22. Sonntag im Jahreskreis (C)

Liturgische Bausteine

Eucharistie - das Mahl

1. Lesung: Sir 3,17-18.20.28-29 (19-21; 30-31)
Zwischengesang: www.antwortpsalm.de
2. Lesung: Hebr 12,18-19.22-24a
Evangelium: Lk 14,1.7-14


Einleitung

Was mich veranlasste, als Thema meiner Predigt die Eucharistie als Mahl zu nehmen, war der Satz im Evangelium heute: “Als Jesus an einem Sabbat in das Haus eines führenden Pharisäers zum Essen kam. “ Auch wir haben uns versammelt zu einem Mahl, in dem wir Gäste sind am Tisch des Herrn. In der zweiten Lesung heißt es: “Ihr seid zur festlichen Versammlung und zur Gemeinschaft derer gekommen, die jetzt schon am ewigen Mahl teilnehmen dürfen.” Das Essen und Trinken, generell Mahlhalten mit den Menschen war für Jesus das Symbol für seine Botschaft. Gott sitzt mit uns, den Menschen, zu Tische, das Zeichen für die Neue Welt, die da kommen wird. Die Eucharistie ist das Zentrum christlicher Gottesverehrung und das Sinnbild für die Neue Welt, oder was wir Himmel nennen, das Jesus uns gegeben hat. Solange es christliche Gemeinden gab, war die Eucharistie der Mittelpunkt, um die man sich versammelte.

Die Eucharistie, die wir feiern, wird aber unter zwei Aspekten gesehen: als Opfer, richtig gedeutet und verstanden, als die totale Hingabe Jesu aus Liebe für uns, die sich immer neu vergegenwärtigt unter Brot und Wein in der Feier der Eucharistie. Der zweite Aspekt ist die Darstellung der Eucharistie als Tischgemeinschaft mit dem gekreuzigten und auferstandenen Herrn. Wir feiern die totale Hingabe Jesu aus Liebe und halten Mahlgemeinschaft mit dem Herrn solcher Liebe.

So sind wir auch heute wieder zusammengekommen, um Eucharistie zu feiern und damit das große Geheimnis unseres Glaubens mit dem gekreuzigten und auferstandenen Herrn zu feiern. So lade ich Sie alle herzlich zu dieser Feier ein. Ehe wir beginnen, wollen wir den Herrn bitten, er möge doch alles aus uns wegnehmen, was uns hindern könnte, diese Feier in rechter Weise zu begehen.

Kyrie: GL 165 „Send uns deines Geistes Kraft“

Tagesgebet

Herr Jesus Christus, wenn wir in Brot und Wein deine Gegenwart unter uns feiern, denken wir daran, dass deine Liebe zu uns so stark war, dass du selbst dein Leben für uns hingeben konntest. Wir denken daran, dass Gott dir treu war über den Tod hinaus und dich auferweckt hat von den Toten. Wir bitten dich: Lass uns immer besser verstehen, was du für uns getan hast. Lass uns Brot und Wein nie gedankenlos essen und lass uns in unserem Leben und Sterben mit dir verbunden bleiben. Darum bitten wir dich, der du in der Einheit …

 

Fürbitten

Guter Gott, du gehst mit uns an alle Orte, an denen sich unser Leben abspielt.
Wir tragen dir die Nöte und Sorgen der Menschen vor, die uns am Herzen liegen:

- Wir beten für alle Glieder deiner Kirche, dass sie mit ihren Fähigkeiten, mit Phantasie und Klugheit zum Wohle deiner Kirche arbeiten dürfen
und nicht durch "kleinkariertes Denken" behindert werden.
- Wir beten für die Christen in den verschiedenen Bekenntnissen und Riten. Lass sie durch die Gemeinschaft mit dir zu mehr Gemeinschaft untereinander finden.
- Wir beten für alle, die nicht satt werden. Erinnere uns durch jede Eucharistiefeier an unsere Mitverantwortung für ihr Schicksal.
- Wir beten für alle, die ihren Lebenshunger nicht stillen können.
Zeige ihnen Wege zu einem erfüllten Leben.
- Wir beten für alle, die heute in aller Öffentlichkeit das Gedächtnis des Herrn begehen. Gib ihnen die Kraft, in ihrem täglichen Leben Zeugen und Zeuginnen einer lebendigen Hoffnung zu sein.
- Wir beten für alle, die überzeugt sind, manchen Mitchristen den Zugang zu den Sakramenten verwehren zu müssen. Lass sie Wege finden, die eine volle Gemeinschaft um deinen Tisch ermöglichen.
- Wir beten für unsere Verstorbenen. Schenke ihnen die Fülle des Lebens und ewige Gemeinschaft mit dir in deinem Reich.

Herr, wir danken dir dafür, dass du durch deinen Sohn in uns und unter uns lebendig bist. Wir bitten dich: Mach, dass diese Gemeinschaft kein Ende findet. Amen.

 

Gabengebet

Guter und menschenfreundlicher Gott, wie die Jünger Jesu das Paschamahl vorbereitet haben, so haben auch wir hier alles zum heiligen Mahl bereitet. Wir bitten dich: Nimm mit Brot und Wein uns alle, so wie wir sind, an und lass uns die Gaben Ansporn zum Zeugnis für die Wahrheit werden. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

 

Hochgebet - „Bescheidenheit“

Präfation
Gott, wir danken dir,
dass du bescheiden bist,
dass du deinen Himmel
mit dem kleinen Senfkorn vergleichst
und mit einem bisschen Sauerteig;
dass du dich mit den Geringsten
an einen Tisch setzt
und dich im Säuseln des Windes
und im kleinen Kind von Bethlehem zeigst.

Gott wir danken dir,
dass du ganz und gar unbescheiden bist,
dass dein Lieben, dein Gutsein
und dein Verzeihen maßlos sind.

Aus dem Nichts hast du die Welt geschaffen
und aus den Toten machst du Lebende.
Um deiner Kleinheit und um deiner Größe willen
preisen wir dich und rufen:
Sanctus

Gott, wir danken dir für Jesus, unseren Bruder.
So einfach, wie er war,
so einfach sind seine Zeichen:
Brot und Wein.

Wir sind da, um sie zu teilen,
um uns miteinander an Jesus zu erinnern,
uns gegenseitig zu bestärken
im Hoffen und Handeln.

Deine Lebenskraft beseele
die Dinge und Geschöpfe –
wie am Anfang so am Ende –
und bewirke unter uns
Verbundenheit und Verbindlichkeit.

Darum bitten wir dich:
Sende deinen Geist über Brot und Wein,
damit Jesus Christus + mit Leib und Blut
in unserer Mitte gegenwärtig wird.

Denn am Abend vor seinem Leiden
nahm er beim Mahl das Brot
und sagte dir Dank,
brach das Brot, reichte es seinen Jüngern
und sprach:

NEHMT UND ESST ALLE DAVON:
DAS IST MEIN LEIB,
DER FÜR EUCH HINGEGEBEN WIRD.

Ebenso nahm er den Kelch mit Wein,
dankte wiederum,
reichte den Kelch seinen Jüngern
und sprach:

NEHMT UND TRINKT ALLE DARAUS:
DAS IST DER KELCH
DES NEUEN UND EWIGEN BUNDES,
MEIN BLUT, DAS FÜR EUCH
UND FÜR ALLE VERGOSSEN WIRD
ZUR VERGEBUNG DER SÜNDEN.
TUT DIES ZU MEINEM GEDÄCHTNIS.

Geheimnis des Glaubens
Akklamation

Oder: GL 497,1.5.7 „Gottheit tief verborgen“

Jesus, bis du wiederkommst,
bleibt uns die Erinnerung
an dein Leben, an dein Sterben
und an deine Auferweckung.
Diese Erinnerung ist es,
die uns im Letzten leben und lieben,
handeln und hoffen lässt.

Jesus, deine Demut,
sie hat den Machtlosen die Füße gewaschen,
sie hat den Aussätzigen berührt,
mit der einfachen Frau am Brunnen
über Großes gesprochen
und dich, Gott, und dein Reich
im Aufgehen des Sauerteigs entdeckt.

Gott, lass auch uns –
gemeinsam mit unserem Papst Franziskus,
mit unserm Bischof N.
und seinem Mitarbeiterstab –
bestärken, was klein ist,
befragen, was sich groß gebärdet,
um Wichtigeres streiten als um die besten Plätze
und voreinander nicht weniger
und nicht mehr sein, als wir sind.

Eines Tages wird es keine Ersten
und keine Letzten mehr geben,
man wird keine reservierten Plätze
und keine privilegierten Verhältnisse mehr haben.

Eines Tages wird das Einteilen
in oben und unten zu Ende sein
und die große Rechnerei vorbei.

Alle werden ganz dazu gehören,
die Kranken gesunden,
die Bekümmerten froh,
die Getrennten vereint,
und das Leben wird dem Tod ins Gesicht lachen.

Auf diesen Tag hin sind wir,
deine pilgernde Kirche, unterwegs,
begleitet von Maria und Josef,
den Aposteln und allen deinen Heiligen.
Für diesen Tag loben wir dich,
Gott, schon heute,
durch Jesus Christus,
unseren Bruder und Herrn.
Doxologie
                           aus der Schweiz; Quelle unbekannt

 

Einleitung zum Vaterunser

Christus hat uns das Mahl bereitet und lädt uns dazu ein. Wie er uns gelehrt hat, lasst uns nun gemeinsam beten: Vater unser im Himmel, …

 

Einleitung zum Friedensgebet

Herr, wir bitten dich: Lass uns und alle erkennen, was dem Frieden dient, und gib uns die Kraft, es zu tun. Denn du bist ein Gott der Gerechtigkeit und des Friedens. Alle, die Frieden stiften, sind deine Kinder. Deshalb bitten wir: Herr Jesus Christus, … und schenke uns, …

 

Meditation: GL 6.5 „Wachse, Jesus, wachse in mir“

Schlussgebet

Guter Gott, wir danken dir, dass du uns Jesus im heiligen Sakrament für alle Zeiten gegeben hast. Hilf uns, dass wir uns immer wieder bewusst machen, dass unser Leben als Christen sich in der Eucharistie zentriert. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

 

Die in den „Liturgischen Bausteinen“ veröffentlichten Gebete und Texte sind Alternativen zu den offiziellen Texten, die der Zelebrant immer im MB findet.

 

P. Johannes Füllenbach SVD; P. Karl Jansen SVD