Hl. Oscar A. Romero, Märtyrer und Bischof

Liturgische Bausteine

Zur Heiligsprechung

1. Lesung: Weish 7,7-11
Zwischengesang: www.antwortpsalm.de
2. Lesung: Hebr 4,12-13
Evangelium: Mk 10,17-30
Oder: Mk 10,17-27


Einleitung

Heute wird Papst Franziskus Erzbischof Oscar Arnulfo Romero, der im März 1980 bei der Feier der Heiligen Messe in El Salvador ermordet wurde, heiligsprechen. An Romero wird deutlich, dass Gott einen Menschen in seinen Dienst beruft, ohne dass dieser sich verbiegen muss, sondern immer er selber bleibt.


Kyrie

 GL 163,7 „… du rufst dir Menschen, dir zu folgen.“

 

Tagesgebet

Herr und Gott, all dem Leid, das Menschen bei Menschen verursachen, stellst du deine erlösende und Hoffnung bringende Botschaft entgegen. Wir danken dir, dass uns nicht die Willkür der Verhältnisse gefangen hält und bitten dich: Lass uns wie Bischof Romero treu am Evangelium festhalten und uns für die Würde des Menschen einstehen. Darum bitten wir durch Jesus Christus.

 

Credo

(aus der Misa campesina, von G. Godoy)
Herr, ich glaube ganz fest
dass aus Deinem verschwenderischen Geist
diese ganze Welt geboren wurde
dass aus Deiner Künstlerhand
der Hand eines Naivenmalers
all diese Schönheit erblühte:
die Sterne und der Mond
die Hütten und die Seen
die kleinen Schiffe
die den Fluss hinunter
dem Meer zufahren;
die weitläufigen Kaffeehaine
die weißen Baumwollfelder
und die Wälder
die verbrecherisch verstümmelt wurden.

Kv: Ich glaube an Dich
Du Architekt und Ingenieur
Du Handwerker und Zimmermann
Du Maurer und Bildner!
Ich glaube an Dich
Du Baumeister des Denkens
der Musik und des Windes
des Friedens und der Liebe!

Ich glaube an Dich, Christus Arbeiter
Du Licht vom Licht
und wahrhaftig eingeborener Sohn Gottes
der Du, um die Welt zu erretten
im demütigen, reinen Schoss Marias
Fleisch geworden bist.
Ich glaube,
dass Du geschlagen wurdest
verspottet und gefoltert
am Kreuz den Tod erlitten hast
unter Pontius Pilatus
dem römischen Imperialisten
dem herzlosen Heuchler
der mit dem Händewaschen
seinen Fehler bereinigen wollte.

Kv: Ich glaube an Dich ...

Ich glaube an Dich, Genosse,
Christus Mensch,
Christus Arbeiter
Sieger über den Tod
Mit Deinem unermesslichen Opfer
hast Du den neuen Menschen geschaffen
für die Befreiung.
In jedem Arm, der sich erhebt
um das Volk gegen die ausbeuterische
Herrschaft zu verteidigen
erstehst Du neu:
denn Du lebst mit uns in der Hütte
in der Fabrik und in der Schule.
Ich glaube an Deinen Kampf ohne Rast
ich glaube an Deine Auferstehung!

Kv: ׀:Ich glaube an Dich ...:׀


Fürbitten

 Gott und Vater, in unseren Anliegen wenden wir uns an dich und bitten:
- Für die Kirche in Lateinamerika: Dein Geist leite dein pilgerndes Volk und vertiefe in ihm die Verwurzelung in der heiligen Schrift.
- Für die Leitung der Kirche auf dem Lateinamerikanischen Kontinent: Erleuchte alle, die ein Amt bekleiden und lass sie sich konsequent für die Würde und Rechte der Menschen einsetzen.
- Für die Politiker und Großgrundbesitzer: Lass sie erkennen und tun, was wirklich dem Wohl des Volkes dient.
- Für alle, die ausgebeutet oder unrechtmäßig von ihrem Land vertrieben werden. Lass sie Unterstützung im gewaltlosen Kampf gegen das Unrecht finden.                - Für alle, die in der Landwirtschaft Opfer giftiger Pestizide werden. Lass sie Hilfe erfahren und stärke das Bewusstsein, dass wir unsere Natur schützen müssen.     - Für die Ureinwohner Lateinamerikas. Hilf ihnen, sich gegen die westliche Übermacht friedlich zur Wehr zu setzen und lass sie erstarken in der Wertschätzung der eigenen Kultur.

Vater im Himmel, wandle du in uns alles, was zu Unrecht und überkommenen Strukturen bei den Völkern Lateinamerikas führt. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

 

Gabengebet

 Gott, wie du Bischof Romero vom Bibelwissenschaftler zu einem wahren Hirten für das Volk gewandelt hast, so wandle mit diesen Gaben auch unser Leben. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

 

Hochgebet - „Werkzeug des Friedens“

Präfation
Wir danken dir, Vater,
und preisen dich
in der Gemeinschaft der Glaubenden.
Du versammelst uns an diesem Tisch,
damit wir im Gebet
dir unsere Herzen öffnen
und das Brot Jesu miteinander teilen.

Bereite uns vor
für das Kommen deines Geistes,
den wir voll Sehnsucht erwarten,
damit er der Welt deinen Atem gibt
und uns dein Leben schenkt.
V/A: Wo die Güte und die Liebe wohnt,
dort nur wohnt der Herr! (GL 305,5)

Im Unfrieden unserer Tage
beten wir um seine Macht der Versöhnung.
In der Kälte unserer Herzen
beten wir um seine Liebe,
die das unvergängliche Leben in uns entzündet.

Dein Geist treibt uns an,
wenn wir dich jetzt preisen
und mit der ganzen Schöpfung
zu deiner Ehre singen.
Sanktus

Gott,
um deines Bundes zu gedenken,
sind wir an deinem Tisch versammelt.
Dein Bund mit uns
heißt Liebe und Treue.
Dein Erbarmen endet nie.
Du bist da für uns.

So sehr hast du die Welt geliebt,
dass du uns deinen Sohn gesandt hast,
damit wir alle
durch ihn das Leben haben.
A: Wo die Güte …

Wir sind verbunden mit jenen,
die hungern und dürsten
nach deiner Gerechtigkeit,
mit unserem Papst Franziskus
und unserem Bischof N.
und mit allen,
die mit uns unterwegs sind
und sich nach der Verwirklichung
deiner Herrschaft sehnen.

In der Erwartung des Tages,
da deine Herrschaft für immer anbricht,
gedenken wir deines Bundes mit uns.
Wir tun, was Jesus getan hat
in den Zeichen von Brot und Wein,
wie er uns aufgetragen hat.

Vater, wir bitten dich,
sende uns deinen Heiligen Geist,
den Helfer und Beistand,
dass er diese Gaben heilige,
damit sie uns werden
Leib und Blut deines Sohnes,
unseres Herrn Jesus Christus.

Denn in der Nacht vor seinem Tod,
beim letzten Mahl im Kreis seiner Freunde,
gab er uns ein Zeichen
von Hoffnung und Liebe,
wie es deutlicher nicht hätte sein können:

Er nahm das Brot, sagte dir Dank,
brach es und reichte es seinen Freunden
mit den Worten:

NEHMET UND ESSET ALLE DAVON:
DAS IST MEIN LEIB,
DER FÜR EUCH HINGEGEBEN WIRD.

Ebenso nahm er nach dem Mahl den Kelch,
dankte wiederum, reichte ihn seinen Jüngern
und sprach:

NEHMET UND TRINKET ALLE DARAUS:
DAS IST DER KELCH
DES NEUEN UND EWIGEN BUNDES.
MEIN BLUT, DAS FÜR EUCH
UND FÜR ALLE VERGOSSEN WIRD
ZUR VERGEBUNG DER SÜNDEN.
TUT DIES ZU MEINEM GEDÄCHTNIS.

Das ist und bleibt ein Geheimnis des Glaubens!
A: Wir preisen deinen Tod,
wir glauben, dass du lebst.
Wir hoffen, dass du kommst
zum Heil der Welt.
Komm, o Herr! Bleib bei uns!
Komm o Herr, Leben der Welt.


Herr, wir gedenken deines Sohnes,
seines Lebens fernab
von Wohlstand und Sicherheit,
seiner Sorge
für die Verachteten und Gequälten:
seiner Hilfe für die Menschen
in jeder leiblichen und seelischen Not.
A: Wo die Güte …

Wir gedenken
seines Sterbens am Kreuz
und wir sind glücklich
über seine Auferstehung.
Sie gibt uns und allen,
die vor uns den Weg gegangen sind,
die Hoffnung auf das Glück
in der Fülle des Lebens
und auf das Ende
von Not und Tod.

Wir bitten dich, Vater,
schenke deiner Kirche
den Geist deines Sohnes.
Schütze unseren Papst Franziskus
und erfülle die Bischöfe
und alle Verantwortlichen
mit dem Geist deiner Liebe.

Mache uns
zu einem Werkzeug des Friedens.
Lass uns Liebe bringen,
wo man hasst,
Vergebung, wo Unrecht geschah,
Licht in die Finsternis,
Freude in die Traurigkeit,
Wahrheit, wo man irrt,
Glauben, wo man misstraut,
Hoffnung in der Verzweiflung!
A: Wo die Güte …

Lass uns, Vater,
weniger danach verlangen,
getröstet zu werden,
als selber zu trösten;
weniger, verstanden zu werden,
als selber zu verstehen, ¬
weniger, geliebt zu werden,
als zu lieben!

Dann werden wir
die Botschaft deines Sohnes
weitertragen in eine neue Zeit,
über alle Grenzen hinweg,
dir zur Ehre heute und immer.

Den Verstorben, die jetzt schon
vor deinem Angesicht stehen,
gewähre die ewige Gemeinschaft mit dir.
(Hier kann für Verstorbene gebetet werden)

Wenn uns einmal der Tod trifft
und wir vor deinem Angesicht stehen werden,
dann gewähre uns
Einlass in dein Reich.

Darum sei dir jetzt die Ehre
zusammen mit der Mutter Jesu, Maria,
dem heiligen Josef,
mit allen Engeln und Heiligen
durch deinen Sohn Jesus Christus.
Doxologie
                                                Quelle unbekannt

 

Einleitung zum Vaterunser

Gottes Güte begegnet uns auch in den Frauen und Männern, die Jesus nachgefolgt sind. Wie er, der Herr, uns gelehrt hat, wollen wir nun gemeinsam beten: Vater unser im Himmel, …

 

Einleitung zur Friedensgebet

Gott will eine Kirche, die ein Ort der Wahrheit und Freiheit ist, des Friedens und der Gerechtigkeit, damit die Menschen neue Hoffnung schöpfen. Deshalb bitten wir: Herr Jesus Christus, … und schenke uns, …


Meditation

Wenn viele Menschen sich bereits
Von der Kirche entfernt haben,
dann ist das darauf zurückzuführen.
Dass die Kirche sich zu weit
Von der Menschheit entfernt hat.
                                              Oscar A. Romero


Oder:
Erschütternd
Sie haben dich einfach erschossen
Ein Auto vor die Kapelle gefahren
Durch die offene Tür auf den Mann hinter dem Altar gezielt
Eine Kugel in die Brust
Einfach abgeknallt
Von deinen eigenen Landsleuten
Von deinen Glaubensbrüdern
Von deinen Schäfchen
Der gute Hirte
Der Erzbischof während der heiligen Messe

Geweint haben
Die dich liebten
Deine Freunde
Deine Mitstreiterinnen
Die aufrichtigen Landsleute
Die Armen El Salvadors
Die Verfolgten, die Verschleppten
Die Ermordeten in ihren Gräbern
Und die Welt war erschüttert
Und ist es bis heute

Du hattest gewusst
Dass sie kommen werden
Dass du nicht ungestraft
Ihre Ungerechtigkeit ins Land schmetterst
Dass der Preis hoch ist
Für den Wechsel auf die Seite der Schwachen
Dass dein Engagement dich das Leben kostet
Du hast es gewusst
Und hast weitergemacht
Welch Freiheit
Welch Glaube
Welch Liebe

Deine Freiheit: unbeirrbar
Das Richtige zu tun, koste es was es wolle
Dein Glaube: zärtlich
An Gott, der das Leben aller in Fülle will
Deine Liebe: mutig
Zu den Armen, die dich besonders brauchten

Erschüttern sie uns wie dein skandalöser Tod?
Bis heute?
                                                    Julia Stabentheiner

Schlussgebet

Barmherziger Gott, das Beispiel Bischof Romeros zeigt uns, was in der Treue zum Evangelium möglich ist, ohne sich selbst aufzugeben. Wir bitten dich: lass uns – wie er – Christus in den Rechtlosen und an den Randgedrängten unserer Zeit erkennen und Wegen beschreiten, die deine Nähe zu uns Menschen sichtbar macht. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

 

Die in den „Liturgischen Bausteinen“ veröffentlichten Gebete und Texte sind Alternativen zu den offiziellen Texten, die der Zelebrant immer im MB findet.

 

P. Karl Jansen SVD