Allerheiligen (H)

Liturgische Bausteine

Wir heißen Kinder Gottes und sind es

1. Lesung: Offb 7,2–4.9–14
2. Lesung: 1Joh 3,1-3
Evangelium: Mt 5,1–12a
Zum Kantillieren des Evangeliums: www.stuerber.de


Einleitung

Die Kirche feiert heute das Hochfest Allerheiligen. In einer Einführung zum Fest heißt es: Allerheiligen richtet unseren Blick auf die Vollendung, auf das Endziel, für das Gott uns geschaffen und bestimmt hat.

Die Heiligen sind uns Vorbilder auf unserem eigenen Weg zu dieser Vollendung. Es handelt sich um Menschen, die ganz für Gott und die Mitmenschen gelebt haben. Es ist ein typisch katholisches Fest, ist dieses Fest doch mit der Aussage der Kirche verbunden, dass unzählige Menschen in ihrer Nachfolge Christi ein Leben in Glaube, Hoffnung und Liebe geführt haben, sodass sie nach Beendigung ihres irdischen Lebens unmittelbar der endgültigen Teilnahme am göttlichen Leben gewürdigt wurden.

Es geht nicht darum, diese Heiligen nachzumachen, sondern an ihrem Vorbild Anregung zu finden, unsere eigene Berufung als Christ und Mensch in dieser unserer Welt wahrzunehmen und im engen Anschluss an Christus diesen Weg in Treue und Ausdauer zu Ende zu gehen.

Wir bleiben uns dabei unserer Schwäche bewusst und sind immer auf Gottes Verzeihung und begleitende Gnade angewiesen. So bitten wir:

Kyrie

Herr Jesus Christus,
- du hast auch uns in deine Nachfolge berufen. – Herr, erbarme dich.
- Du hast uns die Heiligen als Vorbilder auf unserem Weg zu Gott geschenkt. – Christus, erbarme dich.
- Du verleihst uns die Kraft und Ausdauer, unserer Berufung treu zu bleiben. – Herr, erbarme dich.

 

Tagesgebet

Heiliger, ewiger Gott, hast uns in die Gemeinschaft deiner Heiligen aufgenommen, die zu allen Zeiten und an allen Orten deinen Namen verherrlichen. Lass uns dankbar erfahren, dass wir in einem endlosen Chor von Glaubenden stehen, verbunden im Bekenntnis zu dir und in der Freude, dass wir dich schauen werden von Angesicht zu Angesicht. Darum bitten wir durch ihn, Jesus Christus, deinen Sohn, unsern Herrn und Bruder, der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir lebt und wirkt in alle Ewigkeit.

 

Fürbitten

Für jeden Menschen hat Gott einen Platz in seinem Reich vorgesehen, wo er ewiges Heimatrecht hat und wo er sein endgültiges Glück finden kann. Bitten wir den Herrn um seine Gnade, auf unserem christlichen Weg auszuharren.

- Führe alle Menschen zur Kenntnis deines Namens und schenke ihnen Treue auf dem Weg, den du sie führst. Gütiger Vater – A: Wir bitten dich, erhöre uns.
- Hilf allen Gläubigen dem laut sprechenden Zeugnis der Heiligen im Einsatz für Gerechtigkeit, Versöhnung und Frieden in dieser Welt furchtlos zu folgen.
- Schenke den Christen, die in ständiger Gefahr der Verfolgung leben müssen, Ausdauer im Bekenntnis ihres christlichen Glaubens.
- Gib, dass alle Spannungen und Streitereien zwischen den Fraktionen innerhalb der Kirche, beim Versuch eine lebendige Gemeinschaft aufzubauen, eine Lösung finden.
- Lass alle Kranken, Leidenden und Einsamen im Vorbild der Heiligen Trost und Hilfe finden.
- Schenke allen unseren Verstorbenen dein Erbarmen und nimm sie auf in die Gemeinschaft der Heiligen in deinem himmlischen Reich. 

Herr, unser Gott und Vater, höre unsere Bitten, die wir auf die Fürbitte deiner Heiligen vor dich bringen durch unseren Herrn Jesus Christus.

 

Gabengebet

Heiliger, starker Gott, wir sagen dir Dank für deine Heiligen. Nimm unsere Gaben an und hilf uns, Christus nachzufolgen, der mit dir lebt in Ewigkeit.

 

Hochgebet – „Heilige Frauen und Männer“

Präfation
Gott, wir danken dir und loben dich.
Du hast uns diese Welt anvertraut,
um sie für uns Menschen,
und alle Lebewesen bewohnbar zu machen.
In Jesus von Nazareth,
(dem/der heiligen ....) und vielen
heiligen Frauen und Männern
hast du uns darin ein Beispiel gegeben.
Mit ihrer Liebe zu dir,
ihrem Einsatz für Gerechtigkeit und Frieden,
mit ihrem Einstehen für Menschen,
die an den Rand gedrängt werden,
für Kranke und Ausgebeutete,
begann eine menschliche und
göttliche Welt zu wachsen.
Von den Großen der Welt
unbeachtet oder verfolgt,
trauten Frauen und Männer immer wieder
ihren Hoffnungen in diese kleinen Anfänge.
Mit ihnen und den Schwestern und Brüdern
in der ganzen Welt,
die ihr Vertrauen auf eine Welt der Gerechtigkeit,
der Solidarität, des Friedens
und des Lebens in Fülle setzen,
danken wir dir und loben dich:
Sanctus

Gott, unser Vater,
Jesus, dein Sohn und unser Herr
lebte und handelte
im Glauben an dich, den einen Gott,
und bekräftigte so das Menschsein
und die Würde von allen.
Diesem Beispiel Jesu folgend
ließen sich im Laufe der Kirchengeschichte
viele Menschen darauf ein, diese Art zu leben.

Damit auch wir stark werden
im Leben und Glauben
und Jesu Botschaft nicht vergessen,
gab er seinen Freunden den Auftrag,
in Erinnerung an ihn zusammenzukommen,
Brot und Wein miteinander zu teilen,
und so das Anbrechen des Reiches Gottes
miteinander zu feiern,
einander in der Hoffnung
und im Handeln daraufhin zu stützen
und es weiterzutragen.
So bitten wir in dieser Stunde:

Sende deinen Heiligen Geist
auf diese Gaben von Brot + und Wein.
Lass sie uns werden
zu Leib und Blut Jesu Christi,
der sich hingibt, damit wir leben.

Jesus nahm in der Nacht vor seinem Tod
während des Mahles Brot in seine Hände,
dankte dafür, brach es, reichte es seinen Jüngern
und sprach:

NEHMT UND ESST ALLE DAVON:
DAS IST MEIN LEIB,
DER FÜR EUCH HINGEGEBEN WIRD.

Ebenso nahm er nach dem Mahl den Kelch,
dankte wiederum, reichte ihn seinen Jüngern
und sprach:

NEHMT UND TRINKT ALLE DARAUS:
DAS IST DER KELCH
DES NEUEN UND EWIGEN BUNDES,
MEIN BLUT, DAS FÜR EUCH
UND FÜR ALLE VERGOSSEN WIRD
ZUR VERGEBUNG DER SÜNDEN.
TUT DIES ZU MEINEM GEDÄCHTNIS.

Geheimnis des Glaubens
Akklamation

Guter Gott,
viele verschieden begabte Frauen und Männer
haben im Laufe der Geschichte
mit ihrem Leben ein Stück Reich Gottes
erfahrbar gemacht.
Es sind Anfänge und Aufbrüche,
die in unsere Hände gelegt
und immer wieder bedroht sind.

Deshalb erinnern wir uns heute
aller heiligen Frauen und Männer
Sie sind Jesus
in vorbildhafter Weise nachgefolgt.
Wir bitten um die Kraft ihres Glaubens
angesichts von Zweifel und Misstrauen
in unserem eigenen Leben.
Wir gedenken aller
namenlosen Frauen und Männer,
die auch heute ihre Hoffnung und ihr Leben
auf das Reich Gottes setzen,
wenn sie sich gegen Unrecht wehren,
wenn sie krankmachende Verhältnisse kritisieren
und wenn sie Fremden eine Lebensmöglichkeit
in unserem Land geben.

Öffne unsere Augen für die Not in der Welt
und lass dies Brot, das wir füreinander brechen,
uns Zeichen und Mahnung sein,
in jedem Menschen
die Schwester und den Bruder zu sehen.

Treuer Gott,
deinem Herzen vertrauen wir die Menschen an,
die wir geliebt haben und die gestorben sind.
Sei du ihnen die Heimat, nach der wir uns sehnen.

Zusammen mit Jesus und allen,
die auf Gerechtigkeit und Leben in Fülle hoffen,
wollen wir dich loben und preisen:
Doxologie
                                                       Quelle unbekannt

 

Einleitung zum Vaterunser

Gottes Güte begegnet uns auch in den Frauen und Männern, die Jesus nachgefolgt sind. Wie er, der Herr, uns gelehrt hat, wollen wir nun gemeinsam beten: Vater unser im Himmel, …

 

Einleitung zum Friedensgebet

„Selig, die Frieden stiften, denn sie werden Kinder Gottes heißen.“ Dabei sollten wir nicht vergessen, dass der Friede in jedem Einzelnen von uns selbst beginnt, dort, wo man gerade steht. Darum bitten wir: Herr Jesus Christus, … und schenke uns, … 

 

Schlussgebet

Heiliger, unsterblicher Gott, wir preisen deine Herrlichkeit, die sich in den Heiligen widerspiegelt. Führe uns auf dem Weg der Pilgerschaft zum ewigen Hochzeitsmahl, wo du selbst die Vollendung der Heiligen bist und wir dich nach einem solidarischen Leben mit unseren leidenden Schwestern und Brüdern schauen dürfen von Angesicht zu Angesicht. Dir sei Ehre und Preis in Ewigkeit. Amen.

 

Die in den „Liturgischen Bausteinen“ veröffentlichten Gebete und Texte sind Alternativen zu den offiziellen Texten, die der Zelebrant immer im MB findet.

 

P. Anton Weber SVD; P. Karl Jansen SVD