Hochfest des heiligen Josef

Liturgische Bausteine

Kronzeuge der Menschwerdung Gottes

1. Lesung: 2Sam 7,4-5a.12-14a.16;
2. Lesung: Röm 4,13.16-18.22
Evangelium: Mt 1,16.18-21.24a oder Lk 2,41-51a
Zum Kantillieren des Evangeliums: www.stuerber.de


Liturgischer Gruß

Der Herr, der Maria und Josef untertan war, sei mit euch.


Einleitung

Was die Heilige Schrift von Josef erzählt, ist nicht viel, und doch sagt es alles: Er war gerecht und folgte immer dem, was Gott von ihm verlangte. Mehr kann man von einem Menschen nicht verlangen. Weil Josef aber so war, deswegen konnte Gott ihm seinen Sohn anvertrauen. Das ist auch der Grund, warum er Kronzeuge der Ereignisse der Menschwerdung Gottes werden durfte. – Auch uns hat Gott erwählt und uns eine Aufgabe gestellt. Wenn wir ein unbedingtes Ja dazu sagen, dürfen wir wie Josef auf die Hilfe Gottes bauen.

Kyrie

Herr Jesus Christus,
- Du wurdest als Kind dem heiligen Josef anvertraut: Herr, erbarme dich;
- Josef hat dich beschützt auf der Flucht nach Ägypten: Christus, erbarme dich;
- du warst ihm in Nazareth untertan: Herr, erbarme dich.
 

Tagesgebet

Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs, du hast aus dem Geschlecht Davids Josef erwählt und ihm die Sorge für deinen Sohn anvertraut. Hilf uns, dein Wort zu bewahren und in Gerechtigkeit vor dir zu leben durch Jesus Christus, deinen Sohn und unsern Bruder, der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir lebt und wirkt in alle Ewigkeit.  

 

Fürbitten

Lasset uns zum Herrn Jesus Christus beten, er hat sich in die Obhut des heiligen Josef begeben, wir bitten ihn:

- Gib den Gläubigen die Bereitschaft, sich - wie Josef - den Weisungen Gottes anzuvertrauen.
- Erfülle alle Menschen mit dem Geist der Demut und der Bereitschaft zum Dienst an anderen.
- Hilf allen, die sich den Kranken und Schwachen, den Einsamen und Benachteiligten widmen, und schenke die Kraft dazu.
- Gib den Eltern Liebe zu ihren Kindern und Ehrfurcht vor dem eigenen Erbe.
- Stehe den Sterbenden bei, dass sie heimfinden in dein Vaterhaus.
- Schenke den Verstorbenen Geborgenheit in dir.

Herr, unser Gott. Erhöre uns auf die Fürsprache des heiligen Josef durch Christus, unseren Bruder und Herrn. Amen.
 

Gabengebet

Gott, du Ursprung aller Dinge, du gibst Speise und Trank für das tägliche Leben. Was du uns in die Hände gelegt hast, nimm entgegen als Zeichen unseres Dankes durch Christus, unsern Herrn. 

 

Hochgebet – „Arbeit“

(Nach dem Sanctus fährt der Priester fort)
Ja, wir danken dir großer Gott.
Besonders danken wir dir
für Jesus, deinen Sohn.
Er ist aufgewachsen in der
einfachen Werkstatt seines Vaters Josef.
Ohne technische Maschinen,
nur mit der Axt, dem Hobel, der Säge.
Ohne Gesellenbrief der Handwerkskammer,
ohne Krankenversicherung und Tarifvertrag.
Dreißig Jahre lang war er sich nicht zu schade,
sich die Hände schmutzig zu machen,
einen Tisch zu zimmern, eine Sitzbank,
ein Fischerboot zu reparieren
und gelegentlich einen Dachstuhl zu bauen,
wenn es mal einen so großen Auftrag gab.

Seine Freunde waren Fischer vom See,
Tagelöhner auf den Feldern
und kleine Weinbauern.
Abhängig von Wind und Wetter,
abhängig vom Bootsbesitzer
und vom Eigentümer des Weinbergs.
Sie forderten pünktlich die Pacht
und zahlten oft unpünktlich den Lohn.

Er hatte einen Blick
für die Arbeit der Hausfrau,
die den Sauerteig mengt
und das Brot backt.
Die stundenlang nach der
verlorenen Drachme sucht,
weil sie jede Assaria*)
zweimal umdrehen muss,
ehe sie sie ausgibt.
So knapp war das Geld.

Jesus wusste,
dass wir nicht im Paradies leben,
sondern „Jenseits von Eden",
dass wir "im Schweiße unseres Angesichts
unser Brot verdienen" müssen.
Er hat unser Leben geteilt,
auch die schweren und bitteren Stunden.

Als er dreißig Jahre alt war,
hat er deinen Ruf vernommen,
ist hinausgegangen zu den Menschen,
um ihnen zu sagen und zu zeigen,
dass du, Gott, sie liebst.

Für die Mühseligen und Beladenen
hat er Partei ergriffen
und sich auf die Seite der Armen
und Kleinen gestellt.
Wer sich selbst nicht helfen konnte,
dem hat er geholfen.

Wer selbst keine Stimme hatte,
für den hat er sich zum Sprecher gemacht.
Wer verzweifelt und ohne Hoffnung war,
dem hat er Zukunft eröffnet.

Er war fest davon überzeugt,
dass unsere Worte und Taten,
dass unsere Leistungen und unser Versagen
nicht dein letztes Wort für eine
erlösungsbedürftige Welt sind.
Für diese Überzeugung hat er gelebt,
dafür ist er gestorben.

Am Abend, an dem er ausgeliefert wurde
und sich aus freiem Willen
dem Leiden unterwarf,
nahm er das Brot und sagte Dank,
brach es, reichte es seinen Jüngern
und sprach:

NEHMT UND ESST ALLE DAVON:
DAS IST MEIN LEIB,
DER FÜR EUCH HINGEGEBEN WIRD.

Ebenso nahm er nach dem Mahl den Kelch,
dankte wiederum und reichte ihn den Seinen
und sprach:

NEHMT UND TRINKT ALLE DARAUS:
DAS IST DER KELCH
DES IMMERWÄHRENDEN BUNDES,
MEIN BLUT, DAS FÜR EUCH
UND FÜR ALLE VERGOSSEN WIRD
ZUR VERGEBUNG DER SÜNDEN.
TUT DIES ZU MEINEM GEDÄCHTNIS.

Geheimnis des Glaubens
Akklamation

Gott, unser Vater, wir erinnern uns
an deinen Sohn mit Freude,
denn seine Worte
sind immer noch neu und unerhört.
Seine Taten immer noch
voll Hoffnung und Kraft.
Sein Sterben am Kreuz
ist auch heute die Quelle des Lebens.

Wir neigen uns vor deiner Liebe,
Gott, unser Vater,
denn du hast Jesus nicht im Stich gelassen.
Du hast ihn auferweckt.
Du hast ihm ein Leben gegeben,
das keinen Tod mehr kennt.
Ein Leben an deiner Seite
und hier bei uns in Brot und Wein.

Wir bitten dich, Gott unser Vater:
Lass uns teilhaben
an der Herrlichkeit deines Sohnes:
an seinem Leben bei dir,
an seinem Leib und seinem Blut.
Erfülle uns mit seinem Heiligen Geist,
mit dem Geist der Hingabe und der Liebe.
V/A Sende aus deinen Geist
und das Antlitz der Erde wird neu
. (GL 645,3)
Gott, unser Vater.
Verbinde uns mit allen,
die den Namen deines Sohnes tragen:
mit Papst Franziskus, unserem Bischof N.,
mit unseren Pfarrgemeinden,
mit der ganzen Kirche, überall auf der Erde.
Lass uns als Kirche in Einheit zusammenstehen,
durch das Wirken deines Geistes
und deine Verbündeten sein,
dein ewiger Bund unter den Menschen.
A: Sende aus deinen Geist …

Öffne uns für alle Völker und Nationen,
für jeden einzelnen Menschen,
für seine Fragen und Sorgen,
für seine Nöte und Leiden.
Führe uns alle zusammen
in Frieden und Gerechtigkeit.
A: Sende aus deinen Geist …

Wir bitten dich für die Verstorbenen.
Wir wollen ihnen in Liebe
über den Tod hinaus
ein treues Andenken bewahren.
(Hier kann der Toten gedacht werden.)
Nimm sie zu dir auf
und sei du ihnen Licht,
Freude und Leben.

Bewahre uns in der Gemeinschaft
mit deinen Heiligen:
mit Maria, der Mutter deines Sohnes,
dem heiligen Josef und mit allen,
die deine Hoffnung lebten;
mit allen, die dir treu geblieben sind
bis in den Tod;
mit allen, die sich eingesetzt haben
für Arme und Bedrängte.
Lass uns mit ihnen zusammen
das Leben feiern
und dich loben und preisen
durch Jesus Christus.
Doxologie

*) 1 Drachme = 16 Assaria
                                               Quelle unbekannt

 

Einleitung zum Vaterunser

In Zeiten, in denen uns die Worte für ein persönliches Gebet fehlen, weil in uns Glaubenszweifel keimen, ist es hilfreich, sich lang geübter Gebete zu erinnern. Unser wichtigstes Gebet ist das Vaterunser. Beten wir es jetzt gemeinsam ganz bewusst und trotz allem: Vater unser im Himmel, …

 

Einleitung zum Friedensgebet

Menschen, die nicht viele Worte machen, aber handeln: so stellt uns Matthäus den heiligen Josef vor. Solche Menschen beobachten, wissen abzuwägen und begreifen intuitiv, was zu tun ist; solche Menschen sind dem Frieden sehr nahe, der aber letztlich nur von Gott geschenkt werden kann. Deshalb bitten wir: Herr Jesus Christus, …, und schenke uns, …

 

Schlussgebet

Unser Vater im Himmel, du hast uns am Fest des heiligen Josef den Tisch deines Sohnes versammelt. Mit dem Brot des Lebens und mit dem Kelch des Heiles hast du uns genährt. Lass uns durch dieses Mahl zunehmen an Weisheit und Gnade, damit wir deine Botschaft verkünden durch Christus, unsern Herrn.  

 

Die in den „Liturgischen Bausteinen“ veröffentlichten Gebete und Texte sind Alternativen zu den offiziellen Texten, die der Zelebrant immer im MB findet.

 

P. Karl Jansen SVD