2. Fastensonntag (A)

Liturgische Bausteine

Der Mensch gewinnt Ansehen, wenn er angesehen wird

1. Lesung: Gen 12,1-4a
2. Lesung: Tim 1,8b-10
Evangelium: Mt 17,1-9


Kyrie

- Manchmal wissen wir gar nicht, wie wichtig es sein kann, dass wir einfach da sind. Herr, erbarme dich.
- Manchmal ahnen wir gar nicht, wie wohltuend unsere Nähe für andere sein kann. Christus, erbarme dich.
- Manchmal glauben wir gar nicht, dass wir einander ein Geschenk des Himmels sind. Herr, erbarme dich.

Nachlass, Vergebung und Verzeihung schenke uns der Herr für alle Sünde und Schuld in unserem Leben. Er selbst stärke unseren Willen, das Böse in uns zu überwinden und das Gute neu anzustreben. Amen.

Tagesgebet

Guter Gott, in dieser österlichen Bußzeit wenden wir uns neu dir zu. Öffne unsere Augen und weite unseren Blick, damit wir gläubig das Licht deiner Gegenwart in unserem Leben erkennen können und Jesus in der Stille und im Gebet begegnen. Darum bitten wir durch ihn, Christus, unseren Herrn und Erlöser. Amen.

Fürbitten

Gott; du schenkst uns Menschen immer wieder neue Einsichten und erhellende Erkenntnisse, deshalb bitten wir dich für die Menschen, die deine Nähe und Liebe besonders brauchen:

- Wir bitten für jene Familien, die von schweren Schicksalsschlägen getroffen worden sind und sich verzweifelt fragen, wie ihr Leben weitergehen kann – und für all jene, die in ihrer Not Gott suchen und ihm vertrauen wollen: Gott, unser Vater …
- Wir beten für alle Teilnehmer und Teilnehmerinnen von den Exerzitien im Alltag in unseren Pfarrgemeinden – und für uns selbst, die auch wir uns in diesen Wochen auf das bevorstehende Osterfest würdig vorbereiten wollen:
- Beten wir auch für die vielen Muslime, die nicht selten verdächtigt werden, das christliche Abendland zerstören zu wollen – und für die Christen, die in vielen Ländern dieser Welt ihren Glauben nicht frei bekennen können:
- Wir bitten für Flüchtlinge, denen oft genug die Schuld für sinkenden Wohlstand und geringere Sicherheit im Land gegeben wird – und für jene freiwilligen Helfer, die ihnen helfen, bei uns eine neue Heimat zu finden:

Barmherziger Gott, dein Sohn Jesus hat uns die Augen geöffnet für das Geheimnis, dass du mitten unter den Leidenden bist. Deshalb vertrauen wir dir alles an, was uns am Herzen liegt. Dir sei Lob und Ehre in Ewigkeit. – Amen.

 

Gabengebet

Guter Gott, auf dem Berg der Verklärung hast du Jesus vor den Augen der Jünger verherrlicht. Wir bitten Dich, nimm mit diesen Gaben auch uns an und verwandle uns, damit wir an seiner Herrlichkeit teilhaben können. Heute, morgen und an allen Tagen unseres Lebens bis in Ewigkeit. Amen.

 

Meditation nach der Kommunion

Während du betest, Herr,
strahlt dein Gewand
wie von Sonne und Schnee.
Lass uns drei Hütten, Herr,
bauen am Rand
unsrer Tage voll Weh.
Wenn wir ermatten, Herr,
hol uns herein
in den Schatten voll Licht.
Lass uns dich schauen, Herr,
Jesus allein,
von Gesicht zu Gesicht.

So wirst du kommen, Herr,
schon bricht aus dir
dein urewiger Glanz.
Kommst du am Ende, Herr,
glühen auch wir
mit den Sonnen im Tanz.
                                         Silja Walter

 

Schlussgebet

Guter Gott, du hast uns (an diesem Morgen) im Wort und im Mahl teilhaben lassen an deiner göttlichen Herrlichkeit. Öffne unseren Mund, damit wir dein Lob verkünden und in unserem Alltag anderen Menschen von Christus glaubhaft erzählen können. Darum bitten wir durch ihn, Christus, unseren Herrn. Amen.

 

© Norbert Cuypers SVD

Weitere Texte

Liturgischer Gruß

Gott, der uns in dieser österlichen Bußzeit die Augen für das Wesentliche in unserem Leben öffnen will, sei mit euch.

Einleitung

„Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.“
Aus: Antoine de Saint-Exupery, Der kleine Prinz

Wie kann das Herz sehen? Nun, das Herz erfasst eine Wahrheit, die sich hinter den Dingen verbirgt. Sie ist nicht nachweisbar und trotz aller „Vernunft“ existent. Versuche also nicht alles über den Kopf zu verstehen, höre auf dein Innen! Die für dich wichtigen Wahrheiten findest du hier – in deinem Herzen.

 

Hochgebet – „Erinnerung I“

Präfation
Gott, du bist das liebevolle Gedächtnis,
das niemanden und nichts verloren gibt.
Wir möchten dir danken:
du bleibst deiner Schöpfung verbunden
und hast ihr zugesagt,
dass nie aufhören sollen
«Aussaat und Ernte, Kälte und Hitze,
Sommer und Winter, Tag und Nacht.»

Als Zeichen für alle Welt
hast du dir ein Volk erwählt,
das bis auf den heutigen Tag
aus der Erinnerung an dich lebt
und dessen Hoffnung auf «Schalom»
auf dein Reich wir teilen dürfen.

Wir danken dir für Jesus,
in dem du uns unvergesslich geworden bist:
Er erinnert uns daran,
dass du für alle Menschen
gesundes und freies Leben willst,
dass gewaltsamer und zu früher Tod
dir zutiefst widerspricht,
dass wir gegen Tod und Fluch
das Leben wählen sollen,
«Leben in Fülle», das du selber bist.
Diese Erinnerung macht uns dankbar
und lässt uns mit Freude singen:
Sanctus

Gott des Lebens!
In deinem Namen
sind wir jetzt versammelt,
um uns gegen den Tod
an das Leben zu erinnern.
Das fällt uns schwer,
weil weltweit die Todesmächte
ihr erfolgreiches Geschäft treiben.
Wir fühlen uns hilflos
vor dem allzu vielen Leben,
das sich nicht entfalten konnte,
das schändlich gemordet wurde
und das ins Vergessen abgeschoben
werden soll.

Darum sind wir froh,
dass Jesus uns
ein Zeichen hinterlassen hat,
das uns ermutigt,
an das Leben zu glauben:
Brot und Wein sollen wir teilen.
Wir bitten: Sende deinen Geist,
dass wir durch dieses Brot + und diesen Wein
sein Leben gegenwärtig erfahren!

So erinnern wir uns an jenen letzten Abend,
als Jesus mit den Seinen zu Tische lag.
Die Stimmung war gedrückt,
der gewaltsame Tod Jesu
warf seine Schatten voraus.

Da nahm Jesus ein Brot in die Hand,
sprach das Segenswort,
brach es
und reichte es weiter mit den Worten:

NEHMT UND ESST ALLE DAVON,
DAS IST MEIN LEIB,
DER FÜR EUCH HINGEGEBEN WIRD.

Dann machte er
das Zeichen noch deutlicher,
hob einen Becher mit Wein,
sprach wieder das Segenswort,
gab ihn in die Runde und sagte:

NEHMT UND TRINKT ALLE DARAUS:
DAS IST DER KELCH
DES IMMERWÄHRENDEN BUNDES,
MEIN BLUT, DAS FÜR EUCH
UND FÜR ALLE VERGOSSEN WIRD
ZUR VERGEBUNG DER SÜNDEN.
TUT DIES ZU MEINEM GEDÄCHTNIS.

Geheimnis unseres Glaubens
Akklamation

Gott des Lebens!
Wenn wir uns an Jesus erinnern,
kommt uns ein Mensch vor Augen,
der sich konsequent gegen den Tod
und für das Leben einsetzte:
Das ungelebte Leben
des zwölfjährigen Mädchens,
das im Haus des Jairus betrauert wurde,
überließ Jesus nicht dem Tod,
sondern schenkte es allen geheilt zurück.

In seiner großen Predigt
und seinen befreienden Geschichten
machte er Mut für geglücktes Leben:
Gewaltlos müsse es daherkommen
und könne nie auf Kosten von andern gehen.
Ein verlorenes Schaf sei wichtiger als 99,
die geschützt in der Herde bleiben.
Dem Augenschein von wachsendem Unkraut
dürfe entgegengehofft
und ein Freudenmahl für alle erwartet werden.

Im Kampf um das Leben unterlag er:
Die Todesmächte, Gesetzesglauben
und politisches Kalkül,
schlugen grausam zu.
Das Kreuz, das er mit vielen
Zeitgenossinnen und Zeitgenossen teilte,
ließ bei den Seinen alle Hoffnung sterben.
Doch du hast die Verzweifelten,
aber auch die Triumphierenden,
ins Unrecht gesetzt:
du ließest ihn
in dein neues Leben auferstehen.

Das macht uns, deine Kirche,
hoffnungsvoll und zuversichtlich.
Wir möchten es weitersagen,
dass du liebevolles Gedächtnis bist.
Wir möchten andere so an dich erinnern,
dass ihnen Freude
am gemeinsamen Leben erwächst
und dass der falsche Tod
nie unwidersprochen wirken kann.

Lass das uns gelingen,
zusammen mit Papst Franziskus,
Bischof N., den Priestern und Ordensleuten,
ja allen Männern und Frauen,
die in deiner Kirche
besondere Verantwortung tragen.

Treuer Gott, deinem Herzen
vertrauen wir die Menschen an,
die wir geliebt haben
und die gestorben sind.
Sei du ihnen die Heimat,
nach der wir uns sehnen.
Breite bergend die Flügel
deiner Gegenwart über die Sterbenden.
(Hier kann der Toten gedacht werden)

Zusammen mit Maria, der Mutter Jesu,
dem heiligen Josef und allen Heiligen
loben und preisen wir dich
durch unseren Herrn Jesus Christus.
Doxologie

Nach Urs Eigenmann, in: HG – Texte zum Teilen von Brot und Wein, Luzern 1996

 

Einleitung zum Vaterunser

Jesus ist Gottes geliebter Sohn. Durch ihn dürfen wir zu Gott beten, wie er uns zu beten gelehrt hat: Vater unser im Himmel, …

 

Einleitung zum Friedensgebet

Wenn der Himmel in Jesus unter uns ist, dann ist auch Friede in unserem Leben spürbar. Darum bitten wir: Herr Jesus Christus, … und schenke uns, …

 

Die in den „Liturgischen Bausteinen“ veröffentlichten Gebete und Texte sind Alternativen zu den offiziellen Texten, die der Zelebrant immer im MB findet.

 

P. Karl Jansen SVD