Dritter Adventssonntag (B)

Liturgische Bausteine

Der Zeuge des Lichtes

1. Lesung: Jes 61,1-11
Zwischengesang: www.antwortpsalm.de
2. Lesung: 1Thess 5,16-24
Evangelium: Joh 1,6-8.19-28

Zum Kantillieren des Evangeliums: www.stuerber.de

Einleitung

Vielen ist der „Isenheimer Altar“ im Musée d’Unterlinden in Colmar von Matthias Grünewald ein Begriff. In der Kreuzesszene steht Johannes der Täufer neben dem Kreuz, gemalt mit einem überlangen Zeigefinger, und weist auf den Gekreuzigten als das „Lamm Gottes“. Dieser Mann da am Kreuz bringt durch seine Selbsthingabe Licht in die Welt der Menschen, entlarvt ihre / unsere Boshaftigkeit und bietet Versöhnung und neue Perspektiven an. 

Im Johannesprolog heißt es: „Er (Johannes der Täufer) kam als Zeuge, um Zeugnis abzulegen für das Licht, damit alle durch ihn zum Glauben kommen. Er war nicht selbst das Licht, er sollte nur Zeugnis ablegen für das Licht“ (Joh 1,7f). Aber auch bei ihm wurde klar: die Menschen scheuen das Licht, ziehen die Finsternis vor.

Das zeigt, wie sehr die Welt Licht braucht – nicht das „Geglitzer dieser Tage“, sondern die Bereitschaft, die Zerbrochenheit und Zwiespältigkeit, die Dunkelheit zu verlassen, um ans Licht zu gelangen und so selbst Licht für andere zu werden.
Gott reicht uns in Jesus die Hand dazu.
 

Kyrie-Rufe

GL 159 „Licht, das uns erschien“

 

Tagesgebet

Allmächtiger Gott,
sieh auf dein pilgerndes Volk,
   das das Fest der Ankunft deines Sohnes in der Welt erwartet.
Mache unser Herz bereit zu teilen,
   damit Weihnachten für alle
   – besonders für die, die am Rande unserer Gesellschaft stehen –
   ein Tag der Freude und der Zuversicht werde.
Darum bitten wir durch Jesus Christus...

 

Fürbitten

Herr Jesus Christus, unerkannt bist du mitten unter uns. Wir rufen zu dir: 

  • Schenke allen Menschen den Glauben und die Hoffnung, dass du das Licht in den Abgründen des Lebens bist. Herr, bringe Freude und Frieden in die Welt. A: Wir bitten dich erhöre uns.
  • Gib, dass die Verantwortlichen in Staat und Kirche durch ihre Entscheidungen den Weg zu dir nicht verstellen.
  • Hilf allen, die nur noch in Angst und Sorge dahinleben, dass sie die Freude wiederfinden, die von dir kommt.
  • Lass uns alle durch die Kraft deines Wortes zu deinen Zeugen in der Welt werden und die Begegnung mit denen suchen, die kaum einer oder keiner beachtet.
  • Gib all unseren Verstorbenen jene Freude, die sie nach deinen Verheißungen im Leben ersehnt haben.

Gott, unser Vater. Wir danken dir für das Zeugnis deines Sohnes. Mache auch uns zu lebendigen Zeugen für deinen Sohn Jesus Christus, unseren Herrn.

 

Gabengebet

Herr, unser Gott,
in dieser Feier erfüllen wir den Auftrag deines Sohnes.
Nimm unsere Gaben an
  und gib uns, deiner Kirche, die Gnade,
  immer und überall freudig sein Opfer zu feiern.
Schenke uns durch die geheiligten Gaben die Kraft,
   Freudenboten für die Welt zu werden.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn...

 

Hochgebet - „Zeitansage“

Präfation 

Wir danken dir, du unser Gott,
weil du dich in der Geschichte der Menschen
als Vater, als Mutter erfahren ließest
und doch jenseits aller Namen bist,
die wir für dich erfinden. 

Wir danken dir,
dass du dich auch in uns ausgesprochen hast,
dass wir Bild und Gleichnis sind von dir,
dein schöpferischer Gedanke,
geliebte Kinder mit all dem,
was wir sind und haben. 

Besonders danken wir dir
für unseren Bruder Jesus.
Immer wieder ist er uns die Stimme,
die aufrichtet und Mut macht,
und die Hand, die heilt.
Er träumte von einer gerechten Welt,
von Liebe und Freiheit.
Darum preisen wir dich jetzt
und singen das Lob deiner Herrlichkeit. 

Sanktus

Gott und Vater,
wegen dieser seiner Träume
von einer anderen Welt,
wurde er verleumdet,
gefoltert und seines Lebens beraubt.
Am eigenen Leibe hat er
alle Höllen der Erde erfahren.
Er fühlte sich von dir verlassen.
Du aber hast ihn nicht fallen lassen.
Du hast ihn vielmehr von den Toten auferweckt.
Jetzt lebt er bei dir,
entbunden von Raum und Zeit
und ist uns trotzdem nah. 

V/A: Du bist Licht und du bist Leben.
Christus unsere Zuversicht. (GL 373)


In Brot und Wein, die Frucht der Erde
und der menschlichen Arbeit sind,
wollte er seine Nähe
zu jeder Zeit aufleuchten lassen,
im Kreis der Geschwister,
die seine Gaben miteinander teilen
und dabei lernen,
auch ihre Gaben zu teilen.

So bitten wir dich, allmächtiger Gott:
Sende deinen Heiligen Geist über Brot † und Wein,
damit Jesus Christus in diesen Zeichen
in unserer Mitte, hier und jetzt,
lebendige Wirklichkeit wird.

Denn am Abend vor seinem Leiden und Tod
im Kreis der Seinen
nahm er ein Stück Brot in die Hand,
sprach darüber das Segensgebet,
brach das Brot und reichte es ihnen
mit den Worten:

NEHMT UND ESST ALLE DAVON:
DAS IST MEIN LEIB,
DER FÜR EUCH HINGEGEBEN WIRD.

Ebenso nahm er nach dem Mahl den Kelch,
dankte dir wiederum,
reichte ihn seinen Jüngern und sprach:

NEHMT UND TRINKT ALLE DARAUS:
DAS IST DER KELCH DES NEUEN
UND EWIGEN BUNDES.
MEIN BLUT, DAS FÜR EUCH
UND FÜR ALLE VERGOSSEN WIRD
ZUR VERGEBUNG DER SÜNDEN.
TUT DIES ZU MEINEM GEDÄCHTNIS.

Geheimnis des Glaubens! 

Akklamation

So gedenken wir der Liebe, die sich uns schenkt,
der Kraft, die uns trägt
und Geist ist von dir, unserem Gott,
die uns sammelt zum geschwisterlichen Volk,
dessen Herz für alles schlägt,
was aus dir geboren ist,
die Wahrheit, die mit uns spielt,
auch wenn wir immer wieder Spielverderber sind,
die Musik, die uns die Tanzschritte lehrt
zum Tanz der Freude, der kein Ende kennt. 

A: Du bist Licht und du bist Leben. …

Herr, denke an deine Kirche.
Mögen alle Christen einander so lieben,
wie du uns geliebt hast.
Gedenke des Bischofs von Rom,
unseres Papstes Franziskus,
unseres Diözesanbischofs N.
und all jener Frauen und Männer,
die ehrenamtlich oder hauptamtlich
in deinem Weinberg tätig sind.

Gedenke auch unserer Schwestern und Brüder,
die gestorben sind in der Hoffnung,
dass sie auferstehen.
(Hier kann der Verstorbenen gedacht werden)
Gedenke aller Menschen,
die diese Erde verlassen haben;
nimm sie in dein Licht auf. 

A: Du bist Licht und du bist Leben. …

Schau auch mit Erbarmen auf uns.
Lass uns am ewigen Leben teilhaben
mit Jesu Mutter Maria,
mit ihrem Gatten Josef,
mit allen Aposteln,
mit den Heiligen aller Zeiten,
mit jenen, die dich geliebt haben
und die du in deine Arme schließt.
Lass uns dich immerzu preisen
durch Jesus Christus,
deinen Sohn und unseren Herrn. 

Doxologie

Quelle unbekannt

Einleitung zum Vaterunser

“Betet ohne Unterlass!”, fordert Paulus seine Gemeinde auf. Da geht es nicht um ununterbrochenes Reden, sondern um das Verwurzelt-Sein als Kinder Gottes in unserem himmlischen Vater. An ihn wenden wir uns auch jetzt wieder, dankbaren und frohen Herzens und beten: Vater unser...

 

Einleitung zum Friedensgebet

„Der Geist des Herrn ruht auf mir denn er hat mich gesalbt. Er hat mich gesandt, damit ich … ein Gnadenjahr des Herrn ausrufe“ (Lk 4,18ab.19), verkündet der Prophet. Gnade und Friede ruft Gott uns zu. Gnade und Frieden dürfen wir weiterschenken. Deshalb bitten wir: Herr Jesus Christus, … und schenke uns,

 

Meditation

Werdet Licht, werdet Licht, Gott wird euer Licht sein.
Werdet Licht, werdet Licht, Gott wird euer Licht sein (vgl. Jes 60,1-2).

Wachet auf, wachet auf, denn der Herr ist nahe.
Wachet auf, wachet auf, denn der Herr ist nahe (vgl. Mt 24,42).

Kehret um, kehret um, und ihr werdet leben.
Kehret um, kehret um, und ihr werdet leben (Ez 18,32). 

(GL 793.1-3, Eigenteil Österreich)
https://www.youtube.com/watch?v=69UgIj9y2dM&feature=youtu.be


Schlussgebet

Barmherziger Gott,
komm durch diese heilige Mahlfeier
   uns schwachen und oft orientierungslosen Menschen zu Hilfe.
Bringe du Licht in unsere Dunkelheiten,
   lass sie erstrahlen und mache uns bereit,
für andere Zeugen des Lichtes zu werden;
   dann wird wahrhaft Freude in der Welt sein.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn...

 

Die in den „Liturgischen Bausteinen“ veröffentlichten Gebete und Texte sind Alternativen zu den offiziellen Texten, die der Zelebrant immer im MB findet.

 

P. Karl Jansen SVD