3. Sonntag im Jahreskreis (B) – Bibelsonntag

Liturgische Bausteine

„Komm her, folge mir nach.“ Welche Netze würde ich liegen lassen?

1. Lesung: Jona 3,1-5.10
2. Lesung: 1Kor 7,29-31
Evangelium: Mk 1,14-20


Vorbemerkung

Der Bibelsonntag wird in evangelischen, katholischen, orthodoxen und freikirchlichen Kirchengemeinden gefeiert. Er erinnert – bei allen konfessionellen Unterschieden – an das Gemeinsame und Verbindende aller Christen: die Bibel als Grundlage des christlichen Glaubens. Meist ist er Auftakt oder Abschluss einer Bibelwoche, in der Christen unterschiedlicher Konfessionen an mehreren Abenden gemeinsam biblische Texte lesen und besprechen.

Einleitung

In unserem Leben werden wir immer wieder vor Entscheidungen gestellt. Jeder Tag verlangt von uns Entscheidungen. Meistens sind es kleine Entscheidungen, immer wieder aber auch größere. Und nicht immer ist es leicht, sich zu entscheiden. Manchen fällt es scheinbar ganz leicht, andere tun sich wieder sehr schwer oder können sich für längere Zeit überhaupt nicht entscheiden.
Weil ein Entscheiden eben oft auch ein „Scheiden“ ist – ein Verabschieden von Möglichkeiten, weil uns oft eben nicht alle Möglichkeiten zur Verfügung stehen.

Auch die Nachfolge Christi, auch unser christliches Leben, verlangt öfter ein Entscheiden. Schön, dass Sie sich heute entschieden haben, hierher zum Gottesdienst zu kommen. Hoffentlich ist Ihnen die Entscheidung nicht allzu schwergefallen.

Als Jesus die ersten Jünger gerufen hat, ihm zu folgen, war das auch eine Entscheidung, die ein Scheiden mit sich brachte: vom gewohnten Alltag, von der Familie und Freunden. Und doch haben sie ihre Netze liegen gelassen und sind Jesus gefolgt.

Bitten wir diesen Jesus, der auch uns zur Nachfolge ruft, um sein Erbarmen:

Kyrie

GL 163,7 „Herr Jesus, du rufst die Menschen dir zu folgen.“

 

Tagesgebet

Barmherziger Gott, durch deinen Sohn rufst du uns zur Umkehr und zum Glauben an das Evangelium. Stärke uns durch deinen Geist, dass wir diesem Ruf entschlossen folgen. Das erbitten wir von dir, dem Vater unseres Herrn Jesus Christus, der mit dir und dem Heiligen Geist lebt und Leben schafft bis in Ewigkeit.

 

Fürbitten

Herr Jesus Christus, wenn du auch uns zur Nachfolge rufst, dann dürfen wir dir folgen mit allem, was uns bewegt, mit den Freuden und Sorgen und mit den Anliegen, die wir in unseren Herzen tragen.
So kommen wir mit unseren Bitten zu dir:

- Für alle, die deinem Ruf in eine besondere Nachfolge gefolgt sind, für alle Priester, Ordensfrauen und –männer und für alle Mitarbeiterinnen in einem kirchlichen Beruf: Schenke ihnen Freude und Kraft in ihrem Dienst. Jesus unser Heil. A: wir bitten dich, erhöre uns.
- Für jene, die sich nicht entscheiden können oder die sich auf falsche Wege in ihrem Leben begeben haben: Schenke ihnen Weisheit für gute Entscheidungen und den Mut zur Umkehr und zum Neuanfang.
- Für alle Kranken und Leidenden und für alle Ärzte und Pflegepersonen, die über das Wohl anderer entscheiden müssen: Gib ihnen Kraft in ihren Sorgen und den Geist der Weisheit.
- Für alle, deren Leben durch Unglück oder Not überschattet ist: Schenke ihnen trostreiche Begegnungen und hilfreiche Menschen, die ihnen helfen, wieder ein Licht in ihrem Leben sehen.
- Für unsere Verstorbenen: Führe sie in das Licht des ewigen Lebens.

Denn du bist gnädig und barmherzig, langmütig und voll Güte. Dich loben wir und dir danken wir jetzt und in Ewigkeit. Amen.

 

Gabengebet

Heiliger Gott, du selbst machst deinen Namen groß unter den Völkern. Schenke uns in diesem Brot und Wein die Speise der Unsterblichkeit durch Christus, unsern Herrn.

 

Hochgebet – „Wort Gottes“

Präfation
Vater im Himmel, es ist recht,
dir Dank zu sagen
durch deinen Sohn Jesus Christus.
Um die erlösende Kraft
seines Lebens und Sterbens
an uns Menschen weiterzugeben,
hast du dir ein Volk geschaffen
und die uralte Verheißung
an unsere Väter erfüllt:

Auf dein Wort hin,
ging Abraham fort in das fremde Land.
Hart forderte ihn dein Wort,
als er aufstand, um den Sohn zu opfern.
Er war bereit, alles von dir zu empfangen.

Auf dein Wort hin ging Moses zum Pharao,
er sprach zu denen,
die Ohr und Herz verschlossen.
In deiner Kraft führte er das Volk
heraus aus der Sklaverei
und durch die Wüste hindurch,
auch wenn es nicht wollte.

In deiner Kraft
verkündeten die Propheten das Wort,
das du auf sie gelegt hattest,
auch wenn niemand sie hören wollte.

Auf dein Wort hin,
sprach Maria ihr Ja.
In ihr traf sich das Ja aller Gerechten
seit Anbeginn der Welt,
und das Ja aller Bereitschaft
bis zur Vollendung der Welt.
Dafür danken wir dir,
Gott, unser Vater,
und rufen den Lobpreis der Freude:
Sanctus

Ja, wir danken dir.
Denn in der Fülle der Zeit
sandtest du deinen Sohn:
Jesus von Nazareth.
Er erschloss uns neu den Weg
zur Erfüllung des Lebens.

In ihm warst du am Werk.
In ihm warst du ganz unter uns.
Er wollte eine Gemeinschaft
in seiner Nachfolge,
damit sie in der Kraft seines Geistes
sein Werk weiterführt.

Wie er vor seiner Hingabe
in den Tod mit ihnen das Mahl hielt,
um sie unter den Zeichen
von Brot und Wein zur Einheit zu verbinden,
so bitten wir um deinen Geist für diese Gaben:
dass sie zum Leib + und Blut
unseres Herrn Jesus Christus werden.

Denn in der Nacht, da er seinen Weg
im Gehorsam zu Ende ging,
nahm er das Brot und sagte Dank,
brach es und reichte es seinen Jüngern
mit den Worten.

NEHMET UND ESSET ALLE DAVON:
DAS IST MEIN LEIB,
DER FÜR EUCH HINGEGEBEN WIRD.

Ebenso nahm er nach dem Mahl
den Kelch, dankte wiederum,
reichte ihn seinen Jüngern
und sprach:

NEHMET UND TRINKET ALLE DARAUS:
DAS IST DER KELCH
DES NEUEN UND EWIGEN BUNDES.
MEIN BLUT, DAS FÜR EUCH
UND FÜR ALLE VERGOSSEN WIRD
ZUR VERGEBUNG DER SÜNDEN.
TUT DIES ZU MEINEM GEDÄCHTNIS.

Geheimnis des Glaubens.
Akklamation

Vater, wir gedenken deines Sohnes,
seines Lebens unter uns Menschen,
seiner Hingabe in Leiden und Tod.

Wir schauen auf ihn,
den du erhöht hast.
Er ist das Leben der ganzen Welt.
In der Feier seines Opfers
lass uns unseren Weg finden –
in deiner Kraft.

Gott, gedenke deiner Kirche und aller,
die in deiner Kraft nicht müde werden,
dein Wort in die Verschlossenheit
der Welt zu tragen,
auch wenn niemand sie hören will:
die Ordensleute und Missionare in aller Welt,
unseren Papst Franziskus,
die Bischöfe, Priester, Diakone,
alle Frauen und Männer des Ehrenamtes.

Gedenke aller, die wir kennen
und die wir nicht kennen,
die auf dein Wort hin
und in deiner Kraft dienen,
Juden, Christen und Muslime,
die vertrauen, wo andere aufgeben,
die verzeihen, wo Feindschaft über sie fällt,
die glauben, wo alles verzweifelt,
die hoffen, wo nichts mehr zu hoffen ist,
die lieben, wo niemand liebt –
in deiner Kraft und auf dein Wort hin.

Sprich allen, die uns nahestehen,
den Lebenden wie den Toten,
das endgültige Wort deiner Liebe zu.
(Hier kann für Verstorbene gebetet werden)

Mit ihnen allen,
mit Maria, der Mutter Jesu,
dem heiligen Josef, den Aposteln,
den Blutzeugen und Bekennern,
stehen wir vor dir,
Gott, allmächtiger Vater,
und preisen dich durch
Jesus Christus, unserem Herrn.
Doxologie
                                                 Quelle unbekannt
 


Oder: Hochgebet – „Nachfolge“

Präfation
Ja, es ist würdig und recht
es ist gut und richtig, dir,
guter Gott, immer und überall
in unserem Leben zu danken,
denn in Jesus Christus hast du uns offenbart,
wer und wie du für uns bist:
ein menschen- und lebensfreundlicher Gott.

In ihm, Jesus Christus,
sind wir mehr als Frauen und Männer,
wir alle sind Schwestern und Brüder,
die seinem Beispiel folgen wollen.

Wir danken dir,
denn deine frohe Botschaft ruft uns Menschen
zur Umkehr und zur Nachfolge,
zu Solidarität und Achtung voreinander.

So danken wir dir, Gott,
für das Leben und die Berufung,
die du einem jeden von uns geschenkt hast.
Darum freuen wir uns und singen
mit allen Engeln und Heiligen des Himmels:
Sanctus

Ja, guter Gott, du bist heilig
und du schenkst Heil,
doch die Welt, in der wir leben,
ist voll von Unrecht und Unterdrückung.
Sie trennt zwischen reich und arm,
unterscheidet zwischen mächtig und ohnmächtig,
grenzt oben von unten ab.

Als Christen sind wir oft sprachlos,
wenn wir dann das eine Wort sagen sollen,
das Menschen heilen kann;
wir sind oft ratlos,
wenn wir den ersten Schritt tun sollen,
diese unhaltbaren Zustände zu beseitigen.

Um dennoch nicht aufzugeben
im Einsatz für Gerechtigkeit und Frieden,
feiern wir Eucharistie und denken an Jesus,
der mit allen teilt.
Mit ihm kam ein neuer Anfang in diese Welt.
Denn da waren Menschen,
blind vor Rechthaberei und Gesetzestreue.
Er sagte: Seht mit meinen Augen.
Da gingen ihnen die Augen auf.
Da waren Menschen,
taub vor hohlen Phrasen.
Er sagte: Hört mit meinen Ohren.
Da verging ihnen Hören und Sehen.
Da waren Menschen,
lahm und müde von stets neuer Enttäuschung.
Er sagte: Geht auf meinen Wegen.
Da folgten sie ihm nach.

Deshalb, guter Gott,
feiern wir jetzt Eucharistie
und sagen dir Dank für Jesus,
deinen Sohn und unseren Herrn.

Wir tun zeichenhaft, was er wirklich getan hat,
denn ihn hat sein Tun das Leben gekostet.
Menschen zum Durchblick zu verhelfen,
Menschen zur Umkehr der Werte zu bewegen,
das störte allzu sehr die Großen und Mächtigen.
Jesus aber fasste sein ganzes Leben
in einem einfachen Zeichen zusammen,
in Brot und Wein,
als er mit seinen Freunden
das Abschiedsmahl hielt.

So bitten wir dich, allmächtiger Gott:
Segne diese Gaben von Brot und Wein
durch deinen Geist
und vollende sie für uns
als den Leib + und das Blut deines Sohnes,
unseres Herrn Jesus Christus.

Damals brach Jesus das Brot.
Er dankte dir und gab es seinen Jüngern
mit den Worten:

NEHMT UND ESST ALLE DAVON:
DAS IST MEIN LEIB,
DER FÜR EUCH HINGEGEBEN WIRD.

Ebenso nahm er nach dem Mahl den Kelch,
dankte wiederum, reichte ihn seinen Jüngern
und sprach:

NEHMT UND TRINKT ALLE DARAUS:
DAS IST DER KELCH
DES NEUEN UND EWIGEN BUNDES.
MEIN BLUT, DAS FÜR EUCH
UND FÜR ALLE VERGOSSEN WIRD
ZUR VERGEBUNG DER SÜNDEN.
TUT DIES ZU MEINEM GEDÄCHTNIS.

Geheimnis des Glaubens:
Akklamation

Darum bitten wir dich, Vater,
für deine Kirche:
Beschütze und führe sie;
gib ihr Frieden und Einheit
überall auf der Welt.
Gib unserem Papst Franziskus,
unserem Bischof N.
und allen Frauen und Männern,
die in deiner Kirche ein Amt verwalten,
Weisheit und Kraft.

Gedenke in deiner Güte auch der Menschen,
die in unserem Herzen
einen besonderen Platz haben.

Bleib all jenen treu,
die der Tod uns
in diesem Leben genommen hat.

Mit deinem ganzen Volk,
mit Maria, der Mutter des Herrn,
dem heiligen Josef,
mit den Aposteln und Märtyrern,
mit dem/der heiligen N.
und all deinen heiligen Frauen und Männern,
ja, mit allen Menschen auf der Erde,
die auf dich vertrauen,
bitten wir dich um deine Barmherzigkeit,
neigen wir uns vor deiner Größe
und sagen wir dir unseren Dank.
Doxologie
                                                 (Quelle unbekannt)

 

Einleitung zum Vaterunser

Jesus Christus hat gesagt: Das Reich Gottes ist nahe. Um das Kommen dieses Reiches bitten wir in dem Gebet, das er uns zu beten gelehrt hat: Vater unser im Himmel, …

 

Einleitung zum Friedensgebet

Wo wir dem Geist Gottes Raum geben, da wird Liebe und Frieden auch in dieser Welt möglich. So bitten wir um den Frieden für uns und für die ganze Welt: Herr Jesus Christus, …, und schenke uns, …

Meditation

Lebe das, was du vom Evangelium verstanden hast.
Und wenn es noch so wenig ist. Aber lebe es.
                                                                        Frere Roger, Taize

Schlussgebet

Jesus Christus, du hast uns gestärkt mit dem Wort und Brot des Lebens. Bewahre in uns das Vertrauen auf deine Nähe, damit wir deine Gegenwart erfahren und in der Treue zu deiner Weisung wachsen, der du lebst jetzt und in Ewigkeit.

 

Die in den „Liturgischen Bausteinen“ veröffentlichten Gebete und Texte sind Alternativen zu den offiziellen Texten, die der Zelebrant immer im MB findet.

 

P. Josef Denkmayr SVD, P. Karl Jansen SVD