Allerheiligen (H)

Besinnung

Wer keinen Grund zur Freude hat

(zu Mt 5,3)

Einmal schärfte er ihnen ein:

Freuen dürfen sich nicht, die glauben, sie wären reich. Denn sie bleiben arm, solange sie nichts von Gott erwarten.

Freuen dürfen sich nicht, die sich jetzt schon glücklich fühlen. Denn sie haben sich mit dieser Welt abgefunden und das Hoffen aufgegeben.

Freuen dürfen sich nicht, die versuchen, die Welt gewaltsam in Besitz zu nehmen. Denn Gott lässt sich nicht entreißen, was ihm gehört.

Freuen dürfen sich nicht, deren Herz Gott gegenüber offen, den Menschen gegenüber aber verschlossen ist. Denn sie wagen es, Menschen, die Gott angenommen hat, abzulehnen.

Freuen dürfen sich nicht, die sich einbilden, sie hätten ein reines Gewissen. Denn sie haben nicht verstanden, dass außer Gott niemand heilig ist.

Freuen dürfen sich nicht, die Unfrieden im Herzen haben und ihn an andere weitergeben. Denn sie halten das Anbrechen des Reiches Gottes auf.

Freuen dürfen sich nicht, die kein Unrecht hinnehmen wollen. Denn sie tragen nicht dazu bei, dass sich das Unrecht in der Welt vermindert und das Gute sich durchsetzt.

                                   Er lehrte nicht nur wie die Schriftgelehrten, die Macht hatten.
                                                            Denn er lehrte nicht nur. Er lebte, was er lehrte.


In: Walter Rupp SJ, Der verlorene Vater - Erstaunliche Gleichnisse, München 2003

 

P. Walter Rupp SJ