4. Adventssonntag (A)

Liturgische Bausteine

Geheimnislüftung

1. Lesung: Jes 7,10-14
2. Lesung: Röm 1,1-7
Evangelium: Mt 1,18-24
Zum Kantillieren des Evangeliums: www.stuerber.de


Liturgischer Gruß

„Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus“ (Röm 1,7b).

Einleitung

Liebe Gottesdienstgemeinde. Wie kann Gott seinen Geschöpfen zeigen, was es ihm bedeutet, bei den Menschen zu sein? Ein Versuch ist es wert, es mit Zeichen zu versuchen. Doch leider sind Zeichen nicht immer eindeutig. Dem König Ahas wurde als Zeichen verheißen: Die Jungfrau wird einen Sohn gebären und ihn Immanuel nennen. Was konnte er mit diesem Zeichen anfangen; was können wir mit diesem Zeichen anfangen? Die Menschen vor zweitausend und mehr Jahren sahen in diesem Zeichen die Zusage Gottes, zu den Menschen zu kommen, selbst wenn die Zeiten wirr, die Lage schwierig und der Ort erbärmlich ist.

Gott, der bei den Menschen sein will – auch jetzt in unserer versammelten Gemeinschaft – sei uns willkommen. Um unserem Willkommen die rechte Intention zu geben, bitten wir Gott selbst um sein Erbarmen mit uns.

Kyrie

Herr Jesus Christus,
- du bist mit uns, wenn es uns gut geht. Herr, erbarme dich.
- du bist mit uns, wenn es uns schlecht geht. Christus, erbarme dich.
- du bist mit uns, wenn wir gar nicht an dich denken. Herr, erbarme dich.

 

Tagesgebet

Allmächtiger Gott, in Jesus Christus, deinem Sohn, kommst du wehrlos zu uns, und bist doch stärker als alle Mächte der Welt. Wir bitten dich in diesen Tagen: Stärke uns durch dein Wort und Sakrament, bis er wiederkommt: er, dein Sohn Jesus Christus, der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir lebt und regiert in alle Ewigkeit.

 

2. Lesung

Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus an die Römer                       (Röm 1,1-7)
Paulus, Knecht Christi Jesu, berufen zum Apostel, ausgesondert, das Evangelium Gottes zu verkünden, das er durch seine Propheten im Voraus verheißen hat in heiligen Schriften: das Evangelium von seinem Sohn, der dem Fleisch nach geboren ist als Nachkomme Davids, der dem Geist der Heiligkeit nach eingesetzt ist als Sohn Gottes in Macht seit der Auferstehung von den Toten, das Evangelium von Jesus Christus, unserem Herrn.

Durch ihn haben wir Gnade und Apostelamt empfangen, um unter allen Heiden Glaubensgehorsam aufzurichten um seines Namens willen; unter ihnen lebt auch ihr, die ihr von Jesus Christus berufen seid.

An alle in Rom, die von Gott geliebt sind, die berufenen Heiligen: Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus.

 

Fürbitten

Schon die Propheten haben uns Immanuel, „Gott mit uns“, verheißen. Diesen Gott, der mit und für uns ist, wollen wir jetzt vertrauensvoll anrufen:

- Komm zu allen Menschen, die Verantwortung übernommen haben in Kirche, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, dass sie sachgerecht und gut ihren Aufgaben nachkommen. Komm, Immanuel, komm. A: Komm, Immanuel, komm.
- Komm zu allen Menschen, die in diesen Tagen große Erwartungen hegen an sich und andere, dass sie geerdet bleiben und so bittere Enttäuschungen/Überforderungen vermeiden.
- Komm zu allen Menschen, denen es in diesen Tagen nicht gut geht, seelisch oder körperlich, dass sie durch den Glanz des kommenden Festes aufgebaut werden.
- Komm zu allen Menschen, die sich allein gelassen fühlen mit ihren Sorgen und Nöten, dass sie Menschen und Engel zur Seite bekommen, die für sie da sind.
- Komm zu allen Menschen, denen es gut geht und die sich auf das hohe Weihnachtsfest freuen, dass es ihnen gelinge, andere mitzureißen.
- Komm zu allen Menschen, denen die letzte Stunde geschlagen hat und die zu dir gerufen wurden, dass sie das Leben in Fülle erfahren dürfen.

Herr und Gott, wie schön ist es, dich mit Bitten angehen zu dürfen. Im Vertrauen auf deine Zusage loben und preisen wir dich heute, künftig, bis in Ewigkeit. Amen.

 

Gabengebet

Herr und Gott, du allein bist es, der uns immer wohlgesonnen und verständnisvoll begegnet. In Vorfreude auf dein Kommen und die Begegnung mit mir bringen wir die Gaben dar. Lass sie uns zum Heil werden. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. Amen.

 

Hochgebet - „Menschwerdung“

Präfation
Gott, der du uns väterlich stützt
und dich mütterlich um uns sorgst,
wir danken dir.
Du bist für uns kein unbekannter Gott,
der uns nur Fragen und Rätsel aufgibt.
Vielmehr bist du der geheimnisvolle Gott,
der in jedem Menschen lacht und leidet,
liebt und lebt.
Diese deine Nähe
macht uns dankbar für unser Leben
und lässt uns gemeinsam
mit Freude singen:
Sanctus

Menschenfreundlicher Gott,
in Jesus willst du Mensch unter Menschen sein,
sichtbar, spürbar, ja, sogar genießbar,
wenn wir hier und jetzt
das Brot und den Wein miteinander teilen
und so den Auftrag deines Sohnes erfüllen.

Darum bitten wir dich:
Sende deinen Geist auf diese Gaben herab,
damit sie uns Leib + und Blut
unseres Herrn Jesus Christus werden,
der uns dieses Mahl als Zeichen
seiner Liebe und Treue anvertraut hat.

Als Mensch unter Menschen
hat Jesus uns dieses Zeichen hinterlassen.

Am letzten Abend,
da er mit den Seinen zu Tische saß,
ein Abend voller Trauer,
Angst und Unsicherheit,
aber auch mit Erwartungen und Hoffnung.
griff Jesus nach einem Brot,
hielt es in seinen Händen,
sprach ein Dankgebet,
brach es und verteilte es
mit den Worten:

NEHMT UND ESST ALLE DAVON:
DAS IST MEIN LEIB,
DER FÜR EUCH HINGEGEBEN WIRD.

Dann nahm er auch
einen Becher mit Wein in die Hände,
sprach ein Segenswort,
gab ihn in die Runde und sagte:

NEHMT UND TRINKT ALLE DARAUS:
DAS IST DER KELCH
DES NEUEN UND EWIGEN BUNDES,
MEIN BLUT, DAS FÜR EUCH
UND FÜR ALLE VERGOSSEN WIRD
ZUR VERGEBUNG DER SÜNDEN.
TUT DIES ZU MEINEM GEDÄCHTNIS.

Geheimnis des Glaubens
Akklamation

Guter Gott, wenn wir an Jesus denken,
kommt uns sein Leben vor Augen,
wie es kein Mensch intensiver leben kann.

Seine Geburt fand der Überlieferung nach
in einer Viehunterkunft statt
und dennoch war die Freude groß,
vor allem bei den Menschen
am Rande der Gesellschaft.

Als Jesus öffentlich auftrat,
ließ er sich auf alle Menschen verbindlich ein:
Er rief Frauen und Männer in seine Nähe,
lud sie ein, ihm nachzufolgen.
Er ließ keine Knechte und Herren gelten,
sondern wollte sie
in geschwisterlicher Gemeinschaft
zusammen wirken und leben sehen.
Er stellte sich der Not und
den Ängsten der kleinen Leute,
nahm ihre Sorgen und Krankheiten ernst,
heilte und tröstete sie und zeigte,
dass du kein Aufpasser und Rächer bist,
sondern ein menschenfreundlicher Gott,
der dem Verirrten nachgeht,
die Verlorenen zurückholt,
alle und alles sorgfältig
in den Händen hält.

Für seine Liebe zu den Menschen und
für seine konsequente Hingabe an dich
war Christus bereit,
Leid und Ungerechtigkeit zu tragen
und am Kreuz für uns zu sterben.
Du aber hast ihn auferweckt
und damit sein Leben,
sein Handeln und Lehren
für uns als verbindlich bestätigt.

Das macht uns, deine Kirche,
froh und zuversichtlich:
Wir müssen uns nicht länger
der Leistung und dem Gesetz unterwerfen,
sondern können menschenfreundlich
aufeinander zugehen und
offen miteinander unterwegs sein
als Gemeinschaft der Glaubenden.

Hilf, gütiger Gott, und steh uns bei,
zusammen mit den Verantwortlichen
deines Volkes:
mit unserem Papst Franziskus,
unserem Bischof N.,
mit allen Frauen und Männern
im Dienst der Kirche.

Treuer Gott, deinem Herzen
vertrauen wir die Menschen an,
die wir geliebt haben
und die gestorben sind.

(Hier kann der Verstorbenen gedacht werden.)
Sei du ihnen die Heimat,
nach der auch wir uns sehnen.

Zusammen mit Maria, der Mutter Jesu,
dem heiligen Josef, seinem Ziehvater,
allen heiligen Frauen und Männern
und mit den Menschen,
die uns im Glauben ein Vorbild sind,
wollen wir dich loben und preisen
durch Jesus Christus.
Denn durch ihn ...
Doxologie
                                          Quelle unbekannt

 

Einleitung zum Vaterunser

Wo unser Herr gegenwärtig ist, da wird das Reich des Vaters Realität. Das spürte auch Elisabeth beim Besuch Mariens. Lasst uns gemeinsam beten, damit der Herr auch immer mehr von uns Besitz ergreife und das Reich des Vaters weiter wachse. Vater unser im Himmel, …

 

Einleitung zum Friedensgebet

Mit dem Besuch Mariens spürte Elisabeth, dass Frieden einkehrte in ihr Haus, ein Friede, nach dem sich der Mensch nur sehnen kann und der nur von Gott geschenkt werden kann. So bitten wir gemeinsam: Herr Jesus Christus, …, und schenke uns, …

Meditation

Um klar zu sehen
Reicht oft ein Wechsel der Blickrichtung
                                            Antoine de Saint-Exupéry

Oder:
Güte in den Worten erzeugt Vertrauen.
Güte beim Denken erzeugt Tiefe.
Güte beim Verschenken erzeugt Liebe.
                                           Laotse

Schlussgebet

Großer Gott! Das Geheimnis, das wir gefeiert haben, ist ein Hinweis auf das große Geheimnis des Kommens deines Sohnes. Es ist ein Geheimnis, das weitergesagt werden will, damit alle Menschen an der Vorfreude teilhaben können. Lass uns glaubwürdige Boten der guten Nachricht sein. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. Amen.

 

Die in den „Liturgischen Bausteinen“ veröffentlichten Gebete und Texte sind Alternativen zu den offiziellen Texten, die der Zelebrant immer im MB findet.

 

P. Konrad Liebscher SVD, P. Karl Jansen SVD