26. Sonntag im Jahreskreis (A)

Liturgische Bausteine

Einladung zum Loslassen

1. Lesung: Ez 18,25-28
2. Lesung: Phil 2,1-11
Evangelium: Mt 21,28-32


Liturgischer Gruß

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus, der alle Menschen in sein Reich beruft, sei mit euch.

Einleitung

Um den großen Herausforderungen unserer Zeit zu begegnen, wird es wohl notwendig sein, dass wir unser Verhalten ändern. Das Corona-Virus zwingt uns dazu. Es ist schwer, sich an Abstandsregeln und Schutzmasken zu gewöhnen, aber es scheint notwendig zu sein, um die Pandemie einzudämmen. Auch die Erderhitzung erfordert ein Umdenken und gravierende Verhaltensänderungen. Werden wir dazu fähig sein? Und dann gibt es auch noch all die Veränderungen in der Kirche, wo vieles anders geworden ist. Können wir Altes loslassen, damit Neues möglich wird? Trauen wir Gott zu, uns zu verändern und Neues zu schaffen?

Stille

Kyrie

Wir vertrauen uns der Barmherzigkeit Gottes an, indem wir rufen:
Herr Jesus Christus,
- Du warst Gott gleich, hieltst aber nicht daran fest, wie Gott zu sein. Herr, erbarme dich.
- Du hast dich erniedrigt und wurdest wie ein Sklave und den Menschen gleich.
Christus, erbarme dich.
- Du warst gehorsam bis zum Tod, ja bis zum Tod am Kreuz. Herr, erbarme dich unser.

Der gute Gott erbarme sich unser. Er helfe uns, Altes loszulassen. Er erneuere uns durch seine Liebe, sein Erbarmen und seinen lebendig machenden Geist.

 

Tagesgebet

Allmächtiger Gott, aus Liebe zur Welt hast du dich erniedrigt und bist Mensch geworden, einer von uns. Du hast unser Leben geteilt mit allem, was es ausmacht. Dafür danken wird dir. Voll Vertrauen bitten wir dich: Hilf uns, nach dem Beispiel Jesu Christi Menschen zu werden, die alles loslassen, was dem Leben und der Zukunft schadet. Gib uns die Kraft, in selbstloser Liebe die Welt zu gestalten. Darum bitten wir dich im Heiligen Geist durch Christus, unseren Bruder und Herrn. Amen.

 

Fürbitten

Guter Gott, manchmal fällt es uns schwer, Gewohnheiten zu verändern und auf Dinge zu verzichten, die scheinbar selbstverständlich geworden sind. Und doch ist es manchmal notwendig. Wir müssen unser Leben erneuern, damit eine gute Zukunft möglich wird. Wir bitten dich:

- Hilf deiner Kirche zu erkennen, was die Menschen heute brauchen und wie der Glaube heute das Leben der Menschen verwandeln kann. Gott, du Freund des Lebens.
- Gib den Leitungsverantwortlichen in der Kirche den Mut, die nötigen Veränderungen anzugehen und sie im Vertrauen auf die vielen Charismen im Volk Gottes umzusetzen.
- Hilf den Regierenden, die Zeichen der Zeit zu erkennen und die richtigen Maßnahmen zu treffen, damit Kranke und Notleidende die nötige Hilfe erfahren und die Erderhitzung und andere Katastrophen abgewendet werden.
- Hilf allen Menschen, rücksichtsvoller und verständnisvoller zu werden. Mach sie fähig, die Nöte ihrer Mitmenschen wahrzunehmen, ihre Ängste zu respektieren und ihr Handeln dementsprechend zu verändern.
- Nimm unsere lieben Verstorbenen auf in dein himmlisches Reich. Vollende alles an ihnen, was schwach und fehlerhaft war, und umfange sie mit deiner göttlichen Liebe.

Denn du bist der Gott, der sich uns Menschen zugewandt hat, damit wir uns verändern und neu werden durch die Erfahrung deiner Liebe. Dir sei Lob und Preis, heute und in Ewigkeit. Amen.

 

Gabengebet

Guter Gott, was wir sind und haben, bringen wir zu dir. Wie du Brot und Wein verwandelst in Leib und Blut deines Sohnes, so verwandle unser Leben nach seinem Beispiel. Mach uns zu Menschen, die dazu bereit sind, sich kleinzumachen und ihren Mitmenschen zu dienen. So bitten wir durch Christus, unseren Bruder und Herrn. Amen.

 

Präfation – „Du unsere Kraft“

In Wahrheit ist es würdig und recht,
dich, Gott und Vater,
als Schöpfer und Ursprung
allen Lebens zu bekennen.
Du bist immer um uns in Sorge
und hilfst uns, als Personen zu reifen.
Ja, du gehst noch einen Schritt weiter
und berufst uns, als deine Kinder
an deinem Heilsplan mitzuarbeiten;
und obwohl wir uns oft
überfordert fühlen,
gibst du uns immer neue Kraft,
sodass Hingabe und Zeugnis
für unseren Glauben möglich werden.
Wir sind berufen,
in Gerechtigkeit zu leben
und es gibt noch vieles zu tun,
diese in die Wirklichkeit unseres Lebens
wie auch in der Welt umzusetzen.
Letztendlich bedeutet dein Ruf,
die Welt zu verändern,
aber wie schwer fällt es uns,
gewohnte Bequemlichkeit
und Sicherheit aufzugeben.
Und dennoch,
trotz all unserer Begrenztheit,
hörst du nicht auf, auf die Personen,
auf einen jeden von uns zu setzen.
Das erfüllt uns mit Hoffnung und Kraft,
denn du traust uns mehr zu
als wir selbst es vermögen.
Das hat uns dein Sohn,
unser Herr Jesus Christus, gezeigt
und deshalb danken wir dir.
Hilf uns, dass wir im Geiste Jesu Christi
unser Leben mit all den guten Menschen
in der Welt vereinen, die versuchen,
das Evangelium in die Tat umzusetzen.
Gemeinsam mit ihnen loben wir dich
und singen voll Freude:
Sanctus

 

Hochgebet – „Jesus richtet auf“

Nach dem Sanctus fährt der Priester fort:
Ja, es ist unsere Freude,
dich, Herr Gott, unseren Vater,
zu loben und zu preisen.
Besonders danken wir dir für Jesus.
Er lässt uns nicht mehr los.
Immer wieder besinnen wir uns auf das,
was Er gesagt und getan hat.

Zunächst gar nichts Besonderes.
Dreißig Jahre ohne Aufsehen arbeiten
in der Schreinerei seines Vaters.
Dann war auf einmal
der Name des Täufers in aller Mund.
Die Art des Johannes,
das imponierte auch Jesus:
in die Wüste gehen!
Wegweiser werden!
Einsamkeit war ihm lieber
als alles fromme Gedränge
und Getue im Tempel.

Messerscharfe Worte werfen,
wie ein Chirurg, der aus dem eigenen Leib
schon alle Geschwüre herausgeschnitten hat.
Die Welt verändern, sich selbst verändern,
bei dem bist du richtig!
Also hin an den Jordan!
Sich taufen lassen.
Das Alte hinter sich lassen,
den Trübsinn wegwaschen,
Neu werden und frisch
wie nach einer Dusche.

Und dann: Die Ärmel aufkrempeln:
Menschen heilen, woran nur immer
ein Mensch leiden kann.
Nicht auf einen Thron.
Am Boden arbeiten, an der Basis.
Nicht die Mächtigen anbeten.
"Vater" sagen lernen.

Eine gute Nachricht wurde er,
eine frohe Botschaft bis hin nach Syrien,
zu den Ausländern,
den Fremden, den Ungläubigen.

Überall kamen Menschen zu Kräften,
lernten den aufrechten Gang,
trauten sich, wieder zu leben.
Er ging zu jedem: reif oder verkracht,
obdachlos oder wohlhabend,
vital oder gebrochen.
Und das nicht mit flauen Sprüchen,
sondern konkret.
Eine Hand, die sich entgegenstreckt.
Ein Du, ohne Vorurteile,
ohne Vorleistungen.
V/A: Herr, wir preisen dich!

Darin war er ein Meister.
Man sagte ihm nach,
dass er trösten konnte.
Und das Entscheidende:
Er tat es durch jenen,
den er seinen "Vater" nannte.
Unglaublich vertraut war er mit Jahwe,
dem Gott seiner Väter.
Er hat mit ihm gesprochen wie ein Kind,
nächtelang zu ihm gebetet.
Seine Gebete kamen aus dem Herzen.

Viele gingen mit ihm.
Unverbindlich, verbindlich:
Fremde, Frauen, zwölf Freunde,
lebend aus der Gemeinschaft mit ihm.
A: Herr, wir preisen dich!

Doch seine Liebe zu den Außenseitern,
sein heilender Umgang mit den Kranken,
sein Eintreten für Wahrheit
und Gerechtigkeit
war den Mächtigen ein Dorn im Auge.
Sie sahen in ihm einen Störenfried,
der das Volk aufwiegelt.
Deshalb planten sie,
ihn umzubringen.

Gott, allmächtiger Vater,
wir denken jetzt an Jesu letztes Abendmahl,
bevor er für uns starb.
Gieße die Kraft des Heiligen Geistes
über Brot und Wein aus,
damit sie verwandelt werden
in den Leib + und das Blut Jesu Christi.

Und so war es
bei seinem letzten Abendmahl:
Jesus nahm das Brot und sagte Dank,
brach es, reichte es seinen Jüngern
und sprach:

NEHMT UND ESST ALLE DAVON:
DAS IST MEIN LEIB,
DER FÜR EUCH HINGEGEBEN WIRD.

Ebenso nahm er
nach dem Mahl den Kelch,
dankte wiederum,
reichte ihn seinen Jüngern
und sprach:

NEHMT UND TRINKT ALLE DARAUS:
DAS IST DER KELCH
DES NEUEN UND EWIGEN BUNDES.
MEIN BLUT, DAS FÜR EUCH
UND FÜR ALLE VERGOSSEN WIRD
ZUR VERGEBUNG DER SÜNDEN.
TUT DIES ZU MEINEM GEDÄCHTNIS.

Das ist und bleibt
ein Geheimnis des Glaubens!
A: Wir preisen deinen Tod,
wir glauben, dass du lebst.
Wir hoffen, dass du kommst
zum Heil der Welt.
Komm, o Herr! Bleib bei uns!
Komm, o Herr, Leben der Welt.


Vater Jesu und unser Gott.
Wir danken dir
für diesen einmaligen Menschen,
der uns so kostbar ist,
und den wir nicht vergessen können.
Er ging seinen Weg bis zum Ende.
Aber seine Freunde haben erfahren,
dass er nicht totzukriegen ist,
dass er lebt und lebendig macht.
V/A: Herr, wir preisen dich!

Uns gab er den Auftrag,
seine Liebe weiterzuschenken
und seine Worte
bis an die Grenzen der Erde zu verkünden.
Dazu hat er uns den Heiligen Geist
als Beistand versprochen.

Darum bitten auch wir um seinen Geist:
für uns, die wir jetzt hier sind,
für alle, die unserem Herzen nahe stehen,
für unseren Papst Franziskus,
unseren Bischof N., unsere Priester,
Diakone, Ordensangehörige,
unsere haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter/-innen
und für unsere Toten.
(Hier kann der Toten gedacht werden)

Halte du deine Hand über uns alle
und tu an uns,
wie du an Jesus getan hast.
Lass uns nicht fallen.
Trage uns, führe uns, fang uns auf
jetzt und in der Stunde unseres Todes.

In der Gemeinschaft
mit Maria und Josef,
den Aposteln und Blutzeugen,
allen, die ihm, Jesus,
ihr Leben anvertraut haben,
werden wir dich loben.
Durch Jesus und mit ihm …
Doxologie
                                               Quelle unbekannt

 

Einleitung zum Vaterunser

Wenn wir jetzt das Gebet des Herrn beten, dann ist es eine Bitte um Veränderung, um Verwandlung unseres Lebens. In diesem Gebet vertrauen wir uns ja dem himmlischen Vater an und bitten darum, dass sein Reich komme und sein Wille geschehe. Beten wir mit den Worten Jesu:

 

Einleitung zum Friedensgebet

Wer sich auf den Weg des Friedens begibt, muss bereit sein, sich zu verändern. Vorurteile müssen der Offenheit weichen, Rachegelüste der Vergebung und Hass der Bereitschaft zur Versöhnung. Bitten wir: Herr Jesus Christus, dein Friede will unsere Herzen und unsere Beziehungen verwandeln und prägen. Schenk uns diese Verwandlung, schenk uns deinen Frieden.
Der Friede des Herrn sei allezeit mit euch.

Schlussgebet

Barmherziger Gott, du hast uns beschenkt mit deinem Wort und Sakrament.
Durchdringe uns mit der Kraft dieser heiligen Zeichen, damit wir fähig werden zu Veränderungen, die dem Leben dienen. Darum bitten wir durch den Lebendigen, Christus, unseren Bruder und Herrn. Amen.

 

Irischer Segensspruch

Gott sei vor Dir
um Dir den Weg
der Befreiung zu zeigen.

Gott sei hinter Dir,
um Dir den Rücken zu stärken
für den aufrechten Gang.

Gott sei neben Dir,
eine gute Freundin
und ein guter Freund
an Deiner Seite.

Gott sei um Dich
wie ein schönes Tuch
und eine wärmende Alpaka-Decke,
wenn Kälte Dich blass macht
und Lieblosigkeit Dich frieren lässt.
Gott sei in Dir
und weite Dein Herz,
zu lieben
und für das Leben zu kämpfen.


Die in den „Liturgischen Bausteinen“ veröffentlichten Gebete und Texte sind Alternativen zu den offiziellen Texten, die der Zelebrant immer im MB findet.

 

P. Franz Helm SVD; P. Karl Jansen SVD