3. Sonntag im Advent (B)

Predigtimpuls

Im Kontakt mit Gott bleiben und dankbar sein

1. Lesung: Jes 61,1-2a.10-11
2. Lesung: 1Thess 5,16-24
Evangelium: Joh 1,6-8.19-28
Zum Kantillieren des Evangeliums: www.stuerber.de

Am heutigen Sonntag wird Johannes der Täufer noch einmal ins Zentrum gerückt. Dieses Mal wird Wert gelegt darauf, dass Johannes der Täufer nicht nur Zeugnis für das Kommen des Messias ablegt, sondern auch bereits hinweist, dass der Messias mitten unter ihnen ist. Wobei beim Evangelisten Johannes das Zeugnis des Täufers und der Schrift nicht nur auf Jesus als Messias hinweisen will, sondern auch zum Glauben an Jesu führen soll.

Wenn das Zeugnis von Johannes dem Täufer so festgehalten wird, dass er nicht der Messias, nicht Elia und nicht DER Prophet ist, dann will er damit die vorhandenen Vorstellungen der Messiaserwartung relativieren. Er deutet an, dass die Erwartungen der damaligen Zeit nicht der Wirklichkeit entsprechen. Der Messias ist anders, er ist bereits da und wird nicht erkannt. Die Zeichen werden nicht verstanden, da es festgefahrene Vorstellungen gibt, die nicht der Wirklichkeit entsprechen. Der Evangelist Johannes deutet damit bereits das traurige Ende Jesu an, er wird nicht als Messias erkannt. Er entspricht nicht den Vorstellungen der Schriftgelehrten und Pharisäer.

Damit stellt sich die Frage an uns: Welche Vorstellungen haben wir vom Messias? Ist es das Ereignis von Weihnachten, das kleine hilflose Kind in der Krippe? Jesus der Rebell? Hat das Leben und Wirken Jesu, der Glaube und das Vertrauen in ihn und Gott etwas mit meinem Leben zu tun? Zeugnis wird hier verstanden als Hinweise, die uns helfen sollen, Jesus als den Messias zu erkennen und dadurch auch zum Glauben an ihn zu kommen. Wenn Johannes der Täufer sagt: «Ich bin die Stimme, die in der Wüste ruft…», bezieht er sich auf den Propheten Jesaja. Dieser gibt uns in der ersten Lesung Hinweise darauf, wie der Messias auftreten wird: Er verkündet den Armen eine frohe Botschaft: er heilt, die im Herzen gebrochen sind; er verkündet den Gefangenen Entlassung; den Gefesselten die Befreiung; er ruft ein Gnadenjahr aus. Es ist nichts von Gewalt und äußerer Macht geschrieben. Es wird in die Herzen der Menschen geredet, es geht um Gerechtigkeit, das braucht Zeit, muss wachsen.

Es geht um die Freude, die von innen aufsteigt, wenn man sieht und erkennt, was mit der Hilfe Gottes alles möglich ist. Schlussendlich hängt es auch von unserem Zeugnis des Lebens ab. Wie uns Paulus im ersten Brief an die Thessalonicher schreibt, geht dies aber nur, wenn wir im Kontakt mit Gott bleiben und dankbar sind. So erinnert er uns am Ende des Abschnitts daran, dass Gott treu und zuverlässig ist. Er verlässt uns nicht!

 

P. Albin Strassmann SVD