16. Sonntag im Jahreskreis (A)

Liturgische Bausteine

Der Weizen und das Unkraut

1. Lesung: Weish 12,13.16-19
2. Lesung: Röm 8,26-27
Evangelium: Mt 13,24-43

Einleitung

Viele Eltern klagen auf einmal, dass sie in der religiösen Erziehung ihrer Kinder seit deren Schuleintritt auf unerwarteten Widerstand gestoßen seien. Ähnliche Erfahrungen machen auch die Religionslehrer und Glaubensverkünder. Sie alle fragen sich, warum ihre Bemühungen in manchen Teilbereichen so wenig Früchte tragen. Die junge Kirche damals war mit ähnlichen Erfahrungen konfrontiert. Im heutigen Gleichnis vom Unkraut im Weizen finden sie ihren Niederschlag. So mussten die Christen schon in den ersten Jahren zur Kenntnis nehmen, dass es in ihrer Mitte nicht nur Erfreuliches und Gutes und Schönes gab, sondern sich auch manches entfaltete, was nicht vom guten Samen des Evangeliums stammen konnte. So sind wir mit unseren Fragen bis heute mit ihnen verbunden. Darüber wollen wir heute nachdenken.

Kyrie

- Herr Jesus Christus, wir haben selten genügend Geduld miteinander.
- Herr Jesus Christus, wir begegnen uns häufig intolerant und unausgeglichen.
- Herr Jesus Christus, wir bitten dich um deinen Beistand, dass wir von neuem aneinander, füreinander und miteinander wachsen hin zu deinem Reich.

 

Tagesgebet

Herr, du hast uns alle angenommen. Wir brauchen uns vor dir nicht anders zu geben, als wir sind, denn du kennst uns und hast Geduld mit uns. Du traust uns zu, dass wir noch wachsen und reifen für den Tag deiner Ernte, dass wir noch wachsen auch in der Geduld mit den Menschen, in der Liebe zu allen, die mit uns leben. Lass uns miteinander, aneinander und füreinander wachsen auf das Reich Gottes hin, das mit deinem Kommen schon begonnen hat. Amen.

 

Fürbitten

Gütiger Gott, du weißt um unsere Not, in angemessener Weise zu beten. Doch im Vertrauen auf deine unendliche Liebe tragen wir dir unsere Anliegen vor:

- Für die Kirche Christi und für alle, die in der Seelsorge mitarbeiten: Lass das Gute, das sie aussäen, wachsen und Früchte bringen.
- Für unsere Familien, für Eltern und Kinder: Festige die Liebe und das Vertrauen zueinander und lass das Verständnis füreinander wachsen, damit sie sich miteinander wohlfühlen können.
- Für die Völker in aller Welt: Schenke ihnen Mut und Geduld zur friedlichen Zusammenarbeit und mache das angestrebte Gute stärker als das Böse.
- Für unsere Gemeinde und für alle, die in diesen Wochen Ruhe und Erholung suchen für Leib und Seele: Lass uns im Umgang miteinander Liebe und Toleranz üben aus dem Angebot unseres Glaubens.
- Für alle Kranken und Hungernden, für die Flüchtlinge und die Unterdrückten: Trage Sorge für sie alle und lass uns offene Hände und Herzen für sie zeigen.

Herr, du bist langmütig und reich an Huld und Treue. Wir danken dir und loben dich in diesem Gottesdienst. Amen.

 

Gabengebet

Gott und Vater, was die Erde hervorbringt und unsere Arbeit erzeugt, bringen wir vor dich. Sei bei uns in der Kraft deines Geistes, wenn wir das Mahl deines Sohnes feiern, Christus, unseres Herrn.

 

Hochgebet – „Freiheit“

Präfation
Danken wollen wir dir, Gott,
und rühmen wollen wir dich,
denn wie du einst Israel aus Ägypten
in die Freiheit geführt hast,
so hast du auch uns durch deinen Sohn
Jesus Christus zur Freiheit geführt.
Du befreist uns von Sünde und ewigem Tod,
von unnötigen Bindungen
an menschliche Gesetze und Vorschriften,
von der Versklavung durch zweitrangige Güter,
die unser Leben weder tragen noch retten.
Du befreist uns von der lähmenden Angst
und von der brennenden Sorge,
wir müssten uns allein und aus eigener Kraft
unser Glück und Heil erwirken.
Dafür danken wir dir, und mit allen Menschen,
welche die wahre Freiheit suchen,
singen wir zu deinem Lobpreis und bekennen:
Sanctus

Ja, heilig bist du,
erhabener und herrlicher Gott.
Darum vertrauen wir dir und bitten dich nun:
Sende in unsere Mitte deinen Heiligen Geist.
Er möge diese Gaben – das Brot und den Wein –
mit deiner Kraft erfüllen,
damit sie uns Leib + und Blut
deines Sohnes werden.

Jesus nahm an jenem Abend,
ehe er sein Leben in deine Hände gab,
das Brot, sagte Dank, brach es
und reichte es seinen Freunden,
wobei er sprach:

NEHMT UND ESST ALLE DAVON:
DAS IST MEIN LEIB,
DER FÜR EUCH HINGEGEBEN WIRD.

Nach dem Mahl nahm er den Kelch mit Wein,
dankte dir wieder,
reichte ihn seinen Jüngern und sprach:

NEHMT UND TRINKT ALLE DARAUS:
DAS IST DER KELCH
DES NEUEN UND EWIGEN BUNDES,
MEIN BLUT, DAS FÜR EUCH
UND FÜR ALLE VERGOSSEN WIRD
ZUR VERGEBUNG DER SÜNDEN.
TUT DIES ZU MEINEM GEDÄCHTNIS.

Geheimnis des Glaubens:
Akklamation

Denn so groß war sein Vertrauen auf dich,
dass er die Freiheit gewann,
sich selbst für uns hinzugeben,
da es deinem Willen entsprach.
Du hast ihn im Tod nicht im Stich gelassen;
er ist auferstanden und zurückgekehrt
in die grenzenlose Freiheit
deines göttlichen Lebens.
Uns aber hat er die Freiheit geschenkt,
damit er selbst uns Speise und Trank werde
auf dem Weg zu unserem ewigen Heil.

Durch sein Sterben und seine Auferstehung
können wir auch erfassen,
wie heilsam unser Leben füreinander sein kann.
Darum bitten wir dich:
Dein Heiliger Geist bleibe bei uns,
damit wir unter seiner Führung
und mit seiner Kraft den Weg gehen,
den uns Jesus gewiesen hat.
In seiner Nachfolge
soll unsere Freiheit sich bewähren
im Dienst für dich und für die Menschen,
damit wir einander zum Segen werden
und Frieden und Freude stiften auf Erden
in der Gemeinschaft deiner Kirche
und in Verbundenheit mit allen Menschen.

Vater, schau auf alle,
die ihren irdischen Lebensweg schon durchschritten haben,
und schenke ihnen die ewige Freude bei dir.

(Hier kann der Verstorbenen gedacht werden.)

Doch auch für uns selber bitten wir dich,
für unseren Papst Franziskus
und unseren Bischof N., für die ganze Kirche
und für alle Menschen guten Willens:
Führe uns zur Vollendung
und zur Fülle des Lebens in deinem Reich,
damit wir alle miteinander,
mit Maria, der Mutter Jesu, und allen Heiligen
dich, unseren Gott und Herrn,
in Ewigkeit loben und preisen
durch unseren Herrn Jesus Christus.
Doxologie

s.: Werner Eizinger, Impulse zum Eucharistischen Hochgebet, Butzon & Bercker, 03/2000)

 

Einleitung zum Vaterunser

In Jesus ist die Macht der Sünde gebrochen. In der Freiheit der Kinder Gottes lasst uns mit ihm zum Vater beten: Vater unser im Himmel, …

Oder:
In der Nachfolge Jesu lebt keiner für sich allein und in dieser Gemeinschaft der Freunde Jesu sollte es normal sein, ein Auge auf die Schwester, den Bruder zu haben und ihr / ihm im Bedarfsfall mit allem Respekt wieder auf den rechten Weg zu helfen. Bitten wir gemeinsam unseren himmlischen Vater, dass sein Wille geschehen möge. Vater unser im Himmel, …


Einleitung zum Friedensgebet

Unser Herr Jesus Christus wendet sich uns zu. Er reicht uns Brot und Wein, die Zeichen seiner Liebe. Auch wir sind berufen, einander in Liebe zu begegnen, damit wir eins werden untereinander in seinem Geist. Bitten wir unseren Herrn Jesus Christus um den Geist, der uns eint: Herr Jesus Christus, … und schenke uns, …

 

Schlussgebet

Gott, reich an Güte und Erbarmen, du hast uns teilhaben lassen am Mahl deines Sohnes. Lass uns eins sein in ihm und Licht werden für die Welt. Darum bitten wir durch ihn, Christus, unsern Herrn.

 

Die in den „Liturgischen Bausteinen“ veröffentlichten Gebete und Texte sind Alternativen zu den offiziellen Texten, die der Zelebrant immer im MB findet.

 

P. Karl Jansen SVD