5. Fastensonntag (C)

Liturgische Bausteine

„Wer im Glashaus sitzt, soll nicht mit Steinen werfen!“

1. Lesung: Jes 43,16-21
Zwischengesang: www.antwortpsalm.de
2. Lesung: Phil 3,8-14
Evangelium: Joh 8,1-11
Zum Kantillieren des Evangeliums: www.stuerber.de

Liturgischer Gruß

Unser Herr Jesus Christus, der nicht nach dem Buchstaben des Gesetzes urteilt, sondern nach dem Maß seiner Liebe und Gnade, sei mit euch.


Einleitung

Wer unser Gott ist, offenbart sich ganz wesentlich in der Art, wie wir – in Gesellschaft und Kirche – mit dem Bösen umgehen. Wir Gläubigen sind ja nicht die einzigen, die sich um das Böse Gedanken machen. Justiz und Erziehung, Literatur, Kunst und Therapie, Politik und Wissenschaft können sich ebenso wenig der Frage entziehen, was unter uns „gut“ und was „böse“ heißen soll und warum wir uns gegenseitig so fundamental bedrohen, um das Glück unseres Lebens betrügen und am Leben hindern – jeder sich selber und alle einander. Heute erfahren wir, wie Jesus mit der Schuld eines Menschen umgeht. Wir wollen deshalb den Gottesdienst beginnen, indem wir ihm unsere Schuld bekennen.

Kyrie

Herr Jesus Christus,
- du bist gekommen, um alles neu zu machen. Herr, erbarme dich.
- Du willst uns retten und nicht verurteilen. Christus, erbarme dich.
- Deine Liebe ist unsere Hoffnung und Zuversicht. Herr, erbarme dich.

 

Tagesgebet

Herr Jesus Christus, du bist den Menschen stets zuvorgekommen. Lass uns jede Form von Gewalt überwinden. Zeige uns deine Wege der Güte und Liebe, weil sie allein gültige Methoden der Erziehung und des menschlichen Umgangs miteinander sind. Lass uns in den Augen der anderen lesen, wie du es bei jedem Menschen immer wieder tust. Amen.

 

Fürbitten

Lasset uns beten zu unserm Herrn Jesus Christus, der nicht gekommen ist zu verurteilen, sondern zu retten.

- Güte und Verständnis erbitten wir für alle, denen dein Volk in Kirche und Staat anvertraut ist. - Stille! – Herr und Heiland, A: wir bitten dich, erhöre uns.
- Weisheit und Einsicht erbitten wir für alle, die in Familie und Schule pädagogische Verantwortung tragen. - Stille!
- Befreiung und Gerechtigkeit erbitten wir für alle, die unter Krieg, Unterdrückung und Missachtung leiden. - Stille!
- Bildung und medizinische Versorgung erbitten wir für alle, die Opfer von Korruption und Armut geworden sind. - Stille!
- Arbeit und einen gerechten Lohn erbitten wir für alle, die im Machtspiel von Geld und Gewinnmaximierung Opfer geworden sind. - Stille!
- Achtung und Respekt erbitten wir für alle, die der Willkür des männlichen Geschlechts und häufig alten Traditionen ausgesetzt sind. - Stille!
- Vergebung und einen neuen Anfang erbitten wir für alle, die sich heillos im Netz der Sünde und Schuld verfangen haben. - Stille!
- Ewigen Frieden und tiefe Freude erbitten wir für alle, die uns im Tod vorausgegangen sind. - Stille!

Herr Jesus Christus, sei und bleibe bei uns mit deinem Geist der Liebe und Einheit, wenn wir nun das heilige Mahl bereiten und das Gedächtnis unserer Befreiung feiern. Dir sei Lob und Dank heute und in Ewigkeit.

 

Gabengebet

 Gott, guter Vater, nimm unsere Gaben auf deinem Altar entgegen und wie du sie durch deinen Geist wandeln wirst, so wandle auch uns, damit wir das Leben immer über Gesetz und Tradition zu stellen verstehen. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

 

Hochgebet – „Gottes des Trostes“

Präfation
Wir preisen dich und danken dir, himmlischer Vater.
Du bist die Quelle der Freude und des Trostes.
Sind wir traurig, trocknest du unsere Tränen.
Leiden wir Schmerzen, heilst du unsere Qual.
Sind wir in Not, so stehst du uns zur Seite.
Geschieht uns Unrecht, so stärkst du uns.
Sind wir einsam, so bist du uns nahe.
Deine Liebe zu uns ist verlässlich und getreu.
Du hast Erbarmen mit allen unseren Nöten.
Vater, wir sind deine Kinder;
was nichts gilt, das hast du auserwählt.
Darum dürfen wir dich loben und zu dir rufen:
Sanktus

Wir preisen dich und danken dir
für Jesus, unseren Herrn und Bruder.
Er hat unser Leid getragen und unsere Sorgen geteilt.
Er hat uns rein gemacht und geheilt
durch die Berührung seiner Hand.

Er schenkt Frieden und neues Leben.
Er ist das makellose Lamm,
das die Sünde der Welt hinwegnimmt.
Er haucht in unsere Herzen
den Heiligen Geist, den Tröster.

Wir bitten dich, barmherziger Gott:
sende deinen Geist, +
damit im Teilen von Brot und Wein
Jesus Christus unter uns gegenwärtig wird.

An jenem Abend,
als er von einem, den er lieb hatte, verraten wurde,
nahm er Brot in seine Hände,
sagte dir Lob und Preis, brach das Brot
und gab es seinen Freunden mit den Worten:

NEHMT UND ESST ALLE DAVON:
DAS IST MEIN LEIB,
DER FÜR EUCH HINGEGEBEN WIRD.

Nach dem Mahl nahm er den Becher mit Wein,
dankte dir für deine Liebe
und gab ihn seinen Freunden mit den Worten:

NEHMT UND TRINKT ALLE DARAUS:
DAS IST DER KELCH
DES NEUEN UND EWIGEN BUNDES,
MEIN BLUT, DAS FÜR EUCH
UND FÜR ALLE VERGOSSEN WIRD
ZUR VERGEBUNG DER SÜNDEN.
TUT DIES ZU MEINEM GEDÄCHTNIS.

Geheimnis des Glaubens:
Akklamation

Vater, wir feiern das Gedächtnis Jesu,
der, um unserer Sünden willen,
das bittere Leiden auf sich genommen hat.

Tröste du uns durch die Macht des Geistes,
Lehre uns, einander in Liebe zu ertragen,
gib uns die Freude, dir dienen zu dürfen
und alle zu stärken, die du uns anvertraust.

Befreie alle in allen Kirchen und Religionen
zu prophetischem Mut
und lass sie eintreten für Gerechtigkeit und Frieden.
Wir bitten für den Bischof von Rom, Franziskus.
unseren Bischof N. und für alle Bischöfe
Lass uns selbst in der Kraft deines Heiligen Geistes
den Anbruch deines Reiches
in unserem Tun und Reden glaubwürdig bezeugen
und so Zeichen der Hoffnung sein
im Dunkel der Welt.

Gedenke all der Menschen,
die mit uns waren auf dem Weg des Lebens
und die uns der Tod entrissen hat,
und vergiss die nicht, um die niemand mehr trauert.
Wenn unser eigener Weg zu Ende geht,
lass uns für immer bei dir sein,
zusammen mit Maria, der Mutter Jesu,
mit den Patriarchen und Propheten,
den Aposteln und Blutzeugen
und mit allen Heiligen und Gläubigen,
die schon in deiner Freundschaft
und in deinem Frieden leben.

Durch Jesus und mit ihm und in ihm
ist dir, guter Gott,
in der Kraft des Heiligen Geistes
Lob und Preis für Zeit und Ewigkeit.
A: Amen.
Quelle: Mossi ed., Bread Blessed and Broken. Eucharistic Prayers and Fraction Rites, New York 1974, in: Kleiner Rafael J., Die Botschaft heute - Hochgebete, Aachen 1993, 22f.

 

Einleitung zum Vaterunser

Jesus hat vergeben und ermutigt. In seinem Geiste und mit seinen Worten beten wir, wie er uns zu beten gelehrt hat. Vater unser im Himmel, …

 

Einleitung zum Friedensgebet

„Wer von euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein.“ Friede wird möglich, wenn wir uns die eigene Schuld bewusst machen und darauf verzichten, anderen ihre Sünden zu präsentieren. Deshalb bitten wir: Herr Jesus Christus, … und schenke uns, …

 

Schlussgebet

Guter Gott und Vater, obwohl wir deine Töchter und Söhne sind, wird uns Leid und Not nicht erspart bleiben. Begleite uns durch alle Wirren und Leiden unseres Lebens und lass uns unseren Blick auf den richten, der dich nicht aus den Augen verloren hat, Jesus Christus, unseren Bruder und Herrn.

 

Die in den „Liturgischen Bausteinen“ veröffentlichten Gebete und Texte sind Alternativen zu den offiziellen Texten, die der Zelebrant immer im MB findet.

 

P. Josef Schmitz SVD; P. Karl Jansen SVD