20. Sonntag im Jahreskreis (B)

Liturgische Bausteine

Gott aber traut uns viel mehr zu.

1. Lesung: Spr 9,1-6
2. Lesung: Eph 5,15-20
Zwischengesang: www.antwortpsalm.de
Evangelium: Joh 6,51-58


Einleitung

Es geht in diesem Gottesdienst um die Begegnung mit Jesus. Diese Begegnung kann beiläufig sein, sie kann oberflächlich bleiben, sie kann verlaufen wie sonst viele Begegnungen im Alltag auch: fast automatisch, unbewusst, folgenlos. Aber Jesus gibt uns ein Versprechen: Ich bin voll und ganz hier mit euch, ich investiere mich mit Haut und Haar. Das Teuerste, was ich habe, teile ich mit euch: mein Leben, in Fleisch und Blut. - Wir könnten viel verpassen, wenn wir nicht ganz gegenwärtig wären, jetzt und hier, in dieser Stunde.

Kyrie

Herr Jesus Christus,
- du bist der Gott, der sich in liebender Hingabe verschenkt. Herr, erbarme dich.
- Du lädst uns ein, dass wir uns an dich verschenken. Christus, erbarme dich.
- Wer sich an dich verschenkt, der verliert nichts, sondern wird sich erst wirklich selber finden. Herr, erbarme dich.
 

Fürbitten

Herr Jesus Christus, du bist ganz für und mit uns da. Dir vertrauen wir uns an in unseren Anliegen und Gebeten. Von dir erhoffen wir alle Rettung und alles Heil.
- So viele Erfahrungen von Enttäuschung und Schmerz haben uns gelehrt, dass wir unser Herz schützen. Gib uns den Mut, über unsere Ängste hinauszuwachsen und immer mehr dir unser Herz anzuvertrauen.

Fürbittruf: Dein Heiliger Geist bewirke, was wir alleine nicht vermögen!
- So viele Menschen lassen sich von Angst und Misstrauen steuern. Gib uns und allen Menschen des Glaubens den Mut, ganz bewusst aus dem Vertrauen zu handeln, damit wir in anderen die positiven Kräfte hervorlocken.
- Unsere Konsumgesellschaft drängt zu immer mehr Produktion und Verbrauch auf Kosten der Umwelt. Gib uns den Mut, Zeichen der Genügsamkeit und der Bewusstheit zu setzen, hilf uns, die Schöpfung zu bewahren.
- Die Medien reproduzieren täglich die schlimmsten Ereignisse vor unseren Augen. Hilf, dass wir uns nicht entmutigen lassen, sondern im Blick auf Jesus das Unsere tun für das beständige Wachsen des guten Reiches Gottes.
- Wir wollen unserer Verstorbenen gedenken und auch der Vielen, die unbetrauert und vielleicht auf der Flucht ihr Leben verloren haben. Vollende sie in deiner Herrlichkeit, dass nichts mehr sie trennt von der Fülle und Einheit in dir!
Herr Jesus, du lässt die nicht allein, die auf dich hoffen. Wir sind deine Schwestern und Brüder, wenn wir mit dir nach dem Willen Gottes suchen. Lass deinen Geist uns verbinden und unsere Herzen öffnen für die ganze Fülle Gottes. Darum bitten wir dich und preisen dich, jetzt und in Ewigkeit. Amen.
 

Meditation

Ein gefährliches Gebet

Wir können Gott um Frieden bitten, aber wir müssen uns darüber im Klaren sein, dass diese Bitte ein Ruf ist, der vor allem an uns selbst ergeht. Denn welche Gottheit könnte wohl Frieden in die Welt gießen, ohne dass unsere Herzen Frieden tragen? Welche Gottheit könnte Frieden in die Gesellschaft sprechen, ohne dass wir Frieden in unseren Familien pflegen? Welche Gottheit könnte Frieden über die Erde hauchen, ohne dass wir endlich davon ablassen, sie zu beherrschen und auszubeuten?

Eine Bitte um Frieden ist ein gefährliches Gebet: es ist gefährlich für unsere Trägheit, für unsere Halbherzigkeit, für unsere Starrsinnigkeit und unsere Unfähigkeit zur Veränderung.

Wenn wir also um Frieden beten, dann müssen wir bereit dafür sein, dass dieser Ruf uns aufbricht wie ein Hammer einen tönernen Krug – und was uns an Unfrieden und Kälte entweichen muss, wird uns erschrecken. Es wird uns erschrecken zu begreifen, wie sehr wir selbst Teil des Unfriedens sind, und wie sehr wir daran festhalten, mit unseren Gedanken, Worten und Taten, mit unseren Unterlassungen und unserem raffgierigen Streben nach persönlicher Erfüllung, das das größere Ganze nicht in den Blick zu nehmen gewillt ist, mit unserer Lust an Entzweiung, Überlegenheit und Macht.

Nach diesem Erschrecken aber, dem wir uns mutig stellen müssen, kann es geschehen, dass wir uns weiten wie der Himmel nach einem Gewitter. Dass wir Raum werden, in den Gott sein Wort des Friedens sprechen kann. Dann erst wird unser Gebet lebendig, und dann erst wächst die zarte Möglichkeit, dieser Welt ein friedliches Gesicht zu verleihen.
                                                                                                                   Giannina Wedde

 

P. Thomas Heck SVD

Weitere Texte

Tagesgebet

Gott, wer kann die Worte Jesu ertragen, die er uns heute zumutet? - Und doch: wenn wir uns darauf einlassen, begreifen wir, dass es nicht um „Fleisch“ und „Blut“ geht, sondern um unser aller Lebenselixier: bedingungslose Hingabe, um Liebe. So bitten wir dich, Gott: Öffne uns für diese deine Liebe zu uns und zu allen Menschen; lass uns begreifen, dass nur sie uns zum Leben führen kann. Darum bitten wir durch Jesus Christus.
 

Gabengebet

 Guter Gott, unsere Gaben von Brot und Wein stehen bereit auf dem Altar. Wir weihen sie dir mit der Bitte sie anzunehmen und uns durch ihren Empfang so zu verwandeln, dass wir uns auf deine bedingungslose Liebe einlassen. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
 

Hochgebet - „Gottes Geheimnis“

Präfation
Wir danken dir, guter Gott.
Du bist als unbegreifliches
und heiliges Geheimnis
Ursprung und Ziel unseres Lebens.
Wir glauben, dass wir uns auf dich
durch und durch verlassen können.
Im Glauben an dich
dürfen wir von Quellen trinken,
die wir nicht selbst geschaffen haben.
Wir sind dankbar für jene Menschen,
die uns zur Seite stehen
und in denen wir
etwas von deiner Treue erfahren.
Im Glauben,
dass du selbst das Geheimnis
unseres Lebens bist, bekennen wir:
Sanktus

Treuer Gott, ein Leben lang
sind wir auf der Suche nach dir.
Wir fragen nach dir,
wenn wir nach dem Sinn
unseres Lebens fragen.
Niemand hat dich je gesehen,
wenn wir aber füreinander einstehen,
kommt deine Liebe in uns zum Ziel.
Wir glauben, dass du uns
in Jesus dein Antlitz zugewandt hast,
dass du uns nahe bist
in der Kraft des Heiligen Geistes
und doch unbegreiflich
verborgen bleibst.
V/A: Herr, wir preisen dich!

In deinem Namen
hat Jesus von Nazaret vorgelebt,
wer du für uns bist.
Der heilende und befreiende Gott,
der sich um jede und jeden kümmert,
vor allem aber
um die Armen und Bedrängten.
A: Herr, wir preisen dich!

Im Namen und Auftrag Jesu
sind wir vor dir versammelt,
um in Erinnerung an ihn
das Brot zu brechen
(und den Wein auszuteilen).

Wir bitten dich um deinen Heiligen Geist,
damit jetzt in unserem Tun
Jesus Christus unter uns
gegenwärtig wird.

Es war damals vor dem Osterfest.
Im Angesichte des Todes
kam Jesus mit den Seinen zusammen,
um von ihnen Abschied zu nehmen.
In jener Nacht nahm er
während des Essens Brot in seine Hände,
dankte dafür, brach es
und reichte es den Seinen
mit den Worten:

NEHMT UND ESST ALLE DAVON.
DAS IST MEIN LEIB,
DER FÜR EUCH HINGEGEBEN WIRD.

Ebenso nahm er in jener Nacht
nach dem Essen den Becher mit Wein,
dankte wiederum, reichte ihn den Seinen
mit den Worten:

NEHMT UND TRINKT ALLE DARAUS.
DAS IST DER BECHER
DES IMMERWÄHRENDEN BUNDES,
MEIN BLUT, DAS FÜR EUCH
UND FÜR ALLE VERGOSSEN WIRD
ZUR VERGEBUNG DER SÜNDEN.
TUT DIES ZU MEINEM GEDÄCHTNIS.

Geheimnis des Glaubens
Akklamation

Guter Gott,
wir denken an das befreiende Leben
und an das selbstlose Sterben Jesu.
Im Glauben an deine Treue
ging er bis zum Äußersten
und lebte eine Liebe ohne Grenzen.
Er scheiterte am Kreuz
und ging doch nicht verloren,
da du ihn nicht im Stich gelassen hast.
Weil du ihm treu geblieben bist,
haben wir den Mut,
ihm zu folgen im Glauben daran,
so zum Sinn unseres Lebens
in dir zu finden.
Weil deine Treue keine Grenzen kennt,
darf auch unsere Hoffnung
grenzenlos sein.
A: Herr, wir preisen dich!

Wir bitten dich
um die Kraft des Heiligen Geistes,
damit wir heute weiterführen,
was Jesus damals gelebt hat.
Öffne unsere Augen,
damit wir erkennen,
wem wir Dank schulden.
Öffne unsere Ohren,
damit wir hinhören
auf die Sorgen und Nöte
der Menschen neben uns.
Öffne unsere Herzen,
damit sie weit werden für jene,
die Heimat suchen.

Wir bitten dich für die,
die mit uns in der Nachfolge
deines Sohnes Jesu unterwegs sind.
Gib, dass wir einander
auf diesem Weg stützen,
damit niemand allein bleibe.
Lass uns mit allen Christen
und mit allen Menschen guten Willens
Zeichen der Hoffnung
und des Friedens sein
in dieser Welt.

Erfülle mit deinem Geist jene,
die eine besondere Verantwortung
in der Kirche tragen.
Wir bitten für den Bischof von Rom Franziskus
und unseren Bischof N.,
für alle haupt- und ehrenamtlichen
kirchlichen Mitarbeiter.

Erbarme dich derer,
die uns nahegestanden sind
und die der Tod uns entrissen hat
und vergiss die nicht,
um die niemand mehr trauert.
(Hier kann der Verstorbenen gedacht werden)
Lass die Verstorbenen dereinst
in Freude bei dir leben.

Wir aber,
die wir noch auf Erden weilen,
wollen dich durch Jesus Christus,
zusammen mit Maria und Josef
und allen Engeln und Heiligen,
loben und preisen.
Doxologie
                                                          Quelle unbekannt

 

Einleitung zum Vaterunser

Als Christen glauben wir, dass Christus in Brot und Wein gegenwärtig ist und wir Gemeinschaft haben. So sind wir eine Brotgemeinschaft, die uns mit ihm verbindet. Mit Christus lasst uns jetzt zum Vater im Himmel beten: Vater unser im Himmel, …
 

Einleitung zum Friedensgebet

Jesus Christus ist der Mittler zwischen Gott und den Menschen. Durch sein Opfer und durch seine Hingabe wird Frieden möglich. So bitten wir: Herr Jesus Christus, … und schenke uns, …

Schlussgebet

Barmherziger Gott, wir durften wieder deine Gäste sein. Aber – heute war es nicht einfach deine Worte aufzunehmen, um sie dann in die Tat umsetzen zu können. Wir vertrauen aber darauf, dass du uns mit deiner Liebe auch weiterhin begleitest. Dir sei Lob und Dank durch Christus, unseren Herrn.
 

Wettersegen

Gott, unser Vater, du hast uns diese Welt mit Werden und Vergehen anvertraut. Manchmal wissen wir dieses Geschenk nicht zu schätzen und beuten die Schöpfung maßlos aus, merken aber dann zu spät, dass wir uns selber schaden. Wir bitten dich: Hilf uns, Vernunft walten zu lassen, damit uns und allen Menschen der Erde die Natur mit all ihren Möglichkeiten erhalten bleibt. Segne Gedeihen und Wachsen; segne das Mühen um das tägliche Brot. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

Die in den „Liturgischen Bausteinen“ veröffentlichten Gebete und Texte sind Alternativen zu den offiziellen Texten, die der Zelebrant immer im MB findet.

 

P. Karl Jansen SVD