12. Sonntag im Jahreskreis (B)

Liturgische Bausteine

Im Kontakt mit Jesus Vertrauen schöpfen, das uns von Angst befreit

1. Lesung: ljob 38,1.8-11
2. Lesung: 2Kor 5,14-17
Evangelium: Mk 4,35-41


Einleitung

 Im Evangelium ist es ein Sturm, der seine Grenzen überschreitet, ein heftiger Sturm, von einem „Wirbelsturm“ ist die Rede; mit ihm zu kämpfen haben die Jünger Jesu in einem Boot mitten auf dem See Genezareth. Sie haben Todesangst. In ihrer Not wecken sie den seelenruhig schlafenden Jesus und rufen: „Meister, kümmert es dich nicht, dass wir zugrunde gehen?“ Sie stellen die Vertrauensfrage. Haben wir auch nicht so eine Situation in unserem Leben erlebt? Gott ist in nicht direkt sichtbarer Weise mitten unter uns. Er geht mit uns, steht uns bei in den schönen Stunden, aber auch in den Stürmen des Lebens. Im Gottesdienst wollen wir nun das Wissen um diese seine Gegenwart erneuern und das Vertrauen in sein Mit-uns-Gehen vertiefen.
Am Beginn wenden wir uns an Jesus Christus und erkennen in ihm den fürsorgenden Herrn.

Kyrie

Herr Jesus Christus,
- du bist unser sicheres Heil und unsere Zuflucht. - Herr, erbarme dich.
- Du bist unsere Burg und unser Retter. - Christus, erbarme dich.
- Du bist unsere Stärke und unser Fels. - Herr, erbarme dich.
 

Tagesgebet

Guter Gott, je tiefer wir in die Geheimnisse der Schöpfung und der Natur eindringen, desto mehr staunen wir über deine Größe und Weisheit. Öffne unsere Augen und Ohren, damit wir in allem Geschaffenen dich erkennen, und schenke uns ein hörendes Herz, damit wir dich immer mehr lieben lernen. Darum bitten wir durch Jesus Christus, unseren Bruder und Herrn.
 

Fürbitten

Guter Gott und Vater, in dieser heiligen Feier wollen wir Fürbitte einlegen für alle, deren Leben von bösen Mächten bedroht ist:

- Heute ist Weltflüchtlingstag. Wir beten für die Menschen, die aus ihrer Heimat fliehen müssen und Schutz suchen. Wir bitten Dich: Stärke die internationale Solidarität mit denen, die alles verloren haben. Weite den Blick, dass Fluchtursachen global angegangen werden müssen und mehr Nothilfe geleistet werden muss. Segne alle, die Flüchtlingen beistehen. Lass uns durch Geben und Beten dazu beitragen, dass die weltweite Solidarität wächst.
- Wir bitten für alle, die durch Naturkatastrophen Angehörige oder Hab und Gut verloren haben. Lass sie neue Lebensgrundlagen, Ordnung und Sicherheit finden.
- Wir beten für die Menschen, die immer noch an Corona-Pandemie leiden. Wir in Europa dürfen jetzt Erleichterung und neue Hoffnung erfahren in allem, was die Pandemie uns auferlegt. Wir sehen aber voller Bestürzung, was Menschen in anderen Ländern widerfährt. Guter Gott, steh den Menschen bei, schenke Trost, gib Atem, sende deinen Geist zu den Unzähligen, die selbstlos helfen. Gib Kraft und Segen dazu, dass die internationale Hilfe gelingt und dort ankommt, wo sie als letzte Möglichkeit dringend erwartet wird.
- Wir bitten dich für alle, die sich ängstigen oder andere seelische Qualen erleiden. Lindere ihre Not und gib ihnen die Kraft zur Auseinandersetzung.
- Wir bitten dich für alle, deren Leben am Ende ist. Zeige dich ihnen als der Schöpfergott, der neues Leben schenkt.

Gott, der Barmherzigkeit, wir danken dir, dass du ein Gott des Lebens bist, der uns in unserer Not nicht allein lässt. Amen.
 

Gabengebet

An deinem Tisch, barmherziger Gott, haben wir uns versammelt. Du hast uns eingeladen. Du redest mit uns, du feierst mit uns. Brot und Wein haben wir mitgebracht. Deine Gaben und unseren Hunger nach Leben. Du schenkst uns Jesus, unsere Hoffnung. Auf sein Reich warten wir. Dankbar nehmen wir aus deiner Hand Brot und Wein. Lass uns daraus immer neue Kraft schöpfen für Seele und Leib. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. 

 

Hochgebet – „Jesus richtet auf“

Nach dem Sanctus fährt der Priester fort:
Ja, es ist unsere Freude,
dich, Herr Gott, unseren Vater,
zu loben und zu preisen.
Besonders danken wir dir für Jesus.
Er lässt uns nicht mehr los.
Immer wieder besinnen wir uns auf das,
was er gesagt und getan hat.

Zunächst gar nichts Besonderes.
Dreißig Jahre ohne Aufsehen arbeiten
in der Schreinerei seines Vaters.
Dann war auf einmal
der Name des Täufers in aller Mund.
Die Art des Johannes,
das imponierte auch Jesus:
in die Wüste gehen!
Wegweiser werden!
Einsamkeit war ihm lieber
als alles fromme Gedränge
und Getue im Tempel.

Messerscharfe Worte werfen,
wie ein Chirurg, der aus dem eigenen Leib
schon alle Geschwüre herausgeschnitten hat.
Die Welt verändern, sich selbst verändern,
bei dem bist du richtig!
Also hin an den Jordan!
Sich taufen lassen.
Das Alte hinter sich lassen,
den Trübsinn wegwaschen,
neu werden und frisch
wie nach einer Dusche.

Und dann: Die Ärmel aufkrempeln:
Menschen heilen, woran nur immer
ein Mensch leiden kann.
Nicht auf einen Thron.
Am Boden arbeiten, an der Basis.
Nicht die Mächtigen anbeten.
"Vater" sagen lernen.

Eine gute Nachricht wurde er,
eine frohe Botschaft bis hin nach Syrien,
zu den Ausländern,
den Fremden, den Ungläubigen.

Überall kamen Menschen zu Kräften,
lernten den aufrechten Gang,
trauten sich, wieder zu leben.
Er ging zu jedem: reif oder verkracht,
obdachlos oder wohlhabend,
vital oder gebrochen.
Und das nicht mit flauen Sprüchen,
sondern konkret.
Eine Hand, die sich entgegenstreckt.
Ein Du, ohne Vorurteile,
ohne Vorleistungen.
V/A: Herr, wir preisen dich!

Darin war er ein Meister.
Man sagte ihm nach,
dass er trösten konnte.
Und das Entscheidende:
Er tat es durch jenen,
den er seinen "Vater" nannte.
Unglaublich vertraut war er mit Jahwe,
dem Gott seiner Väter.
Er hat mit ihm gesprochen wie ein Kind,
nächtelang zu ihm gebetet.
Seine Gebete kamen aus dem Herzen.

Viele gingen mit ihm.
Unverbindlich, verbindlich:
Fremde, Frauen, zwölf Freunde,
lebend aus der Gemeinschaft mit ihm.
A: Herr, wir preisen dich!

Doch seine Liebe zu den Außenseitern,
sein heilender Umgang mit den Kranken,
sein Eintreten für Wahrheit
und Gerechtigkeit
war den Mächtigen ein Dorn im Auge.
Sie sahen in ihm einen Störenfried,
der das Volk aufwiegelt.
Deshalb planten sie,
ihn umzubringen.

Gott, allmächtiger Vater,
wir denken jetzt an Jesu
letztes Abendmahl
bevor er für uns starb.
Gieße die Kraft des Heiligen Geistes
über Brot und Wein aus,
damit sie verwandelt werden
in den Leib + und das Blut Jesu Christi.

Und so war es
bei seinem letzten Abendmahl:
Jesus nahm das Brot und sagte Dank,
brach es, reichte es seinen Jüngern
und sprach:

NEHMT UND ESST ALLE DAVON:
DAS IST MEIN LEIB,
DER FÜR EUCH HINGEGEBEN WIRD.

Ebenso nahm er
nach dem Mahl den Kelch,
dankte wiederum,
reichte ihn seinen Jüngern
und sprach:

NEHMT UND TRINKT ALLE DARAUS:
DAS IST DER KELCH
DES NEUEN UND EWIGEN BUNDES.
MEIN BLUT, DAS FÜR EUCH
UND FÜR ALLE VERGOSSEN WIRD
ZUR VERGEBUNG DER SÜNDEN.
TUT DIES ZU MEINEM GEDÄCHTNIS.

Das ist und bleibt
ein Geheimnis des Glaubens!
A: Wir preisen deinen Tod,
wir glauben, dass du lebst.
Wir hoffen, dass du kommst
zum Heil der Welt.
Komm, o Herr! Bleib bei uns!
Komm, o Herr, Leben der Welt.


Vater Jesu und unser Gott.
Wir danken dir
für diesen einmaligen Menschen,
der uns so kostbar ist,
und den wir nicht vergessen können.
Er ging seinen Weg bis zum Ende.
Aber seine Freunde haben erfahren,
dass er nicht totzukriegen ist,
dass er lebt und lebendig macht.
V/A: Herr, wir preisen dich!

Uns gab er den Auftrag,
seine Liebe weiterzuschenken
und seine Worte
bis an die Grenzen der Erde zu verkünden.
Dazu hat er uns den Heiligen Geist
als Beistand versprochen.

Darum bitten auch wir um seinen Geist:
für uns, die wir jetzt hier sind,
für alle, die unserem Herzen nahestehen,
für unseren Papst Franziskus,
unseren Bischof N., unsere Priester,
Diakone, Ordensangehörige,
unsere haupt- und ehrenamtlichen
Mitarbeiter/innen
und für unsere Toten.
(Hier kann der Toten gedacht werden)

Halte du deine Hand über uns alle
und tu an uns,
wie du an Jesus getan hast.
Lass uns nicht fallen.
Trage uns, führe uns, fange uns auf
jetzt und in der Stunde unseres Todes.

In der Gemeinschaft
mit Maria und Josef,
den Aposteln und Blutzeugen,
allen, die ihm, Jesus,
ihr Leben anvertraut haben,
werden wir dich loben.
Durch Jesus und mit ihm …
Doxologie
                                                Quelle unbekannt

Schlussgebet

Ewiger Gott, wir haben noch einen weiten Weg vor uns. Auf manche Wegstrecke freuen wir uns, vor anderen haben wir Angst. Wir bitten dich um deinen Segen.
Für uns und für alle Menschen. Besonders für die, die mit Sorgen an die nächsten Schritte denken. Hilf uns, füreinander einzutreten, Freude und Leid miteinander zu teilen und in der Hoffnung zu wachsen bis wir dann sehen, was wir glauben durch unseren Herrn und Bruder Jesus Christus.
 

Die in den „Liturgischen Bausteinen“ veröffentlichten Gebete und Texte sind Alternativen zu den offiziellen Texten, die der Zelebrant immer im MB findet.

 

P. Xavier Alangaram SVD; P. Karl Jansen SVD