30. Sonntag im Jahreskreis (C), Sonntag der Weltmission

Liturgische Bausteine

Verantwortung für die Menschen in Armut und Not

1. Lesung: Sir 35,15b-17.20-22a
Zwischengesang: www.antwortpsalm.de
2. Lesung: 2Tim 4,6-8.16-18
Evangelium: Lk 18,9-14


Einleitung

Papst Franziskus hat für Oktober 2019 einen „Außerordentlichen Monat der Weltmission“ ausgerufen. Er stellt ihn unter das Thema „Getauft und gesandt: die Kirche Christi missionarisch in der Welt“. Der heutige Weltmissionssonntag greift diesen Impuls auf und lenkt unseren Blick nach Nordostindien. „Ja, wir sind gesandt“, sagen die Christinnen und Christen in Nordostindien. Frauen und Männer, Alte und Junge. „Wir sind Gesandte an Christi statt“ (2 Kor 5,20). Wie die drei jungen Frauen, die uns vom Aktionsplakat anlachen. Wo sie leben, war Missionaren der Zutritt lange Zeit streng verboten. Ohne den Mut ihrer Vorfahren hätten die Menschen die Frohe Botschaft Jesu Christi vielleicht nie kennengelernt. Damals hatten junge Leute, die nach ihrer Ausbildung in die unwegsame Bergregion zurückgekehrt waren, den Glauben geteilt, den sie auf der Schule kennengelernt hatten. „Wir sind Gesandte an Christi statt“ – in diesem Bewusstsein wollen wir heute, am Sonntag der Weltmission, gemeinsam Gottesdienst feiern. Dabei sind wir besonders mit den Christinnen und Christen in Nordostindien in Gebet und Solidarität verbunden.
(Liturgische Bausteine zum Weltmissionssonntag 2019, missio Aachen)

Kyrie

Zu Beginn dieser Messfeier wollen wir innehalten und um das Erbarmen des Herrn bitten:
- Herr Jesus Christus, du sendest uns, den Menschen zu dienen, Licht zu bringen, zu segnen und zu befreien. Herr, erbarme dich.
- Herr Jesus Christus, du sendest uns, gewohnte Wege zu verlassen und an die Ränder zu gehen. Christus, erbarme dich.
- Herr Jesus Christus, du sendest uns, die Freude des Evangeliums zu verkünden, mutig, kreativ und großherzig zu sein. Herr, erbarme dich.

Der Herr erbarme sich unser. Er nehme von uns Sünde und Schuld, damit wir mit reinem Herzen diese Feier begehen.
(Liturgische Bausteine zum Weltmissionssonntag 2019, missio Aachen)

 

Tagesgebet

Herr, du hast deinen Sohn als das wahre Licht in die Welt gesandt. Offenbare den Menschen deine Wahrheit durch den Heiligen Geist, den er verheißen hat, und öffne ihre Herzen für den Glauben. Gib, dass alle Getauften ihre Verantwortung erkennen und sich solidarisch mit den Notleidenden in aller Welt verhalten. Darum bitten wir durch Jesus Christus.

 

Fürbitten

Wir sind getauft und gesandt an Christi statt. Großherzig und wagemutig ist diese Mission. Zu Gott, der uns in seine Welt sendet, beten wir:

- Für die Kirche in Nordostindien, die gesandt ist, die Menschen zu begleiten und sie auf ihrem Weg in eine ungewisse Zukunft zu stärken. – kurze Stille – Gott, der du uns in die Welt sendest: A: Wir bitten dich, erhöre uns.
- Für die Verantwortlichen in Politik und Gesellschaft, die sich dafür einsetzen, ethnische, kulturelle und religiöse Vielfalt zu fördern als Grundlage für ein gelingendes Zusammenleben weltweit. – kurze Stille –
- Für die weltweite Gemeinschaft aller Christen und Christinnen, die durch Taufe und Firmung gesandt sind, an die Ränder zu gehen, aufzurichten und zu heilen. – kurze Stille –
- Für alle Menschen, die unterdrückt und verfolgt werden aufgrund ihrer Herkunft, ihres Geschlechts oder ihrer Religion. – kurze Stille –
- Für alle Kranken, Einsamen und Verzweifelten, die sich als Teil einer lebendigen Gemeinschaft erfahren möchten. – kurze Stille –
- Für unsere Verstorbenen, mit denen wir uns über den Tod hinaus verbunden fühlen, und für alle Toten. – kurze Stille –

Guter Gott, du hörst unsere Bitten, die wir im Vertrauen auf deine Hilfe vor dich gebracht haben. Dir sei Lob und Dank, heute und alle Tage unseres Lebens.
(Liturgische Bausteine zum Weltmissionssonntag 2019, missio Aachen)

 

Gabengebet

Herr, unser Gott, mache dein Wort wahr, dass alle Völker vom Aufgang der Sonne bis zum Niedergang durch ihn deinen Namen preisen und dir überall das eine Opfer darbringen werden. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

 

Hochgebet aus Indien

Präfation
Es ist wirklich eine große Freude für uns, liebender Vater,
unsere Herzen immer und überall zu öffnen,
um dir und allen wunderbaren Menschen,
die unser Leben erfüllen, zu danken.
Heute werden wir daran erinnert,
dass du selbst die Liebe bist,
dass Liebe deine größte Erfindung ist und
dass wir in deiner bedingungslosen Liebe leben, atmen und sind.
Du bist wirklich ein romantischer Gott,
der unsere Hoffnungen und Wünsche kennt:
Du möchtest, dass sich alle Menschen und Völker versöhnen
und fortan glücklich leben.
Du hast Anteil an jeder Liebesbeziehung und Freundschaft
und – wenn es einmal schiefgeht – hilfst du uns,
die Scherben aufzuklauben,
die Barrieren, die wir gebaut haben, niederzureißen und
unsere Suche nach wirklicher Liebe und Freundschaft
wieder aufzunehmen.
Du hast alles so geschaffen,
dass die Liebe durch die Auferstehung deines Sohnes,
unseres Bruders Jesus,
den Tod besiegt,
die Mauern niederreißt,
die Stacheln des Drahtes in Rosen verwandelt.
Und du hast für uns alle auch einen Himmel vorbereitet,
wo wir nichts anderes mehr erfahren werden
als immer mehr Liebe, Leben und ein großes Fest.
So überrascht es nicht,
dass wir jetzt mit von Glück erfüllten Herzen
in unsere gemeinsame Welt hinaus rufen:
Sanctus

Und so, liebender Vater, schließen wir jetzt
die ganze Welt in unser eucharistisches Gebet mit ein:
jene verbitterten und von Zorn erfüllten Menschen,
die Gedanken der Rache,
des Hasses und der Gewalttätigkeit denken;
aber auch jene, die mutig für Versöhnung,
Gerechtigkeit und Frieden zwischen den Völkern
und allen Menschen arbeiten.
Gieße deinen Geist auf alle Menschen,
besonders auf uns, die wir hier versammelt sind.
Gieße deinen Geist auch auf diese Gaben von Brot und Wein,
die wir hier auf dem Altar vorbereitet haben,
damit sie wirklich Leib und Blut Jesu werden,
wir selbst aber ein „anderer Christus“, zu dem wir berufen sind.
Denn diese Gaben hier sind wir ganz selbst, wie wir sind und leben.
Wir erinnern uns an die Nacht, bevor Jesus starb,
an die Nacht, die für uns jetzt
im Geheimnis der Eucharistie Wirklichkeit wird.

Nachdem er in jener Nacht seinen Freunden
die Füße gewaschen hatte,
gab er ihnen ein noch größeres Zeichen seiner Liebe.
Er nahm das Brot, brach es, segnete es,
gab es dann seinen Freunden
und sagte dieselben Worte, die er jetzt zu uns sagt:

NEHMT UND ESST ALLE DAVON,
DENN DAS IST MEIN LEIB,
DER JETZT GLEICH FÜR EUCH
UND FÜR ALLE MENSCHEN
GEBROCHEN UND GETEILT WIRD,
DAMIT ALLE SÜNDEN VERGEBEN WERDEN.

Dann nahm er den Becher mit Wein,
den Becher der Freude und des festlichen Zusammenseins,
und nachdem er ihn gesegnet hatte,
reichte er ihn seinen Freunden und
sagte dieselben Worte, die er jetzt auch zu uns sagt:

NEHMT UND TRINKT ALLE DAVON,
DENN DIES IST MEIN BLUT,
DER BECHER DES NEUEN UND EWIGEN BUNDES,
DER FÜR ALLE MENSCHEN VERGOSSEN WIRD
ZUR VERGEBUNG DER SÜNDEN.
TUT DIES ZU MEINEM ANDENKEN!

Das ist ein Geheimnis unseres Glaubens...
Akklamation

Und so, Vater, beten wir in der ganz
besonderen Anwesenheit des eucharistischen Herrn
vor allem für die Kirche auf der ganzen Welt:
Wir beten für Franziskus, unseren Bischof in Rom,
unseren Bischof (Christoph)
für alle Ordensleute, Diakone, Priester und Bischöfe,
und ganz besonders für alle deine heiligen Menschen,
damit wir unter der Führung deines Heiligen Geistes
alle zusammenarbeiten, um deine Kirche dazu zu machen,
wie du sie tatsächlich haben möchtest:
zu einem Zuhause,
welches alle Menschen willkommen heißt,
ganz besonders die Sünder;
die, die am Rande der Gesellschaft stehen
und die Ungewollten;
zu einem Vorgeschmack deines Königreichs;
zu einem Werkzeug der Einheit,
der Befreiung und des Friedens!
Dann beten wir auch für die Menschen,
die einer anderen Religion angehören
und für alle jene, die vorgeben,
dass sie nicht an dich glauben:
Wir beten für sie alle,
für alle deine Kinder,
für alle unsere Brüder und Schwestern,
einschließlich derer,
die dich mit einem anderen Namen ansprechen
und die dich in einer anderen Art und Weise verehren als wir.

Hilf uns, einander zu lieben und zu achten
und miteinander für eine Welt der Gerechtigkeit,
der Liebe und des Friedens zu arbeiten,
indem wir uns um „die Kleinen“ kümmern
und vom geistigen Reichtum des Nächsten lernen.

Wir beten auch für alle Völker dieser Erde,
die gemeinsam die eine menschliche Familie bilden;
für die Völker, die in Frieden leben,
und für die, die sich im Krieg befinden;
für die Völker, die gespalten sind,
und für die, die durch Naturgewalten zerbrochen werden.

Wir beten ganz besonders
für jene großen prophetischen Gestalten
in allen Völkern und allen Religionen,
die für Heilung und Aussöhnung arbeiten;
die oft im Gefängnis sitzen und Folter erdulden müssen
für ihren Mut und ihre offenen Worte.

Wir beten für die Menschen in dem Land,
wo wir jetzt diese heilige Messe gemeinsam feiern,
für meine/die Schwestern und Brüder in Indien
und für alle Nationen, die heute hier anwesend sind.

Mit dankbaren Herzen beten wir auch
für unsere Familien
und für alle uns lieben Menschen.
Diese Menschen waren ja die ersten,
durch die wir dich kennen gelernt haben
und in deren Mitte unser Glauben gewachsen ist.
Segne uns alle und lass uns eins sein.
Wenn uns Missverständnisse entzweien,
lass uns gerade das zum Anlass werden,
noch näher zueinander zu finden.
Hilf uns, dass wir uns mit jenen Menschen versöhnen,
die wir nicht ganz verstehen
oder die nicht unserer Meinung sind.

Zuletzt, Herr,
denken wir an unsere sogenannten „Toten“:
(Hier kann der Verstorbenen gedacht werden.)
Wir sprechen von sogenannten Toten, weil wir glauben,
dass sie aufgrund des Geheimnisses der Auferstehung Jesu
nicht wirklich tot sind,
sondern mit dir im Himmel ein noch volleres Leben leben,
während sie gleichzeitig in Liebe und im Gebet
mit uns weiterhin hier auf Erden vereint sind.
Wir richten diese und alle unsere Gebete an dich
in Jesus und durch den Heiligen Geist:
Doxologie

Dieses Hochgebet haben wir am 26. März 2009 mit P. Cyrill SJ aus Indien gebetet.

 

Einleitung zum Vaterunser

Jesus hat uns das Gebet geschenkt, in dem wir Gott als unseren Vater ansprechen dürfen. In Verbundenheit mit unseren christlichen Schwestern und Brüdern in aller Welt beten wir so, wie Jesus es uns gelehrt hat.
(Liturgische Bausteine zum Weltmissionssonntag 2019, missio Aachen)

 

Einleitung zum Friedensgebet

Wie in Nordostindien legen wir die Hände vor der Brust aneinander und verbeugen uns leicht hin zu unseren Nachbarn. So bezeugen wir uns gegenseitig Respekt und wünschen uns Frieden: Der Friede sei mit dir.
(Liturgische Bausteine zum Weltmissionssonntag 2019, missio Aachen)

 

Meditation

Wir sind Gesandte an Christi statt
Gott, Du bist Licht vor aller Zeit.
Fließende Quelle in unserem Herzen.
In bunten Farben erstrahlt unsere Hoffnung.
Wir sind getauft und gesandt.
Gott, Du bist Licht in unserer Zeit.
Flamme des Lebens im Spiel unserer Hände.
Zärtlich berührt, entzündet der Glaube.
Wir sind getauft und gesandt.
Gott, Du bist Licht für unsere Zeit.
Du ziehst uns hinaus an die Ränder der Welt.
In verwundbarer Leidenschaft treibt uns die Liebe.
Wir sind getauft und gesandt.

Gebet: Katharina Bosl von Papp; Motiv "Beware the Light": Jyoti Sahi
(Liturgische Bausteine zum Weltmissionssonntag 2019, missio Aachen)
Die Gebetskarte kann kostenlos im missio-Onlineshop bestellt werden.


Oder
Herr, öffne unsere Augen,
damit wir dich in unseren Brüdern
und Schwestern erkennen.
Herr, öffne unsere Ohren,
damit wir das Rufen der Hungrigen,
der Frierenden, der Verängstigten
und Unterdrückten hören.
Herr, öffne unsere Herzen,
damit wir einander so lieben,
wie du uns liebst.
Erneuere in uns deinen Geist,
Herr, mach uns frei und eins.
                                             (Mutter Teresa)

(Liturgische Bausteine zum Weltmissionssonntag 2019, missio Aachen)


Schlussgebet

Barmherziger Gott, das heilige Sakrament, das wir gefeiert und empfangen haben, schenke Kraft zu einem christlichen und solidarischen Leben. So werde deine Kirche zum Zeichen des Heils unter den Völkern. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

 

Die in den „Liturgischen Bausteinen“ veröffentlichten Gebete und Texte sind Alternativen zu den offiziellen Texten, die der Zelebrant immer im MB findet.

 

P. Karl Jansen SVD