15. Sonntag im Jahreskreis (B)

Liturgische Bausteine

Das Evangelium lädt uns ein, Kirche so zu leben, wie Jesus sie gewollt hat.

1. Lesung: Am 7,12-15
2. Lesung: Eph 1,3-14
Evangelium: Mk 6,7-13


Liturgischer Gruß

Der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns in Liebe erwählt hat, sei mit euch.

Einleitung

Roger Schutz, der Prior frühere der Brudergemeinschaft von Taize, hat einmal gesagt, dass niemand von Natur aus die Radikalität des Evangeliums leben könne. Wir alle wissen, wie recht er hat. Trotz bester Absicht und gutem Willen stellen wir immer wieder unser Versagen fest. Dennoch machen wir uns jedes Mal neu auf den Weg, weil wir wissen, dass Gott seine Hand auf uns gelegt hat, uns erneut Mut macht, uns beisteht und uns nicht verlässt. So wollen wir uns besinnen und um sein Erbarmen und um seine Kraft und Gnade bitten.

Tagesgebet

Gott und Vater unsres Herrn Jesus Christus, du hast uns erwählt vor der Erschaffung der Welt. In Jesus hast du uns die Befreiung geschenkt, die Vergebung aller Schuld aus dem Reichtum deiner Gnade. Unser Leben preise dich und bezeuge deine Herrlichkeit. Darum bitten wir dich durch ihn, Jesus Christus, deinen Sohn, unsern Herrn und Gott, der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir lebt und wirkt in alle Ewigkeit.

 

Fürbitten

Herr Jesus Christus, du hast uns in deine Gemeinschaft gerufen. Wir bitten dich:

- Gib der Kirche den Mut, Abschied zu nehmen von allem, was die Verkündigung deiner Botschaft behindert und zeige ihr neue Wege zu den Menschen …
- Schenke allen Christen den Geist der Liebe und der Treue, nimm ihnen die Zukunftsangst du stärke sie, zum Zeugnis für dein Evangelium …
- Lass alle, die vor dem Anspruch des Evangeliums erschrecken, daran denken, dass du sie rufst und ihnen Kraft gibst …
- Erfülle den Papst und die Bischöfe mit dem Geist der Weisheit, damit sie die Kirche nach deinen Plänen, weit ab von allem Machtstreben, leiten …
- Gib, dass alle Verantwortlichen in Wirtschaft und Politik in der rechten Weise für das Wohl der Menschen sorgen …
- Lass alle, die uns nahestehen, durch deine Gnade ihre ureigenen Talente entdecken und sie zum Aufbau deines Reiches einsetzen …
- Schenke allen, die von uns gegangen sind, die ewige Freude bei dir …

Denn dir soll unser aller Leben gehören. Dich loben und preisen wir jetzt und in Ewigkeit. Amen.
 

Gabengebet

Gott, du Ursprung aller Dinge, du gibst Speise und Trank für das tägliche Leben. Was du uns in die Hände gelegt hast, nimm entgegen als Zeichen unseres Dankes durch Christus, unsern Herrn.  

 

Hochgebet – „Reich Gottes“

Präfation
Wir danken dir, guter Gott,
für die Vision eines Lebens
in Fülle für alle Menschen,
die Jesus in deinem Namen bezeugt hat.
Wir danken dir,
dass du uns in ihm dein Reich
und dessen Gerechtigkeit geoffenbart hast.
Wir sind dankbar,
weil Jesus die Verhältnisse nicht festgeschrieben,
sondern zur Umkehr aufgerufen
und befreiend neue Horizonte eröffnet hat.
Gegen die Reiche dieser Welt
dürfen wir an deinem Reich
der Gerechtigkeit,
der Liebe und des Friedens
festhalten und bekennen:
Sanctus

Guter Gott,
in deinem Namen verkündete Jesus,
die Zeit sei erfüllt
und dein Reich nahegekommen.
Er verglich es mit einem Schatz im Acker
und einer kostbaren Perle.
Seine Nähe bezeugte er,
indem er Kranke heilte
und Besessene befreite,
auf der Seite der Armen stand,
Partei für die Beherrschten ergriff
und ein Freund
der geächteten Zöllner und Sünder war.

Dein Reich verglich er mit einem Fest,
auf dem alle satt werden
und zu dem die Bösen
vor den Guten geladen sind.
Er verstand es
als Umkehrung der Verhältnisse,
wenn darin Erste Letzte
und Letzte Erste sind.
Die damals um Besitz,
Macht und Ansehen bangten,
trachteten ihm deshalb nach dem Leben,
und seine Verwandten erklärten,
er sei von Sinnen.

Jesus aber hielt fest an deinem Reich
und seiner Gerechtigkeit für die Erde.

In seinem Namen und Auftrag
sind wir jetzt versammelt,
um in Erinnerung an ihn
das Brot zu brechen
(und den Wein auszuteilen).

Wir bitten dich um deinen Heiligen Geist,
damit im Teilen des Brotes
(im Teilen von Brot und Wein)
Jesus Christus unter uns + gegenwärtig wird.

Es war in der Nacht vor seinem Leiden.
Im Angesichte des Todes
kam Jesus mit den Seinen zusammen,
um von ihnen Abschied zu nehmen.
In jener Nacht nahm er
während des Essens Brot in seine Hände,
dankte dafür, brach es
und reichte es den Seinen
mit den Worten:

NEHMT UND ESST ALLE DAVON.
DAS IST MEIN LEIB,
DER FÜR EUCH HINGEGEBEN WIRD.

Ebenso nahm er in jener Nacht
nach dem Essen den Becher mit Wein,
dankte wiederum
und reichte ihn den Seinen
mit den Worten:

NEHMT UND TRINKT ALLE DARAUS.
DAS IST DER BECHER
DES IMMERWÄHRENDEN BUNDES,
MEIN BLUT, DAS FÜR EUCH
UND FÜR ALLE VERGOSSEN WIRD
ZUR VERGEBUNG DER SÜNDEN.
TUT DIES ZU MEINEM GEDÄCHTNIS.

Geheimnis des Glaubens:
Akklamation

Guter Gott,
wir gedenken des Einsatzes Jesu
für dein Reich und dessen Gerechtigkeit.
Lass uns zuerst dieses suchen
und darauf vertrauen,
dass uns alles andere dazugegeben wird.
Lass uns in der Kraft des Heiligen Geistes glauben,
dass Erfolg keine der Kategorien
in deinem Reich ist.
Lass uns hoffen, dass noch im Scheitern
die Vision eines Lebens in Fülle
für alle Menschen Bestand hat
und nicht untergeht.
Lass uns lieben
bis an die Grenzen unserer Möglichkeiten.

Gib, dass wir nicht aufhören,
an eine menschlichere Welt zu glauben
und dafür zu arbeiten.
Lass uns glauben an eine Welt,
in der niemand mehr
ums tägliche Brot bangen muss;
in der die Starken die Schwachen beschützen;
in der Friede herrscht
und die Waffen schweigen;
in der unsere Träume Früchte tragen
und unsere Hoffnungen
nicht zuschanden werden;
in der wir glücklich leben können,
niemand auf Kosten anderer.

Erfülle mit deinem Heiligen Geist jene,
die eine besondere Verantwortung
in der Kirche tragen, damit sie zusammen
mit deinem ganzen pilgernden Volk
zuerst dein Reich
und seine Gerechtigkeit suchen.
Wir bitten für den Bischof von Rom,
Papst Franziskus, und unseren Bischof N.

Guter Gott, erbarme dich all derer,
die uns nahegestanden haben
und die der Tod uns entrissen hat
und vergiss die nicht,
um die niemand mehr trauert.
(Hier kann der Verstorbenen gedacht werden.)

Lass uns hoffen auf das Leben in Fülle
in deinem Reich
zusammen mit Maria, der Mutter Jesu,
dem Hl Josef, seinem Pflegevater,
mit den Aposteln und Blutzeugen,
(mit dem/der Heiligen ...)
und allen Heiligen und Gläubigen.

Wenn wir in der Nachfolge Jesu
Sauerteig für die Welt sind,
werden wir zu seiner Gemeinde
und dürfen dich loben durch Christus …
Doxologie

Vgl. Urs Eigenmann, in: HG – Texte zum Teilen von Brot und Wein, Luzern 1996
 

Einleitung zum Vaterunser

Das Vaterunser bringt einen Traum, eine Vision zum Ausdruck, wenn wir um das Kommen des Reiches Gottes bitten. Darin sprechen wir die Hoffnung aus, dass irgendwann Gerechtigkeit und Frieden das letzte Wort haben. Und so wollen wir beten: Vater unser im Himmel, … 

 

Einleitung zum Friedensgebet

Das Reich Gottes, zu dem wir eingeladen sind, ist ein Reich der Gerechtigkeit und der Wahrheit, der Liebe und des Friedens. Deshalb bitten wir: Herr Jesus Christus, … und schenke uns, … 

 

Meditation

Für alle
Wir danken dir, Herr, für alle,
die mit leeren Händen unterwegs sind,
die uns zeigen,
dass man mit Vertrauen weiter kommt
als mit Vorräten, Geld
und einem zweiten Paar Schuhe.
Wir danken dir.
                                                        Eleonore Beck

 

Schlussgebet

Gott in unserer Mitte, du erneuerst uns durch deine Sakramente. Gewähre uns deine Hilfe, und lass die Erlösung die wir gefeiert haben, in unserem Leben wirksam sein zum Zeugnis für dein Reich in der Welt. Darum bitten wir durch Christus, unsern Herrn.

 

Die in den „Liturgischen Bausteinen“ veröffentlichten Gebete und Texte sind Alternativen zu den offiziellen Texten, die der Zelebrant immer im MB findet.

 

P. Karl Jansen SVD