6. Sonntag im Jahreskreis (A)

Liturgische Bausteine

„LIEBE!“

1. Lesung: Sir 15,15-20 (16-21)
2. Lesung: 1Kor 2,6-10
Evangelium: Mt 5,17-37


Einleitung

Es geht in unserem Leben als Christ nicht in erster Linie darum, durch Gesetzestreue ein moralisches Ideal zu erreichen, sondern vielmehr um ein Entdecken der guten Anlagen, die Gott in einem jeden von uns grundgelegt hat, damit wir sie dann im persönlichen Leben zu entfalten und zu entwickeln. „Liebe – dann tue, was du willst“, sagt Augustinus. Das, was so einfach klingt, bleibt doch stets eine Herausforderung im gelebten Alltag, die täglich neu von mir angenommen und gelebt werden muss.

Kyrie

GL 163,7 „Herr Jesus, du rufst die Menschen, dir zu folgen“

 

Tagesgebet

Verborgener und unbegreiflicher Gott, was kein Auge gesehen, kein Ohr gehört und in keines Menschen Herz gedrungen ist, hast du denen bereitet, die dich lieben. Öffne unsere Herzen für das große Geschenk deiner Liebe. Darum bitten wir dich, den Vater unseres Herrn Jesus Christus, der mit dir und dem Heiligen Geist lebt und Leben schafft bis in Ewigkeit.

 

Fürbitten

Christus hat uns aufgefordert, unser ganzes Verlangen allein auf Gott zu setzen. Deshalb bitten wir den Herrn:

- Für die Armen, die nichts gelten und oft zurückgesetzt werden, dass wir sie als Menschen achten und ihnen Raum zum Leben geben. Du unser Lehrer und Wegweiser A: wir bitten, dich erhöre uns.
- Für die Opfer der rücksichtslosen Profitgier, die nicht genug zum Leben haben, und für alle, die nach dem Sinn des Lebens fragen, dass wir ihnen helfen, ihre gerechten Forderungen durchzusetzen und Antworten auf ihre Fragen zu finden.
- Für die Trauernden, die von Not und Krankheit, von Einsamkeit und Angst heimgesucht werden, dass sie im Glauben die Gewissheit finden, dass du immer treu zu ihnen stehst und sie nie verlässt.
- Für die Verstorbenen, die in ihrem Leben an dich geglaubt und auf dich gehofft haben, dass sie in dir das ewige Leben finden.

Gott, unser Vater, schenke allen Menschen die Erfüllung ihres Suchens und Hoffens. Gib ihnen jene Freude, die niemand von ihnen nehmen kann und schenke allen Menschen die ewige Gemeinschaft mit dir in Christus, unserem Herrn.

 

Gabengebet

Gott, unser Vater, sooft wir das Gedächtnis des Opfers Christi feiern, vollzieht sich an uns das Werk der Erlösung. Gib, dass wir den Auftrag deines Sohnes in rechter Weise erfüllen durch ihn, Christus, unsern Herrn.

 

Hochgebet – „Liebe“

Präfation
Wir wissen nicht, wie wir dir danken
und dich wahrhaft loben sollen.
Denn zu klein sind unser Dank und unsere Liebe.
Und was wir vermögen,
ist ja schon ein Geschenk von dir.
Seit Menschengedenken hast du dich
deiner Geschöpfe angenommen
und sie errettet aus der Bosheit ihresgleichen
und aus eigener Schuld.
Täglich stehst du uns zur Seite,
ob wir daran denken oder nicht.
Du begleitest uns und alle,
die uns lieb und teuer sind.
Tag und Nacht leben wir alle von deiner Liebe;
so wertvoll ist in deinen Augen jeder Mensch.
Darum wollen wir – so gut wir können –
mit allen Engeln und Heiligen
den Lobpreis deiner Herrlichkeit künden:
Sanctus

Guter Vater, du liebst uns über alle Maßen.
Darum hast du deinen Sohn zu uns gesandt
und für uns in den Tod gegeben.
Erfülle nun diese unsere Gaben
durch deinen Heiligen Geist,
denn wir wollen das Lebensopfer + Jesu Christi,
unseres Herrn dankbar feiern.

Er nahm am Abend vor seinem Leiden
im Kreis seiner Jünger das Brot,
dankte dir, seinem Vater, teilte das Brot
und gab es seinen Jüngern mit den Worten:

NEHMT UND ESST ALLE DAVON:
DAS IST MEIN LEIB,
DER FÜR EUCH HINGEGEBEN WIRD.

Dann nahm er den Kelch mit Wein,
dankte dir wieder,
reichte ihn seinen Freunden
und erklärte ihnen:

NEHMT UND TRINKT ALLE DARAUS:
DAS IST DER KELCH
DES NEUEN UND EWIGEN BUNDES,
MEIN BLUT, DAS FÜR EUCH
UND FÜR VIELE VERGOSSEN WIRD
ZUR VERGEBUNG DER SÜNDEN.
TUT DIES ZU MEINEM GEDÄCHTNIS.

Geheimnis des Glaubens:
Akklamation

Dafür und für alles, was du
in deiner Liebe für uns getan hast
und weiterhin tust, wollen wir dir danken.
Nichts kann uns von deiner Liebe trennen.
Dein Sohn hat uns aufgetragen,
diese Liebe in uns lebendig zu erhalten
und weiterzuschenken einander
und allen Menschen.
In dieser Feier erneuert er seine Liebe in uns,
wenn er uns seinen Leib und sein Blut reicht,
um unsere Einheit mit ihm zu stärken.

Öffne uns, unseren Papst Franziskus,
unseren Bischof N., alle Bischöfe
und alle Gläubigen für deinen Geist,
dass er uns erfülle mit deiner Liebe,
dass er uns stärke zum Zeugnis für dich,
dass er uns begeistere zu einem Leben
in der Nachfolge Jesu Christi.

Denn trotz all unserer Schwächen
willst du mit uns in der Kirche dein Reich
der Liebe und des Friedens aufrichten,
dein Reich der Wahrheit und der Gerechtigkeit,
der Freiheit und der Freude,
damit alle Menschen bereitet werden
für ihre Zukunft in der Herrlichkeit
deiner neuen Welt.

Um dieses unvergängliche Glück
bitten wir für alle, die vor uns und mit uns
auf dieser Erde gelebt haben.

Wir bitten dich für uns
und alle Schwestern und Brüder:
Erweise deine Liebe zu uns
über die Grenze des Todes hinaus
und lass uns mit allen Heiligen teilhaben
am seligen Leben des Himmels.
Dort wollen wir dich im Geist verherrlichen
durch deinen Sohn Jesus Christus.
Doxologie

(s.: Werner Eizinger, Impulse zum Eucharistischen Hochgebet, Butzon & Bercker, 03/2000)

 

Einleitung zum Vaterunser

Wir wollen Gott dankbar sein für das, was an Liebe, Licht, Kraft und Mut in uns ist. Sei es noch so ärmlich! Wenn wir es gelassen weitergeben, können auch wir andere beschenken. Dass wir dazu bereit sind, lasst uns zum Ausdruck bringen, indem wir beten, wie der Herr selbst uns zu beten gelehrt hat: Vater unser im Himmel, …

 

Einleitung zum Friedensgebet

Wo wir dem Geist Gottes Raum geben, da werden Liebe und Frieden auch in dieser Welt möglich. So bitten wir um den Frieden für uns und für die Welt: Herr Jesus Christus, … und schenke uns, …

 

Schlussgebet

Guter Gott, du hast uns gestärkt mit dem Brot des Lebens und dem Kelch des Heiles. In der Kraft dieser Speise können wir den Alltag bestehen und ausharren in der Hoffnung, dass du uns beim weiteren Aufbau deines Reiches in der Welt begleitest. Darum bitten wir durch Christus, unsern Herrn.

 

Die in den „Liturgischen Bausteinen“ veröffentlichten Gebete und Texte sind Alternativen zu den offiziellen Texten, die der Zelebrant immer im MB findet.

 

P. Karl Jansen SVD