler zu erkennen
und die der anderen zu vergeben.
Bewahre du uns untereinander
in der Gemeinschaft des Sinnes und Herzens
mit unserem Papst Franziskus
und unserem Bischof N.
Sie lenken das Schiff der Kirche
in den Wirren unserer Zeit.
Hilf uns milde zu sein, wenn sie gefehlt haben.
Lass uns dem Beispiel Jesu folgen,
dessen verzeihende Liebe grenzenlos war. 

A: Beim Herrn ist ...

Gedenke unserer Verstorbenen,
die uns mit dem Siegel des Glaubens
vorangegangen sind...
(Hier kann für Verstorbene gebetet werden)
Führe sie in das Reich des ewigen Lebens.

Wir Sünder hoffen auf deine Barmherzigkeit.
Gib uns Gemeinschaft mit deinen Heiligen,
mit Maria, der Mutter Jesu,
seinem Ziehvater, dem Hl. Josef,
den Aposteln und Apostelinnen.
Wäge nicht unser Verdienst,
sondern verzeih uns und gib uns
mit ihnen das Erbe des Himmels. 

Doxologie

Quelle unbekannt

Einleitung zum Vaterunser

In der Nachfolge Jesu lebt keiner für sich allein und in dieser Gemeinschaft der Freunde Jesu sollte es normal sein ein Auge auf die Schwester, den Bruder zu haben und ihr / ihm im Bedarfsfall mit allem Respekt wieder auf den rechten Weg zu helfen. Bitten wir gemeinsam unseren himmlischen Vater, dass sein Wille geschehen möge. Vater unser …

 

Einleitung zum Friedensgebet

Frieden kann nur dort entstehen, wo wir uns unserer Verantwortung gegenüber dem Mitmenschen stellen. Das uns dies aber einiges abverlangt ist jedem von uns klar. Deshalb bitten wir: Herr Jesus Christus, … und schenke uns, …

 

Segensbitte

Festgefahrene Meinungen loslassen können, mitten im Streit, einander wohlwollen und verzeihen, verhärtete Vorurteile aufbrechen, mitten im Ringen um neue Beziehung einander verwandelnd entgegenkommen, einander segnend begegnen. 

Dazu segne uns Gott, unser Vater, der in seiner Barmherzigkeit Leben schenkt, † Christus, der Sohn, die Mitte unseres Lebens, und der Heilige Geist, der zum Verzeihen und Lieben bewegt.

 

Die in den „Liturgischen Bausteinen“ veröffentlichten Gebete und Texte sind Alternativen zu den offiziellen Texten, die der Zelebrant immer im MB findet.

 

P. Dr. Bernd Werle SVD; P. Karl Jansen SVD