2. Ostersonntag (A)

Wortgottesdienst für daheim

Kleine Sonntagsliturgie in Zeiten der Corona-Pandemie

Evangelium: Joh 20,19-29

Einstimmung

GL 810 (Köln) „Meine Zeit steht in deinen Händen“
https://www.youtube.com/watch?v=E49-Mox84S8  

KV: Meine Zeit steht in deinen Händen. / Nun kann ich ruhig sein, ruhig sein in dir.
Du gibst Geborgenheit, du kannst alles wenden. / Gib mir ein festes Herz, mach es fest in dir.

1. Sorgen quälen und werden mir zu groß. / Mutlos frag ich: Was wird Morgen sein? Doch du liebst mich, du lässt mich nicht los. / Vater, du wirst bei mir sein.
Meine Zeit steht in deinen Händen. …

2. Hast und Eile, Zeitnot und Betrieb / Nehmen mich gefangen, jagen mich. Herr ich rufe: Komm und mach mich frei! / Führe du mich Schritt für Schritt.
Meine Zeit steht in deinen Händen. …

3. Es gibt Tage die bleiben ohne Sinn. / hilflos seh ich wie die Zeit verrinnt. Stunden, Tage, Jahre gehen hin, / und ich frag, wo sie geblieben sind.
Meine Zeit steht in deinen Händen. …


Kreuzzeichen

Im Namen des + Vaters und des + Sohnes und des + Heiligen Geistes. Amen.

 

Gebet

Lebendiger Gott, öffne unsere Augen und weite unseren Blick, damit wir in dieser österlichen Zeit gläubig das Licht deiner Gegenwart auch in den Wunden dieser Welt und in unseren eigenen Verletzungen erkennen können. Lass uns in dieser Stunde Jesus, dem Auferstandenen, in der Stille unseres Herzens und im gemeinschaftlichen Gebet begegnen. Darum bitten wir durch ihn, Christus Jesus, unseren Bruder und Herrn. Amen.

 

Evangelium: Joh 20,19-29

An diesem Sonntagabend hatten sich alle Jünger versammelt. Aus Angst vor den Juden ließen sie die Türen fest verschlossen. Plötzlich war Jesus bei ihnen. Er trat in ihre Mitte und grüßte sie: „Friede sei mit euch!” Dann zeigte er ihnen die Wunden in seinen Händen und an seiner Seite. Da wurden die Jünger von großer Freude erfüllt, als sie ihren Herrn wiedersahen. Noch einmal sagte Jesus zu ihnen: „Friede sei mit euch! Wie mich der Vater in diese Welt gesandt hat, so sende ich jetzt euch in die Welt!” Dann hauchte er sie an und sprach: „Empfangt den Heiligen Geist! Wem ihr die Sünden erlasst, dem sind sie erlassen. Und wem ihr die Schuld nicht vergebt, der bleibt auch vor Gott schuldig.” Thomas, einer der zwölf Jünger, der auch Zwilling genannt wurde, war nicht dabei, als ihnen Jesus erschien. Deshalb erzählten sie ihm: „Wir haben den Herrn gesehen!” „Das glaube ich nicht,” gab er zur Antwort. „Ich glaube es erst, wenn ich seine durchbohrten Hände gesehen habe. Mit meinen Fingern will ich sie fühlen, und meine Hand will ich in die Wunde an seiner Seite legen. Vorher glaube ich es nicht.” Acht Tage später hatten sich die Jünger wieder versammelt. Diesmal war Thomas bei ihnen. Und obwohl die Türen abgeschlossen waren, stand Jesus auf einmal in ihrer Mitte und grüßte sie: „Friede sei mit euch!” Dann wandte er sich an Thomas: „Leg deinen Finger auf meine durchbohrten Hände! Gib mir deine Hand und leg sie in die Wunde an meiner Seite und wehr dich nicht länger, zu glauben!” Thomas antwortete nur: „Mein Herr und mein Gott!” Und Jesus fügte hinzu: „Du glaubst jetzt, weil du mich gesehen hast. Wie glücklich können erst die sein, die mich nicht sehen und trotzdem glauben.”

 

Impulse zum Nachdenken oder für ein Gespräch über das Evangelium

Mir persönlich gefällt an dieser Geschichte, dass Jesus die Zweifel von Thomas ernst nimmt und seine Wunden vor seinem Freund offenlegt. Jesus versteckt nicht, was ihn verletzt hat und Thomas darf ihn berühren: und zwar genau an der Stelle, wo der Tod am Leib Jesu seine Wunden hinterlassen hat. Er darf den Finger gleichsam in die Wunde legen. Bernd Mönkebüscher, Pfarrer in Hamm, kommentiert diese Stelle aus dem Evangelium für unser heutiges Leben so: „Wo du mit den Wunden anderer in Berührung kommst, mit Verletzungen, begegnest du dem auferstandenen Christus. So gesehen erschließt sich das Wort Jesu an Thomas, ‚Selig sind, die nicht sehen und doch glauben‘, denn in den Wunden und in den Verwundeten können unsere Augen nur den Schmerz sehen; es braucht den Glauben, der Christus selbst wahrnimmt. Ostern geht nicht am Leid vorbei; Ostern ist kein schmerzfreies Halleluja.“

- Wie geht es mir damit, wenn mir Menschen von ihren Schwächen erzählen?
- Wem erlaube ich in meinem Leben, meine Verwundbarkeit zu sehen?
- Wo fühle ich mich angreifbar und verletzlich?

 

Lied

GL 832 (Köln) „Wo Menschen sich vergessen“
https://www.youtube.com/watch?v=pvCNRzL6_wk&list=RDaKyJrO50zFI&index=2   

1. Wo Menschen sich vergessen, / die Wege verlassen, / und neu beginnen, / ganz neu, da berühren sich Himmel und Erde, dass Frieden werde unter uns, da berühren sich Himmel und Erde, dass Frieden werde unter uns.

2. Wo Menschen sich verschenken, / die Liebe bedenken, / und neu beginnen, / ganz neu, da berühren sich Himmel und Erde, dass Frieden werde unter uns, da berühren sich Himmel und Erde, dass Frieden werde unter uns.

3. Wo Mensch sich verbünden, / den Hass überwinden, / und neu beginnen, / ganz neu, da berühren sich Himmel und Erde, dass Frieden werde unter uns, da berühren sich Himmel und Erde, dass Frieden werde unter uns.

 

Fürbittgebet

Herr, allmächtiger Gott, der du die Welt trägst, gib, dass alle, die Verantwortung haben, erfüllt werden mit Weisheit und Kraft, damit sie ihre Aufgabe vollbringen zum Leben und nicht zum Verderben der Welt. Dir empfehlen wir die Menschen in Rechtlosigkeit und unter Unrechtsregimen an: die Gequälten und zu Unrecht Verhafteten, die Gefolterten, die Heimatlosen auf der Flucht und in Lagern und die Hungernden. In einer Welt der Angst hilf uns, die Hoffenden zu bleiben, durch Christus Jesus unseren Herrn.                                                                                

                                                                     Gebet der Christen in Nicaragua

Vater unser

All unsere Hoffnung, aber auch unsere Ängste, all unser Schweigen, unser Beten, aber auch all unser Tun umfasst das Gebet, das uns Jesus gelehrt hat. So beten wir Miteinander und füreinander: Vater unser im Himmel…

 

Lied

GL 453 „Bewahre uns, Gott, behüte uns, Gott“
https://www.youtube.com/watch?v=R9vd_fsBzPQ  

1. Bewahre uns, Gott, behüte uns, Gott, sei mit uns auf unsern Wegen. Sei Quelle und Brot in Wüstennot, sei um uns mit deinem Segen.

2. Bewahre uns, Gott, behüte uns, Gott, sei mit uns in allem Leiden. Voll Wärme und Licht im Angesicht, sei nahe in schweren Zeiten.

3. Bewahre uns, Gott, behüte uns, Gott, sei mit uns vor allem Bösen. Sei Hilfe, sei Kraft, die Frieden schafft, sei in uns, uns zu erlösen.

4. Bewahre uns, Gott, behüte uns, Gott, sei mit uns durch deinen Segen. Dein Heiliger Geist, der Leben verheißt, sei um uns auf unsern Wegen.

Segen

Der Herr ist vor uns, um uns den rechten Weg zu zeigen.
Er ist neben uns, um uns in die Arme zu nehmen und so vor Gefahren zu schützen. Der Herr ist in uns, um uns zu trösten, wenn wir traurig sind.
So segne uns und alle Menschen, die wir im Herzen tragen
der gütige Gott, der + Vater und der + Sohn und der der + Heilige Geist –
heute und morgen und an allen Tagen unseres Lebens. Amen.

Zum Ausklang

GL 362 “Jesus Christ, you are my life”

https://www.youtube.com/watch?v=FC2yR0GPb7g  

JESUS CHRIST YOU ARE MY LIFE, / ALLELUJA, ALLELUJA. JESUS CHRIST YOU ARE MY LIFE, / YOU ARE MY LIFE, ALLELUJA.

Deutsch
Zeugen Deiner Liebe sind wir / Boten des Lichtes in der Welt /
Gott des Friedens, hör unser Flehn / Schenk Deinen Frieden allen!

Englisch
He calls us to the waters of life / He pours his love into our hearts /
Jesus comes to us in our heart / Glory to God forever.

Spanisch
En el gozo caminaremos / trayendo to envangelio; /
testimonio de caridad / hijos de Dios en el mundo.

Für den Tag und für die Woche

„Ich wünsche uns Osteraugen, die im Tod bis zum Leben sehen,
in der Schuld bis zur Vergebung,
in der Trennung bis zur Einheit,
in den Wunden bis zur Heilung.
Ich wünsche uns Osteraugen, die im Menschen bis zu Gott,
in Gott bis zum Menschen,
im ICH bis zum DU zu sehen vermögen.
Und dazu wünsche ich uns alle österliche Kraft und Frieden,
Licht, Hoffnung und Glauben, dass das Leben stärker ist als der Tod.“
                                                                                                © + Klaus Hemmerle

 

© P. Norbert Cuypers SVD