30. Sonntag im Jahreskreis (A) - Weltmissionssonntag

Liturgische Bausteine

„Selig, die Frieden stiften“ (Mt 5,9)

1. Lesung: Ex 22,20-26
2. Lesung: 1Thess 1,5c-10
Evangelium: Mt 22,34-40


Einleitung

Auf allen Kontinenten feiern heute die katholischen Gemeinden den Sonntag der Weltmission. Er ist Ausdruck unserer Verbundenheit im Gebet und in Solidarität über alle Grenzen hinweg.

Die Coronapandemie betrifft die ganze Welt, am stärksten und verheerendsten jedoch die Armen. Wir blicken heute nach Westafrika. Die Region zählt zu den ärmsten der Erde. Sie wird destabilisiert von Dürre, Krieg und islamistischem Terrorismus. Die Gesundheitssysteme sind durch die zusätzliche Belastung von Corona völlig überfordert.

Die Kirche vor Ort steht in dieser Situation solidarisch an der Seite der Menschen. Sie spendet Trost und Hoffnung und leistet konkrete Hilfe. „Selig, die Frieden stiften und Solidarität leben“ steht daher als Motto über diesem Sonntag. Die weltkirchlichen Partnerinnen und Partner brauchen unsere Solidarität; wir können sie unterstützen.                          (nach der missio-Vorlage)


Kyrie

Herr Jesus Christus,
- du verknüpfst die Gottesliebe unabdingbar mit der Liebe zum Menschen. Herr, erbarme dich.
- Du bist hineingestiegen in den Menschen, damit wir dich dort suchen. Christus, erbarme dich.
- Du bist arm und machtlos geworden, damit wir dir in den Armen und Machtlosen zu Hilfe eilen. Herr, erbarme dich.

 

Tagesgebet

Herr, unser Gott, du wirkst in den Menschen, die Frieden stiften und die Solidarität leben. Angesichts so großer Ungerechtigkeiten in unserer Welt und so vielen Elends braucht es viel mehr Menschen, die Werkzeuge deiner Liebe und deines Friedens sind. Schenke uns in diesem Gottesdienst Stärkung und Klarheit, dass wir unseren Auftrag im Dienste einer freundlicheren Welt erkennen. Darum bitten wir in Jesus Christus, unserem Bruder und Herrn.

 

Fürbitten

„Wenn du mich liebst“, so spricht Gott, „dann wirst du dich um deinen Nächsten genauso kümmern, wie um dich selbst.“ Bitten wir Gott um die Kraft wahrer Solidarität:

- Beten wir für die Kirche in Westafrika, die den Menschen in Not beisteht. Dass die Christen durch geübte Solidarität Zeugnis für ihren Glauben geben. – kurze Stille – Herr und Schöpfer der EINEN Welt. A: Wir, deine Kinder, rufen zu dir.
- Beten wir für die Verantwortlichen in Politik und Gesellschaft. Dass sie das Wohl aller Menschen in den Blick nehmen und Entscheidungen treffen, um Ungerechtigkeit zu überwinden. – kurze Stille - ...
- Beten wir für diejenigen, die mit Not und Elend den Preis für unser imperialistisches Wirtschaftssystem zahlen müssen. Dass uns die Erkenntnis, mit ihnen gemeinsam in einem Boot zu sitzen, zu aktiver Solidarität bewegt. – kurze Stille - ...
- Beten wir für die Menschen, die unter Krankheit oder Schmerzen leiden. Lass deine Heilkraft in ihnen stark werden, dass sie wieder zur Gesundheit finden und dich preisen. – kurze Stille - ...
- Beten wir für die Verstorbenen, gerade auch für diejenigen, die im Krieg oder auf der Flucht zu Tode gekommen sind. Lass sie bei dir Leben in Fülle finden. – kurze Stille – ...

Gott, du hast dich nicht gescheut, in Jesus Christus alles zu verlassen, um uns verlorenen und ins Unglück gefallenen Menschen aufzuhelfen. Hilf uns, dass wir einander dasselbe tun; aus der Kraft Jesu Christi, der uns Bruder ist und Herr, jetzt und in Ewigkeit.

 

Gabengebet

Herr, unser Gott, du versammelst uns immer wieder neu um den einen Tisch, und nährst uns mit dem einen Brot, das wir untereinander teilen, bis alle gesättigt sind. Von daher sollen wir verstehen, wie wichtig es ist, dass wir aufeinander achten, dass wir dem abgeben, dessen Hände leer sind. So entsteht Gemeinschaft, so entsteht Freude und Solidarität. Öffne unsere Herzen für deine Großzügigkeit. Darum bitten wir in Jesus Christus, unserem Bruder und Herrn.

 

Hochgebet – „Frieden“

Präfation
Wir danken dir guter Gott;
denn in deinem Namen
hat Jesus einen neuen Frieden gebracht.
Es war kein Friede,
gestützt auf militärische Gewalt
und politische Macht,
sondern ein Friede,
gegründet auf Gerechtigkeit
und der Achtung
eines jeden Menschen.
Wir sind dankbar für den Frieden,
den Jesus mit seinem Leben bezeugt hat.
Durch sein Beispiel ermutigt,
vertrauen wir auf deine Verheißung,
dass Schwerter zu Pflugscharen
und Lanzen zu Winzermessern werden;
dass kein Volk mehr
sich wider das andere erhebt
und nicht mehr für den Krieg geübt wird.
So bekennen wir:
Sanctus

Guter Gott,
vielfältig sind die Formen
von Gewalt in der Welt,
in der Gesellschaft
und selbst in den Familien.
Gewalt wird ausgeübt,
wenn Reiche Arme benachteiligen,
Starke Schwache beherrschen
und Führende Arglose betrügen;
wenn Vorurteile Beziehungen vergiften
und Feindbilder zu
unmenschlichen Taten verleiten.
Trotz allem hoffen wir
auf eine menschlichere Welt,
in der sich Gerechtigkeit
und Frieden küssen.

Von einem wird uns berichtet,
dass er der Gewalt widerstand
und Frieden brachte.
Es wird uns berichtet
von Jesus von Nazaret,
der seligpries, die Frieden stiften
und nach Gerechtigkeit dürsten.
Den Mächtigen und Frommen
wurde er deshalb lästig,
und seine Angehörigen
wandten sich von ihm ab.
Weil er seine Liebe für jene
auf der Schattenseite des Lebens
gewaltlos und glaubhaft
bis zum Tod am Kreuz bezeugte,
feiern wir sein Gedächtnis.

In seinem Namen und Auftrag
sind wir jetzt versammelt,
um in Erinnerung an ihn
das Brot zu brechen
(und den Wein auszuteilen).

Wir bitten dich um deinen Geist,
damit im Teilen des Brotes
(im Teilen von Brot und Wein)
Jesus Christus unter uns + gegenwärtig wird.

Es war in der Nacht vor seinem Leiden.
Im Angesicht des Todes
kam Jesus mit den Seinen zusammen,
um von ihnen Abschied zu nehmen.
In jener Nacht nahm er
während des Essens
Brot in seine Hände,
dankte dir dafür, brach es
und reichte es den Seinen
mit den Worten:

NEHMT UND ESST ALLE DAVON.
DAS IST MEIN LEIB,
DER FÜR EUCH HINGEGEBEN WIRD.

Ebenso nahm er in jener Nacht
nach dem Essen den Becher mit Wein,
dankte wiederum
und reichte ihn den Seinen
mit den Worten:

NEHMT UND TRINKT ALLE DARAUS.
DAS IST DER KELCH
DES IMMERWÄHRENDEN BUNDES,
MEIN BLUT, DAS FÜR EUCH
UND FÜR ALLE VERGOSSEN WIRD
ZUR VERGEBUNG DER SÜNDEN.
TUT DIES ZU MEINEM GEDÄCHTNIS.

Geheimnis des Glaubens
Akklamation

Guter Gott, wir gedenken
unseres Bruders Jesus.
Er wich den Konflikten nicht aus
und blieb seiner Sendung treu.
Gewaltlos widerstand er der Macht
und wurde deswegen gekreuzigt.
Weil er auf dich vertraute,
konnte er sich ins Dunkel
des Todes fallen lassen.
Mit seinem Tod ging er aber nicht unter,
und sein Geist wurde nicht ausgelöscht.
Seine Jüngerinnen und Jünger bekannten,
dass du ihm treu geblieben bist
durch alles Scheitern hindurch.
Sie bezeugten,
dass der Friede die Gewalt überwunden,
die Liebe den Hass bezwungen
und das Leben den Tod besiegt hat.

Wir bitten dich um deinen Geist,
damit wir heute weiterführen,
womit Jesus damals begonnen hat.
Ermutige uns durch die Kraft deines Geistes,
den Teufelskreis von Feindbildern
zu durchbrechen
und die Spirale der Gewalt zurückzudrehen.
Lass uns an den Frieden glauben
und an die Macht der Gewaltlosen.
Gib, dass wir die Enge
nationaler und ethnischer Interessen aufbrechen
und Heimat als
weltweite Geschwisterlichkeit begreifen.
Lass uns darauf hoffen,
dass du alle Tränen abwischen
und Tod, Leid und Schmerz überwinden wirst.

Erbarme dich jener Menschen,
die im Kampf für Gerechtigkeit
und Frieden ihr Leben lassen mussten
und sei all denen nahe,
die unbekannt und namenlos
irgendwo begraben liegen.
Gedenke auch jener Angehörigen,
von denen wir uns schweren Herzens
verabschieden mussten.
(Hier kann der Verstorbenen gedacht werden)

Befreie alle in allen Kirchen
und Religionen zu prophetischem Mut
und lass sie für Gerechtigkeit
und Frieden eintreten.

Wir bitten für den Bischof von Rom Franziskus
und unseren Bischof N.
Lass uns selbst
in der Kraft deines Heiligen Geistes
Zeichen der Hoffnung
im Dunkel dieser Welt sein.

Dann dürfen wir dich durch Jesus Christus
zusammen mit Maria, seiner Mutter,
dem gerechten und treuen Josef,
den Aposteln und Blutzeugen,
(dem/der Heiligen N.)

und allen Heiligen und Gläubigen
loben und preisen.
Doxologie

Vgl. Urs Eigenmann, in: HG – Texte zum Teilen von Brot und Wein, Luzern 1996

 

Einleitung zum Vaterunser

Gott sorgt für uns wie ein Vater oder wie eine Mutter. Er schenkt uns jeden Tag seine Gaben und will, dass wir mit Verantwortung leben. So wollen wir uns bewusst werden, dass es Millionen von Menschen am Nötigsten fehlt: An Nahrungsmitteln und sauberem Trinkwasser, Luft zum Atmen, medizinischer Versorgung und Bildungsmöglichkeiten.

Wenn wir um das tägliche Brot bitten, lasst uns vor allem die Solidarität mit dem Ärmsten der Welt im Blick behalten. – Beten wir, wie Jesus es uns gelehrt hat: Vater unser im Himmel, …

 

Einleitung zum Friedensgebet

Der Friede Gottes ist kein vergänglicher Friede im Sinne der Welt. Er ist geistgewirkt. Deshalb bitten wir um Gottes bleibenden Frieden: Herr Jesus Christus, … und schenke uns, …

 

Schlussgebet

Herr, unser Gott, was wir in dieser Feier erlebt haben, das sind wir aufgerufen, hinauszutragen in die Welt, hineinzutragen in unsere Beziehungen. Nimm die Scheuklappen von unseren Augen und von unseren Herzen und lass uns zu Werkzeugen deines Friedens und deiner Solidarität werden. Zeige du uns, was wir konkret wirken können, und hilf uns zur Tat in deinem Geist. Darum bitten wir in Jesus Christus, unserem Bruder und Herrn.

 

Link zur Aktions-Seite von missio:

www.missio-hilft.de/mitmachen/weltmissionssonntag-2020/

Geistliche Impulse für den Pfarrverband
Es ist uns ein Anliegen, dass die Verbindung untereinander auch in Corona-Zeiten eng bleibt – und die mit Gott. Deshalb finden Sie hier „Geistliche Impulse“. Vielleicht tun sie Ihnen/Euch gut – hoffentlich tun sie das.

Link in "Coronazeit" zum 30. Sonntag im Jahreskreis
https://www.erzbistum-muenchen.de/cms-media/media-51948720.pdf


Geistliche Impulse für den Pfarrverband
Es ist uns ein Anliegen, dass die Verbindung untereinander auch in Corona-Zeiten eng bleibt – und die mit Gott. Deshalb finden Sie hier „Geistliche Impulse“. Vielleicht tun sie Ihnen/Euch gut – hoffentlich tun sie das.

Link in "Coronazeit" zum Mittwoch der 30. Woche im Jahreskreis https://www.erzbistum-muenchen.de/cms-media/media-52005220.pdf


Die in den „Liturgischen Bausteinen“ veröffentlichten Gebete und Texte sind Alternativen zu den offiziellen Texten, die der Zelebrant immer im MB findet.

 

P. Thomas Heck SVD; P. Karl Jansen SVD