1. Sonntag im Advent (B)

Predigtimpuls

Zeichen der Gegenwart Gottes in meinen Leben

1. Lesung: Jes 63,16b-17.19b.64,3-7
2. Lesung: 1Kor 1,3-9
Evangelium: Mk 13,24-37

Advent bedeutet Ankunft des Herrn. Nachdem Jesus vor rund zweitausend Jahren in Betlehem geboren wurde, können wir uns nicht nur auf Weihnachten, sein Geburtsfest vorbereiten. Er hat verheissen, dass er wiederkommt. Dies bedeutet, dass wir uns auch auf sein endgültiges Kommen in Herrlichkeit vorbereiten müssen. Wie dieses Kommen sein wird, wissen wir nicht. Es geht aber um unsere Begegnung mit Gott am Ende unsere Daseins – wie und wann dies auch sei.

Für diese Kommen werden wir zur Wachsamkeit aufgerufen. Wachsam zu sein für die Zeichen, die es gibt und denen wir begegnen. Die Zeichen, die es bei der Ankunft Jesu gab, sollen uns helfen, die Zeichen in unserer Zeit zu verstehen und richtig zu deuten.

Die erste Lesung aus dem Buch Jesaia ist ein Gebet «in dunkler Zeit», wie wir sie auch in unserem Leben erfahren. Es ist ein Gebet, in dem die Verfehlungen anerkannt werden. Zugleich aber ein Gebet, das Hoffnung auf Gott zum Ausdruck bringt und so auch um seine Hilfe bitten kann, damit das Leben im Land nach der Rückkehr mit Gottes Hilfe gelingt, Gottes Zeichen hört und versteht.

Das Evangelium nach Markus macht darauf aufmerksam, dass wir die Zeichen verstehen können. Doch wir müssen sie aus dem Glauben und im Vertrauen auf Gott deuten. Dies bedeutet, wachsam zu sein. Wachsam für die Ankunft des Messias, für die Ankunft des Reiches Gottes unter uns. Wachsam für die Zeichen, denn sie wollen uns eine Hilfe sein, Gott und sein Wirken in unserer Welt zu sehen und zu verstehen. Dazu bringt Jesus im Evangelium auch den Vergleich mit dem Feigenbaum. Denn er weiß, dass wir die Zeichen in der Natur zu deuten verstehen. Auch wenn er weiß, dass dies im eigenen Leben nicht so einfach ist. Darum mahnt er im Text öfters, wachsam zu sein.

Dies gilt nicht nur, wachsam zu sein für das Fest der Geburt Jesu an Weihnachten und alles entsprechend vorzubereiten. Es geht um die Zeichen der Zeit, damals wie heute. Einige dieser Zeichen, die auf die Geburt Jesu hindeuteten, hören wir in den biblischen Texten der weiteren Sonntage im Advent. Wichtig für uns scheint mir, wachsam zu sein für die Zeichen der Gegenwart Gottes in meinen Leben. Denn sie wollen uns eine Hilfe sein, um die schwierigen, aber auch die frohen Zeiten gut zu überstehen, Kraft zu haben, für das, was uns begegnet, um es richtig einzuordnen (auch in dieser Zeit der Pandemie).

P. Albin Strassmann SVD