2. Fastensonntag (C)

Liturgische Bausteine

Nebel, der die Sicht versperrt

1. Lesung: Gen 15,5-12.17-18
Zwischengesang: www.antwortpsalm.de
2. Lesung: Phil 3,17-4,1
Evangelium: Lk 9,28b-36
Zum Kantillieren des Evangeliums: www.stuerber.de


Einleitung

Es ist eine Alltagserfahrung: Liebe kann erkalten. Oft – fast unbemerkt und langsam – dringt die Kälte in das Leben unserer Beziehungen, auch in unsere Beziehung zu Gott. Die österliche Bußzeit möchte uns aus der Erstarrung lösen, indem sie uns auf den Weg mit Jesus vorbereitet. Mit ihm sollen wir zu einem wandernden Volk Gottes werden. Das heutige Evangelium nimmt uns dazu an die Hand.

Kyrie

Herr Jesus Christus, in dir hat Gott sich uns zugewendet.
Herr Jesus Christus, du bist sein geliebter Sohn, auf den wir hören wollen.
Herr Jesus Christus, du hältst uns fest an der Hand, besonders wenn es dunkel wird.

 

Tagesgebet

Herr, unser Gott, du bist das atmende Leben in der ganzen Schöpfung und in jedem Einzelnen von uns in dieser heiligen Versammlung. Lass uns deutlich werden, aus welcher Herrlichkeit wir stammen und zu welcher Herrlichkeit wir berufen sind. So wie Jesus heute leuchtet im Glanz deiner Gegenwart und der Bejahung seines ganzen Seins, so leuchte auch in uns mit deiner Gegenwart und lass uns bewusster unser menschliches Dasein zusammen mit allen gestalten. Darum bitten wir durch ihn, unserem Bruder und Herrn, Jesus Christus.

 

Fürbitten

Lasset uns beten, dass Gottes Gegenwart immer offenbarer werde unter den Menschen:

- Für alle christlichen Kirchen: dass sie immer deutlicher den Weg erkennen, den du mit ihnen gehen willst. Gott, Vater des Himmels, A: wir bitten dich, erhöre uns.
- Für die Staatsmänner der Erde: dass sie sich nicht blenden lassen vom falschen Glanz des Reichtums, der Macht und der Selbstherrlichkeit.
- Für alle, die sich um ihre Zukunft ängstigen: dass sie in diesen Wochen die Nähe des Herrn erfahren und durch ihn Rat und Richtung finden.
- Für uns selber: dass wir uns miteinander – Hand in Hand – auf den Weg machen, für Gerechtigkeit, Frieden und die Bewahrung der Schöpfung einzutreten.
- Für unsere Toten, besonders die vielen, die Opfer von Terror und Krieg sind, und die vielen, die uns nahestanden: begegne du ihnen mit Geborgenheit und gib ihnen deinen ewigen Frieden.

Herr, dein Leben endete nach Kreuz und Leid in der Auferstehung. Lass uns auf Erden so leben, dass wir einst bei dir ankommen – alle miteinander.

 

Gabengebet

Herr, unser Gott, die irdische Gestalt deines Sohnes wurde vor den Augen der Jünger verwandelt in leuchtende göttliche Gegenwart. So bitten wir dich, dass du die irdischen Gaben, die wir vor dich hinbringen, dass Brot und Wein verwandelt werden in wahre Nahrung für unsere Seele. Wenn wir das gewandelte Brot dann essen, so lass uns aus der Wolke deiner Gegenwart das Ja vernehmen, dass du unserer ganzen Existenz zusprichst. Darum bitten wir, in Jesus Christus.

 

Hochgebet - „Wandlung“

Präfation
Ja, es ist würdig und recht,
es ist gut und richtig,
dir treuer Gott
für Jesus zu danken,
deinen Sohn
und unseren Bruder.

Immer wieder lud er Menschen ein,
ihr Brot mit anderen zu teilen,
damit niemand mehr
zu hungern brauchte
und alle satt werden konnten.
Als ein Freund der Armen
und Verachteten setzte sich Jesus
mit ihnen an einen Tisch,
damit sich niemand mehr
ausgeschlossen fühlte.

Im Wissen um seinen nahen
und gewaltsamen Tod
deutete Jesus während
des letzten Abendmahls
im Teilen von Brot und Wein
sein Liebe im Leben
und seine Hingabe im Tod.
Im Glauben an deine Treue
war Jesus bereit, sein Leben
für seine Freunde hinzugeben.

Für dieses Lebenszeugnis Jesu
danken wir dir, großer Gott,
denn es lässt uns
an eine grenzenlose Liebe glauben.
Deshalb singen wir jetzt dir
unseren Lob und Preis:
Sanktus

Ja, guter Gott,
wir nennen dich heilig –
aber in unserem Leben
tun wir oft so,
als ob wir dein Wort
und deinen Auftrag
für unser Leben nicht kennen.

Wir reden von "anders leben" –
und tun es nicht.
Wir möchten uns ändern –
und wehren uns
gegen jede Form der Wandlung.
Wir möchten glauben,
dass du uns verwandelst –
aber wir möchten nicht,
dass es weh tut.

Wir trauen uns selbst nicht zu,
was du uns zutraust:
die alte Spur zu verlassen
und aus dem Teufelskreis
unserer Gewohnheiten auszubrechen.

Gott, wir suchen nach Sinn
für unser Leben,
nach einem Ziel, das sich lohnt.
Wir suchen nach einem,
der uns zeigt,
wie man das macht:
"Qualität des Lebens"
zu finden und zu leben.
Nicht bloß als Trost für später,
nach dem Tode,
sondern hier und jetzt.

So richten wir unsere Augen auf ihn,
den Menschensohn,
unseren Herrn Jesus Christus.
Er war, wie wir sein möchten:
Bruder und Freund
eines jeden Menschen.

Jesus glaubte an die Wandlung,
dass es möglich ist,
das Angesicht der Erde zu erneuern.
Er glaubte auch dann noch
an deine Verheißung,
als alle Erfahrungen
dagegensprachen.

In Aussätzigen,
in Prostituierten, Ausgegrenzten
und Ausländern
sah er den Menschen:
geschaffen nach deinem Ebenbild
und berufen zum Leben in Fülle.

Jesus glaubte daran,
dass deine Möglichkeiten
nicht zu Ende sind,
wenn wir aufgeben
und verzweifeln möchten.

So machte Jesus
sein Leben sinnvoll,
und so lebte er es konsequent
bis zum Ende.

Seine Auferstehung vom Tod
ist unsere Hoffnung
für uns selbst und für alle,
die uns vorangegangen sind.

So sind wir in dieser Stunde
versammelt um seinen Tisch,
um sein Gedächtnis wachzuhalten,
um unsere Hoffnung zu nähren
und um uns einzulassen
auf das Wunder der Wandlung.

Deshalb bitten wir dich, Gott:
Sende deinen Heiligen Geist
Und heilige
dieses Brot + und diesen Wein.
Lass uns darin
deinen Sohn erkennen, der sich
mit Leib und Blut hingibt,
damit wir leben.

An seinem letzten Abend,
an dem er ausgeliefert wurde
und sich aus freiem Willen
dem Leiden unterwarf,
nahm er das Brot
und sagte Dank, brach es,
reichte es seinen Jüngern
und sprach:

NEHMT UND ESST ALLE DAVON:
DAS IST MEIN LEIB,
DER FÜR EUCH HINGEGEBEN WIRD.

Ebenso nahm er nach dem Mahl den Kelch,
dankte wiederum, reichte ihn seinen Jüngern
und sprach:

NEHMT UND TRINKT ALLE DARAUS:
DAS IST DER KELCH
DES NEUEN UND EWIGEN BUNDES.
MEIN BLUT, DAS FÜR EUCH
UND FÜR ALLE VERGOSSEN WIRD
ZUR VERGEBUNG DER SÜNDEN.
TUT DIES ZU MEINEM GEDÄCHTNIS.

Geheimnis des Glaubens!
Akklamation

Gott, gedenke deiner Kirche,
die Jesus folgen will
und schenke ihr jenen Geist,
der Jesus so menschlich machte.
Steh unserem Papst Franziskus bei
in seinem Dienst und
unserem Bischof N.
in seiner Verantwortung.
Hilf allen Frauen und Männern,
die sich in ihrem Leben
dem Dienst des Evangeliums
verpflichtet fühlen.

Wir bitten dich auch
für unsere Verstorbenen.
(Hier kann der Toten gedacht werden.)
Lass sie zusammen mit allen,
die der Tod uns entrissen hat,
das Leben in deiner
Gegenwart finden
und sei auch denen nahe,
um die niemand mehr trauert.

So hoffen wir, Gott,
dass der Glaube uns trägt,
und uns den Weg
zur Wandlung ermöglicht,
bis du uns in deinem Reich
Erfüllung schenkst zusammen
mit Maria, der Mutter Jesu,
dem heiligen Josef, ihrem Gatten,
den Aposteln und Apostelinnen,
den Blutzeugen und
allen Heiligen und Gläubigen.

Darum bitten wir
durch Jesus Christus,
der befreiende Zeichen des Heils
an den Armen und Bedrängten
gewirkt hat.
Doxologie
                                       Quelle unbekannt

 

Einleitung zum Vaterunser

Lasst uns auf Gott hören und beten, wie Jesus es uns ans Herz gelegt hat. Vater unser im Himmel, …

 

Einleitung zum Friedensgebet

Jesus Christus ist Gottes auserwählter Sohn. Wer auf ihn hört, wird seinen Frieden empfangen. So bitten wir: Herr Jesus Christus, … und schenke uns, …

 

Schlussgebet

Herr, unser Gott, wir haben es in der Eucharistie wieder erfahren dürfen: du bist der uns nährende Gott, der mit uns auf dem Weg ist. Dafür wollen wir Dankbarkeit in unseren Herzen entstehen lassen und ein Leuchten in unseren Gesichtern. Denn wir dürfen glauben, dass du auf unserer Seite, unser Ursprung und unsere Vollendung bist. Hilf, dass wir uns immer wieder daran erinnern, so dass unser Dasein für die Welt ein Anruf wird, sich nicht mit dem Oberflächlichen zu begnügen, sondern nach der tieferen Wirklichkeit unseres göttlichen Ursprungs zu suchen. Darum bitten wir, in Jesus Christus.

 

Die in den „Liturgischen Bausteinen“ veröffentlichten Gebete und Texte sind Alternativen zu den offiziellen Texten, die der Zelebrant immer im MB findet.

 

P. Josef Schmitz SVD; P. Karl Jansen SVD