15. Sonntag im Jahreskreis (B)

Liturgische Bausteine

Nicht „Komm!“, sondern „Geh!“

1. Lesung: Am 7,12-15
Zwischengesang: www.antwortpsalm.de
2. Lesung: Eph 1,3-14
Evangelium: Mk 6,7-13


Einleitung

„Aufbrechen und Loslassen“ – das ist eine Aufforderung, die uns in der Heiligen Schrift immer wieder begegnet. Gott ermutigt Menschen aufzubrechen, Neues zu wagen, unbekannte Wege zu gehen. In der Lesung werden wir heute hören, wie er Amos als Propheten in das Land Juda sendet.
Und das Evangelium wird uns vom Sendungsauftrag Jesu an seine zwölf Jünger berichten. Sie sollen aufbrechen und loslassen. Außer einem Wanderstab sollen sie nichts mitnehmen. Keine Vorratstasche, kein Geld im Gürtel.
Irgendwie widerspricht das ein wenig unserem Empfinden. Aufbrechen und Loslassen ist vermutlich nicht so sehr Grundhaltung unseres Lebens. Vielmehr bauen wir uns unsere Sicherheiten und sorgen dafür, dass wir und unsere Kinder das haben, was wir zum Leben brauchen. Und freilich ist das auch notwendig.
Aber dennoch gilt auch uns Jesu Sendungsauftrag. Auch wir sind immer wieder gerufen aufzubrechen und loszulassen. Darüber dürfen wir heute in dieser heiligen Eucharistie, inspiriert durch Gottes Wort, nachdenken.

Kyrie

Bitten wir um das Erbarmen Gottes:

 GL 163,7 „Herr Jesus, du rufst die Menschen dir zu folgen“


Fürbitten

Herr Jesus Christus! Du rufst Menschen loszulassen und aufzubrechen, um deine Botschaft der Liebe allen Menschen zu verkünden. Dich bitten wir:
- Wir bitten für alle, die sich in ihrem Leben nur an irdischen Besitz und Sicherheiten klammern. Schenke ihnen die Erfahrung, dass die wahren Werte des Lebens oft außerhalb irdischer Besitztümer liegen. Du, mit uns auf dem Weg, A: wir bitten dich, erhöre uns.
- Wir bitten für alle, die nicht loslassen können von alten Verletzungen und Enttäuschungen. Schenke ihren verbitterten Herzen neue Freude und die Bereitschaft zur Versöhnung mit ihrer Geschichte.
- Wir bitten für jene Menschen, die sich nicht um ein zweites Hemd sorgen, weil sie ohnehin keines haben. Für jene, deren Vorratstaschen und Geldbeutel leer sind. Lass sie Hilfe erfahren in ihren alltäglichen Nöten und Bedürfnissen.
- Wir bitten dich für unsere Pfarrgemeinde. Hilf uns, unsere Sendung immer wieder neu zu entdecken. Hilf uns, dass auch wir uns gerufen fühlen loszulassen und aufzubrechen, um neue Wege in der Verkündigung deiner Botschaft zu entdecken.
- Wir bitten dich für unsere Verstorbenen. Sie haben alles losgelassen und sind aufgebrochen zu deinen himmlischen Wohnungen. Lass sie bei dir das Glück des ewigen Lebens erfahren.

Herr Jesus, du bist uns den Weg vorausgegangen, damit wir dir folgen. Lehre uns immer neu deine Pfade und zeige uns den Weg, den wir gehen sollen.
Dir sei Ehre und Dank in alle Ewigkeit. Amen.
 

P. Josef Denkmayr SVD

Alternative Texte

Tagesgebet

Gott, du berufst immer wieder Menschen, sich in deinen Dienst zu stellen. Aber diese Berufung erfolgt so unspektakulär, dass man sie kaum vernimmt, wenn man nicht bereit ist, in sich zu gehen und die Stille zu suchen. Hier vor dir versammelt bitten wir dich: Lass uns auf dein Wort hören und im Vertrauen auf deine Begleitung deiner Berufung folgen. Darum bitten wir durch Jesus Christus.
 

Gabengebet

Gott, viele Menschen waren an der Produktion von Brot und Wein beteiligt und wir bringen dir mit diesen Gaben auch ihr und unser Leben vor dich und bitten: Nimm alles an und lass Brot und Wein für uns alle zum Segen werden. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
 

Hochgebet – „Weggemeinschaft“

Präfation
Wir danken dir, guter Gott,
für die Menschen,
die mit uns auf dem Weg sind
und uns zur Seite stehen.
In der Weggemeinschaft mit ihnen
erfahren wir etwas von jener Fülle des Lebens,
auf die hin du uns geschaffen hast.
Ganz besonders danken wir für Jesus,
deinen Sohn und unseren Bruder.
Durch sein Handeln und Reden
hat er uns heilend und befreiend
einen Weg zu einem erfüllten Leben gewiesen.
Wir danken dir für ihn,
an dem wir uns orientieren können
und der uns ermutigt,
einander in seinem Geist zu begegnen
und so auf dich zuzugehen.
Zusammen mit allen Freunden Gottes in dieser Welt,
aber auch mit allen Engeln und Heiligen im Himmel
stimmen wir ein in den nie endenden Lobpreis
und singen:
Sanktus

Treuer Gott, unser Leben ist wie ein Weg,
von dem wir nicht wissen, wohin er uns führt.
Wir sind zwar mit vielen unterwegs
und doch oft einsam und verlassen.
Immer wieder halten wir
Ausschau nach Menschen,
die mit uns gehen und uns treu bleiben.
Manchmal möchten wir neue Wege gehen
und ausbrechen aus starren Gewohnheiten,
um frei zu werden und uns selbst zu finden.
Wir möchten aufbrechen zu unbekannten Ufern
und uns aufmachen zu neuen Horizonten.

Von einem von uns, von Jesus aus Nazaret,
wird berichtet, dass er ausbrach
aus dem Gefängnis erstarrter Frömmigkeit
und aus der Enge gesellschaftlicher Tabus.
Er kam in deinem Namen
und machte sich auf den Weg,
Armen die Frohe Botschaft zu verkünden,
Gebeugte aufzurichten, Gefangene zu befreien,
Kranke zu heilen, Blinden die Augen zu öffnen
und Schuldigen zu verzeihen.
Jesus Christus ging neue Wege
und lud uns Menschen ein,
ihm zu folgen,
damit wir den Weg zu dir,
unserem Gott finden.

Guter Vater, wir glauben,
dass du mit uns bist, besonders dann,
wenn wir selbst trennende Grenzen überwinden,
Wege zueinander suchen und finden
und uns so auf den Weg der Nachfolge Jesu machen.

In seinem Namen und Auftrag
sind wir hier und jetzt vor dir versammelt,
um in Erinnerung an ihn
das Brot und den Wein miteinander zu teilen
So bitten wir dich, guter Gott:

Sende deinen Heiligen Geist
auf diese Gaben von Brot und Wein.
Lass sie uns werden
zu Leib † und Blut Jesu Christi,
der sich hingibt, damit wir leben.

Es war in der Nacht vor seinem Leiden.
Im Angesichte des Todes
kam Jesus mit seinen Jüngern noch einmal zusammen,
um von ihnen Abschied zu nehmen.

In jener Nacht nahm er während des Essens
Brot in seine Hände, dankte dafür, brach es
und reichte es den Seinen mit den Worten:

NEHMT UND ESST ALLE DAVON.
DAS IST MEIN LEIB,
DER FÜR EUCH HINGEGEBEN WIRD.

Ebenso nahm er in jener Nacht nach dem Mahl
den Kelch mit Wein, dankte wiederum
und reichte ihn den seinen mit den Worten:

NEHMT UND TRINKT ALLE DARAUS.
DAS IST DER KELCH
DES IMMERWÄHRENDEN BUNDES,
MEIN BLUT, DAS FÜR EUCH
UND FÜR ALLE VERGOSSEN WIRD
ZUR VERGEBUNG DER SÜNDEN.
TUT DIES ZU MEINEM GEDÄCHTNIS.

Geheimnis des Glaubens
Akklamation

Guter Gott, wir erinnern uns daran,
dass Jesus ausgefahrene Gleise verließ
und in seinem Leben neue Wege zu gehen wagte.
Mit seinem Tod am Kreuz
ging dieser Weg aber nicht zu Ende.
Nach seiner Auferstehung und Himmelfahrt
bekannten seine Freunde,
dass du, Gott, ihm treu geblieben bist
durch alles Scheitern hindurch
und so seinen Weg bestätigt hast.

Und so bitten wir dich, Vater,
um die Kraft des Heiligen Geistes,
ihm, Christus, auf seinem Weg zu folgen
in der Hoffnung,
so zum Sinn unseres Lebens zu finden.
Lass uns nicht aneinander vorbeileben,
sondern aufeinander zugehen.
Sprenge die Enge unserer Wünsche
und brich die Grenzen unseres Denkens auf,
damit wir neue Wege zueinander finden
und niemand vereinsamen muss in dieser Welt.

Erfülle mit diesem guten Geist auch jene,
die eine besondere Verantwortung
in der Kirche tragen.
Wir beten besonders für Papst Franziskus
und unseren Bischof N.,
die Priester, Diakone, Ordensleute,
alle Haupt- und Ehrenamtlichen in der Kirche.

Gedenke auch all der Menschen,
die mit uns waren auf dem Weg des Lebens
und die der Tod uns entrissen hat.
Vergiss die nicht, um die niemand mehr trauert.

Wenn unser eigener Weg zu Ende geht,
guter Gott, schenke uns für immer
das Leben in Fülle mit dir,
zusammen mit Maria, der Mutter Jesu,
dem heiligen Josef, ihrem Gemahl,
mit den Aposteln und Blutzeugen,
mit unseren Namenspatronen
und allen Heiligen.
Gewähre uns das durch Christus,
unseren Bruder und Herrn.
Doxologie
          Quelle unbekannt

 

Einleitung zum Vaterunser

Arnold Janssen sagte: Wenn wir alles tun, was in unserer Macht steht, dann wird Gott das Übrige tun. Wenden wir uns deshalb an unseren himmlischen Vater, er möge uns die Kraft und den Mut zum Handeln geben, damit sein Reich zu uns komme: Vater unser im Himmel, …
 

Einleitung zum Friedensgebet

Herr, wir bitten dich: Lass uns und alle erkennen, was dem Frieden dient, und gib uns die Kraft, es zu tun. Denn du bist ein Gott der Gerechtigkeit und des Friedens. Alle, die Frieden stiften, heißen deine Kinder. Deshalb bitten wir: Herr Jesus Christus, … und schenke uns, …
 

Schlussgebet

Guter Gott, wir danken dir für diese Begegnung mit dir und unseren Schwestern und Brüdern und bitten dich: Lass uns nicht aus den Augen, wo unsere eigentliche Heimat zu finden ist, und hilf uns, dies mit anderen zu teilen. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
 

Die in den „Liturgischen Bausteinen“ veröffentlichten Gebete und Texte sind Alternativen zu den offiziellen Texten, die der Zelebrant immer im MB findet.

 

P. Karl Jansen SVD