17. Sonntag im Jahreskreis (A)

Besinnung

Der Schatz im Acker / Die kostbare Perle / Das Fischnetz

Evangelium: Mt 13,44

Mt 13,45

Mt 13,47


Der Schatz im Acker

Denen, die sich Gottsucher nannten, erzählte er dieses Gleichnis: Mit der neuen Welt, in die Gott die Menschen ruft, ist es wie mit einem Schatz, der in einem Acker vergraben war. Ein Mann hörte davon und sagte sich: Glauben heißt nichts wissen. Ich mache mich nicht auf und grabe nicht. Wie stehe ich da. Wenn ich umsonst gegraben habe? Vielleicht ist alles nur ein Gerücht. Man soll mir zuvor beweisen, dass es diesen Schatz gibt, wo dieser Schatz verborgen liegt und dass es sich lohnt, ihn auszugraben.

Statt nach dem Schatz zu suchen, suchte er Beweise. Deshalb erwarb er ihn nicht.

                                                                                   Sammelt euch Schätze im Himmel,
                                                                     aber versucht nicht immer herauszufinden.
                                                                           Wie groß eure Verdienste vor Gott sind.

Oder:
Die kostbare Perle

Denen, die sich Gottsucher nannten, erzählte er ein Gleichnis: Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Kaufmann, der schöne Perlen suchte. Als er eine besonders wertvolle Perle gefunden hatte, ging er hin und zeigte sie voll Freude seinen Freunden und Bekannten.

Da sie ihn jedoch verlachten und behaupteten, die Perle sei nichts wert, gefiel sie ihm nicht mehr. Er sagte sich: Wenn niemand diese Perle erwerben will, taugt sie nichts. Und er sann darüber nach, wie er sie loswerden könnte. Weil er sich der Perle schämte, warf er sie schließlich weg.

                                                                            Wo dein Herz ist, da ist oft kein Schatz.

Oder:
Das Fischnetz

Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Netz, das ins Meer ausgeworfen wird, um Fische aller Art zu fangen. Weil es jedoch sehr mühsam ist, die Netze auszuwerfen, fuhren die Fischer immer seltener hinaus. Da sie schon so viele Fische hatten fangen können, meinten sie, es reiche aus, wenn sie von Zeit zu Zeit ans Ufer gingen, um eine Angel auszulegen. Doch eines Tages drangen von überall her Leute in die alten Fanggebiete ein, warfen Netze aus und machten reiche Beute.

Als die Fischer sahen, dass man ihnen ihre alten Fanggebiete streitig machte und nur noch wenige Fische für sie übrig ließ. Verkauften sie ihre alten Boote und erwarben neue, komfortable Schiffe, die ihnen vor dem Regen und den Winden Schutz gewährten und in den langen, kalten Nächten draußen Behaglichkeit bieten konnten. Dann nahmen sie ihre Arbeit wieder auf.

Aber bald mussten sie erkennen, dass sie trotz ihrer großen Netze und trotz ihrer neuen Schiffe nicht mehr so viele Fische fingen wie ehedem. Denn immer waren auch die anderen Fischer draußen und fingen vor ihnen viele große Fische weg.

                                          Als er seinen Jüngern sagte: Ich werde euch zu Menschen
                                     Fischern machen!, fragten sie: Wie gewinnt man Menschen?
                                        Indem man sie belehrt oder durch sein Beispiel überzeugt?
                                    Indem man mit der Hölle droht oder mit dem Himmel lockt?


In: Walter Rupp SJ, Der verlorene Vater - Erstaunliche Gleichnisse, München 2003


P. Walter Rupp SJ