17. Sonntag im Jahreskreis B

Liturgische Bausteine

„Wer will, sucht Wege, wer nicht will, findet Gründe.“

1. Lesung: 2Kön 4,42-44
Zwischengesang: www.antwortpsalm.de
2. Lesung: Eph 4,1-6
Evangelium: Joh 6,1-15

Einleitung

Herzlich willkommen zum Sonntagsgottesdienst. Wir sind eingeladen, hier einander zu begegnen und unserem Gott zu begegnen. Heute tritt uns Gott in seiner ganzen Großzügigkeit entgegen und in seiner Wachsamkeit für die Bedürfnisse der Menschen. Die Schrifttexte des heutigen Tages legen anschauliches Zeugnis davon ab. Die Geisteshaltung, die uns in ihnen aufscheint, ist der absolute Gegenentwurf zu der, die ein Popsong aus den achtziger Jahren beschreibt. Vielleicht erinnern sich manche von uns noch: „Leute, bin ich denn ein Kiosk oder bin ich etwa ne Bank oder seh ich aus wie ein Hotel oder wie ein Kassenschrank?“ So fragte ein Schweizer Sänger damals die Menschen in seiner Umgebung, die alle etwas von ihm haben wollten.

Fragen wir uns zu Beginn dieses Gottesdienstes: Wie sieht es bei mir aus? Bin ich bereit auszuteilen, zu schenken, zu geben? Zeit, Geld, Können?

Begrüßen wir den Herrn unseres Lebens und unserer Kirche, der sich für uns und um unseres Heiles willen selbst verschenkte, im Kyrie in unserer Mitte.

Kyrie: GL 437 „Meine engen Grenzen“

  

Tagesgebet

Herr Jesus Christus, du lädst uns immer wieder an deinen Tisch, der überreich gedeckt ist für uns mit allem, was wir zum Leben brauchen. Schenke uns in dieser Feier diese Erfahrung deiner überreichen Güte und mache uns bereit, in der Gabe die Aufgabe zu erkennen. Darum bitten wir heute und alle Tage unseres Lebens.

 

Fürbitten

Wenn wir beten „Unser tägliches Brot gib uns heute“, dann tun wir das im Wissen, dass wir angewiesen sind auf das Brot, das leiblichen und seelischen Hunger stillt, und in der Gewissheit, dass Gott uns gibt, was wir zum Leben an Leib und Seele brauchen. So bitten wir ihn:
- Für die Menschen, die Verantwortung übernommen haben in Kirche, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft – um das Brot des Verstehens.
- Für die Menschen in den Kriegs- und Krisenregionen, in Flüchtlingslagern und auf der Flucht, die nach Frieden und Freiheit hungern – um das Brot des Friedens.
- Für die Menschen, die schuldig geworden sind, und die, die unfähig sind, anderen und sich selbst zu verzeihen – um das Brot der Vergebung.
- Für die Menschen, deren Leben von Sorgen und Zukunftsängsten bestimmt ist – um das Brot der Zuversicht.
- Für die Menschen, die gestorben sind, und die, die um sie trauern – um das Brot der Liebe.
Du, Gott, hast ein hörendes Herz, offene Ohren und offene Hände für uns. Dafür sei dir Dank gesagt, heute und alle Tage unseres Lebens.

 

Meditation

Du gehst zu Gott mit deiner Not
und bittest ihn ums tägliche Brot.
Gott schaut auf dich in deiner Not,
er hört dich an
und gibt dir gleich dreifach das notwendende Brot:
- das Brot des Ackerns für deinen Leib
- das Brot des Wortes für deinen Geist
- das Brot des Lebens für dein seelisches Heil.
Gott kommt nun zu dir mit seiner Not
auch andere brauchen das tägliche Brot:
- das Brot des Ackerns für den Hunger im Leib
- das Brot des Wortes für die Suche im Geist
- das Brot des Lebens für ihr seelisches Heil.
Schaust du auf Gott in seiner Not?
Hörst du ihn an?
Teilst du auch mit andern dein tägliches Brot?
                                                   Georg Michael Ehlert
 

Segen

Der mütterlich-väterliche Gott sei dir nahe
in allem, was dir begegnet auf dem Weg des Lebens.
Er umarme dich in Freude und Schmerz
und lasse aus beidem Gutes wachsen.
Ein offenes Herz schenke er dir für alle,
die deiner bedürftig sind,
Selbstvertrauen und den Mut, dich verwunden
und heilen zu lassen.
In aller Gefährdung bewahre er dir Seele und Leib
und lasse dein Leben gelingen.
                                                             Sabine Naegeli

 

Maria Gleißl, Pastoralreferentin

Weitere alternative Texte

Gabengebet

Barmherziger Gott, dein Sohn hat mutig und voll Zuversicht immer wieder neue Wege beschritten. Wir möchten ihm darin folgen und haben jetzt Brot und Wein zum heiligen Mahl bereitet. Wir bitten dich: Wandle die Gaben und verwandle unseren zögerlichen Schritt in hoffnungsvolles Schreiten zu Neuem. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn
 

Hochgebet - „Sehnsucht“

Präfation
Gott, hab Dank,
für die Geschichten der Heiligen Schrift,
in denen wir uns verlieren und finden können;
durch die wir erinnert werden,
dass für unser Leben bedeutsam sind:
die Schönheit und der Glanz,
die Sehnsucht und das Wagnis.

Hab Dank für alle
verheißungsvollen Geschichten und Bilder,
deren Licht uns das Leben bestehen lässt.

Danke für die heiligen Frauen und Männer,
die uns von der Aussicht erzählen,
dass Worte in den stummen Mund
und Tänze in die lahmen Füße gelegt werden,
dass die Menschen Häuser bauen
und auch darin wohnen.

Danke für Jesus von Nazaret,
der seine Hoffnung gelebt,
durchgetragen und geteilt hat.

So vieles und viele
lassen uns loben und singen.
Sanctus

Hab Dank für Jesus,
ihn, unseren Bruder,
den wahren Menschen,
der mit uns lebt
und die Sehnsucht nach Gehalt
und Gelingen in uns wach hält.

Hab Dank
für den Tisch, der uns sammelt,
für das Brot, das uns nährt,
für den Wein, der uns freut.

Wohl und Weh,
Segen und Sorge
wohnen ihnen inne.

Deine Lebenskraft beseele
die Dinge und Geschöpfe –
wie am Anfang, wie am Ende –
und bewirke Verbundenheit und Verbindlichkeit.

Darum bitten wir dich:
Sende deinen Geist über Brot und Wein,
damit Jesus Christus † mit Leib und Blut
in unserer Mitte gegenwärtig wird.

Denn am Abend vor seinem Leiden
nahm er beim Mahl das Brot
und sagte dir Dank,
brach das Brot,
reichte es seinen Jüngern
und sprach:

NEHMT UND ESST ALLE DAVON:
DAS IST MEIN LEIB,
DER FÜR EUCH HINGEGEBEN WIRD.

Ebenso nahm er den Kelch mit Wein,
dankte wiederum,
reichte den Kelch seinen Jüngern
und sprach:

NEHMT UND TRINKT ALLE DARAUS:
DAS IST DER KELCH
DES NEUEN UND EWIGEN BUNDES,
MEIN BLUT, DAS FÜR EUCH
UND FÜR ALLE VERGOSSEN WIRD
ZUR VERGEBUNG DER SÜNDEN.
TUT DIES ZU MEINEM GEDÄCHTNIS.

Geheimnis des Glaubens:
Akklamation

Unsere Erinnerung geht zu Jesus,
zu seiner Gestalt voller Menschlichkeit,
zu seinem Wort voller Trost,
zu seinem Weg aus Unbestechlichkeit,
zu seinem Ende aus Schmerz
und seinem Anfang aus Licht.

Und doch steht noch etwas aus:
Möge sich die Schönheit
auf jedes Leben legen
und mit den Privilegien Schluss sein.
Mögen die einen nicht auf ewig oben
und die andern nicht für alle Zeit unten sein.
Mögen wieder Bilder in uns lebendig werden,
wie es denn sein könnte, das Leben.

Mögen die Soldaten dieser Welt innehalten,
wir selber die Spiele beenden,
die uns die Welt bedeuten,
Mögen wir mit Papst Franziskus,
unserem Bischof N.
und der Gemeinschaft der Bischöfe
das Wort und die Geste finden,
die uns begegnen lassen.

Gott,
wir glauben, dass noch etwas aussteht,
wir halten Ausschau nach deiner Zeit
in Gemeinschaft mit Maria und Josef,
den Aposteln und Blutzeugen,
wir sehnen sie und schaffen sie herbei,
bis sie aufstrahlt
durch ihn und mit ihm und in ihm ...
Doxologie
          aus der Schweiz; Quelle unbekannt

 

Einleitung zum Vaterunser

Gott wird das Werk vollenden, das er begonnen hat. Mit der Bitte: „Dein Reich komme“ flehen wir um eine Welt, in der Gerechtigkeit und Friede herrschen. Deshalb lasst uns jetzt beten, wie Jesus selbst uns zu beten gelehrt hat: Vater unser im Himmel, ...

Einleitung zum Friedensgebet

Wir leben in einer Welt der Ruhelosigkeit und des Unfriedens. Dieser Welt bietet Gott in seinem Sohn den Frieden an. Deshalb bitten wir: Herr Jesus Christus, ..., und schenke uns, …

Schlussgebet

Gott, ein Sprichwort sagt: „Wer nicht wagt, der nicht gewinnt.“ Gestärkt durch die heilige Eucharistie lass uns Neues wagen, um so die Welt weiter nach deiner Vorstellung gestalten zu können und menschlicher zu machen. Darum bitten wir durch Christus, unseren Bruder und Herrn.
 

Die in den „Liturgischen Bausteinen“ veröffentlichten Gebete und Texte sind Alternativen zu den offiziellen Texten, die der Zelebrant immer im MB findet.

 

P. Karl Jansen SVD