26. Sonntag im Jahreskreis (A)

Besinnung

Die zwei Söhne

Evangelium: Mt 21,28

Einmal erzählte er folgende Geschichte: Ein Mann hatte zwei Söhne. Er sagte zum ersten: Mein Sohn, geh und arbeite heute im Weinberg. Dieser antwortete: Ich würde gerne kommen. Wären die Arbeiter nicht, die du für deinen Weinberg angeworben hast. Diese Leute haben eine Menge Unzulänglichkeiten! Sie zeigen wenig Eifer und denken nur an den Lohn, den du ihnen versprochen hast. Diese Leute gefallen mir nicht. Ich möchte mit ihnen nichts zu schaffen haben.

Da wandte sich der Mann an den zweiten Sohn und sagte zu ihm: Geh und arbeite in meinem Weinberg. Dieser folgte sofort und arbeitete im Weinberg mit. Aber nach kurzer Zeit machte er dem Vater Vorhaltungen wegen des Weinbergs: der Boden sei sehr steinig, die Rebzweige seien wenig ertragreich und die Werkzeuge ziemlich abgenutzt. Er meinte, das Bepflanzen des Weinbergs lohne sich nicht mehr, man sollte ihn veräußern und ein anderes Grundstück dafür erwerben.

Dann stellte der Mann die Frage: Wodurch unterscheiden sich beide Söhne? Und er fügte hinzu: Doch nur durch ihre Einwände. Aber beide bilden sich ein, sie wüssten besser, wie man den Weinberg ertragreich machen kann.

                                             Niemand kann zwei Herren dienen: Gott und dem Geld.
                                                         Deshalb machen manche das Geld zu ihrem Gott.
 

 In: Walter Rupp SJ, Der verlorene Vater - Erstaunliche Gleichnisse, München 2003


P. Walter Rupp SJ