12. Sonntag im Jahreskreis (A)

Liturgische Bausteine

Gott steht auf unserer Seite!

1. Lesung: Jer 20,10-13
2. Lesung: Röm 5,12-15
Evangelium: Mt 10,26-33


Liturgischer Gruß

Der Gott des Lebens, unser Herr Jesus Christus und unser ständiger Beistand, der Heilige Geist, seien mit euch.

Einleitung

Wir haben oft ein einseitiges Bild von Jesus, der immer gut zu den Menschen ist und barmherzig und voll Liebe. Gerade die Liebe gebietet es aber auch manchmal, einen anderen Menschen zu konfrontieren und ihn nicht da zu belassen, wo er ist. Der Wagemut der Liebe zeigt dem anderen auf, wo er sich an der Wahrheit und am Leben vorbeimogelt, wo er sich selbst und andere betrügt. Menschenfurcht soll uns nicht davon abhalten. Ganz mutig haben Petrus und Johannes, als der Hohe Rat sie einschüchtern und vom weiteren Zeugnisgeben abhalten wollte, gesagt: „Ob es vor Gott recht ist, mehr auf euch zu hören als auf Gott, das entscheidet selbst.“ (Apg 4,18) Ja, diesen Mut brauchen wir als Christen auch in unserer Welt. Lassen wir uns von Jesus in seinem Geist diesen Mut schenken.

Kyrie

Herr Jesus Christus,
- du hast nicht den einfachen Weg gewählt. Herr, erbarme dich.
- Du hast dich nicht mit Erfolg und Anerkennung abspeisen lassen. Christus, erbarme dich.
- Du bist für Wahrheit und Gerechtigkeit aufgestanden. Herr, erbarme dich.

 

Tagesgebet

Herr, unser Gott, du hast immer wieder Propheten berufen, um dein Volk vor Unheil und vor dem Fall zu bewahren. Oft jedoch wurden sie angefeindet und sogar misshandelt. Auch wenn wir Menschen uns gegen dein Wort stellen, so behältst du am Ende doch Recht. Schenke uns die Weisheit, uns von deiner Botschaft korrigieren und orientieren zu lassen, damit wir leben! Darum bitten wir in Jesus Christus, unserem Herrn.

 

Fürbitten

Herr Jesus Christus, wir lassen uns oft von unseren Ängsten beschränken und klein machen. Du machst uns groß, weil du ganz zu uns stehst und uns den Rücken stärkst. Wir bitten dich: A: Christus, dein Geist macht uns lebendig und frei.

- Lass die Hirten in der Kirche sich immer wieder an dir orientieren, dass sie ihre Aufgabe im Dienst an den Gläubigen in Hingabe und Wahrhaftigkeit ausüben.
- Gib den Regierenden in Politik und Wirtschaft die nötige innere Standhaftigkeit, dass sie Position beziehen, auch wenn es nicht nach dem Geschmack der Mehrheit ist.
- Gib den Menschen, die sich für mehr Gerechtigkeit und für die Bewahrung der Schöpfung einsetzen, mehr Rückhalt in der Bevölkerung.
- Lass uns Christen auf dich und dein Leben schauen, damit uns von dir her Mut zuwächst, aufrichtig und wahrhaftig zu leben und auch Auseinandersetzungen zu wagen.
- Stehe den kranken Menschen bei und denen, die ihr irdisches Leben loslassen müssen. Nimm sie in deine Arme.

Herr Jesus Christus, du hast alle Menschenfurcht überwunden und allein Gott gedient und von daher auch uns allen. Lass uns wachsen in Mut und Freiheit, damit wir als deine lebendigen Geschwister heute handeln. Darum bitten wir in deinem Namen, Jesus, unser Bruder und Herr, jetzt und in Ewigkeit.

 

Gabengebet

Barmherziger Gott, in den Gaben von Brot und Wein, im Fundamentalsten, was unser Leben ausmacht, suchen wir die Begegnung mit dir. Du kommst zu uns durch diese Gabe, die du selbst wandelst und heiligst. Wir danken dir und glauben an dein großes Geschenk des Lebens durch dieses Opfer und Mahl, das uns stets ein Geheimnis bleiben wird. Durch Christus, unseren Herrn. Amen.

 

Hochgebet - „Gottes Nähe“

Nach dem Sanctus fährt der Priester fort:
Ja, du bist heilig, großer Gott.
Überall in der Welt
werden Menschen, deine Geschöpfe,
wie Nicht-Menschen behandelt.
Aber sie spüren auch überall
eine Nähe, die Mut macht,
eine Stimme, die einlädt,
eine Hand, die heilt.

Ihre Ahnung wird zur Gewissheit,
die Stimme bekommt ein Gesicht,
die Hand wird zum Namen:
Jesus von Nazaret.

Er zeigt ihnen,
dass es für dich, unseren Gott,
keine Nicht-Menschen gibt;
dass du zum Wort all derer wirst,
die nichts zu sagen hatten;
dass du mit denen gehst,
die keinen Ausweg mehr wissen;
dass du die Verdammten dieser Erde
aus dem Staub erhebst.
V/A: Herr, wir preisen dich.

Er selbst ließ sich für sie
zum Nicht-Menschen machen,
hatte keine Worte mehr
vor den Mächtigen dieser Erde,
die ihn verdammten,
wie all die kleinen Menschen
vor und nach ihm,
mit denen er das Zertreten-Sein
im Staub dieser Erde teilt.

Wir danken dir,
dass dieser Zertretene lebt,
dass dieser Verdammte der Gesegnete ist,
dass dieser mundtot Gemachte
in aller Welt deine lebendige Stimme
geworden ist.
A: Herr, wir preisen dich.

Deshalb fangen wir an zu hoffen:
die Zertretenen werden
aufrecht gehen,
die Verdammten werden
gesegnet sein,
die sprachlos Gemachten
haben das Sagen.
Sie werden das wenige,
das sie haben, mit uns teilen.
Es wird ein Brot sein für alle,
zwölf Körbe voll.
Wir werden die Güter,
die wir haben, mit ihnen teilen.
Es wird ein Wein sein für alle,
Wein der Freude für alle Menschen.

Du unser Gott,
lass diesen Heiligen Geist Jesu
unter uns lebendig werden,
lass ihn im Zeichen + von Brot und Wein
in unser Leben hineinströmen
und hinausströmen in alle Welt.

Denn er nahm am Abend
vor seinem Tod
im Kreis seiner Freunde ein Stück Brot,
sprach darüber das Dankgebet,
brach das Brot,
teilte es an seine Freunde aus
und sagte:

NEHMT UND ESST ALLE DAVON:
DAS IST MEIN LEIB,
DER FÜR EUCH HINGEGEBEN WIRD.
DAS BIN ICH,
BROT FÜR DAS LEBEN DER WELT.

Am Ende des Mahles
nahm er auch einen Kelch mit Wein,
sprach darüber das Dankgebet,
reichte den Kelch an seine Freunde
und sagte:

NEHMT UND TRINKT ALLE DARAUS:
DAS IST DER KELCH
DES NEUEN UND EWIGEN BUNDES,
MEIN BLUT, DAS FÜR EUCH
UND FÜR ALLE VERGOSSEN WIRD
ZUR VERGEBUNG DER SÜNDEN.
TUT DIES ZU MEINEM GEDÄCHTNIS.

Geheimnis des Glaubens:
Akklamation

Darum verkünden wir den Tod
unseres Bruders Jesus von Nazaret
und freuen uns, dass seine Liebe,
sein Geist stärker ist als der Tod,
wir preisen ihn als den Lebendigen,
der in aller Welt Menschen
auferstehen lässt aus Unterdrückung
und Herrschaft des Todes.

Wir bitten dich für die Kirche,
für den Papst Franziskus,
für unseren Bischof N.,
die Priester, Diakone, Ordensleute
und das ganze gläubige Volk:
Lass sie dein Evangelium
in dieser Welt verkünden.

Treuer Gott,
deinem Herzen vertrauen wir
die Menschen an, die wir geliebt haben
und die gestorben sind.
Sei du ihnen die Heimat,
nach der wir uns sehnen.
Breite bergend die Flügel
deiner Gegenwart über die Sterbenden aus.
(Hier kann der Verstorbene gedacht werden)

Zusammen mit Maria, der Mutter Jesu,
dem heiligen Josef und allen Heiligen
lasst uns jetzt dich, Gott Vater,
loben und preisen
durch Jesus Christus:
Doxologie
                                         Quelle unbekannt

 

Einleitung zum Vaterunser

Ganz im Vertrauen auf einen Gott, der im Letzten barmherzig und gütig ist, wollen wir beten, wie Jesus es seine Jünger und auch uns gelehrt hat: Vater unser, der du bist im Himmel, …

 

Einleitung zum Friedensgruß

Es gibt keinen Menschen, der sich nicht einen anhaltenden Frieden wünscht … in seinem Herzen, mit seinen Mitmenschen, unter den Völkern, den Religionen … Friede ist die Grundlage eines guten und sinnvollen Lebens. Friede ist das Ziel unseres Strebens, unseres Seins und all unseres religiösen Bemühens.
Deshalb bitten wir: Herr, Jesus Christus, …, und schenke uns, …

 

Meditation

Rücksicht zu nehmen auf Menschen, das ist gut. Aber sich in allem anzupassen, damit ich nie anecke, das ist verkehrt.
Zu sorgen, dass es anderen gut geht, das ist wichtig. Aber meine eigenen Bedürfnisse dauerhaft hintanzustellen, das ist nicht gesund.
Zu schauen, dass es harmonisch miteinander zugeht, das ist gut. Aber mich so zurückzuhalten, dass ich meine eigene Wahrheit verleugne, das ist abwegig.
Mich auf der Arbeit mit Energie einzubringen, das ist gut. Aber mich ausnutzen zu lassen, und nicht genügend für Erholung zu sorgen, das ist leichtfertig.
Treue und Loyalität zu zeigen, das ist gut. Aber mich zu verbiegen, um ein System aufrechtzuerhalten, das ist nicht förderlich.
Zurückhaltung zu üben und Zuzuhören, das ist wichtig. Aber wenn die Wahrheit verdreht und mit Füßen getreten wird, dann heißt es, aufstehen und protestieren.
Es mir gut gehen zu lassen und Schönes zu genießen, das ist wichtig. Aber nicht zu protestieren gegen die Kehrseite des Wohlstands, gegen Ausbeutung und Ungerechtigkeiten, das ist fahrlässig.

Schlussgebet

Herr, unser Gott, der Prophet sagte einst zu dir: deine Gedanken sind nicht unsere Gedanken und deine Wege sind nicht unsere Wege (vgl. Jes 55,8). Doch in Jesus hast du diesen Abstand überwunden, in seinem Geist erkennen wir deine Gedanken und sie werden zu den unseren. In ihm erkennen wir deinen Weg und er wird zu dem unseren. Dein Geist bewirke den Freimut in uns, dass wir überzeugt als Christin und als Christ leben in dieser Zeit. Darum bitten wir in Jesus Christus, unseren Bruder und Herrn.

 

Die in den „Liturgischen Bausteinen“ veröffentlichten Gebete und Texte sind Alternativen zu den offiziellen Texten, die der Zelebrant immer im MB findet.

 

P. Thomas Heck SVD