30. Sonntag im Jahreskreis (B)

Liturgische Bausteine

Der Priester – eingesetzt zum Dienst vor Gott für das Volk Gottes

1. Lesung: Jer 31,7-9
Zwischengesang: www.antwortpsalm.de
2. Lesung: Hebr 5,1-6
Evangelium: Mk 10,46-52


Einleitung

„Denn wie der Leib eine Einheit ist, doch viele Glieder hat, alle Glieder des Leibes aber, obgleich es viele sind, einen einzigen Leib bilden: So ist es auch mit Christus. Durch den einen Geist wurden wir in der Taufe alle in einen einzigen Leib aufgenommen, Juden und Griechen, Sklaven und Freie; und alle wurden wir mit dem einen Geist getränkt“ (1Kor 12,12f).

Soweit die Theorie. Die Geschichte zeigt, wie sich Klerus und Laien über die Jahrhunderte auseinandergelebt haben und die Leitung der Kirche bis heute noch an Macht- und Statussymbolen festhält. Zugegeben: Wenn man selbst nicht auf der Hut ist, wird man von bestimmten Kreisen in eine gewisse Rolle hineingedrängt und der Erwartungsdruck ist groß. Andererseits sind viele Laien, die gerne etwas in der Kirche ändern würden, nicht mehr bereit, sich bevormunden und gängeln zu lassen, weil die da oben doch machen, was sie wollen, und sich letztlich nicht auf die gemeinsame Suche nach Zukunftsperspektiven für die Kirche machen. (In deutschen Diözesen z.B. die Zusammenlegung der <gewachsenen> Pfarreien.)

Kyrie

 GL 163,7 „Herr Jesus, du rufst die Menschen, dir zu folgen“

 

Tagesgebet

Herr und Gott, wir bleiben doch lieber im Boot, als uns auf das schwankende Wasser – die Unsicherheit – hinaus zu begeben. Lass uns alle dem Wirken deines Geistes und seiner Führung trauen, damit dein Reich in der Welt wachse. Darum bitten wir durch Jesus Christus.

 

Fürbitten

Herr Jesus Christus, „du bist Priester auf ewig nach der Ordnung Melchisedeks“, wir bitten dich:

- Lass uns als dein pilgerndes Volk deinem Heiligen Geist mehr Raum in unserer Mitte geben.
- Der Klerus hat sich mit der Zeit immer weiter von den Laien entfernt. Wir haben uns daran gewöhnt und verlernt, dass der Aufbau der Gemeinde Aufgabe eines jeden von uns ist. Sporne uns an, unserem Auftrag gerecht zu werden.
- Hilf dem Klerus klar zu sehen, dass anstehende Entscheidungen im gegenseitigen Respekt vor den Charismen gemeinsam durchbetet und getroffen werden können und müssen.
- Berufe junge Menschen, damit sie auf deinem Weg zu den Menschen mitgehen und dir begeistert folgen.
- Hilf den Menschen in den Entwicklungsländern und lass sie durch unser Kaufverhalten zu einem menschenwürdigen Dasein finden und lass nicht zu, dass die Industrienationen die wirtschaftliche Schwäche anderer ausnutzen.
- Hilf uns, Kranken und Leidenden, Senioren und Einsamen beizustehen – sie vielleicht in den Arm zu nehmen –, damit sie in dir glücklich werden und Trost finden.
- Nimm unsere Verstorbenen auf in dein Reich, wo sie dich schauen von Angesicht zu Angesicht.

Herr Jesus Christus, du bist das Licht der Welt, das alles Dunkel hinwegnimmt und alle Blindheit heilt. Geh mit uns und stärke uns in unserer Schwachheit jetzt und bis in die Ewigkeit.

 

Gabengebet

Gott, die bist der Hirte deines Volkes. Nimm mit diesen Gaben auch uns an. Lass uns sehen und erfahren, dass du uns immer nahe bist. Darum bitten wir durch Christus, unseren Bruder und Herrn.

 

Hochgebet – aus der Erzdiözese Paderborn

Präfation
Wir danken dir, Gott,
für die Gemeinschaft,
die wir heute erfahren,
für das gute Wort,
das wir hören durften,
für Brot und Wein,
die wir dir als Gabe schenken.

Wir danken dir, Gott,
für jedes Zeichen der Liebe, das wir sehen,
für den Keim der Hoffnung, der in uns ist,
für alles Gute, Schöne und Wahre.

Besonders danken wir dir
für deinen Sohn Jesus Christus.
Er ist uns Weg geworden,
Wahrheit und Leben.

Darum verbinden wir uns
mit allen Heiligen im Himmel
und mit allen Geschöpfen auf der Erde,
um dich zu loben und zu preisen.
Sanktus

Ja, du bist heilig, allmächtiger Gott
und du willst, dass wir heilig sind.
du bist das Feuer der Liebe,
und du willst,
dass es brennt in unseren Herzen.
du bist Heiliger Geist,
und du willst
das Angesicht der Erde erneuern.

Darum bitten wir dich:
Heilige unser Zusammensein
mit deiner Gegenwart.
Entzünde das Feuer deiner Liebe
in unserer Mitte.
Gib uns neue Worte,
neue Taten, ein neues Herz.

Sende  nun aus deinen Heiligen Geist
und heilige dieses Brot und diesen Wein.
Lass uns darin deinen Sohn erkennen,
der sich hingibt, damit wir leben.

Denn in der Nacht,
da er verraten wurde,
nahm Jesus das Brot
und sagte Dank, brach es,
reichte es seinen Jüngern
und sprach:

NEHMET UND ESSET ALLE DAVON
DAS IST MEIN LEIB,
DER FÜR EUCH HINGEGEBEN WIRD.

Ebenso nahm er nach dem Mahl den Kelch,
dankte wiederum,
reichte ihn seinen Jüngern und sprach:

NEHMET UND TRINKET ALLE DARAUS
DAS IST DER KELCH
DES NEUEN UND EWIGEN BUNDES,
MEIN BLUT, DAS FÜR EUCH
UND FÜR ALLE VERGOSSEN WIRD
ZUR VERGEBUNG DER SÜNDEN.
TUT DIES ZU MEINEM GEDÄCHTNIS.

Geheimnis des Glaubens
Akklamation

Gott, unser Vater,
wir erinnern uns
an deinen Sohn mit Freude,
denn seine Worte sind
immer noch neu und unerhört.
Seine Taten immer noch
voll Hoffnung und Kraft.
Sein Sterben am Kreuz
ist auch heute für uns
die Quelle des Lebens.

Wir neigen uns vor deiner Liebe,
Gott, unser Vater,
denn du hast Jesus nicht im Stich gelassen.
Du hast ihn auferweckt.
Du hast ihm ein Leben gegeben,
das keinen Tod mehr kennt.
Ein Leben an deiner Seite
und hier bei uns in Brot und Wein.

Wir bitten dich, Gott unser Vater:
Lass uns teilhaben
an der Herrlichkeit deines Sohnes:
an seinem Leben bei dir,
an seinem Leib und seinem Blut.
Erfülle uns mit seinem Heiligen Geist,
mit dem Geist der Hingabe
und der Liebe.

Gott, unser Vater,
verbinde uns mit allen,
die den Namen deines Sohnes tragen:
mit unserem Papst Franziskus,
unserem Bischof N.,
mit den Ordensleuten,
mit unseren Pfarrgemeinden,
mit der ganzen Kirche,
überall auf der Erde.

Lass uns als Kirche
in Einheit zusammenstehen,
durch das Wirken deines Geistes
und deine Verbündeten sein,
dein ewiger Bund unter den Menschen.

Öffne uns für die Anliegen
aller Völker und Nationen,
für jeden einzelnen Menschen
in unserer Gemeinde,
für seine Fragen und Sorgen,
für seine Nöte und Leiden.
Führe alle Menschen zusammen
in Frieden und Gerechtigkeit.

Wir bitten dich auch
für die Verstorbenen.
Wir wollen ihnen in Liebe
ein treues Andenken
über den Tod hinaus bewahren.
Nimm sie auf zu dir
und sei du ihnen Licht,
Freude und Leben.

Bewahre uns
in der Gemeinschaft
mit deinen Heiligen:
mit Maria,
der Mutter deines Sohnes;
dem heiligen Josef, mit allen,
die deine Hoffnung lebten;
mit allen, die dir treu geblieben sind
bis in den Tod;
mit allen, die sich eingesetzt haben
für Arme und Bedrängte.

Lass uns mit ihnen zusammen
das Leben feiern
und dich loben und preisen
durch unseren Herrn Jesus Christus.
Doxologie
                                        Quelle unbekannt

 

Einleitung zum Vaterunser

In der Nachfolge Jesu lebt keiner für sich allein und in dieser Gemeinschaft der Freunde Jesu sollte es normal sein, ein Auge auf die Schwester, den Bruder zu haben. Bitten wir gemeinsam unseren himmlischen Vater, dass sein Wille geschehen möge. Vater unser im Himmel, …

 

Einleitung zum Friedensgebet

Gott will eine Kirche, die ein Ort der Wahrheit und Freiheit ist, des Friedens und der Gerechtigkeit, ohne Machtgehabe, und ein Ort des gegenseitigen Respekts, damit die Menschen neue Hoffnung schöpfen. Deshalb bitten wir: Herr Jesus Christus, … und schenke uns,

 

Meditation

Paulus schreibt:
Darum erkläre ich euch: …
Es gibt verschiedene Gnadengaben, aber nur den einen Geist.
Es gibt verschiedene Dienste, aber nur den einen Herrn.
Es gibt verschiedene Kräfte, die wirken, aber nur den einen Gott:
Er bewirkt alles in allen.
Jedem aber wird die Offenbarung des Geistes geschenkt,
damit sie anderen nützt.
Dem einen wird vom Geist die Gabe geschenkt, Weisheit mitzuteilen,
dem andern durch den gleichen Geist die Gabe, Erkenntnis zu vermitteln,
dem dritten im gleichen Geist Glaubenskraft,
einem andern – immer in dem einen Geist – die Gabe, Krankheiten zu heilen,
einem andern Wunderkräfte,
einem andern prophetisches Reden,
einem andern die Fähigkeit, die Geister zu unterscheiden,
wieder einem andern verschiedene Arten von Zungenrede,
einem andern schließlich die Gabe, sie zu deuten.
Das alles bewirkt ein und derselbe Geist;
einem jeden teilt er seine besondere Gabe zu, wie er will.
                                                                                    (1Kor 12,3a.4-11)

Schlussgebet

Barmherziger Gott, du hast alles gut gemacht. Am Ende dieser Feier bitten wir dich: lass uns so als Schwestern und Brüder leben, dass andere durch unser Beispiel angezogen werden, dir zur Ehre. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

 

Die in den „Liturgischen Bausteinen“ veröffentlichten Gebete und Texte sind Alternativen zu den offiziellen Texten, die der Zelebrant immer im MB findet.

 

P. Karl Jansen SVD