2. Sonntag im Advent (B)

Predigtimpuls

Wir sind Boten der Freude berufen

1. Lesung: Jes 40,1-5.9-11
2. Lesung: 2Petr 3,8-14
Evangelium: Mk 1,1-8
Zum Kantillieren des Evangeliums: www.stuerber.de


Was wir als Evangelium gehört haben, ist der Beginn des Markusevangeliums. Markus schreibt keine Geburtsgeschichte. Das scheint ihm nicht wichtig. Wichtig sind ihm die Botschaft und das Auftreten Jesu. Daher nimmt Markus am Anfang auch Bezug auf den Text aus dem Buch Jesaja, den wir als erste Lesung gehört haben.

Das Kommen des Messias vorbereiten soll ein Freudenbote. Denn es geht um eine freudige Botschaft, auch wenn sie anfangs von Umkehr, das heißt Hinkehr zu Gott und ein Leben aus seinen Weisungen fordert. Gleichzeitig wird der Grund dieser Hinkehr zu Gott genannt, das Kommen des Erlösers. Denn es lohnt, sich entsprechend vorzubereiten. Denn das Kommen des Messias ist eine frohe Botschaft, die alle ergreifen soll. Denn es geht um ein neues Leben, das anbrechen wird, ein Leben in Frieden und Gerechtigkeit. Daher sollen wir als Boten der Hinkehr und der Freude an Gott leben. Hoffnung und Vertrauen sollen uns tragen in der Vorbereitung auf das Kommen. Es geht ja nicht nur um das Kommen von Weihnachten, sondern um das endgültige Kommen, das Anbrechen des Reiches Gottes, wie uns die zweite Lesung aus dem Petrusbrief aufmerksam macht.

Der Bote – Johannes der Täufer – ist ein Zeichen für das Kommens des Messias, nicht nur durch seine Predigt, sondern auch durch seine Person und Lebensweise. Er hebt sich ab von den Menschen, die an Luxus gewöhnt sind. Er ist anziehend, da er auch in der Wüste lebt. Denn für die Juden ist die Wüste ein Ort der Gottesbegegnung. Viele sehen und verstehen dies. Daher kommen sie zum Glauben und lassen sie sich von ihm taufen und sind zur Hinkehr zu Gott bereit. Die Taufe ist ein Neubeginn, bei der man sein bisheriges Leben zurücklässt. Sich gleichsam «auszieht» und sich ganz einem Gott in die Hand gibt und sich auf die Heilsbotschaft einlässt. Daher ist auch verständlich, dass Johannes selber darauf hinweist, dass der Messias «mächtiger» ist als er. Er verheißt die gute Nachricht, auch wenn er als Büßer und Asket auftritt. Damit zeigt er zeichenhaft, dass er sich als niedrig und Diener eines Höheren ansieht. Mit seiner Botschaft will er Freude und Hoffnung verbreiten.

Als versammelte Gemeinde kennen wir diese frohe Botschaft und glauben an sie. Wir leben ja auch aus dem Glauben an eine endgültige Begegnung mit Jesus, dem Messias. Begegnung mit einem barmherzigen, liebenden Gott am Ende unseres Daseins. Wie diese Begegnung aussehen wird, wann sie sein wird, wissen wir nicht, denn bei Gott sind die Dimensionen von Zeit und Ort aufgehoben. Verheißen ist uns das Leben in Fülle, ein ganzheitliches, freudvolles Leben. Dafür sind wir Boten der Freude in unserem Leben. Die Adventszeit soll uns dazu bestärken und Kraft geben.

 

P. Albin Strassmann SVD