Heilige Hildegard von Bingen, Kirchenlehrerin (g)

Liturgische Bausteine

Hildegard zeigt, was Gott aus einem Menschen machen kann

Lesung: Weish 8,1-6
Evangelium: Mt 25,1-13


Einleitung

Der deutsche Regionalkalender verzeichnet heute den Gedenktag der heiligen Hildegard von Bingen, einer der großen Frauengestalten der Kirche und des Abendlandes, von genialer Begabung, großem Wissen, hohem künstlerischen Talent, eine gesuchte Heilkundige. Ein französischer Gelehrter nannte die Zeitgenossin des Bernhard von Clairvaux „das Wunder des 12. Jahrhunderts“.
Der Herr, der auch uns zur Heiligkeit berufen hat, hat jede/jeden von uns mit Gaben beschenkt, mit denen er/sie zum Leben der Kirche und zur Erfüllung seines/ihres Auftrags beitragen kann und soll. Bitten wir ihn um Vergebung für alle Oberflächlichkeit und Trägheit, für alle Nachlässigkeit und Schuld.

Kyrie

Herr Jesus Christus,
- du hast uns Gott als den liebenden Vater offenbart. – Herr, erbarme dich.
- Du hast Kranke geheilt und unsere Sünden auf dich genommen. – Christus, erbarme dich.
- Du hast deinen Jüngern den Heiligen Geist gesandt. – Herr, erbarme dich.

 

Tagesgebet

Barmherziger Gott, heute gedenken wir einer Frau, die es ihn ihrer Zeit verstanden hat, die Frohe Botschaft in die Tat umzusetzen. Wir bitten dich: Lass nicht zu, dass wir es beim Gedenken belassen, sondern rüttle uns auf, ihrem Beispiel zu folgen. Lass uns aufmerksam unser Umfeld wahrnehmen und da helfen, wo Menschen leiden. Darum bitten wir durch Jesus Christus.

 

Fürbitten

Jesus, unser Meister und Erlöser, du hast der heiligen Hildegard tiefe Einblicke in die Geheimnisse Gottes und der Kirche geschenkt. Vereint mit der heiligen Hildegard bitten wir dich:

- Gib deinen Heiligen Geist allen Hirten der Kirche und allen Verkündern der Frohen Botschaft, dass sie deine Wahrheit von den Ideen des Zeitgeists klar unterscheiden und mutig verkünden, damit den Hörern die Liebe Gottes und die Schönheit des Evangeliums immer mehr aufstrahlen. – Jesus, unser Meister und Erlöser, A: wir bitten dich, erhöre uns.
- Erinnere immer wieder einen jeden, der ein Amt in der Kirche hat, daran, dass er an erster Stelle gerufen ist, mit dir immer mehr vertraut zu werden, dich immer mehr zu lieben und dir immer treuer zu dienen.
- Bewahre christliche Theologen wie Laien vor der Versuchung, Gott, sein Wort und sein Wirken nach den jeweils modernen Vorstellungen zu korrigieren und sie auf das kleine Maß menschlichen Verstehens und Denkens zu reduzieren.
- Erbarme dich der Kranken; lass sie gute Ärzte finden und die Ärzte lass die Medizin finden, die die Krankheit heilt.
- Schau auf die Klöster der benediktinischen Familie und auf alle Ordenshäuser und mache sie zu Orten, an denen die Menschen Heilung an Leib und Seele erfahren.
- Lass alle Christen erkennen, welche Charismen und Fähigkeiten du ihnen geschenkt hast, und gib ihnen den Mut und die Selbstlosigkeit, diese Gaben einzusetzen, damit die Kirche lebendig bleibt und ihren Auftrag erfüllt, dich in der Welt zu verkünden.
- Erfülle die ganze Kirche und jeden Getauften mit dem Geist der Liebe, dass die Not der Menschen ihre Herzen berühre und sie bewege, nach Kräften Leid und Not zu lindern.

Jesus, Sohn Gottes und unser Bruder, wir preisen dich und den Vater mit den Heiligen Geist heute und alle Tage unseres Lebens.

 

Gabengebet

Guter Gott, hier haben wir Brot und Wein zum Altar gebracht. Nimm diese Gaben an und lass sie uns zur Kraftquelle im Dienst an deinen kleinen Schwestern und Brüdern, den am Rande Stehenden und Ausgegrenzten werden. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

 

Präfation

Ja, es ist gut, lebendiger Gott,
dass wir überall verkünden,
wie du den Menschen suchst
und immer auf dem Weg zu uns bist.
Das ist wirklich die beste Nachricht,
die man der Welt geben kann.
Aber damit nicht genug.
Du bist so groß und erhaben,
dass du das Einfache, das Schlichte
und das, was vor der Welt
keinen Wert zu haben scheint, bevorzugst.
Und das müssen wir dort suchen,
wo Jesus, dein geliebter Sohn,
unser Bruder und Herr, es uns zeigt:
wir finden es
in der Gemeinschaft der Christen,
in den Sakramenten,
in den Armen und Notleidenden,
die bei dir an erster Stelle stehen.
Wir sind hier, weil wir in dir
die größte Liebe entdeckt haben.
Du liebst uns vorbehaltlos.
Und gerade dieses Verhalten uns gegenüber
gibt uns die Sicherheit und das Vertrauen,
inmitten all der Schwierigkeiten,
die sich uns in den Weg stellen,
mit Hingabe leben zu können.
Deshalb loben wir deine Größe und Macht
und singen wie aus einem Munde
das Lob deiner Herrlichkeit.
Sanctus
Quelle unbekannt

 

Hochgebet – „Gott der Menschen II“

[Präfation
Wir danken dir, Vater,
dass du ein Gott der Menschen bist,
dass du dich nicht scheust,
unser Gott zu heißen,
dass du uns
bei unseren Namen kennst,
dass du die Welt in Händen hältst.
V/A: Du bist das Leben,
du bist das Leben, Gott.

Denn darum hast du uns erschaffen
und ins Leben gerufen,
dass wir mit dir verbunden sind.
Sei gepriesen, Schöpfer aller Dinge,
der du uns den Raum gibst
und die Zeit zu leben.
Sei gepriesen für das Licht
unserer Augen
und für die Luft, die wir atmen.
A: Du bist das Leben, …

Wir danken dir, Vater,
für alle Werke deiner Hände,
für alles, was du
in unserer Mitte wirkst
durch unseren Herrn Jesus Christus.
Mit allen Lebenden, mit allen,
die uns vorangegangen sind,
mit den Engeln und Heiligen
preisen wir darum deinen Namen
und loben dich:
Sanctus]

Wir danken dir, heiliger Vater,
um deines Sohnes willen,
den du gesandt hast,
dass er uns diene und erleuchte,
dass er den Armen dein Reich
und den Gefangenen Erlösung bringe.

Wir danken dir für deinen Sohn.
Er ist uns Gleichnis
und Gestalt deiner Treue.
Er hat alles vollbracht,
was menschlich ist,
unser Leben und unseren Tod.
Mit Leib und Seele
hat er sich hingegeben für uns.

Wir bitten dich, Vater,
sende deinen Geist über unsere Gaben,
damit Brot und Wein für uns
zu seinem Leib + und Blut werden.

Denn am Abend,
an dem er ausgeliefert wurde
und sich aus freiem Willen
dem Leiden unterwarf,
nahm er das Brot und sagte Dank,
brach es, reichte es seinen Jüngern
und sprach:

NEHMT UND ESST ALLE DAVON:
DAS IST MEIN LEIB,
DER FÜR EUCH HINGEGEBEN WIRD.

Ebenso nahm er nach dem Mahl den Kelch,
dankte wiederum, reichte ihn den Seinen
und sprach:

NEHMT UND TRINKT ALLE DARAUS:
DAS IST DER KELCH
DES IMMERWÄHRENDEN BUNDES,
MEIN BLUT, DAS FÜR EUCH
UND FÜR ALLE VERGOSSEN WIRD
ZUR VERGEBUNG DER SÜNDEN.
TUT DIES ZU MEINEM GEDÄCHTNIS.

Geheimnis des Glaubens
Akklamation

Herr, unser Gott,
darum feiern wir hier
dieses Zeichen unseres Glaubens
und treten ein in die Hingabe Christi.

Erhoben zu deiner Rechten
setzt er sich für uns ein,
bis er kommen wird,
zu richten die Lebenden
und die Toten an dem Tag,
den du bestimmt hast.

Vater, wir flehen zu dir.
Sende uns den Heiligen Geist
und erneuere das Angesicht der Erde,
dieser Erde, die wir lieben.
A: Du bist das Leben, …

Schenke uns Frieden überall,
den Frieden,
den wir selbst nicht stiften können,
der mächtiger ist als alle Gewalt.
Stärke den neuen Bund zwischen uns
durch die Lebenskraft Jesu Christi
hier in unserer Mitte.

Vater,
wir empfehlen dir jene,
die Christus nachfolgen,
Papst Franziskus und Bischof N.,
und alle Frauen und Männer
unserer Gemeinden, Gemeinschaften
und Familien.

Wir bitten dich für alle,
die heimgesucht werden
von Krankheit, Unglück und Leid.
Schenke unseren Verstorbenen
Anteil am neuen Leben,
in das uns Jesus vorangegangen ist.
(Hier kann der Verstorbenen gedacht werden)

Vollende auch an uns,
was du begonnen hast,
dass wir in der Vielfalt der Glieder ein Leib sind
und deine heilige Stadt im Himmel –
mit Maria, Josef, den Aposteln
der heiligen Hildegard
und allen Heiligen –
und auf dieser Erde werden.
Dann wird dein Name
geheiligt sein durch Christus.
Doxologie
                                                 Quelle unbekannt

 

Einleitung zum Vaterunser

In der Nachfolge Jesu lebt keiner für sich allein und in dieser Gemeinschaft der Freunde Jesu sollte es normal sein, ein Auge auf die Schwester, den Bruder zu haben und ihr/ihm im Bedarfsfall mit allem Respekt wieder auf den rechten Weg zu helfen. Bitten wir gemeinsam unseren himmlischen Vater, dass sein Wille geschehen möge. Vater unser im Himmel, …

 

Einleitung zum Friedensgebet

Frieden kann nur dort entstehen, wo wir uns unserer Verantwortung gegenüber dem Mitmenschen stellen. Dass uns dies aber einiges abverlangt, ist jedem von uns klar. Deshalb bitten wir: Herr Jesus Christus, … und schenke uns, …

Schlussgebet

Vater, was für ein Geschenk! „So sehr hast du die Welt geliebt, dass du deinen einzigen Sohn dahingegeben hast“ (vgl. Joh 3,16), damit wir das Leben in Fülle erlangen. Wir bitten dich, lass uns deine Liebe weitertragen, gib uns Fantasie beim Aufbau deines Reichen hier in unserer Welt und lass uns nie mit dem „status quo“ zufrieden sein. Darum bitten wir durch Christus, unseren Bruder und Herrn.

 

Die in den „Liturgischen Bausteinen“ veröffentlichten Gebete und Texte sind Alternativen zu den offiziellen Texten, die der Zelebrant immer im MB findet.

 

P. Lothar Janek SVD; P. Karl Jansen SVD