19. Sonntag im Jahreskreis (B)

Liturgische Bausteine

Wenn ein Mensch zur Nahrung für andere wird

1. Lesung: 1Kön 19,4-8;
2. Lesung: Eph 4,30 - 5,2
Evangelium: Joh 6,41-51


Einleitung

Es gibt manchmal Begegnungen im Leben, da spürst du, du bekommst etwas mit auf den Weg, was ganz wichtig für dich ist. An welche Situation erinnert dich das? Welche Menschen haben dir wichtige Impulse für dein Leben gegeben?
Einer derer, die dich auf deinem Weg stärken möchten, ist Jesus. Er bietet dir an, dass du dir von seinem Leben eine Scheibe abschneidest. Oder darf’s auch ein bisschen mehr sein? Wenn du sein Leben verinnerlichst, dann werden alle Dimensionen deiner Person zur Entfaltung kommen und dein Leben rund werden. Ja, das ist sein Versprechen für dich.


Kyrie

Herr Jesus Christus,
- wir begnügen uns manchmal mit dem Vordergründigen, suchen einfach nur unseren Teil vom Glück. Herr, erbarme dich.
- Du zeigst uns, wie viel mehr ein Leben bedeutet und öffnest den Himmel über uns. Christus, erbarme dich.
- Du lädst uns ein, uns an deinem Leben zu nähren und zu laben. Herr, erbarme dich.

Tagesgebet

Guter Gott, das Leben ist für uns manchmal schwierig und leidvoll, es gibt Stationen, an denen wir gestrauchelt sind und die Orientierung verloren haben. Du weißt von all dem und verurteilst uns nicht. Du empfängst uns bei dir, damit wir in unserem Zuhause ankommen können. Denn wo du bist, da dürfen wir zu Hause sein. Du deckst uns den Tisch des Wortes und des Altares mit dem Leben Jesu. Wir sollen ihn hören und durch sein Leben gestärkt werden, damit wir Mut und Hoffnung bekommen, damit wir neue Orientierung finden. Damit wir als Christen leben können. Dir seien die Ehre, das Lob und die Herrlichkeit, jetzt und in Ewigkeit. Amen.

Oder:
Gott, unsere Stärke, oft sind wir verzagt und mutlos wie dein Prophet Elija: Wir sehen keinen Weg und spüren keine Kraft. Hilf uns auf, wenn wir daniederliegen und stärke uns mit dem Brot des Lebens, deinem Sohn, der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir lebt und wirkt in alle Ewigkeit.

 

Fürbitten

Herr, unser Gott, du zeigst uns in Jesus, welch große Berufung jeder und jedem von uns mit dem Leben gegeben ist. Wir dürfen und sollen füreinander Nahrung sein. Wir bitten dich:
Als Ruf z.B. die Liedstrophe: „Du bist das Brot, das den Hunger stillt. Du bist der Wein, der die Krüge füllt. Du bist das Leben, du bist das Leben, du bist das Leben, Gott.“

- So viele Menschen auf dieser Erde können nicht satt werden oder sie verhungern. Gib uns den Mut, für mehr Gerechtigkeit einzustehen und das Unsere dazu beizutragen.
- So viele Menschen sehen keinen tieferen Sinn in ihrem Leben. Lass sie überzeugten Christen begegnen - vielleicht uns -, die ihnen vorleben, wie erfüllt ein Leben mit Jesus sein kann.
- Beten wir für die jungen Menschen, die auf der Suche nach Beruf und Aufgabe sind. Führe sie auf den Weg, auf dem sie sich entfalten und ihre wahre innere Berufung leben können.
- Manche Menschen in Leitungsfunktion haben aus dem Auge verloren, dass sie dienen sollen und nicht herrschen. Schenke ihnen in deinem machtvollen Geist die tiefere Erkenntnis.
- So viele Menschen fühlen sich allein gelassen in ihrer Krankheit oder ihrem Schicksal. Gib ihnen neue Hoffnung und Mut durch Menschen, die sich liebevoll ihrer annehmen.
- Beten wir für unsere Verstorbenen. Nimm alles von ihnen, was sie noch trennt, damit sie die Einheit mit dir feiern können.

Du bist das Leben, Gott, unser Leben. Wir preisen dich für dein Wirken in uns, für uns und durch uns. Wir preisen dich in Jesus Christus, unserem Herrn und Lebensbrot.
 

Gabengebet

Heiliger Gott, zu deiner Ehre bereiten wir den Tisch zum heiligen Mahl. Lass die Kraft dieses Mahles in unseren Taten sichtbar werden durch Christus, unsern Herrn.

 

Hochgebet - „Was Menschen bewegt“

Präfation
Ja, wir wollen dir danken großer Gott.
Du weißt, was Menschen bewegt
an Hoffnung und Zweifel,
an Freude und an Unsicherheit.
Du bist größer als unser Herz
und auf jeden von uns ist dein Auge gerichtet.
Wir vertrauen dir
und ersehnen deinen heiligen Geist,
der uns führt und stärkt
auf dem Weg der Nachfolge.
In dieser Feier geben wir dir die Ehre
und rufen dir mit allen Engeln und Heiligen zu:
Sanctus

Ja, heilig bist du großer Gott,
und auch Jesus Christus,
dein Sohn und unser Herr,
der voll von deiner Kraft war
und aus deinem Geist
gesprochen und gehandelt hat.

In ihm ist uns deine Gnade erschienen,
deine Sanftmut und deine Treue.

Christus Jesus war, wie wir sein möchten:
ein Mensch, der aus dir lebte,
ein Freund, der die Liebe weiterschenkte,
ein Hirte, der nicht aus Eigennutz lebte,
sondern sein Leben für die anderen hingab.

Zu seinem Gedächtnis nehmen wir darum
das Brot und brechen es füreinander;
damit wir nie vergessen,
was er für uns getan hat
und was wir füreinander tun sollen.

So bitten wir dich, Gott unser Vater:
Sende deinen Heiligen Geist
über Brot und Wein,
damit sie für uns + zu Leib und Blut
Jesu Christi werden.

Denn am Abend,
an dem er ausgeliefert wurde
und sich aus freiem Willen
dem Leiden unterwarf,
nahm er das Brot und sagte Dank,
brach es, reichte es seinen Jüngern
und sprach:

NEHMT UND ESST ALLE DAVON:
DAS IST MEIN LEIB,
DER FÜR EUCH HINGEGEBEN WIRD.

Ebenso nahm er nach dem Mahl den Kelch,
dankte wiederum,
reichte ihn seinen Jüngern und sprach:

NEHMT UND TRINKT ALLE DARAUS:
DAS IST DER KELCH
DES NEUEN UND EWIGEN BUNDES.
MEIN BLUT, DAS FÜR EUCH
UND FÜR ALLE VERGOSSEN WIRD
ZUR VERGEBUNG DER SÜNDEN.
TUT DIES ZU MEINEM GEDÄCHTNIS.

Geheimnis des Glaubens
Akklamation

Wenn du, Gott,
Jesus aus dem Tod gerettet hast,
wenn er bei dir lebt:
dann rette auch uns
und hole auch uns in deine Nähe
und mach uns neu durch das Leben,
das du uns schenken willst.

Vater, weil Jesus uns im Leben nahe ist,
finden wir Worte, dir zu danken.
Vereint durch seinen Auftrag stehen wir da,
bereit hinauszugehen, weil er uns sendet.

Er hat uns Freunde genannt,
weil wir seine Gedanken kennen.
Er hat uns seinen Geist gegeben,
den Geist der Menschenfreundlichkeit und Liebe,
damit wir seinen Auftrag nicht vergessen.

Wir danken dir, dass du uns fähig machst,
immer wieder einen neuen Anfang zu setzen.
Wir danken dir für das Vertrauen,
das wir einander schenken dürfen.
Wir danken dir für jedes gute Wort,
das wir empfangen oder geben.
Wir danken dir, dass du uns
Christus gegeben hast,
durch den wir so vieles vermögen.

Wir bitten für die Verantwortlichen
in unserer Kirche,
für Papst Franziskus,
für unseren Bischof N.
und alle Gläubigen:
Schenke ihnen jene Liebe,
die Wunden heilt, die Versöhnung stiftet
und gebrochene Herzen aufrichtet.

Unseren Verstorbenen,
mit denen wir uns immer noch
in Liebe verbunden fühlen,
schenke die ewige Freude in deinem Reich.
(Hier kann der Verstorbenen gedacht werden.)
Geleite sie in deine Gegenwart,
zusammen mit Maria und Josef,
den Aposteln und Blutzeugen
und mit allen Heiligen, die schon bei dir leben.

Mit ihnen allen singen wir dir das große Lob
und erwarten das herrliche Kommen
deines Reiches,
wo wir mit der ganzen Schöpfung,
erlöst von Sünde und Tod,
dich verherrlichen werden
durch Christus, unseren Herrn.
Doxologie
                                                     Quelle unbekannt
 

Meditation

Wandelt euch
wandelt euch und wandelt gut
euer wandel wunder tut

einer trägt des andern last
einer hält beim andern rast

last des lebens last zu zweit
halbe last und halbes leid

einer trägt des andern last
einer hält beim andern rast

last zu tagen was ich bin
last des andern mein gewinn

einer trägt des andern last
einer hält beim andern rast

maß ist voll von bitter’keit
Wandlung kommt nicht vor der zeit

einer trägt des andern last
einer hält beim andern rast

Füllt die krüge schöpft und fragt
Bester wein ist zugesagt

einer trägt des andern last
einer hält beim andern rast
                                              Wilhelm Willms
 

Schlussgebet

Herr, unser Gott, in Jesus schenkst du unserem Leben die wahre Perspektive und zeigst uns die Größe unserer Berufung. Wir durften uns in dieser Feier nähren an seiner Liebe, wir durften essen von dem himmlischen Brot, das er selber ist. Danke, dass wir dies miteinander feiern dürfen und uns auch so schon als Nahrung und Stütze füreinander erleben. Gehe du mit uns und lass deine Wunder der Liebe wirken durch uns. Darum bitten wir durch Jesus Christus, unseren Herrn und unser Lebensbrot.

 

Die in den „Liturgischen Bausteinen“ veröffentlichten Gebete und Texte sind Alternativen zu den offiziellen Texten, die der Zelebrant immer im MB findet.

 

P. Thomas Heck SVD; P. Karl Jansen SVD