28. Sonntag im Jahreskreis (B)

Liturgische Bausteine

Eines fehlt dir noch

1. Lesung: Weish 7,7-11
Zwischengesang: www.antwortpsalm.de
2. Lesung: Hebr 4,12-13
Evangelium: Mk 10,17-30

Einleitung

Man kann sie immer noch treffen – Menschen, mit denen man ins Gespräch kommt und von denen man sich dann schon bald verstanden und angenommen fühlt. Die Probleme verlieren ihre Härte und ihren Druck, man findet zur inneren Ruhe zurück. Das aber ist die Voraussetzung dafür, dass die Fähigkeiten, die im Menschen als Anlage vorhanden oder durch Erfahrung gewonnen sind, aus der Behinderung befreit, wieder zur Wirkung kommen können.

Die wichtigste dieser Erfahrungen ist wohl das Wissen, dass Gott auf unserer Seite ist, und dies nicht als skeptischer Beobachter oder gar als Kontrollinstanz, sondern als Freund und Helfer und als Geist der Weisheit, der uns als Licht und Kraft begleitet, um uns in inneren und äußeren Gefahren nahe zu sein. Glücklich der Mensch, der einen solchen Beistand zu schätzen weiß und sich auf seine Führung einlässt. In der ersten Lesung aus dem Buch der Weisheit versucht der Autor die gewonnene Erfahrung in Worte zu fassen.

Für uns Christen hat diese Einsicht als Weg, Wahrheit und Leben in Jesus Christus Gestalt angenommen. Er hat uns seine Freundschaft angeboten. So bitten wir:

Kyrie

Herr Jesus Christus,
- du bist das Licht, das unsere Finsternis erleuchtet. – Herr, erbarme dich.
- Du bist das Brot, das unseren Hunger stillt. – Christus, erbarme dich.
- Du bist das Leben, das unseren Tod überwindet. – Herr, erbarme dich.

 

Tagesgebet

Du, unser guter Gott, wir brauchen dich. Du bist unser Leben jetzt und in Ewigkeit. Stärke uns für unseren Auftrag, dein Reich zu verkünden und schenke uns ein Feingefühl für all jene, die nach Trost und Lebensperspektive Ausschau halten. Darum bitten wir durch Jesus Christus.

 

Fürbitten

Bei der Frage nach dem Weg zum Glück verweist Jesus auf seine Nachfolge als den kürzesten Weg. Als Christen befinden wir uns auf diesem Weg. An ihn wenden wir uns nun mit unseren Bitten:

- Schenke allen, die sich durch die Taufe dir angeschlossen haben, deinen Geist,
dass sie dir in Treue und Hingabe zu folgen vermögen. – Christus, höre uns.
A:
Christus, höre uns.
- Gib, dass alle Menschen, die sich auf der Suche nach dem Sinn des Lebens
befinden, deine Botschaft vom Reich Gottes hören und sie in ihr Leben
aufnehmen.
- Lass alle, die auf den materiellen Reichtum ihre ganze Hoffnung setzen, erkennen, dass Gott allein genügt, um bleibendes Glück und die wahre Freiheit zu finden.
- Schenke allen Ordensleuten die Kraft und den Mut, ihrer Berufung zur Ganzhingabe treu zu bleiben und damit zum Wohl der Kirche beizutragen.
- Gib uns allen die Gnade, die Not der Mitmenschen wahrzunehmen und ihnen Hilfe zu gewähren.
- Schenke unseren verstorbenen Angehörigen und Mitchristen, die in deiner Nachfolge ein christliches Leben geführt haben, das ewige Glück in deiner Gemeinschaft.

Herr, unser Gott, du hast uns in deinem geliebten Sohn den Weg zum ewigen Leben gezeigt. Lass uns in seiner Nachfolge die Vollendung unseres Lebens finden. So bitten wir durch Christus, unsern Herrn.

 

Gabengebet

Gott, wir haben dein aufmunterndes Wort gehört und sind bereit ihm zu folgen und in die Tat umzusetzen. Jetzt sind Brot und Wein bereitet, um die Gedächtnisfeier zu halten, in der Jesus sich uns ganz schenkt. Wir bitten dich: Nimm die Gaben an und lass sie uns zur Kraftquelle unseres Auftrags in der Welt werden. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

 

Hochgebet - „Lebensfülle“

Präfation
Wir danken dir, Gott,
dass wir leben dürfen,
dass wir lieben können,
dass wir Grund haben,
uns zu freuen.
Wir danken dir,
dass das Leben zuweilen nur licht ist
und wir selber nur froh.
Danke für alle Großzügigkeit
und alle Schönheit,
die unser Dasein durchziehen.
Für die neue Liebe,
für den alten Wein,
für das geteilte Brot
und das unendliche Blühen.
Danke, dass Dinge sich wandeln
und Verhältnisse sich ändern.
Zeichen und Wunder –
wieder und wieder!
Darum singen wir:
Sanktus

Wunder und Zeichen –
wieder und wieder!
Danke, Gott, für Jesus von Nazaret.
Er, der Freund der kleinen Feste und Leute,
hat sie mit uns geteilt.

Was uns nährt und was uns freut,
die Mühen der Arbeit
und die Träume vom Glück,
alles ist eingefangen
im Brot und im Wein.

Deine Lebenskraft beseele
die Dinge und Geschöpfe –
wie am Anfang, wie am Ende –
und bewirke
Verbundenheit und Verbindlichkeit.

Darum bitten wir dich:
Sende deinen Heiligen Geist über Brot und Wein,
damit Jesus Christus † mit Leib und Blut
in unserer Mitte gegenwärtig wird.

Denn am Abend vor seinem Leiden
nahm er beim Mahl das Brot
und sagte dir Dank,
brach das Brot, reichte es seinen Jüngern
und sprach:

NEHMT UND ESST ALLE DAVON:
DAS IST MEIN LEIB,
DER FÜR EUCH HINGEGEBEN WIRD.

Ebenso nahm er den Kelch mit Wein,
dankte wiederum,
reichte den Kelch seinen Jüngern
und sprach:

NEHMT UND TRINKT ALLE DARAUS:
DAS IST DER KELCH
DES NEUEN UND EWIGEN BUNDES,
MEIN BLUT, DAS FÜR EUCH
UND FÜR ALLE VERGOSSEN WIRD
ZUR VERGEBUNG DER SÜNDEN.
TUT DIES ZU MEINEM GEDÄCHTNIS.

Geheimnis des Glaubens
Akklamation

Jesu Wort
hat die Menschen aufgeweckt,
sein Leben sie aufgerichtet,
seine Auferweckung,
die Menschen neu,
ganz neu, sehen lassen.

Blinde haben die Schönheit der Dinge
und der Menschen geschaut.
Taube haben ihr Lachen vernommen,
Gekrümmte sich
dem Himmel entgegengestreckt
und Unfruchtbare sich
in guter Hoffnung wiedergefunden.

Überall dort,
wo Jesus Menschen begegnet ist.
haben sich leere Krüge mit Wein gefüllt,
leere Hände mit Segen,
leere Augen mit Glanz und
leere Herzen mit Hoffnung.

Wir bitten dich,
hilf uns und der ganzen Kirche,
unserem Papst Franziskus und den Bischöfen
deine Hoffnung heute zu leben,
deinen Trost zu geben,
wie Brot und Segen und Wein zu sein.

Mit Maria, der Mutter Jesu,
mit Josef, ihrem Gatten,
den Aposteln und Blutzeugen
und allen Heiligen, glauben wir:
Es wird sich vollenden,
was in Jesus seinen Anfang nahm.
Die Lebenskrüge aller
werden beginnen sich zu füllen
und sie werden randvoll werden
und überlaufen.

In dieser Hoffnung sind
unsere Lieben von uns gegangen
und sie erhoffen dein Erbarmen.
(Hier kann der Verstorbenen gedacht werden.)
Nimm dich ihrer an
und führe sie zur Vollendung bei dir.

Bis dahin aber wollen wir tun,
was Jesus uns sagt.
Doxologie
                    HG aus der Schweiz; Quelle unbekannt

 

Einleitung zum Vaterunser

In der Nachfolge Jesu lebt keiner für sich allein und in dieser Gemeinschaft der Freunde Jesu sollte es normal sein, ein Auge auf die Schwester / den Bruder zu haben und ihr / ihm im Bedarfsfall mit allem Respekt wieder auf den rechten Weg zu helfen. Bitten wir gemeinsam unseren himmlischen Vater, dass sein Wille geschehen möge. Vater unser im Himmel, …

 

Einleitung zum Friedensgebet

Frieden kann nur dort entstehen, wo wir uns unserer Verantwortung gegenüber dem Mitmenschen stellen. Dass uns dies aber einiges abverlangt, ist jedem von uns klar. Deshalb bitten wir: Herr Jesus Christus, … und schenke uns, …

 

Schlussgebet

Guter Gott, die Botschaft des Evangeliums ist klar: Gib, was du hast und gib es denen, die nichts haben. In dieser Mahlgemeinschaft hast du uns wieder reich beschenkt. Dafür sei dir Dank. Jetzt ist es an uns, wie wir damit umgehen. Bleibe mit deinem Segen bei uns und lass uns nicht mit gesenktem Kopf davonschleichen, sondern deine Gaben freudig weitergeben. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

 

Die in den „Liturgischen Bausteinen“ veröffentlichten Gebete und Texte sind Alternativen zu den offiziellen Texten, die der Zelebrant immer im MB findet.

 

P. Anton Weber SVD, P. Karl Jansen SVD