Fest der Darstellung des Herrn

Liturgische Bausteine

Der Herr begegnet seinem Volk – er begegnet uns!

1. Lesung: Mal 3,1-4
2. Lesung: Hebr 2,11-12.13c-18
Evangelium: Lk 2,22-40
Zum Kantillieren des Evangeliums: www.stuerber.de


Hinweis

Zu den verschiedenen Möglichkeiten der Gottesdienstgestaltung vgl. Messbuch II S. 619ff.

Liturgischer Gruß

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus, der das Licht und das Heil der Völker ist, sei mit euch.

Einleitung

Es ist erstaunlich, wie trotz aller Lichter und Leuchten das Kerzenlicht seine Faszination nicht verloren hat. Wenn ich die geballte Leuchtkraft einer Flutlichtanlage mit dem bescheidenen Flackern einer Kerze vergleiche: Die Kerze gewinnt. Was Tausende von Watt nicht vermögen, eine Kerze kann es: Wärme, Geborgenheit, Nähe, Zuwendung vermitteln.

Kerzenweihe

Ich bin nichts als eine Kerze.
Nichts als ein kleines Licht.
Eine kleine Flamme nur bin ich.
Ausgesetzt jedem Windhauch.
Ich verzehre mich, indem ich leuchte.

Ich bin nichts als eine Kerze.
Nichts als ein kleines Licht.
Ich soll leuchten unter all denen,
die die Finsternis mehr lieben
als das Licht.
Ich soll ein Orientierungspunkt sein für jene,
die im Dunkeln sitzen.
Ich soll einen Weg zeigen
durch die Irrwege und Abwege der Welt.

Gott, nimm mich kleines Licht in deine schützende Hand.
Lass mich zum Lichtblick werden für alle,
die nach Hoffnung suchen.
Lass mich ein Schimmer sein für die Augen der Blinden,
Wärme und Geborgenheit für jene, die auf der Straße liegen.
                                                                                      Quelle unbekannt

Segensgebet (s. Benediktionale)


Einleitung (wenn keine Kerzenweihe vorausging)

Liebe Schwestern und Brüder,
den heutigen Festtag kennen wir unter zwei Namen: Maria Lichtmess und Fest der Darstellung des Herrn. Der erste Name hat seinen Ursprung im volkstümlichen Brauchtum; der zweite Name greift jedoch den biblischen Befund auf. Vierzig Tage sind seit dem Fest der Geburt des Herrn vergangen. Heute hören wir im Evangelium, wie der Herr das erste Mal „seinem Volk“ begegnet. Stellvertretend dafür stehen zwei Menschen, die auf diesen Tag ein langes Leben lang gewartet haben: Simeon und Hanna.

Auch heute will der Herr uns als versammelter Gemeinde seine Begegnung schenken. Diese geschieht im Wort der Schrift und im Mahl, das wir gemeinsam feiern. Voll Vertrauen wenden wir uns an ihn:

Kyrie

Herr Jesus Christus,
- du bist das Licht zur Erleuchtung der Menschen: Herr, erbarme dich.
- Du bist die Orientierung auch für dein Volk Israel: Christus, erbarme dich.
- Du bist die klare Sonne auch im Dunkel der Weltnacht: Herr, erbarme dich.

 

Tagesgebet

Gott, auch wenn unsere gegenwärtige Zeit vieles erlebt, was als Dunkelheit empfunden wird, bist du uns nahe mit deinem Licht. Dein Sohn ist der Grund all unseres Hoffens, weil du ihn uns als Licht der Völker geschenkt hast. Wir bitten dich, diese heilige Versammlung stärke uns in unserem Auftrag, gegen alle Widerstände dein Licht in die Welt hinauszutragen. Darum bitten wir durch Jesus Christus.

 

Fürbitten

Herr Jesus Christus, du bist das Licht, das die Welt erleuchtet. Dir wollen wir jetzt unsere Bitten vortragen:

- Wir beten für alle Frauen und Männer, die deine Frohbotschaft hier und anderswo in die Welt hinaustragen, dass sie dies mit Mut und Überzeugungskraft tun können. Christus, höre uns.
- Wir beten für die, die auf den Schattenseiten dieses Lebens stehen, die Wohnungssuchenden, die Arbeits- und Obdachlosen, die Flüchtlinge, die Opfer von Gewalt und Terror, dass ihnen Menschen begegnen, die ihnen wenigstens ein wenig Licht und Wärme bringen können.
- Wir beten für die älteren Menschen in unserer Gesellschaft, die in Armut leben müssen, die Einsamen und all diejenigen, die in Seniorenheime abgeschoben werden, dass sie alle Hilfe und mitmenschliche Nähe und Geborgenheit erfahren.
- Wir beten für unsere Verstorbenen, dass du für sie das ewige Licht bist, das sie zur Fülle des Lebens in deinem Reich führt.

Herr, du hast unser Beten vernommen. Erfülle, um was wir bitten, und steh uns bei mit deiner Kraft – heute und alle Tage unseres Lebens. Amen.

 

Gabengebet

Allmächtiger und zugleich liebender Gott, deinem Willen folgend, hat dein Sohn sich für das Leben der Welt ganz eingesetzt. Nimm Brot und Wein an, die deine Kirche in festlicher Freude darbringen. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn und Bruder.

 

Präfation – „Darstellung des Herrn“

Allmächtiger Gott,
es ist gut und recht, dich zu loben
weil du die Menschen
auf ihrem Lebensweg begleitest.
Lukas schildert uns,
wie Maria und Josef
ihren neugeborenen Sohn,
unseren Herrn Jesus Christus,
in den Tempel brachten,
um ihn dir zu weihen.
Er berichtet weiter
von Simeon und Hanna,
zwei frommen älteren Menschen,
die in den Tempel kamen und
deren Lebensinhalt darin bestand,
dir nahe zu sein, dir zu danken
und dich zu loben.
Viele ältere Frauen und Männer,
gezeichnet von der Last des Lebens -
manchmal gebeugt von jahrelanger,
schwerer und mühevoller Arbeit -
stellst du uns als Glaubenszeugen
und Hoffnungsträger zur Seite.
Mit ihrem schlichten Gebet bezeugen sie,
dass du in der Last des Lebens ihr Halt
und ihre Hoffnung warst.
Das ermutigt uns,
froh in die Zukunft zu schauen,
denn du bist uns nahe und
du begleitest auch uns.
Deshalb stimmen wir dankbar
in den Lobgesang der großen,
himmlischen Gemeinschaft ein
und singen voll Freude:
Sanctus

 

Hochgebet

Hochgebet – „Mit dankbarem Staunen“

Nach dem Sanctus fährt der Priester fort
Ja, wir stehen vor dir
mit dankbarem Staunen,
Schöpfer des Alls.
Du hast auch unser wohnliches
Gestirn – die Erde – ins Dasein gerufen.
In ihrer Fruchtbarkeit
und in der Vielfalt der Geschöpfe
spüren wir deine mütterliche Sorge,
lange bevor unsere Unruhe und
unser Wollen eingreifen könnten.

Besonders nahe aber
wurdest du uns in deinem Sohn, Jesus.
Er erfuhr dich nicht
als Gott der Vergeltung und Willkür,
sondern als ein "du",
dessen elterlicher Liebe wir
mit Zuneigung und Vertrauen
antworten dürfen.
V/A: Wo die Güte und die Liebe wohnt,
dort nur wohnt der Herr. (GL 305,5)

In diesem Vertrauen bitten wir dich:
Dein Heiliger Geist
komme auf unsere Gaben herab,
auf das Brot + und den Wein,
damit in diesen friedlichen,
unblutigen Zeichen Jesus Christus
unter uns gegenwärtig werde.

Denn am Abend vor seinem Leiden
nahm er beim Mahl das Brot
und sagte dir Dank, brach es,
reichte es seinen Jüngern
und sprach:

NEHMT UND ESST ALLE DAVON:
DAS IST MEIN LEIB,
DER FÜR EUCH HINGEGEBEN WIRD.

Ebenso nahm er nach dem Mahl den Kelch,
dankte dir abermals,
und reichte ihn seinen Jüngern
mit den Worten:

NEHMT UND TRINKT ALLE DARAUS:
DAS IST DER KELCH
DES NEUEN UND EWIGEN BUNDES,
MEIN BLUT, DAS FÜR EUCH
UND FÜR ALLE VERGOSSEN WIRD
ZUR VERGEBUNG DER SÜNDEN.
TUT DIES ZU MEINEM GEDÄCHTNIS.

Geheimnis des Glaubens:
Akklamation

So feiern wir, Gott,
das Gedächtnis deines Sohnes.
Er nannte uns alle
Schwestern und Brüder.
In seiner Empfindsamkeit für das Schwache
und in seinem Einsatz für die Rechtlosen
verschmolzen die alten Rollen
von Mann und Frau zu einer
einigenden Kraft: der Liebe.
A: Wo die Güte und die Liebe wohnt, …

Auf Unrecht
antwortete er mit Vergebung,
auf Krankheit mit Heilung,
auf Verzweiflung mit Hoffnung,
auf Spott mit Würde,
auf den Tod mit der Auferstehung.
A: Wo die Güte und die Liebe wohnt, …

Erfülle uns alle mit seinem Geist:
die ganze Kirche,
die vielen unterschiedlichen Menschen,
die in ihr Verantwortung tragen:
unseren Papst Franziskus,
unseren Bischof N.,
die Gemeinschaft der Bischöfe,
die Priester, Diakone und Ordensleute
und alle, die besonders
den Geist der Versöhnung brauchen.
A: Wo die Güte und die Liebe wohnt, …

Dieses Mahl bestärkt uns.
Es verbindet uns mit allen,
die Zeugen waren
für das Kommen deines Reiches,
mit Maria, unserer himmlischen Mutter,
dem Zimmermann Josef,
mit Maria Magdalena, der Liebenden,
mit den Aposteln,
mit dem Heiligen N.,
mit allen Frauen und Männern,
die sich gesandt wussten,
für Jesus Zeugnis abzulegen.

Vor dir leben alle Märtyrerinnen
und Märtyrer und alle,
die Opfer von Irrwahn
und Herrschsucht wurden.
Lass auch uns die Zukunft
deines Reiches erleben,
nicht, weil wir es durch unsere
Leistungen verdienen würden,
sondern weil du langmütig bist
und groß im Vergeben.
A: Wo die Güte und die Liebe wohnt, …

Gedenke jener, die wir geliebt haben
und die uns im Tode vorausgegangen sind.
(Hier kann der Verstorbenen gedacht werden.)
Schenke ihnen die Gemeinschaft des Himmels,
wo sie in Glück und Freude leben können.

Bewahre uns in der Gemeinschaft
mit allen, die deine Hoffnung lebten.
Lass uns mit ihnen zusammen
das Leben feiern und dich loben
und preisen durch Jesus Christus.
Doxologie
                                                 Quelle unbekannt

Oder:
Hochgebet – „Hoffnung“
Präfation
Wir haben wahrhaft Grund, dir zu danken,
großer und ewiger Gott.
Seit du den Menschen ins Dasein gerufen,
hast du für ihn gesorgt.
Als er sich von dir abgewandt hatte,
hast du ihn nicht verworfen.
Du hast deinen Sohn auf die Erde gesandt,
er hat uns den Weg zum Leben gelehrt
und ist für uns am Kreuz gestorben.
Er hat den Tod zuschanden gemacht
und ist auferstanden in deine Herrlichkeit.
Er hat uns gelehrt, dass unser Leben ein Ziel hat,
ein Ziel voller Unsterblichkeit.
So hat er uns Hoffnung gegeben
in den Widerwärtigkeiten der Zeit,
dass wir im Tod nicht verloren sind,
sondern auf dem Weg des Evangeliums
ihm folgen und zugleich entgegengehen.
Darum erheben wir zu deinem Ruhm
und zu deiner Ehre unsere Stimmen
und singen mit allen Heiligen.
Sanctus

Du bist wahrhaft heilig, unser Gott und Vater,
und in deiner Vollkommenheit
willst du auch uns zur Heiligkeit führen.
Darum bitten wir dich:

Sende deinen Heiligen Geist auf diese Gaben,
auf Brot und Wein,
die wir zum Opfer bereitet haben,
damit sie uns zu Leib + und Blut deines Sohnes,
unseres Herrn Jesus Christus werden.

Die Apostel waren beisammen,
um mit ihm das Paschamahl zu feiern.
Es war die Nacht vor seinem Tod am Kreuz.
Da nahm Jesus das Brot,
sprach das Dankgebet, brach das Brot,
reichte es den Aposteln und sprach:

NEHMT UND ESST ALLE DAVON:
DAS IST MEIN LEIB,
DER FÜR EUCH HINGEGEBEN WIRD.

Dann nahm er den Kelch mit Wein,
sprach den Lobpreis darüber,
reichte ihn seinen Jüngern
und deutete sein Tun mit den Worten:

NEHMT UND TRINKT ALLE DARAUS:
DAS IST DER KELCH
DES NEUEN UND EWIGEN BUNDES,
MEIN BLUT, DAS FÜR EUCH
UND FÜR VIELE VERGOSSEN WIRD
ZUR VERGEBUNG DER SÜNDEN.
TUT DIES ZU MEINEM GEDÄCHTNIS.

Geheimnis des Glaubens
Akklamation

Barmherziger Vater, dir gehorsam
und voll Liebe zu uns,
hat dein Sohn sich für uns hingegeben.
Du hast sein Opfer angenommen
und ihn aus dem Tod zu dir erhöht.

Wir bitten dich für deine Kirche,
für unseren Papst Franziskus, unseren Bischof N.,
für alle Bischöfe, Priester und Diakone,
für die Ordensleute
für alle, die das Evangelium verkünden,
für alle, die ihre Zeit und ihre Kraft
für dich und dein Reich einsetzen,
für alle, die sich ihres Nächsten annehmen,
und auch für alle,
die noch nicht zu dir gefunden haben:
Dein Heiliger Geist sei in uns und unter uns;
er sei unsere Kraft
und stärke uns Geist und Willen,
in der Nachfolge deines Sohnes zu bleiben.

Er wecke immer neu unsere Hoffnung,
damit wir unser Ziel nicht aus den Augen verlieren
und auch in Sorgen und Leid
voll Vertrauen und Zuversicht auf dich bauen.

Gedenke unserer Schwestern und Brüder,
die vor uns und mit uns gelebt
und den Tod schon erfahren haben:
Lass sie nun bei dir auf ewig
in Freude und Dankbarkeit leben.

Wir bitten auch für uns selbst,
denn wir gehen dem Tod entgegen:
Steh uns bei im letzten Kampf
und schenke unserer Sehnsucht Erfüllung.
Nimm uns dann in dein himmlisches Reich auf,
wo wir voll Glück und Seligkeit
mit Maria, der Mutter Jesu,
mit den Engeln und Heiligen dich rühmen
durch unseren Herrn Jesus Christus.
Doxologie

(s.: Werner Eizinger, Impulse zum Eucharistischen Hochgebet, Butzon & Bercker, 03/2000)

 

Einleitung zum Vaterunser

Als Volk des Neuen Bundes in Jesus Christus und als Kinder des einen Vaters im Himmel lasst uns beten, wie der Herr selbst uns zu beten gelehrt hat: Vater unser im Himmel, …

 

Einleitung zum Friedensgebet

Im Frieden leben zu dürfen und den Frieden mit anderen zu teilen, ist kein Privileg, sondern eine Aufgabe, die uns Jesus mitgibt. Darum beten wir: Herr Jesus Christus, … und schenke uns,

Meditation

Als ich ihn
in meinen Händen hielt,
da wusste ich,
dass er mich hält -
ich Haltende gehalten bin.

Als ich ihn
mit meinen Augen sah,
da wusste ich,
dass er mich sieht -
ich Sehende gesehen bin.

Als ich
den Propheten traf,
da wusste ich,
dass er mich trifft -
dass ich
Prophetin des Propheten bin.
                               Marie-Luise Langwald


Schlussgebet

Barmherziger Gott, du hast die Erwartung Simeons erfüllt und ihn Christus schauen lassen. Stärke unseren Glauben durch dein Wort und dein Sakrament. Erfülle auch unser Verlangen: Lass uns als glaubende Gemeinschaft Christus vertrauensvoll entgegengehen und seine Zeugen sein. Darum bitten wir durch Christus, unseren Bruder und Herrn.

 

Die in den „Liturgischen Bausteinen“ veröffentlichten Gebete und Texte sind Alternativen zu den offiziellen Texten, die der Zelebrant immer im MB findet.

 

P. Heribert Zimmermann SVD / P. Karl Jansen SVD