3. Adventssonntag (A)

Liturgische Bausteine

Herzensbildung

1. Lesung: Jes 5,1-6b.10
2. Lesung: Jak 5,7-10
Evangelium: Mt 11,2-11
Zum Kantillieren des Evangeliums: www.stuerber.de


Liturgischer Gruß

Der Herr, dessen Kommen wir erwarten, sei mit euch.

Einleitung

Der heutige Eröffnungsvers will uns schon einmal auf das einstimmen, was wir in zehn Tagen feiern. „Freut euch, denn der Herr ist nah.“ Wenn wir einen schon lange nicht gesehenen Freund als Besuch erwarten, dann sind wir freudig aufgeregt und auch nervös gespannt. Wie wird sich der Freund bei mir fühlen? Wird die Atmosphäre so offen und locker wie früher sein? Werden wir uns verstehen? Auch bezüglich des kommenden Festes dürfen wir freudig aufgeregt sein. Immerhin erwarten wir nicht nur einen guten Freund, sondern auch unseren Heiland und Erlöser. Aber andererseits sollten wir Jesus Christus schon so gut kennen, dass wir wissen: er macht uns keine Umstände, er ist unkompliziert, er stellt sich ganz auf uns ein, er bietet uns immer wieder sein Heil an.

Damit wir sein Heilsangebot in rechter Weise annehmen können, bitten wir ihn, unser manchmal so chaotisches, wirr gewordenes Herz aufzuräumen.

Kyrie

Herr Jesus Christus,
- du bist der gute Freund, auf den wir warten. Kyrie eleison.
- Du bist der verheißene Messias, der uns zu Gott führt. Christe eleison
- Du bist der kommende Herrscher, der Frieden bringt. Kyrie eleison.

 

Tagesgebet

Allmächtiger Gott, sieh gütig auf dein Volk, das mit gläubigem Verlangen das Fest der Geburt Christi erwartet. Mache unser Herz bereit für das Geschenk der Frohen Botschaft, damit Weihnachten für uns ein Ansporn werde, von Herzen „Mensch“ zu werden, um anderen zu dienen. Darum bitten wir durch Jesus Christus.

 

2. Lesung

Lesung aus dem Jakobusbrief                                                                       (Jak 5,7-10)
Schwestern und Brüder,
haltet geduldig aus bis zur Ankunft des Herrn! Auch der Bauer wartet auf die kostbare Frucht der Erde, er wartet geduldig auf sie, bis Frühregen oder Spätregen fällt. Ebenso geduldig sollt auch ihr sein; macht eure Herzen stark. Denn die Ankunft des Herrn steht nahe bevor.

Klagt nicht übereinander, Brüder und Schwestern, damit ihr nicht gerichtet werdet! Seht, der Richter steht schon vor der Tür.

Brüder und Schwestern, im Leiden und in der Geduld nehmt euch die Propheten zum Vorbild, die im Namen des Herrn gesprochen haben!

 

Fürbitten

Jesus Christus, unserem Herrn, den wir froh erwarten, schließen wir unser Herz auf mit all den Hoffnungen und Enttäuschungen, mit all dem Leichten und all dem Schweren, indem wir zu bitten wagen: Herr Jesus Christus, A: komm und erhöre uns.

- Um Freude – für alle, die freudlos, verbittert, traurig oder gedemütigt sind.
- Um Geduld – für alle, die daniederliegen, die rastlos sind, die warten müssen.
- Um Herzenswärme – für alle, die menschlich kalt sind, und für alle, die sich für andere einsetzen.
- Um Vorfreude auf Weihnachten – für alle, die sich das Kindsein bewahrt haben, und für alle, die andere in den Blick nehmen.
- Um rechte Entscheidung – für alle, die große Verantwortung tragen, und für alle, die eine persönliche Wahl zu treffen haben.
- Um Kraft – für alle, die krank, elend, hilfsbedürftig sind, und für alle, die anderen beistehen.
- Um Vertrauen – für alle, die misstrauisch, enttäuscht oder ängstlich sind.
- Um Aufnahme in dein Reich – für alle, die gestorben sind, die auf dich gesetzt haben, die dein Erbarmen erwarten.

Guter Gott. So viel kannst du tun, um uns zu zeigen, wie nah und mitfühlend du uns bist. Wir vertrauen auf deine Zusage heute und morgen bis in Ewigkeit.

 

Gabengebet

Herr und Gott, ein Herz hast du uns bereitet – ein Herz voller Gefühle, voller Sehnsucht und Tiefen. Dieses Herz braucht Nahrung, es braucht deine Liebe. Heilige die Gaben auf dem Altar, damit sie unser Herz stärken und zum Erblühen bringen. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. Amen.

 

Hochgebet - „Advent“

Präfation
Guter Gott,
wir haben allen Grund, dich zu preisen.
Du schufst die Welt,
verleihst ihr Pracht und Schönheit.
In dieser Zeit des Advents
erwarten wir mit Sehnsucht Jesus,
deinen Sohn und unseren Bruder.
Krummes wird gerade,
das geknickte Rohr nicht gebrochen,
der brennende Docht nicht ausgelöscht.
Voll Freude stimmen wir darum ein
in das Loblied der Engel und singen:
Sanctus

Ja, es ist würdig und recht,
es ist gut und richtig,
dir, lebendiger Gott, immer und überall
in unserem Leben zu danken.

Als Gemeinschaft der Glaubenden
wollen wir dir einen Weg bereiten,
wenn wir jetzt miteinander
an das Leben, das Leiden und den Tod
unseres Herrn Jesus Christus denken
und seine Auferstehung von den Toten feiern,
die er auch einem jeden von uns zugesagt hat.

So stehen wir mit gläubigem
und hoffendem Herzen vor dir
und bitten dich:

Sende deinen Heiligen Geist auf
unsere Gaben von Brot und Wein herab,
damit sie uns zu Leib + und Blut
unseres Herrn Jesus Christus werden,
der uns aufgetragen hat,
dieses Mahl miteinander zu feiern.

Denn in der Nacht,
in der Jesus verraten wurde,
nahm er das Brot, sagte dir Dank,
brach es und reichte es seinen Jüngern
mit den Worten:

NEHMT UND ESST ALLE DAVON:
DAS IST MEIN LEIB,
DER FÜR EUCH HINGEGEBEN WIRD.

Ebenso nahm er
nach dem Mahl den Kelch,
dankte wiederum,
reichte ihn seinen Jüngern
und sprach:

NEHMT UND TRINKT ALLE DARAUS:
DAS IST DER KELCH
DES IMMERWÄHRENDEN BUNDES,
MEIN BLUT, DAS FÜR EUCH
UND FÜR ALLE VERGOSSEN WIRD
ZUR VERGEBUNG DER SÜNDEN.
TUT DIES ZU MEINEM GEDÄCHTNIS.

Geheimnis des Glaubens
Akklamation

Ja, Gott, dich wollen wir loben.
Du hast Jesus nicht dem Tode überlassen,
du hast ihn auferweckt zum Leben.
Glaubend hoffen und bekennen wir:
Er wird wiederkommen,
um die Fesseln unseres Todes zu sprengen
und die Gewohnheiten zu durchbrechen,
mit denen wir uns
dem wahren Leben entgegenstellen.

Auf ihn warten wir besonders,
in diesen Tagen des Advents.
Mit ihm leben wir schon jetzt,
wenn wir uns gegenseitig stützen
und gemeinsam mutig hinarbeiten
auf eine Gesellschaft,
in der Gerechtigkeit und Friede
einander die Hand reichen.

Wir bitten dich für die Kirche,
unseren Papst Franziskus
und unseren Bischof N.,
hier bei uns und überall auf der Welt:
lass uns alle nicht müde werden,
eine neue Sprache zu finden,
die Frohe Botschaft – dein Evangelium –
den Menschen unserer Tage
glaubhaft und verständlich zu verkünden.

Treuer Gott,
breite bergend die Flügel
deiner Gegenwart
über die Kranken und Sterbenden
und stärke sie im Glauben
an deine Barmherzigkeit.

Deinem Herzen vertrauen wir
auch die Menschen an,
die wir geliebt haben
und die gestorben sind.
(Hier kann der Verstorbenen gedacht werden.)
Sei du ihnen die Heimat,
nach der wir uns alle sehnen.

Zusammen mit Maria,
der Mutter Jesu,
mit dem heiligen Josef,
dem Ziehvater Jesu,
mit unseren Namenspatronen
und allen Menschen,
die uns im Glauben
ein Vorbild waren und sind,
loben und preisen wir dich
durch unseren Herrn Jesus Christus.
Doxologie

Vgl. Urs Eigenmann, in: HG – Texte zum Teilen von Brot und Wein, Luzern 1996

 

Einleitung zum Vaterunser

Das Reich Gottes kommt nicht einfach so. Es kommt da, wo jemand bereit ist, von zwei Gewändern eines abzugeben, oder wo jemand seine Machtposition anderen gegenüber nicht ausspielt. – Stille. –

Bitten wir, dass das Reich Gottes bei uns und unter uns sichtbar wird.
Vater unser im Himmel, …

 

Einleitung zum Friedensgebet

Wo die Bereitschaft zum konsequenten Teilen gegeben ist und Solidarität zur Normalität gehört, da wird die Grundlage für den Frieden gelegt. Doch wie schwer das ist, weiß ein jeder von uns. Deshalb bitten wir: Herr Jesus Christus, …, und schenke uns,

Meditation

GL 342,2.4 „Komm, Tröster, der die Herzen lenkt“

Oder
„Das Hauptproblem unserer Zeit ist nicht der rasante Fortschritt des Wissens,
sondern das Zurückbleiben der Herzensbildung.“ Ernst Ferstl

Schlussgebet

Großer Gott! Wir wissen um dein großes Herz. Das Kommen Jesu Christi zeigt uns deine große Liebe. Bilde unser Herz nach deinem Herzen, damit alle Menschen erkennen, wir schön es ist, von deiner Liebe umfangen zu sein. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn, Amen.

 

Die in den „Liturgischen Bausteinen“ veröffentlichten Gebete und Texte sind Alternativen zu den offiziellen Texten, die der Zelebrant immer im MB findet.

 

P. Konrad Liebscher SVD, P. Karl Jansen SVD