3. Sonntag im Jahreskreis (A) - „Ökumenischer Bibel-Sonntag“ im „Jahr des Wortes Gottes 2020“

Liturgische Bausteine

Hoffnung für Alle

1. Lesung: Jes 8,23b-9,3
Hier: Dtn 5,23-29
2. Lesung: 1Kor 1,10-13.17
Evangelium: Mt 4,12-23
Hier: Joh 1,1-5; 9-14

Hinweis

Dieser Vorschlag stützt sich auf die Vorlage der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen (ACK in Deutschland https://www.bibelsonntag.de/gottesdienst/). Für den Ökumenischen Bibel-Sonntag sind eigene Schriftlesungen ausgewählt. Diese sind hier abgedruckt.

Einleitung

Das Jahr 2020 ist als „Jahr des Wortes Gottes“ ausgerufen worden, damit uns die Bedeutung der Heiligen Schrift als Quelle für unser christliches Leben neu bewusst wird.

Diesen Sonntag feiern wir als Ökumenischen Bibel-Sonntag, der alle christlichen Konfessionen miteinander in der Liebe zum Wort Gottes verbindet. Viele Kirchengemeinden verknüpfen den Ökumenischen Bibelsonntag auch mit der Durchführung der Ökumenischen Bibelwoche. Als Thema wurde ausgerufen: „Du zeigst uns deine Herrlichkeit“ (Dtn 5,24). Ja, es geht darum, in der achtsamen Hinwendung zum Wort Gottes neu den göttlichen Glanz für unser alltägliches Leben zu entdecken und zu entfalten.

Kyrie

Herr Jesus Christus,
- du hast uns als deine Gemeinde versammelt und rufst uns zur größeren Einheit. – Herr, erbarme dich.
- In deinem Wort bist du in unserer Mitte, durch dich will Gottes Herrlichkeit in unser Leben leuchten. – Christus, erbarme dich.
- Du stärkst uns miteinander im Glauben, in der Hoffnung und in der Liebe. – Herr, erbarme dich.

 

Tagesgebet

Herr, unser Gott, du teilst dich selber mit und legst dich hinein in deine Schöpfung und in jedes einzelne Geschöpf. Wir tragen in unserem Wesen deine Botschaft der Liebe. Schenke uns Offenheit für dein Wort, damit wir genährt werden aus der Quelle unseres Seins und immer mehr erschaffen werden zu dem Ebenbild, das dich widerspiegelt. Lass uns das in diesem Gottesdienst erfahren, damit sich unsere Gemeinschaft belebt und vertieft. Darum bitten wir durch Christus.

 

1. Lesung

Lesung aus dem Buch Deuteronomium                                                  (Dtn 5,23-29)
Mose redete zum Volk:
Als ihr Gottes Stimme aus der dunklen Wolke hörtet
und den Berg in Flammen saht,
kamen die Oberhäupter eurer Stämme und Sippen zu mir und sagten:
»Der HERR, unser Gott,
hat uns seine Macht und Herrlichkeit gezeigt!
Heute haben wir seine Stimme aus dem Feuer gehört
und erlebt, dass Menschen nicht sterben müssen,
wenn Gott mit ihnen redet.
Trotzdem haben wir Angst,
dass uns dieses gewaltige Feuer umbringt!
Wenn wir weiter die Stimme des HERRN, unseres Gottes, hören,
werden wir mit Sicherheit umkommen!
Hat schon jemals ein Mensch den lebendigen Gott
aus einem Feuer reden hören wie wir
und ist am Leben geblieben?
Darum geh du allein hin und höre,
was der HERR, unser Gott, uns zu sagen hat;
teil uns dann alles mit!
Wir werden uns genau daran halten.«
Der HERR hörte eure Bitte und sprach zu mir:
»Was die Israeliten vorschlagen, ist gut.
Mögen sie immer so große Ehrfurcht vor mir haben
und stets bereit sein, nach meinen Geboten zu leben!
Dann wird es ihnen und ihren Nachkommen
für alle Zeiten gut gehen.

 

Evangelium

Aus dem + heiligen Evangelium nach Johannes                              (Joh 1,1-5; 9-14)
Im Anfang war das Wort
und das Wort war bei Gott
und das Wort war Gott.
Dieses war im Anfang bei Gott.
Alles ist durch das Wort geworden
und ohne es wurde nichts, was geworden ist.
In ihm war Leben
und das Leben war das Licht der Menschen.
Und das Licht leuchtet in der Finsternis
und die Finsternis hat es nicht erfasst. ...
Das wahre Licht,
das jeden Menschen erleuchtet,
kam in die Welt.
Er war in der Welt
und die Welt ist durch ihn geworden,
aber die Welt erkannte ihn nicht.
Er kam in sein Eigentum,
aber die Seinen nahmen ihn nicht auf.
Allen aber, die ihn aufnahmen,
gab er Macht, Kinder Gottes zu werden,
allen, die an seinen Namen glauben,
die nicht aus dem Blut,
nicht aus dem Willen des Fleisches,
nicht aus dem Willen des Mannes,
sondern aus Gott geboren sind.
Und das Wort ist Fleisch geworden
und hat unter uns gewohnt
und wir haben seine Herrlichkeit geschaut,
die Herrlichkeit des einzigen Sohnes vom Vater,
voll Gnade und Wahrheit.

 

Fürbitten

 Wenden wir uns in unserem gemeinsamen Gebet an Jesus Christus, die lebendige Botschaft Gottes für unser Leben:

- Lass in uns die Offenheit wachsen, dich und dein Wort zu hören. Lass uns die Botschaft deiner Liebe und Barmherzigkeit unter die Haut und zu Herzen gehen. Herr Jesus Christus, - A: du Botschaft des Lebens für uns.
- Jede und jeder Einzelne von uns ist eine Botschaft Gottes an diese Welt. Lass uns durch dein Wort zu unserem tieferen Wesen und unserer wahren Berufung finden.
- Hilf, dass das Jahr der Bibel 2020 und dieser Ökumenische Bibelsonntag Ansporn sind, dass wir neue Initiativen entwickeln, die uns um die Quelle unseres Glaubens versammeln, um die Heilige Schrift.
- Viele Menschen suchen ihr Glück in materieller Absicherung. Dein Wort hingegen inspiriert uns zum gegenseitigen Teilen und zum freudigen Einsetzen der eigenen Gaben. Lass uns Zeugen eines großherzigen Miteinanders sein.
- Viele Menschen sind allein gelassen, fühlen sich verloren oder verachtet. Lass uns zu sichtbaren Worten Gottes für sie werden, indem wir freundlich auf sie zugehen.
- Beten wir auch für die Menschen, die von uns gegangen sind. Du hast gesagt: „Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt.“ Lass diese Verheißung für unsere Verstorbenen Wirklichkeit werden.

Herr Jesus Christus, in dir ist die Botschaft der Nähe und Liebe Gottes zur Fülle gekommen. Lass aus der Verbindung mit dir die Botschaft leuchten, die Gott in uns hineingelegt hat, damit wir sichtbare Worte Gottes werden in dieser Welt. Darum bitten wir dich, der du lebst in Ewigkeit. Amen.

 

Gabengebet

Herr, unser Gott, du deckst uns den Tisch des Wortes: wir haben deine Stimme in Lesung, Evangelium und Predigt vernommen. Nun deckst du uns den Tisch für das gemeinsame Mahl. Wir sollen nicht nur hören können, wie nah du uns bist und unser Leben begleitest, wir sollen es auch schmecken und verkosten können. Du willst uns im Essen des gewandelten Brotes und im Trinken des gewandelten Weines in Fleisch und Blut übergehen. Du würdigst uns, teilzunehmen an diesem Mahl, das uns mit dir vereinigt. Dafür preisen wir dich in Jesus Christus.

 

Hochgebet

Hochgebet – Wort Gottes
Präfation
Vater im Himmel, es ist recht,
dir Dank zu sagen
durch deinen Sohn Jesus Christus.
Um die erlösende Kraft
seines Lebens und Sterbens
an uns Menschen weiterzugeben,
hast du dir ein Volk geschaffen
und die uralte Verheißung
an unsere Väter erfüllt:
V/A: Herr, du hast Worte ewigen Lebens. (GL 312,7)

Auf dein Wort hin,
ging Abraham fort in das fremde Land.
Hart forderte ihn dein Wort,
als er aufstand, um den Sohn zu opfern.
Er war bereit, alles von dir zu empfangen.

Auf dein Wort hin ging Moses zum Pharao,
er sprach zu denen,
die Ohr und Herz verschlossen.
In deiner Kraft führte er das Volk
heraus aus der Sklaverei
und durch die Wüste hindurch,
auch wenn es nicht wollte.

In deiner Kraft
verkündeten die Propheten das Wort,
das du auf sie gelegt hattest,
auch wenn niemand sie hören wollte.
A: Herr, du hast …

Auf dein Wort hin,
sprach Maria ihr Ja.
In ihr traf sich das Ja aller Gerechten
seit Anbeginn der Welt,
und das Ja aller Bereitschaft
bis zur Vollendung der Welt.
Dafür danken wir dir,
Gott, unser Vater,
und rufen den Lobpreis der Freude:
Sanctus

Ja, wir danken dir.
Denn in der Fülle der Zeit
sandtest du deinen Sohn:
Jesus von Nazareth.
Er erschloss uns neu den Weg
zur Erfüllung des Lebens.

In ihm warst du am Werk.
In ihm warst du ganz unter uns.
Er wollte eine Gemeinschaft
in seiner Nachfolge,
damit sie in der Kraft seines Geistes
sein Werk weiterführt.

Wie er vor seiner Hingabe
in den Tod mit ihnen das Mahl hielt,
um sie unter den Zeichen
von Brot und Wein zur Einheit zu verbinden,
so bitten wir um deinen Geist für diese Gaben:
dass sie zum Leib + und Blut
unseres Herrn Jesus Christus werden.

Denn in der Nacht, da er seinen Weg
im Gehorsam zu Ende ging,
nahm er das Brot und sagte Dank,
brach es und reichte es seinen Jüngern
mit den Worten.

NEHMT UND ESST ALLE DAVON:
DAS IST MEIN LEIB,
DER FÜR EUCH HINGEGEBEN WIRD.

Ebenso nahm er nach dem Mahl
den Kelch, dankte wiederum,
reichte ihn seinen Jüngern
und sprach:

NEHMT UND TRINKT ALLE DARAUS:
DAS IST DER KELCH
DES NEUEN UND EWIGEN BUNDES.
MEIN BLUT, DAS FÜR EUCH
UND FÜR ALLE VERGOSSEN WIRD
ZUR VERGEBUNG DER SÜNDEN.
TUT DIES ZU MEINEM GEDÄCHTNIS.

Geheimnis des Glaubens.
Akklamation

Vater, wir gedenken deines Sohnes,
seines Lebens unter uns Menschen,
seiner Hingabe in Leiden und Tod.

Wir schauen auf ihn,
den du erhöht hast.
Er ist das Leben der ganzen Welt.
In der Feier seines Opfers
lass uns unseren Weg finden –
in deiner Kraft.
A: Herr, du hast …

Gott, gedenke deiner Kirche und aller,
die in deiner Kraft nicht müde werden,
dein Wort in die Verschlossenheit
der Welt zu tragen,
auch wenn niemand sie hören will.

Gedenke aller, die wir kennen
und die wir nicht kennen,
die auf dein Wort hin
und in deiner Kraft dienen,
Juden, Christen und Muslime,
die vertrauen, wo andere aufgeben,
die verzeihen, wo Feindschaft über sie fällt,
die glauben, wo alles verzweifelt,
die hoffen, wo nichts mehr zu hoffen ist,
die lieben, wo niemand liebt –
in deiner Kraft und auf dein Wort hin.
A: Herr, du hast …

Sprich allen, die uns nahestehen,
den Lebenden wie den Toten,
das endgültige Wort deiner Liebe zu.
(Hier kann für Verstorbene gebetet werden)

Mit ihnen allen,
mit Maria, der Mutter Jesu,
dem heiligen Josef, den Aposteln,
den Blutzeugen und Bekennern,
stehen wir vor dir,
Gott, allmächtiger Vater,
und preisen dich durch
Jesus Christus, unseren Herrn.
Doxologie
                                                       Quelle unbekannt

Oder:
Hochgebet – „Christus, menschgewordenes Wort Gottes“
(Johannesprolog)
Präfation
Vater, wir danken dir und preisen dich im Geist
wegen Jesus Christus.
Er ist im Anfang bei dir als dein Wort.
Er ruht an deinem Herzen
und hat uns von dir Kunde gebracht.
Durch ihn ist die Welt geworden.
In unserer Mitte hat dein Sohn
Wohnung genommen als Wort,
das Fleisch geworden ist.
Er kam zu uns als Licht und Leben,
er gab uns Macht, deine Kinder zu werden,
aus dir geboren.
Vater, wir danken dir,
dass wir die Herrlichkeit deines Sohnes schauen
und aus seiner Fülle
Gnade über Gnade empfangen haben.
Mit allen, die dein Wort
und die Gabe deines Geistes im Glauben aufnehmen,
und mit den Chören der Engel und Heiligen im Himmel
singen wir zu deiner Ehre:
Sanctus

Wir danken dir, Gott, für das Brot
und für alles, was wir nötig haben wie Brot:
für die Luft, die wir atmen,
für die Menschen, die unser Leben teilen,
für den Frieden,
für deine Nähe in Worten und Zeichen.

Wir danken dir, Gott, für den Wein
und für alles, was wir genießen wie Wein:
für die Sonne und den Nachthimmel,
für die Liebe, die uns geschenkt wird,
für die Hoffnung auf dein Reich.

Wir danken dir für Jesus Christus,
deinen Sohn, unseren Bruder und Freund.
Im Vertrauen bitten wir dich:
dein Heiliger Geist komme auf unsere Gaben herab,
auf das Brot und den Wein,
damit + Jesus Christus unter uns gegenwärtig werde.

Denn in der Nacht, da er verraten wurde,
nahm er das Brot, dankte und brach es,
gab es seinen Jüngern und sprach:

NEHMT UND ESST ALLE DAVON:
DAS IST MEIN LEIB,
DER FÜR EUCH HINGEGEBEN WIRD.

Ebenso nahm er nach dem Mahl den Kelch,
dankte wiederum, reichte ihn seinen Jüngern
und sprach:

NEHMT UND TRINKT ALLE DARAUS:
DAS IST DER KELCH DES NEUEN
UND EWIGEN BUNDES,
MEIN BLUT, DAS FÜR EUCH
UND FÜR ALLE VERGOSSEN WIRD
ZUR VERGEBUNG DER SÜNDEN.
TUT DIES ZU MEINEM GEDÄCHTNIS.

Geheimnis des Glaubens
Akklamation

Vor dir, Vater, tun wir,
was dein Sohn, unser Bruder,
von uns erwartet.
Wir hören sein Wort.
Wir sehen ihn für uns leiden und sterben.
An seinem Tisch vereint, merken wir,
dass er lebendig unter uns ist.

In seinem Namen bitten wir dich
erfülle uns und alle Welt mit deinem Geist.
Ändere uns, hilf uns werden,
wie du uns gemeint hast.

In diesem Brot, das wir essen,
lass uns begreifen,
dass wir in Jesus
verbunden sind zur Gemeinschaft,
zum Dienst an den Menschen,
trotz allem, was uns trennt.

In diesem Wein, den wir trinken,
lass uns begreifen,
dass Jesus unsere Freude ist,
jetzt und wenn wir sterben,
trotz allem, was uns Angst macht
und bedrückt.

Gedenke unserer Hirten,
des Papstes Franziskus, des Bischofs N.
Wir bitten dich für unsere Verstorbenen.
(Hier kann für Verstorbene gebetet werden)
Lass sie dorthin gelangen,
wo Maria und Josef
und alle deine Heiligen daheim sind.
Um dies bitten wir im Namen Christi.
Doxologie
                                                  Quelle unbekannt

 

Einleitung zum Vaterunser

Allen, die ihn aufnahmen, gab er Macht, Kinder Gottes zu werden. So lasst uns zu Gott, unserem Vater, beten: Vater unser im Himmel, …

Einleitung zum Friedensgebet

Gottes Friede wird da spürbar und erlebbar, wo Menschen sich auf sein Wort einlassen und es sich zu Herzen nehmen bzw. in die Tat umsetzen. Bitten wir den hier unter uns anwesenden Herrn, dass er uns seinen Frieden schenke. Herr Jesus Christus, … und schenke uns, …

Schlussgebet

Im ökumenischen Miteinander begehen wir diesen Bibel-Sonntag mit allen christlichen Konfessionen. Herr, unser Gott, hilf uns, dass wir mehr aus der gemeinsamen christlichen Quelle, der Heiligen Schrift, trinken. Lass uns die Botschaft vernehmen, dass du ein Gott bist, dem jedes seiner Geschöpfe besonders am Herzen liegt. Lass uns diese Botschaft zur Sendung werden, dass wir mitgestalten an einer Welt, in der jedes Geschöpf respektiert wird und wir alle zu einem Leben in wahrer Fülle finden. Darum bitten wir durch Jesus Christus.

 

Die in den „Liturgischen Bausteinen“ veröffentlichten Gebete und Texte sind Alternativen zu den offiziellen Texten, die der Zelebrant immer im MB findet.

 

P. Thomas Heck SVD; P. Karl Jansen SVD