2. Adventssonntag (A)

Liturgische Bausteine

Segenswunsch: Einmütigkeit

1. Lesung: Jes 11,1-10
2. Lesung: Röm 15,4-9
Evangelium: Mt 3,1-12
Zum Kantillieren des Evangeliums: www.stuerber.de


Liturgischer Gruß

Der Herr, der uns einmütig vorfinden will, sei mit euch.

Einleitung

Die Adventszeit ist eine ganz besondere Zeit. Auch wenn sie selbst noch keine Zeit des Feierns, sondern der Vorbereitung auf das hohe Weihnachtsfest ist, verbinden mit ihr doch viele Menschen liebgewonnene Traditionen: Adventskalender öffnen, Nikolaus feiern, Weihnachtsgebäck herstellen, Geschenke basteln. Dahinter steckt die Grundidee, durch Kleinigkeiten anderen eine Vor-Freude zu bereiten.

Kleine Aufmerksamkeiten versüßen das Leben und lenken unser Gemüt auf das noch Größere. Genauso ist es jetzt in unserem Gottesdienst. Die vertrauten Adventslieder richten uns aus auf das Geburtsfest des Herrn, die Gaben von Brot und Wein weisen auf die große Güte unseres Schöpfers und Erlösers, die gewandelten Gaben lassen an die Wiederkunft glauben.

Damit diese unsere Messfeier recht geschehe, bereiten wir uns und stellen uns mit unseren Schwächen und Erwartungen vor Gott:

Kyrie

Herr Jesus Christus,
- dein Vorläufer Johannes war der Wahrheit verpflichtet. Herr, erbarme dich.
- Dein Vorläufer Johannes verkündete die Umkehr. Christus, erbarme dich.
- Dein Vorläufer Johannes wies auf dich hin. Herr, erbarme dich.

 

Tagesgebet

Rüttle uns auf, heiliger, starker Gott und zeige uns den rechten Weg zu den Menschen, die so viel Elend und Leid tagtäglich ertragen. Lass nicht zu, dass wir über den irdischen Aufgaben und Sorgen vergessen, deinem Sohn entgegenzugehen. Führe uns zur Gemeinschaft mit ihm, der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.

 

2. Lesung

Lesung aus dem Brief des Apostel Paulus an die Römer                      (Röm 15,4-9)
Schwestern und Brüder!
Alles, was einst geschrieben worden ist, ist zu unserer Belehrung geschrieben, damit wir durch Geduld und durch den Trost der Schrift Hoffnung haben. Der Gott der Geduld und des Trostes aber schenke euch, eines Sinnes untereinander zu sein, Christus Jesus gemäß, damit ihr Gott, den Vater unseres Herrn Jesus Christus, einmütig und mit einem Munde preist.
Darum nehmt einander an, wie auch Christus uns angenommen hat, zur Ehre Gottes! Denn, das sage ich, Christus ist um der Wahrhaftigkeit Gottes willen Diener der Beschnittenen geworden, um die Verheißungen an die Väter zu bestätigen; die Heiden aber sollen Gott rühmen um seines Erbarmens willen, wie geschrieben steht:
Darum will ich dich bekennen unter den Heiden und deinem Namen lobsingen.

 

Fürbitten (vielleicht auch als Segenswünsche formulieren)

Gott ist ein Gott der Treue und Barmherzigkeit. Wenden wir uns mit unseren Wünschen und Bitten an ihn. Er wird unser Vertrauen nicht enttäuschen. So wollen wir beten:

- Für alle, die im Advent auf die Frohe Botschaft hinweisen, durch ihr ermutigendes Wort, durch ihre kraftvolle Unterstützung oder einfach durch ihr verantwortungsvolles Mitleben. Herr, segne sie. A: Herr, segne sie.
- Für alle, die im Advent die Frohe Botschaft freudig aufnehmen und versuchen das, was sie als ihren Auftrag verstanden haben, umzusetzen.
- Für alle, die im Advent die Frohe Botschaft gar nicht wahrnehmen, die im Trubel der Zeit ihre Aufmerksamkeit auf Äußerlichkeiten richten.
- Für alle, die im Advent die Frohe Botschaft nicht für sich empfinden, weil ihr Leben von Alleinsein, Krankheit oder schwerem Kummer geprägt ist.
- Für alle, die im Advent die Frohe Botschaft negieren, weil sie nicht glauben können oder weil sie schon andere Götter haben, denen sie nachlaufen.
- Für alle, die im Advent die Frohe Botschaft erfahren, weil sie vom Herrn in sein Reich gerufen wurden; [wir denken da besonders an …].

Guter Gott, deine Frohe Botschaft gilt allen Menschen; deine Liebe zeigst du allen Menschen. Dafür danken wir dir heute und morgen und in Ewigkeit. Amen.

 

Gabengebet

Herr und Gott, wie sehr wünschen wir deine Gemeinschaft, weil wir wissen, wie gut sie uns tut. Wandle diese Gaben, die wir bereitet haben, damit wir deine Freundschaft in der heiligen Kommunion genießen können. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. Amen.

 

Hochgebet – „Segen“

Präfation
Gott, wir danken dir
für allen Segen,
der das Leben durchzieht.

Für die Stimme, die vertraut ist,
für den Kirschbaum, der blüht,
für die Gerechtigkeit, die sich durchsetzt,
und den Gedanken, der weiterführt.

Für die Angst, die ein Ende findet,
für den Acker, der ernten lässt,
für den Regen, der behutsam fällt,
und den Herzenswunsch, der sich erfüllt.

Danke für das Kleid, das schön macht,
für die Nachricht, die vom Glück erzählt,
für die Frau, die einsteht für das Ihre,
und den Mann, der sich sorgt ums Ganze.

Dir, Gott, in, unter und über allem,
sei Lob und Dank.
So singen wir:
Sanctus

Wir danken dir für die Menschen,
die wie Segen sind,
die nach uns fragen,
die uns gut wollen und unser Leben wärmen.

Besonders für ihn danken wir,
den ganz großen Segen,
Jesus, den Bruder aus Galiläa.

Er ist für die Menschen
wie ein Ort, der zum Dasein einlädt,
wie ein Arm, der sich um sie legt,
wie Brot und Wein, die sie nähren.

Deine Lebenskraft beseele
die Dinge und Geschöpfe –
wie am Anfang, wie am Ende –
und bewirke Verbundenheit und Verbindlichkeit.

Darum bitten wir dich:
Sende deinen Geist über Brot und Wein,
damit Jesus Christus mit + Leib und Blut
in unserer Mitte gegenwärtig wird.

Denn am Abend vor seinem Leiden
nahm er beim Mahl das Brot
und sagte dir Dank,
brach das Brot, reichte es seinen Jüngern
und sprach:

NEHMT UND ESST ALLE DAVON:
DAS IST MEIN LEIB,
DER FÜR EUCH HINGEGEBEN WIRD.

Ebenso nahm er den Kelch mit Wein,
dankte wiederum,
reichte den Kelch seinen Jüngern
und sprach:

NEHMT UND TRINKT ALLE DARAUS:
DAS IST DER KELCH
DES NEUEN UND EWIGEN BUNDES,
MEIN BLUT, DAS FÜR EUCH
UND FÜR ALLE VERGOSSEN WIRD
ZUR VERGEBUNG DER SÜNDEN.
TUT DIES ZU MEINEM GEDÄCHTNIS.

Geheimnis des Glaubens
Akklamation

Wenn wir uns um diesen Tisch sammeln –
das Brot brechen und aus dem Becher trinken –,
dann, um uns zu erinnern an ihn.

An das einfache Leben, das er lebte,
an die einfachen Dinge, die er tat:
die wilden Lilien anschauen,
den Menschen Geschichten vom Himmel erzählen,
zur einer Hochzeit gehen,
die Kranken berühren,
die Kinder segnen.

Aber auch an den schweren Weg, den er ging,
erinnern wir uns,
an den schrecklichen Tod, den er starb,
und den wunderbaren Morgen,
der nichts ungeschehen und
doch alles anders machte.

Die schweren Wege,
sie werden immer noch gegangen,
Die schrecklichen Tode,
sie werden immer noch gestorben,
denn nicht nur Segen durchzieht das Leben,
sondern auch Unheil und Unrecht.

Darum, Gott,
streife die Menschen,
die ohnmächtigen, mit deinem bestärkenden,
und die allmächtig sich glaubenden,
mit deinem neu machenden Segen.
Streife uns alle, dass wir einander
Schwestern und Brüder seien.

Wir bitten dich
für unsere Toten,
dass wir uns an sie erinnern;
(Hier kann einzelner Toten gedacht werden.)
für unsere Kirche, -
für Papst Franziskus und
die Bischöfe in aller Welt -
dass wir nicht vergessen,
wie es einmal mit ihr angefangen hat.

Halte deine segnenden Hände über uns alle,
und geh ihn mit uns, den schönen,
schwierigen Weg durch die Zeit.
Mit uns, die wir auf dich hoffen,
mit dir rechnen und dich loben.
Doxologie

nach einem HG aus der Schweiz; Quelle unbekannt

 

Einleitung zum Vaterunser

In der Apostelgeschichte lesen wir: „Sie alle verharrten dort einmütig im Gebet, zusammen mit den Frauen und mit Maria, der Mutter Jesu, und mit seinen Brüdern“ (Apg 1,14).

So lasst uns als Gemeinde gemeinsam mit den Worten Jesu beten, dass Gottes Reich zu uns komme. Vater unser im Himmel, …

 

Einleitung zum Friedensgebet

„Ich ermahne euch aber, Schwestern und Brüder, im Namen Jesu Christi, unseres Herrn: Seid alle einmütig und duldet keine Spaltungen unter euch“ (1Kor 1,10).

Die Frucht der Einmütigkeit ist der Friede. Bitten wir gemeinsam um den Frieden für die Welt und für uns: Herr Jesus Christus, … und schenke uns, …

Meditation

GL 371,3 „Herz Jesu, Trost der ganzen Welt“

Schlussgebet

Großer Gott! Wir danken dir für die Gemeinschaft mit dir, die wir in dieser Stunde erfahren durften. Gemeinschaft tut gut. Darum erfülle unseren Wunsch: Lass uns immer wieder neu Gemeinschaft mit dir und unseren Mitmenschen suchen, damit dein Reich schon jetzt sichtbar und erfahrbar werde. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. Amen.

 

Die in den „Liturgischen Bausteinen“ veröffentlichten Gebete und Texte sind Alternativen zu den offiziellen Texten, die der Zelebrant immer im MB findet.

 

P. Konrad Liebscher SVD, P. Karl Jansen SVD