33. Sonntag im Jahreskreis (C) - Welttag der Armen

Liturgische Bausteine

Welttag der Armen

1. Lesung: Mal 3,19-20b
Zwischengesang: www.antwortpsalm.de
2. Lesung: 2Thess 3,7-12
Evangelium: Lk 21,5-19


Einzug

GL 458 „Selig seid ihr, wenn ihr einfach lebt“


Einleitung

„Eine arme Kirche an der Seite der Armen“, das ist der Traum von Papst Franziskus. Er steht ganz in der Tradition einer befreienden Praxis der Kirche in Lateinamerika. Franziskus ist eine „verbeulte“ Kirche, die verletzt und beschmutzt ist, weil sie auf die Straßen hinausgegangen ist, lieber als eine Kirche, die aufgrund ihrer Verschlossenheit und ihrer Bequemlichkeit (...) krank ist.

Kyrie

Lasst uns rufen zu Jesus Christus, der sich in besonderer Weise den Armen und Ausgestoßenen zugewandt hat.
- Herr Jesus Christus, du hast ein Gespür für die Armut der Menschen und siehst den armen und mit Schwielen bedeckten Lazarus. Herr, erbarme dich.
- Herr Jesus Christus, du preist selig, die vor dem Vater arm sind und versprichst ihnen Genugtuung. Christus, erbarme dich.
- Herr Jesus Christus, du trägst uns auf, das Ohr des Vaters zu sein, das das Schreien der Armen hört und ihnen zu Befreiung und Würde verhilft. Herr, erbarme dich.

 

Tagesgebet

Gott, wenn wir von „Armen“ hören und für sie beten, schwingt im Hintergrund häufig unsere „Armseligkeit vor dir“ mit. Doch du gehst einen Schritt weiter und hast diejenigen im Blick, die vom Leben betrogen werden, ausgebeutet und ausgegrenzt werden, diejenigen, die keine Stimme haben und denen die Würde abgesprochen wird. Wir bitten dich: öffne unsere Augen für die wirkliche Not hier bei uns und anderswo und bewirke, dass wir kreativ und aktiv Abhilfe schaffen. Darum bitten wir durch Jesus Christus.

 

Fürbitten

Herr Jesus Christus, du hast gesagt, dass wir die Armen immer bei uns haben werden und wir müssen gestehen, vieles wurde in deinem Namen vollbracht, um die Not zu lindern, aber oft scheint es ein Tropfen auf den heißen Stein zu sein. Deshalb bitten wir dich:

- Hilf deiner Kirche zu sehen, wo ihr Platz ist und lass uns die Augen öffnet für das Leid so vieler Menschen um uns herum und in der Welt. Wir wollen uns engagieren und Abhilfe schaffen.
- Zeige deiner Gemeinde, wo das Leben und die Lebensmöglichkeiten mit Füßen getreten werden.
- Die Menschenwürde wird vielen unserer Zeitgenossen verweigert und abgesprochen.
- Vielerorts fehlt es an sicheren Arbeitsplätzen und bezahlbarem Wohnraum.
- Wie zu allen Zeiten verlassen viele Menschen ihren Lebensraum auf der Suche nach besseren Lebensbedingungen für sich und ihre Familien.

Herr Jesus Christus, in deiner Nachfolge kann so vieles gelingen, wenn wir uns an dir orientieren und nur an dir festhalten. Begleite uns auf dem Weg zu den am wenigsten Beachteten. Du lebst und bleibst immer in unserer Nähe. Wir loben dich in Ewigkeit. Amen.

 

Gabenbereitung

GL 184 „Herr, wir bringen in Brot und Wein“


Gabengebet

Gütiger Gott, mit den Gaben von Brot und Wein bringen wir uns und unsere Welt zu dir. Nimm unsere Gaben an und gib, dass wir nach deinem Beispiel in der Liebe zu dir und zu unseren Mitmenschen feststehen. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

 

Präfation – „Gerechtigkeit und Frieden“

Du unser Gott, es ist recht, dir zu danken, dass du uns Jesus, deinen Sohn geschenkt hast. Er hat uns in Staunen versetzt und verunsichert, weil er so konsequent nach deinem Willen gelebt hat.

Er ist den Autoritäten entgegengetreten, um den Zwang des Gesetzes zu zerschlagen. Er hat es gewagt, die Leprakranken und Blinden zu berühren. Er aß mit Prostituierten und Ausgestoßenen. Er brachte dein Wort den Fremden. Den Armen machte er wieder Hoffnung. Gegen alle Konformisten lehnte er sich auf und gab denen am Rande neuen Mut und Leben. Die Tische der Händler im Tempel hat er umgestoßen. Die im Todesschatten saßen, ließ er zu neuem Leben aufstehen. Dafür danken wir dir und loben dich mit allen, die in deiner Gegenwart leben und singen voll Freude:
Sanctus

 

Hochgebet - „Zukunft“

(Nach dem Sanctus fährt der Priester fort:)
Gesegnet bist du, unser Gott.
Die ganze Schöpfung steht unter deinem Segen.
Du hast uns auf diese Erde gestellt.
Wir bauen und pflanzen und lernen,
deine Welt zu bewohnen.
Wir geben allen Dingen Namen
und legen ihre Kräfte in Bande.
Wir versuchen, mit allen Menschen
Mensch zu werden nach deinem Bild.

Aber noch ist deine Schöpfung
gezeichnet durch Verfall und Sünde,
noch sind da Angst und Hass
und der letzte Feind: der Tod.
Wir bitten dich,
dass unsere Welt zugehen möge
auf eine größere Freiheit
und hin zu dem besseren Vaterland,
wo der Tod und die Tränen
nicht mehr sein werden.
Denn du willst, dass wir leben.
Du bleibst wirksam in uns,
Tag für Tag hilfst du uns,
an Freiheit zu wachsen,
bis dein Geist einmal in Fülle
in uns offenbar wird.
V/A: Neue Hoffnung, neues Leben
kann uns Gott alleine geben.

Dazu hast du Jesus gesandt,
einen Menschen dieser Erde,
geboren von einer Frau
und doch ganz und gar aus dir geboren
und von deinem Geist erfüllt –
dein Sohn auf Erden, der uns gelehrt hat,
dass uns alles geschenkt ist,
um es mit allen zu teilen:
Zeit und Kraft, Leben und Tod.

Er hat erfahren, wie dunkel die Welt ist,
die dein Licht nicht annimmt.
Er wurde durch unsere Bosheit angefochten,
aber er blieb unangetastet,
weil er vertraute, weil er treu war,
dein Sohn, bis in seine letzte Stunde.
Er hat uns den Weg gewiesen
aus dem Tod zum Leben.

Deshalb bitten wir dich,
allmächtiger Gott:
Sende deinen Heiligen Geist
über Brot + und Wein,
damit Jesus leibhaftig gegenwärtig wird.

Als sein Weg zu Ende ging,
hat er dir für sein ganzes Leben gedankt,
für deine ganze Schöpfung.
Er hat das Brot gebrochen und es ausgeteilt
mit den Worten:

NEHMT UND ESST ALLE DAVON:
DAS IST MEIN LEIB,
DER FÜR EUCH HINGEGEBEN WIRD.

Ebenso nahm er nach dem Mahl den Kelch,
dankte wiederum, reichte ihn seinen Jüngern und sprach:

NEHMT UND TRINKT ALLE DARAUS:
DAS IST DER KELCH
DES NEUEN UND EWIGEN BUNDES.
MEIN BLUT, DAS FÜR EUCH
UND FÜR ALLE VERGOSSEN WIRD
ZUR VERGEBUNG DER SÜNDEN.
TUT DIES ZU MEINEM GEDÄCHTNIS.

Geheimnis des Glaubens!
Akklamation

Wir danken dir, Gott:
Kein Leben ist so fruchtbar gewesen,
kein Mensch war so bedeutend.
Er ist mit dir den Weg
bis zu Ende gegangen –
und siehe: er lebt!
Du hast ihn zum Herrn
aller Lebenden gemacht:
die Hoffnung und die Zukunft der Welt.
In ihm bricht deine neue Schöpfung durch,
und aus seinem Tod entspringt uns Leben.
A: Neue Hoffnung, neues Leben …

Du hast ihm alle Menschen
zum Erbteil gegeben:
Die vielen, die uns vorangegangen sind
und die nach uns sein werden,
alle, die mit uns leben,
und deine Gemeinde,
hier in dieser Stunde,
die ganze Menschheit,
die er einst zu dir nach Hause bringen wird –
und du wirst der Gott von allen sein.
A: Neue Hoffnung, neues Leben ...

Seinetwegen wagen wir zu hoffen,
dass alles möglich wird:
das Unheil gewendet,
die Bosheit überwunden,
der Tod vernichtet, weil er lebendig bleibt
in unseren Worten und Taten.

Was du begonnen hast durch ihn,
das bringe zur Vollendung
durch deinen Heiligen Geist.
Er wird uns ermutigen, wenn wir verzweifeln.
Er wird die Erinnerung an Jesus
in uns lebendig halten.
Er wird uns aussenden, um zu tun,
was getan werden muss.
Er wird alles erfüllen:
Er ist der Geist der Verheißungen.
Wir werden alles hoffen
und alles wagen.
A: Neue Hoffnung, neues Leben ...

Schenke unserer Kirche diese Hoffnung.
Stärke unseren Papst Franziskus
in seiner schwierigen Mission.
Schenke Hoffnung und Leben
unserem Bischof N.
und allen Christgläubigen auf der Welt.

Auch unsere Verstorbenen
schließe in deine Barmherzigkeit ein
und schenke ihnen erfülltes, ewiges Leben.
(Hier kann für Verstorbene gebetet werden)

So werden wir mit allen,
die in dieser Welt gewirkt
und gehofft haben,
deine Menschheit werden in Jesus Christus,
bis er kommt, endgültig,
bis alles Leid gelitten ist
und unsere Erwartung zur Ruhe kommt
in der Erfüllung deines Reiches,
dort, wo wir mit Maria, dem heiligen Josef,
den Aposteln und allen Heiligen
dein Lob singen durch Jesus Christus.
Doxologie
                                                     Quelle unbekannt

 

Einleitung zum Vaterunser

Wenn wir jetzt gemeinsam um das tägliche Brot bitten, lasst uns die Bedürftigen und die am Rande unserer Gesellschaft nicht vergessen – Stille – und dann aktiv helfen. Vater unser im Himmel, …

 

Einleitung zum Friedensgebet

Der soziale Frieden in der Welt steht immer in Gefahr, durch die Machenschaften der Mächtigen und Einflussreichen in Frage gestellt zu werden. Oft werden Menschen Opfer von Gewalt, werden ausgebeutet oder von ihrem Land vertrieben, womit sie ihre Lebensgrundlage verlieren.
Wirklicher Frieden kann nur von Gott kommen. Deshalb bitten wir: Herr Jesus Christus, …, und schenke uns, …

Nach der Kommunion

GL 470 „Wenn das Brot, das wir teilen als Rose blüht“


Meditation

GL 17,2 (gemeinsam beten)
Ich habe keinen anderen Helfer als dich,
keinen anderen Erlöser, keinen anderen Halt.
Zu dir bete ich. Nur du kannst mir helfen.
Die Not ist zu groß, in der ich jetzt stehe.
Die Verzweiflung packt mich an,
und ich weiß nicht mehr ein noch aus.
Ich bin ganz unten
und ich komme allein nicht mehr hoch,
nicht heraus.
Wenn es dein Wille ist,
dann befreie mich aus dieser Not.
Lass mich wissen,
dass du stärker bist als alle Not.
                                                                  aus Afrika


Schlussgebet

Barmherziger Gott, es ist der Wunsch deines Sohnes, dass wir uns zum Gedächtnis seiner Liebestat versammeln. Auch nach 2.000 Jahren sind sein Leben und sein Einsatz für eine bessere Welt nicht vergessen. Wir halten die Erinnerung wach. Mehr noch, wir leben aus seinem Geist und setzen sein Wirken fort. Schenk uns alle Einsicht und Kraft, die nötig sind, damit wir als Jesu Schwestern und Brüder den Menschen dienen. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

Segen

GL 13,3
Herr, segne meine Hände, dass sie behutsam seien,
dass sie halten können, ohne zur Fessel zu werden,
dass sie geben können ohne Berechnung,
dass ihnen die Kraft innewohne, zu trösten und zu segnen.

Herr, segne meine Augen, dass sie Bedürftigkeit wahrnehmen,
dass sie das Unscheinbare nicht übersehen,
dass sie hindurchschauen durch das Vordergründige,
dass andere sich wohl fühlen können unter meinem Blick.

Herr, segne meine Ohren, dass sie deine Stimme erhorchen können,
dass sie hellhörig seien für die Stimme in der Not,
dass sie verschlossen seien für den Lärm und das Geschwätz,
dass sie das Unbequeme nicht überhören.

Herr, segne meinen Mund, dass ich dich bezeuge,
dass nichts von ihm ausgehe, was verletzt und zerstört,
dass er heilende Worte spreche, dass er Anvertrautes bewahre.

Herr, segne mein Herz, dass es Wohnstatt sei deinem Geist,
dass es Wärme schenken und bergen kann,
dass es reich sei an Verzeihung,
dass es Leid und Freude teilen kann.
                                                                      (Antje Sabine Naegeli)

 

Die in den „Liturgischen Bausteinen“ veröffentlichten Gebete und Texte sind Alternativen zu den offiziellen Texten, die der Zelebrant immer im MB findet.

 

P. Karl Jansen SVD